(Minghui.org) Hausabriss und Umzug sind heiß diskutierte Themen in China, denn dabei kann man viel Geld verdienen. Einige Leute machen jedoch richtig Geld, indem sie Dokumente fälschen.

Einmal kontaktierte ein Makler meine Tochter. Er sagte: „Ich habe jemanden an der Hand, der Ihr Haus vermessen kann. Je größer die Fläche ist, desto mehr Geld erhalten Sie, wenn es abgerissen wird. Ich brauche allerdings eine Kaution von 1,8 Millionen Yuan [1], da ich meine Beziehungen spielen lassen muss. Sie sollten schnell handeln – je schneller, desto besser!“

Wie könnte ein gewöhnlicher Mensch nicht der Versuchung erliegen, wenn es um so große Summen geht? Aber wer hat schon so einen riesigen Geldbetrag, um in das Geschäft einzusteigen? 1,8 Millionen Yuan! Meine Familie versuchte alles, um sich das Geld zu leihen; am Ende hatten sie immer noch nicht genug. Ich wohne in einer Zwei-Zimmer-Wohnung; meine Tochter fragte mich, ob sie mein Haus als Hypothek eintragen lassen könne. Sie und ihr Mann hatten bereits meine Eigentumsrechte erhalten. Aber ich musste dem Darlehen noch zustimmen und den Vertrag mitunterschreiben, sonst konnten sie nichts unternehmen.

Seit vielen Jahren praktiziere ich Falun Dafa; ich bin eine erfahrene Praktizierende. Doch egal wie gut ich mich kultiviert habe, ich muss daran denken, alles vom Maßstab des Fa aus zu beurteilen. Bei Betrug mitzumachen und Dinge durch Täuschung oder Tricks zu erlangen, ist ein unkorrekter Zustand unter den gewöhnlichen Menschen. Praktizierende sollten sich nicht auf so etwas einlassen.

Der Meister sagt:

„Dem Meister helfen, das Fa zu berichtigen, häretische Strömung stoppen“ (Li Hongzhi, Dem Meister helfen, 15.11.2006, in Hong Yin III)

Wie kann ich meine Tochter in dieser Angelegenheit unterstützen? Ich beschloss, die Unterschrift zu verweigern.

Als meine Tochter hörte, dass ich nicht unterschreiben würde, beschwerte sie sich unter Tränen und warf mir vor, egoistisch und herzlos zu sein. Sie hatte mich immer bei der Ausübung von Falun Dafa unterstützt. Auch als die Behörden mich verfolgten und mich illegal in einem Zwangsarbeitslager festhielten, besuchte sie mich regelmäßig. Dann brachte sie mir Geld und Dinge, die ich brauchte.

Meine Tochter war so verärgert über meine Haltung, das Darlehen nicht zu unterschreiben, dass sie nicht schlafen konnte. Sie weinte die ganze Nacht über.

Meine Familie war in Aufruhr. Ich dachte: „Die Verlockung, so einen großen Preis zu erzielen, und die Anhaftung an die Familie überwältigen mich fast. Was soll ich tun? Das ist wirklich schwer!“ Der Meister lehrt uns, nach innen zu schauen, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen. Ich dachte ruhig darüber nach: „Mache ich etwas falsch? Nein! Die Anhaftung an die Familie lässt mich meine Entscheidung in Frage stellen. Ich sollte fest den Weg der Kultivierung gehen!“

Ich erinnerte mich daran, wie einige Kinder flehten und alles taten, was sie konnten, um ihre Eltern davon abzuhalten zu praktizieren, sogar kniend und flehend. Dabei überwanden die Praktizierenden den Pass der übertriebenen Anhaftung an die Familie!

Nachdem ich mir über alles im Klaren geworden war, erledigte ich wie gewohnt meine Hausarbeiten. Als ich das Abendessen vorbereitete, sagte meine Tochter: „Ich weigere mich zu essen!“ Sie sah mich mit einem langen Gesicht an oder schaute ganz finster drein, doch ich war nicht bewegt. Ich erklärte ihr, dass wir für alles bezahlen müssen, was wir erhalten. Wenn wir Dinge durch Tricks gewinnen würden, würde das dazu führen, dass man seine Tugend verliere. Das sei so, wie eine Sünde zu begehen. Als ich ihr sagte, dass diese Betrügerei sie in der Zukunft einiges kosten könnte, antwortete sie empört: „Es ist mir egal, was die Zukunft bringt! Ich will das Geld jetzt! Wenn nicht einmal meine Mutter mir helfen will, auf wen kann ich mich dann verlassen?“

Ich sah, dass meine Tochter nicht in der Lage war, sich aus dieser schwierigen Situation zu befreien. Ängstlich bat ich den Meister still um Unterstützung: „Meister, bitte helfen Sie mir! Mit meinen Fähigkeiten komme ich hier nicht weiter!“

Nachdem sie einige Tage lang ihren Zorn ausgelebt hatte, begann sich meine Tochter zu beruhigen. Es war offensichtlich, dass Meinungsverschiedenheiten mit mir nicht dazu führten, dass sie bekam, was sie wollte. Schließlich verstand sie es wohl. Sie sagte: „Wenn das nicht möglich ist – es ist auch schwer zu sagen, ob er uns die Kaution zurückgeben wird. In dieser Gesellschaft kann alles passieren: Der Mann, der mir helfen will, könnte mich sogar betrügen. Vergiss es. Ich nehme, was immer mir angeboten wird.“ Meine Tochter gab mir meine Eigentumsurkunde zurück.

An dem Tag, an dem meine Tochter beschloss, dem betrügerischen Geschäft nicht nachzugehen, geschah etwas Erstaunliches. Ein Freund ihres Mannes rief an und bat ihn, ins Abbruchbüro zu kommen. Er wollte mit ihm über ihr Haus zu sprechen. Mein Schwiegersohn und meine Tochter trafen dann entsprechende Vereinbarungen auf der Grundlage der ursprünglichen Vermessung des Hauses und unterzeichneten den Abbruchvertrag.

Der Sturm hatte sich gelegt. Ich erkannte, dass der Meister mir geholfen hatte, das Problem zu lösen, weil ich während dieser großen Prüfung meine Xinxing bewahrt hatte. Bewusst und solide war ich auf dem aufrichtigen Weg, um Menschen zu erretten und den Meister bei der Fa-Berichtigung zu unterstützen.

Der Meister sagt:

„Das Schwierige liegt eben darin, dass du bei den Interessen der alltäglichen Menschen mit klarem Verstand den Kürzeren ziehst; ob dein Herz angesichts der persönlichen Vorteile unbewegt bleibt oder nicht; ob dein Herz beim zwischenmenschlichen Kämpfen und Intrigieren unbewegt bleibt oder nicht; ob dein Herz unbewegt bleibt, wenn deine Familienangehörigen, deine Verwandten und deine guten Freunde Leid ertragen und wie du das beurteilst; für einen Praktizierenden ist es eben so schwer“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 482)

Was hat mich diese Erfahrung gelehrt? Solange ich mit ganzem Herzen im Fa bin und ich mich nicht von den emotionalen Anhaftungen bewegen lasse, werden die Störungen beseitigt. Das ist eben Kultivierung.

[1] Das sind umgerechnet ca. 240.000 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro