Elf Falun-Dafa-Praktizierende starben infolge der Verfolgung im Juli und August 2020

(Minghui.org) Elf Falun-Dafa-Praktizierende [1] starben zwischen Juli und August 2020 infolge der Verfolgung ihres Glaubens.

Die elf Praktizierenden, darunter fünf Frauen, waren zwischen 48 und 80 Jahre alt. Sie lebten in sechs verschiedenen Provinzen. Jilin meldete vier Todesfälle, gefolgt von je zwei Fällen in Heilongjiang und Liaoning. In Shandong, Hebei und Gansu gab es jeweils einen Fall.

Zwei weibliche Praktizierende wurden zu Tode geprügelt. Ein männlicher Praktizierender starb in der Haft, nachdem ihm während seiner vierjährigen Gefängniszeit Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung verweigert worden war. Andere verstarben infolge langanhaltender Inhaftierung, Folter, Obdachlosigkeit und Schikanen.

Liu Changkun, ein Bürger der Stadt Changchun in der Provinz Jilin, verstarb im Juli 2020. Während die Einzelheiten des Todes von Liu noch zu untersuchen sind, werden im Folgenden die übrigen zehn Todesfälle aufgeführt.

Zu Tode geprügelt

16 Tage nach Verhaftung zu Tode geprügelt

Li Ling aus Dazhangjia in der Stadt Penglai, Provinz Shandong wurde am 28. Juni 2020 festgenommen. Sie starb am 13. Juli an den Folgen brutaler Schläge. Die Dorfverwaltung zwang ihre Familie, ihre sterblichen Überreste noch am selben Tag einzuäschern. Nach Angaben ihrer Familie war ihr Gesicht entstellt und sie war mit Blutergüssen übersät.

Der Dorfsekretär der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und mehrere paramilitärische Soldaten stürzten am 28. Juni in Lis Wohnung. Jemand hatte sie angezeigt und gemeldet, dass sie Dutzende von Falun-Dafa-Broschüren mit nach Hause gebracht hatte.

Sie brachten sie zum Verhör in ein leeres Haus. Li verriet nicht, von wem sie die Broschüren erhalten hatte. Die zwei paramilitärischen Soldaten Yu Desheng und Yu Deshui versuchten, sie mit Gewalt zum Reden zu bringen. Sie schlugen ihr dabei einige Zähne aus. Infolge der brutalen Schläge riss ihr Mund. Sie hatte eine Prellung am linken Brustkorb und überall am Körper Blutergüsse. Nach Angaben eines älteren Dorfbewohners, der aufgefordert wurde, sie zu bewachen, stieß einer der Soldaten außerdem mit einem Stock hart gegen Lis Brust.

Trotz der Misshandlungen blieb Li standhaft dabei, Falun Dafa nicht aufgeben zu wollen oder Fragen zu beantworten. Einer der Täter brachte sie daraufhin vor das Haus, um sie dort „gefügig zu machen“. Er trat so hart auf sie ein, dass sie das Gleichgewicht verlor und mit der Hüfte gegen einen Felsen vor der Tür stieß. Später begann es zu regnen. Er zwang sie, für längere Zeit im Regen zu stehen. Sie protestierte gegen die Misshandlungen mit einem Hungerstreik.

Um den 6. Juli 2020 nahm sich Lis Mann das Leben und Behördenvertreter brachten sie nach Hause, damit sie sich um die Beerdigung kümmern konnte. Als sie und ihr Sohn sich umarmten, sprach sie nicht mit ihrem Sohn. Nach Angaben ihres Sohnes war ihr Mund zerrissen und mehrere Zähne fehlten. Sie wurde schnell wieder weggebracht. Die Behörden gaben keine Auskunft über den Ort, an den sie gebracht wurde. Als ihr Sohn wiederholt einen Besuch bei seiner Mutter einforderte, erklärten sich die Behörden bereit, seinen Kopf zu bedecken und ihn zu seiner Mutter an den unbekannten Ort zu bringen. Das war das letzte Mal, dass sich Mutter und Sohn sahen.

Am 13. Juli erklärte man Li für tot. Die Beamten brachten ihre sterblichen Überreste unmittelbar danach zu ihrer Familie. Paramilitärische Soldaten waren vor ihrem Haus stationiert und sagten, sie würden nicht gehen, bis die Familie ihre Überreste noch am gleichen Tag eingeäschert habe. Ihre Angehörigen hatten keine andere Wahl, als der Forderung nachzukommen.

Während sie Lis Kleidung wechselten, stellten ihre Angehörigen fest, dass Lis Augäpfel vorstanden und ungewöhnlich groß aussahen.

Am Tag der Beerdigung tauchten die beiden paramilitärischen Soldaten, die Li während des Verhörs geschlagen hatten, in Zivil auf. Sie schikanierten Lis Freunde und Verwandte und versuchten, sie davon abzuhalten, an der Gedenkfeier teilzunehmen. Auf die Frage, wer sie seien, logen die beiden Soldaten und sagten, sie seien Verwandte von Li.

66-jährige Ärztin wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu Tode geprügelt

Wang Shukun, eine 66-jährige Ärztin für innere Medizin am Krankenhaus der Gemeinde Haining, Provinz Heilongjiang erhielt Ende Juni 2020 einen Anruf vom Parteisekretär des Krankenhauses, Han Yan. Ihr wurde mitgeteilt, dass der Präsident des Krankenhauses, Chen Guangqun, nach ihr verlange.

Als sie in der Klinik ankam, stellte sich heraus, dass Beamte des Polizeireviers 1 der Stadt Hailin nach ihr gesucht hatten. Die Polizisten versuchten, Wang zu zwingen, eine Erklärung zu schreiben. Damit sollte sie auf ihren Glauben an Falun Dafa verzichten und zugeben, dass ihr Mann Yu Xiaopeng ebenfalls Falun Dafa praktiziert.

Yu, der als Chirurg im gleichen Krankenhaus gearbeitet hatte, war vor 29 Jahren entlassen worden. Er hatte sich geweigert, die vom damaligen Krankenhauspräsidenten angeforderten Krankenakten zu fälschen. Über all die Jahre hat er Beschwerden eingereicht und war daher zur Hauptzielscheibe der Behörden geworden. Sie wollten seine Verfolgung beschleunigen, indem sie ihn des Praktizierens von Falun Dafa bezichtigten – obwohl er dies nie getan hatte.

Als Wang sich weigerte, die Erklärung zu unterschreiben, wurde sie von der Polizei im Krankenhaus stundenlang verprügelt. Sie drohten damit, dass man – falls Wang die Erklärung nicht unterschreiben würde – jemand anderen finden würde, der die Erklärung in ihrem Namen abgeben würde.

Wang erlitt starke Schmerzen im Bein und forderte die Beamten auf, sie gehen zu lassen. Sie willigten ein, drohten aber damit, dass sie sie in einigen Tagen wieder aufsuchen würden.

Um in ihre Wohnung zu gelangen, musste Wang die Treppen hinaufkriechen. Ihr Mann bemerkte Blutergüsse an ihrem Körper. Beide Kniescheiben waren gebrochen. Wang war schweißdurchnässt.

Am Nachmittag des 1. Juli erlitt Wang plötzlich eine Gehirnblutung. Ihr war schwindlig und übel. Am 2. Juli starb sie gegen 4.25 Uhr. Zwei Tage später wurde ihr Leichnam eingeäschert.

Nach Wangs Tod belästigt die Polizei Yu weiterhin. Die Beamten forderten ihn auf, keinen Bericht an die Minghui-Website weiterzuleiten.

Todesfälle durch Folter oder Misshandlung in Gewahrsam

Inhaftierter Praktizierender stirbt sechs Monate vor Ende seiner Haftzeit (Provinz Heilongjiang)

Wang Fengchen starb am 9. August 2020 in einem Krankenhaus, kaum einen Monat, nachdem er schwer erkrankt war, ihm aber Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung verweigert wurde. Wang war wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und eingesperrt worden. Sein Tod trat sechs Monate vor Ablauf seiner Haftzeit ein.

Wang, ein Erdkundelehrer aus der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang, war am 18. Januar 2017 zusammen mit seiner Frau, Leng Xiuxia, und drei weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden, die alle in derselben Schule wie das Ehepaar arbeiteten, verhaftet worden.

Wang und Leng wurden am 11. Oktober 2017 im Bezirk Lindian vor Gericht gestellt. Wang wurde später zu vier Jahren im Gefängnis von Hulan verurteilt. Gegen Leng wurde eine Haftstrafe von unbekannter Dauer im Frauengefängnis von Heilongjiang verurteilt. Ihnen wurde außerdem jeweils eine Geldstrafe von 30.000 Yuan (3.651 Euro) auferlegt.

Am 31. Mai 2020 informierten Gefängnisbehörden in Hulan Wangs Familie, dass er seit zwei Monaten husten und anhaltenden Schwindel verspüren würde. Auf Bitten seiner Familie brachten die Wärter Wang am Abend in die Gefängnisklinik. Der Arzt dort sagte, dass er eine Lungenentzündung habe, und verschrieb ihm Antibiotika.

Ärzte der Gefängnisklinik schlugen vor, Wang am 18. Juni in ein größeres Krankenhaus unter der Verwaltung des Gefängnisses zu bringen, und wollten eine Anzahlung von 10.000 Yuan (1.217 Euro) von seiner Familie. Auf Druck der Familie enthüllte der Arzt der Klinik, dass Wang eine schwere Lungeninfektion hätte.

Als Wangs Familie feststellte, dass sich sein Zustand nach den Behandlungen im Gefängniskrankenhaus immer noch nicht gebessert hatte, verlangte die Familie, dass er zu einer umfassenden Untersuchung und besseren Behandlung in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses gebracht werden sollte. Es dauerte eine Woche, bis Gefängnisbehörden auf ihre Forderung reagierten.

Bevor die Gefängnisbehörde dem Antrag seiner Familie zustimmte, zwang sie die Angehörigen am 26. Juni, eine Haftungsverzichtserklärung zu unterzeichnen. In dieser Erklärung sollten sie zustimmen, dass das Gefängnis nicht zur Rechenschaft gezogen würde, sollte Wang im Gefängnis sterben. Außerdem sollte Wang nach der Untersuchung in das Gefängnis zurückgebracht werden.

Wangs Familie ließ ihn in ein Krebskrankenhaus bringen, aber er erbrach während der Untersuchung immer wieder Blut, sodass er nicht in der Lage war, alle Untersuchungen, abzuschließen. Aufgrund der Coronavirus-Epidemie konnte das Krankenhaus Wang nicht stationär aufnehmen. Doch sollte er am 2. Juli wiederkommen, um die Untersuchungen zu beenden. Wang wurde an diesem Tag wieder in das Gefängnis zurückgebracht.

Am 30. Juni wurde Wangs Zustand kritisch und er wurde zur Notfallbehandlung ins Krebskrankenhaus gebracht.

Am 1. Juli gegen 20:00 Uhr teilten Gefängnisbehörden seiner Familie mit, dass er Atembeschwerden habe und im Krankenhaus behandelt werde. Die Wärter forderten Wangs Familie auf, seine Arztkosten zu bezahlen. Seine Familie eilte ins Krankenhaus und sah, dass in Wangs Nase und Mund überall Blut war. Der Arzt sagte, dass Wang jederzeit sterben könne.

Wangs Familie beantragte am 2. Juli Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für ihn, aber ihr Antrag wurde von den Gefängnisbehörden abgelehnt. Ihre Ausrede war, dass sie keine sichere Diagnose für Wang hätten und dass das Krebskrankenhaus nicht qualifiziert sei, einen solchen Diagnosebericht auszustellen. Die Gefängniswärter sagten Wangs Familie, dass er die verbleibenden sechs Monate seiner Haftzeit zu Ende bringen müsse, auch wenn er vor Ablauf seiner Haftzeit im Gefängnis sterben würde.

Vier Tage später erbrach Wang erneut Blut und konnte nicht atmen. Das Krebskrankenhaus gab eine Mitteilung über seinen kritischen Zustand heraus.

Seine Familie ging zum Gefängnis, um am 8. Juli erneut seine Freilassung zu fordern, was wieder abgelehnt wurde.

Wang verstarb gegen 5 Uhr morgens am 9. August im Krebskrankenhaus. Seine Frau sitzt zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Berichtes noch immer im Gefängnis.

48-Jähriger stirbt an Atemstillstand – Familie vermutet Drogenmissbrauch während zehnjähriger Haft

Anfang August 2020 traten bei Zhang Chongyue Atemprobleme auf. Als er am 7. August 2020 zu Hause verstarb, waren Kopf, Ohren und Lippen des 48-Jährigen blau angelaufen. Seine linke Hand war extrem blass und kalt.

Zhang starb drei Jahre nach seiner Freilassung. Er hatte neuneinhalb Jahre im Gefängnis verbringen müssen, weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte.

Zhang wohnte im Kreis Suizhong in der Stadt Huludao, die in der Provinz Lioaning liegt. Die meiste Zeit in der Haft wurde er gefoltert. Familienbesuche waren verboten. Zhangs Familie vermutet aufgrund seines anormalen Verhaltens nach der Freilassung, dass man ihm im Gefängnis giftige Substanzen verabreicht hat.

Der Praktizierende hinterlässt seine 83-jährige Mutter, seine Frau und zwei Töchter im Alter von 15 und 19 Jahren.

Zhang war am 14. Mai 2008 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Zwischen 2008 und 2012 war Zhang im Gefängnis Panjin inhaftiert. Während dieser Zeit bekam er hohen Blutdruck. Man fesselte ihn auf ein Bett und verabreichte ihm unbekannte Medikamente.

Als Zhangs Frau ihn am 12. Juni 2010 besuchen durfte, war er abgemagert und extrem schwach. Er konnte kaum gehen und sprechen. Ständig war ihm schwindelig. Zhang hatte keinen Appetit und konnte nicht genug Nahrung zu sich nehmen. Aus Sorge um seine Gesundheit beantragte Zhangs Frau Haftverschonung, um ihn medizinisch behandeln zu lassen. Dies lehnte die Behörde jedoch ab mit der Begründung, dass Zhang seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgegeben habe.

2012 wurde Zhang ins Gefängnis 1 von Shenyang verlegt. Dort wurde er in einer dunklen Einzelzelle eingesperrt. Er musste den ganzen Tag auf einem kleinen Hocker sitzen. Sein Bluthochdruck hielt an. Zudem bekam Zhang Herzprobleme. Infolge der langen Isolation traten Sprach- und Gedächtnisverlust auf.

Ein anderer Praktizierender, der etwas zur gleichen Zeit im Gefängnis inhaftiert war, berichtete, dass Zhang oft unter Atemnot gelitten habe und das Gefühl hatte zu ersticken. Die Symptome waren denen ähnlich, die vor seinem Tod auftraten.

Zhang wurde am 24. August 2017, sechs Monate vor Ablauf seiner Haftstrafe, freigelassen. Er war psychisch sehr labil und verlor oft die Beherrschung bei Belanglosigkeiten. Es schien, als folgte er einem strengen Zeitplan. Wenn er die Dinge nicht so wie geplant verrichten konnte, war er verwirrt.

Ab Mitte Juli 2020 bemerkte Zhang, dass seine Zunge steif war. Anfang August verlor er seine Beherrschung und stritt mit seinem Nachbarn – ein für ihn völlig untypisches Verhalten. Kurz darauf litt er an Atemnot; zwei Tage später verstarb Zhang.

Einst für elf Jahre in Haft: 66-Jähriger stirbt eineinhalb Monate nach erneuter Festnahme

Am 26. August 2020 starb Jiang Quande, ein Falun-Dafa-Praktizierender aus dem Kreis Nong'an in der Provinz Jilin. Er war eineinhalb Monate zuvor bei einer Polizeirazzia verhaftet worden, weil er Falun Dafa praktizierte. Seine Frau, die zusammen mit ihm festgenommen wurde, befindet sich zum Zeitpunkt dieses Berichts noch immer in Haft.

Jiang Quande

Jiang Quande und seine Frau Sun Xiuying wurden am 15. Juli 2020 festgenommen. Zu diesem Zeitpunkt war Jiang aufgrund einer Erkrankung abgemagert, dennoch nahm die Polizei ihn in Gewahrsam.

Jiang wurde etwa zwei Wochen später freigelassen und erhielt dann täglich Infusionen, die ihn am Leben hielten. Die Polizisten weigerten sich, seine Frau freizulassen, sodass sie sich nicht um ihren Mann kümmern konnte.

Am 16. August 2020 starb Jiang im Alter von 66 Jahren – vier Tage, nachdem die Staatsanwaltschaft Nong´an die Verhaftung seiner Frau genehmigt hatte.

Nachdem das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, sperrte man Jiang eineinhalb Jahre in ein Zwangsarbeitslager. Anschließend wurde er zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Er musste grausame Formen der Folter erleiden; unter anderem stundenlanges Sitzen auf einem kleinen Hocker, Tragen von 200-Pfund-Bohnen als unentgeltliche Arbeitskraft, Schlafentzug, Elektroschocks, Schlagen und Fesseln auf einem Totenbett.

Die Polizisten setzten ihn einmal ans Ende einer längeren Bank und fesselten seine Beine an die Bank. Sie zogen ihm eine Plastiktüte über den Kopf und durchstachen ihm Finger und Brustwarzen mit angespitzten Bambusstöcken.

Ein anderes Mal fesselten sie ihm seine Hände hinter seinen Rücken und zogen sie über den Kopf nach vorn. Das wiederholten sie über zehnmal. Dann legten sie ihm Handschellen an und schüttelten seine Handgelenke. Bei dieser Folter erlitt Jiang einen Knochenbruch am rechten Arm und war danach behindert.

Falun-Dafa-Praktizierender aus Hebei stirbt vier Tage nach Haftentlassung

Bian Qunlian war wegen seines Glaubens an Falun Dafa in Haft. Im August 2020 wurde sein Gesundheitszustand kritisch. Am 12. August 2020, vier Tage nach seiner Freilassung, starb der 69-Jährige.

Bian Qunlian

Bian, ein Bürger der Stadt Chengde in der Provinz Hebei, wurde am 8. Juli 2016 verhaftet. Der Grund: Er hatte mit anderen über Falun Dafa gesprochen. In der Haftanstalt des Kreises Chengde schlug ihm ein Beamter mit einem Schuh ins Gesicht und beschimpfte ihn.

Das Kreisgericht Chengde verurteilte Bian am 15. Februar 2017 zu sechs Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Yuan (ca. 2.400 Euro). Nach acht Jahren Haftstrafe im Jahr 2005 wurde er somit zum zweiten Mal wegen seines Glaubens verurteilt.

Anfang Januar 2020 stellten Ärzte bei Bian Mastdarmkrebs fest. Am 13. April 2020 wurde er operiert. Die Gefängnisleitung erlaubte Bians Familie nicht, ihn im Krankenhaus zu besuchen. Nach seinem Krankenhausaufenthalt brachte man ihn wieder in das Gefängnis zurück.

Am 9. August wurde Bian in einem Krankenwagen nach Chengde gebracht. Mitglieder des Wohnkomitees machten Fotos von ihm, bevor sie seiner Familie erlaubten, ihn nach Hause zu holen.

Bian war nach Angaben der Familie ausgezehrt. Er hatte eine Magensonde, da er nach der Bildung der Krebsmetastasen nicht mehr essen konnte. Er hatte hohes Fieber und erkannte seinen eigenen Bruder nicht mehr.

Bian verbrachte noch vier Tage mit seiner Familie, bevor er starb.

Todesfälle als Folge langfristiger Schikanen

Tod einer 80-Jährigen – die Praktizierende war zu Hausarrest verurteilt gewesen

Guo Yulian aus der Stadt Wuwei, Provinz Gansu wurde ständig schikaniert, während sie zu Hause eine einjährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa absitzen musste. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich und sie starb am 22. August 2020. Sie war 80 Jahre alt.

Guo begann 1998 mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Weil sie in ihrem Glauben standhaft blieb, wurde sie in den letzten zwei Jahrzehnten wiederholt festgenommen und inhaftiert.

Guo wurde im Jahr 2000 verhaftet, als sie nach Peking ging, um sich für ihr Recht, Falun Dafa zu praktizieren, einzusetzen. Sie wurde zuerst acht Monate eingesperrt und danach zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Polizisten brachen im August 2004 in Guos Wohnung ein und wollten sie verhaften. Da Guo nicht zu Hause war, beschlagnahmten die Polizisten ihre Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien. Danach sah Guo sich gezwungen, von zu Hause entfernt zu wohnen, um einer Verhaftung zu entgehen.

Polizisten fanden Guo im Dezember 2006 und verhafteten sie. Sie wurde später zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Nach ihrer Verurteilung wurde ihr Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt. Doch im Mai 2007 wurde sie wieder in Gewahrsam genommen und in das Gefängnis von Lanzhou gebracht.

Guo wurde am 2. Juni 2015 ein weiteres Mal verhaftet und ihre Wohnung wurde durchsucht. Grund für ihre Verhaftung war, dass sie Informationen über Falun Dafa an einen Telefonmast gehängt hatte.

Polizisten schikanierten Guo am 21. April 2017 und verhafteten sie drei Tage später. Am Abend ihrer Verhaftung wurde Guo freigelassen, aber am 26. April verhafteten Polizisten sie erneut. Da die Gefängnisbehörde Guo wegen ihres schlechten Gesundheitszustands nicht aufnehmen wollte, musste die Polizei sie nach Hause zurückbringen.

Am 19. September 2017 erhielt Guo von vier Mitarbeitern der Bezirksstaatsanwaltschaft Liangzhou die Nachricht, dass die Polizei ihren Fall gerade zu ihnen weitergeleitet habe.

Der Staatsanwalt erhob am 8. Februar 2018 Anklage gegen sie und leitete ihren Fall an das Bezirksgericht von Liangzhou weiter.

Am 23. Dezember 2019 stand Guo vor Gericht, im Januar 2020 erging das Urteil gegen sie: ein Jahr Haft und eine Geldstrafe von 2.000 Yuan (250 Euro). Sie musste die Haftzeit zu Hause verbüßen.

Mitarbeiter der örtlichen Justizbehörde kamen immer wieder zu ihr nach Hause und belästigten sie. Die anhaltende psychische Belastung führte schließlich zu ihrem Tod.

Auf „Totenbett“ gefoltert – Folgen führen zum Tod einer ehemaligen Wärterin (Provinz Jilin)

Bai Yaqing aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin starb am 20. Juli 2020. Bai war inhaftiert worden, weil sie Falun Dafa praktizierte. Ihr Gesundheitszustand hatte sich infolge wiederholter Verhaftungen und Folterungen immer weiter verschlechtert. Auch ihre Tochter ist inhaftiert, nur weil sie Falun-Dafa-Praktizierende ist.

Bai arbeitete früher als Wärterin in einem Arbeitslager. Sie wurde am 17. November 2006 auf der Arbeit verhaftet und ein Jahr in das Zwangsarbeitslager Heizuizi gesperrt. Weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte, wurde sie mit der Methode „Totenbett“ gefoltert. Dabei werden Arme und Beine so weit wie möglich in einer gespreizten Stellung an den vier Ecken eines Bettes angebunden. Zehn Tage lang ließ man sie in dieser Position liegen, Bai litt entsetzliche Schmerzen.

Als Strafe dafür, dass sie in ihrem Glauben standhaft blieb, wurde ihre Haftzeit verlängert. Als sie entlassen wurde, litt sie aufgrund der Folter noch immer unter Schmerzen in den Beinen.

Bais Tochter Han Bing, 36, wurde am 13. Juli 2017 verhaftet und später zu 3,5 Jahren Haft im Frauengefängnis von Changchun verurteilt. Bai war in großer Bedrängnis, da ihre Bemühungen, ihre Tochter frei zu bekommen, keinen Erfolg hatten und die Behörden ihrer Tochter über ein Jahr lang keine Familienbesuche erlaubten.

Am 4. April 2020 wurde Bai erneut verhaftet und ihre Wohnung durchsucht. Das geschah, nachdem sie angezeigt worden war, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Da festgestellt wurde, dass sie körperliche Probleme hatte, wies die Polizei sie an, eine Kaution in Höhe von 1.000 Yuan (125 Euro) zu zahlen. Danach bekam sie Haftaussetzung zur ärztlichen Behandlung. Bai wurde auch nach ihrer Freilassung weiterhin überwacht.

Als sie wieder zu Hause war, verschlechterte sich Bais Gesundheitszustand rasch. Aufgrund der Foltermethode „Totenbett“, der sie im Arbeitslager unterzogen worden war, wurden ihre Füße schwarz und Eiter sickerte aus ihnen heraus.

Anfang Juli lud man Bai zur Beantwortung von Fragen zur Staatsanwaltschaft vor. Der Zustand ihrer Füße verschlechterte sich weiter und sie konnte nach ihrer Rückkehr nicht mehr gehen. Da sie allein lebte, konnte sie nicht aus dem Bett aufstehen und aß drei Tage lang nichts.

Später besuchte eine Freundin sie und kochte für sie. Durch die Fürsorge ihrer Freundin konnte sie wieder aufstehen und langsam gehen.

Am 13. Juli 2020 verhaftete die Polizei Bai erneut. Die Haftanstalt nahm Bai zwar wegen ihres hochkritischen Zustands nicht auf, doch diese Schikane durch die Polizei versetzte Bai einen schweren Schlag. Sie verstarb nach Angaben ihrer Nachbarin etwa sieben Tage später. Bai war um die 60 Jahre alt.

Mann aus Liaoning stirbt nach langjähriger Verfolgung

Du Xinggui aus der Stadt Fushun, Provinz Liaoning wurde am 29. Juni 2016 wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Später verurteilte man ihn zu zweieinhalb Jahren Haft, wobei seine Gefängnisstrafe am 28. Dezember 2018 ablaufen sollte. Da er die für die Gefängniseinweisung erforderliche körperliche Untersuchung nicht bestand, erhielt er Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung.

Im Mai 2020 wurde Du von Polizisten schikaniert; sie versuchten, ihn zur Verbüßung seiner Haftstrafe ins Gefängnis zurückzubringen. Die Schikanen führten zu einer raschen Verschlechterung seines Gesundheitszustands. Ungefähr im August 2020 verstarb er im Alter von 69 Jahren. Das genaue Datum seines Todes muss noch untersucht werden.

Du wurde zwischen 2001 und 2013 sechs Mal verhaftet, und zwar jeweils im Januar 2001, Juli 2002, Oktober 2003, 26. Juli 2008, Winter 2010 und 4. Juni 2013.

Während der Verhaftung im Jahr 2008 bestachen Polizisten die Beamten des örtlichen Gefängnisses, damit sie ihn 15 Tage lang inhaftierten. Polizisten bestachen danach die Beamten des Arbeitslagers, damit sie ihn in das örtliche Zwangsarbeitslager einwiesen, wo Du 1,5 Jahre lang eingesperrt werden sollte. Sowohl das Gefängnis als auch das Arbeitslager hatten ihn zunächst wegen seines Gesundheitszustands abgelehnt.

Nach einem Monat im Arbeitslager erkrankte er schwer und wurde im Krankenhaus wiederbelebt. Die Behörden mussten ihn danach entlassen.

Du wurde am 28. Juni 2016 bei der Polizei angezeigt, als er mit Menschen über die Verfolgung von Falun Dafa sprach. Er wurde verhaftet und dann ins Gefängnis gebracht. Obwohl er die körperliche Untersuchung nicht bestand und freigelassen wurde, übergab die Polizei seinen Fall dennoch der Bezirksstaatsanwaltschaft von Shuncheng.

Das Bezirksgericht von Shuncheng stellte Du am 10. November 2016 vor Gericht und verurteilte ihn später zu drei Jahren Gefängnis. Er legte beim Mittleren Gericht der Stadt Fushun Berufung ein, das daraufhin entschied, seine Haftstrafe auf zweieinhalb Jahre zu verkürzen. Aufgrund seines Gesundheitszustands war seine Haft jedoch während seiner gesamten Strafzeit, die am 28. Dezember 2018 ablief, zur medizinischen Behandlung ausgesetzt.

Polizisten von der Polizeiwache in Gebu fanden Du im Mai 2020 und ordneten an, ihn einer körperlichen Untersuchung zu unterziehen. Sie versuchten, ihn wieder in Gewahrsam zu nehmen, damit er seine Haftzeit verbüßen sollte. Das Bezirksgericht von Shuncheng schickte ihm auch eine Aufforderung, seine Haftstrafe außerhalb des Gefängnisses abzusitzen, obwohl seine Haftzeit bereits abgelaufen war.

Die wiederholten Schikanen führten zu einer Verschlechterung von Dus Gesundheitszustand. Er verstarb kürzlich im Alter von 69 Jahren.

Leidensweg zweier junger Menschen, deren Mutter wegen ihres Glaubens zu Tode verfolgt wurde

Sie waren in Angst aufgewachsen, Angst, weil ihre Mutter verfolgt wurde. Wegen ihres Glaubens an Falun Dafa war Zhu Yan ständig auf der Flucht. Am 15. August 2020 erlitten die Kinder einen weiteren schweren Schlag: Ihre Mutter Zhu Yan verstarb. Sie war 57 Jahre alt.

Zhu Yan (ganz rechts) und ihre Familie vor der Verfolgung

Zhu Yan wohnte in der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz. Ihrem Tod gingen wiederholte Festnahmen und Inhaftierungen voraus. Sie musste zudem zwei Aufenthalte im Zwangsarbeitslager über sich ergehen lassen. Damit die Polizei sie nicht weiter verfolgen konnte, tauchte sie unter und blieb ihrer Wohnung fern. Die psychischen und physischen Belastungen verschlimmerten Zhus Zustand und führten schließlich zum Tod.

Dabei ist Zhu nicht das einzige Opfer in ihrer Familie, das unter der Verfolgung von Falun Dafa gelitten hat. Nachdem ihr Mann dem Druck nicht mehr standhalten konnte, ließ er sich 2003 scheiden. Ihr Sohn im Teenageralter und ihre Tochter lebten während Zhus Haft allein und mussten sich durchschlagen. Weil sie Zhus Freilassung forderten, wurden die beiden Kinder einmal von Polizisten verprügelt und dabei schwer verletzt. Zhus Sohn wurde mehrmals festgenommen, gefoltert und erlitt drei Nervenzusammenbrüche.

Frühere Berichte:

40 Falun-Dafa-Praktizierende starben während 1. Halbjahr 2020 an den Folgen der Verfolgung

Januar bis Mai 2020: Insgesamt 27 Falun-Dafa-Praktizierende infolge der Verfolgung gestorben

Verfolgung von Falun Dafa fordert weitere 17 Leben - im ersten Quartal 2020


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.