Bilanz September 2020: 964 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens im Visier der Verfolger

(Minghui.org) Im September 2020 wurden wegen ihres Glaubens mindestens 356 Falun-Dafa-Praktizierende [1] verhaftet und 608 schikaniert, so dass sich die Zahl der seit Jahresbeginn erfolgten Verhaftungen auf 4.746 und der Schikanen auf 5.264 beläuft.

211 Praktizierende (59 Prozent) befinden sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch in Haft. Bei 164 der insgesamt 964 verhafteten und schikanierten Praktizierenden wurden die Wohnungen durchsucht. 34 verhaftete und 29 schikanierte Praktizierende waren über 65 Jahre alt, der älteste war über 90 Jahre alt. Bei 16 Praktizierenden wurden insgesamt 364.000 Yuan (46.000 Euro) von der Polizei beschlagnahmt – die Spanne reichte von 20 Yuan bis 150.000 Yuan (2,50 bis 19.000 Euro) pro Person mit durchschnittlich 22.750 Yuan (2.900 Euro) pro Person.

Die Provinzen Hebei, Heilongjiang, Sichuan, Jilin und Shandong waren die fünf Provinzen mit den meisten betroffenen Praktizierenden. Sowohl in Hebei als auch in Heilongjiang wurden im vergangenen Monat über 100 Praktizierende schikaniert. Weitere Fälle von Schikanen wurden in der Stadt Yinchuan in der Provinz Ningxia und der Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan gemeldet, und zwar als Fortsetzung der „Null-Fälle-Kampagne“ [2].

Mehrere Massenverhaftungen 

Am 13. September wurden 32 Praktizierende in der Stadt Nanjing in der Provinz Jiangsu verhaftet. Am 15. September wurden 4 Praktizierende im Alter von 60 bis über 70 Jahre verhaftet, die im gleichen Wohngebiet in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin leben. Am 22. und 23. September wurden 27 Praktizierende in der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang verhaftet.

Die Fälle vom September geben einen Einblick in die umfassende Verfolgung von Falun Dafa in China. Zusätzlich zu den Verhaftungen und Folterungen in der Haft wurde bei vielen Praktizierenden das Alltagsleben erheblich beeinträchtigt und die persönliche Sicherheit, geschäftliche Aktivitäten und die Gesundheit beeinträchtigt.

Ein Ingenieur, der wegen seines Glaubens von seinem Arbeitsplatz entlassen worden war, konnte kurz nach seiner Entlassung aus einer zweijährigen Haft keine Wohnung bekommen, so dass er obdachlos war. Bei einer 75-jährigen Frau wurde ihre Rente einbehalten. Eine Ärztin im Ruhestand befindet sich immer noch in Untersuchungshaft, obwohl bei ihr Lungenkrebs diagnostiziert wurde.

In einigen Fällen gerieten nicht nur die Praktizierenden selbst wegen ihres Glaubens ins Fadenkreuz der Verfolger. Auch ihre Familienangehörigen wurden schikaniert, verhaftet und verhört. So wurde dem vierjährigen Enkel einer Praktizierenden die Aufnahme in den Kindergarten verweigert, weil sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Der Sohn einer Praktizierenden wurde auf der Polizeistation als Geisel gehalten, nachdem sie der Verhaftung entkommen war. Und die Klinik des Sohnes einer anderen Praktizierenden wurde gewaltsam geschlossen, nachdem sie sich geweigert hatte, eine Erklärung zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterzeichnen.

Es folgen einige Beispiele von Verhaftungen und Schikanen. Aufgrund der Informationsbeschränkungen in China kann die Zahl der wegen ihres Glaubens verfolgten Falun-Dafa-Praktizierenden nicht immer rechtzeitig gemeldet werden. Es sind auch nicht immer alle Informationen leicht zugänglich.

Brutalität der Polizei

Polizeibeamte schlagen bei Festnahme Praktizierendem auf den Kopf

Huang Jianguo, ein Bewohner des Landkreises Yishui in der Provinz Shandong, wurde am 8. September 2020 gegen 18:30 Uhr zu Hause von örtlichen Beamten und Polizeibeamten festgenommen.

Die Polizisten durchsuchten seine Wohnung auf der Suche nach Gegenständen im Zusammenhang mit Falun Dafa. Bei dem Versuch, Huang in ein Polizeiauto hineinzuschieben, rissen die Beamten ihm die Hose herunter und schlugen ihm auf den Kopf. Als sie auf dem Polizeirevier ankamen, schlugen mehrere Beamte auf Huang ein, stießen ihn zu Boden und traten auf seinen Kopf. Er hatte mehrere Verletzungen, sein Kopf und sein Gesicht waren angeschwollen.

74-jähriger pensionierter Lehrer von der Polizei brutal zusammengeschlagen

Lei Zhengxia aus Chongqing war vor seiner Pensionierung Gymnasiallehrer. Als der 74-Jährige auf Besuch bei seiner Tochter in der Stadt Xi'an in der Provinz Shaanxi war, brachen am 4. September 2020 gegen 10:00 Uhr morgens sechs Beamte ein. Als Lei sich dem Versuch der Polizei widersetzte, ihn zu verhaften, stießen ihn drei Beamte auf das Sofa, legten ihm die Hände in Handschellen auf den Rücken und nahmen ihm die Brille ab. Zwei weitere Beamte zerrten ihn nach draußen und stießen ihn in das Polizeiauto. 

Leis Frau Li Weiqun wurde zu Boden gestoßen, als sie versuchte, die Polizisten an der Verhaftung ihres Mannes zu hindern. Die Polizisten legten ihr am rechten Arm Handschellen an und nahmen sie ebenfalls mit aufs Polizeirevier.

Die Tochter des Paares, die ihr zehn Monate altes Baby im Arm hielt, versuchte, die Polizei daran zu hindern, ihre Mutter zu schlagen. Sowohl sie als auch das Baby waren verängstigt und brachen in Tränen aus.

Nachdem das Paar auf das Polizeirevier von Kaiyuanlu gebracht worden war, zerriss Wang Guoqing, ein 24-jähriger Beamter, das Foto des Begründers von Falun Dafa, das bei Lei beschlagnahmt worden war, und schimpfte auf ihn und Falun Dafa.

Dann brachte man das Paar in den Verhörraum. Der Beamte Wang legte Lei Handschellen an und versuchte, ihn zu zwingen, seine Fingerabdrücke auf das Verhörprotokoll zu setzen. Als Lei sich weigerte, stieß Wang ihn in eine Ecke des Raumes. Dann stieß er mit der Faust gegen Leis Brust, schlug ihm mit der Handkante an den Hals und schlug seinen Kopf gegen die Wand. Wang wollte auch noch mit den Knien gegen Leis Beine stoßen, wurde aber von Li aufgehalten.

Wang drehte sich um, griff nach Lis Haaren und versuchte, sie zu schlagen. Sie schrie ihn an: „Wie können Sie es wagen?“ Daraufhin ließ Wang sie los, griff aber nach einer Gummiplatte und schlug damit hart gegen Leis gefesselten Hände. Anschließend ging er weg, obwohl Leis Handgelenke bluteten.

Am Nachmittag verhörte die Polizei Li und entließ sie gegen 18:00 Uhr.

Lei wurde am Abend zu einer körperlichen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei verhörte ihn nach seiner Rückkehr erneut. Er weigerte sich immer noch, das Verhörprotokoll zu unterschreiben.

Nach 35 Stunden Haft wurde Lei am nächsten Tag gegen 21:00 Uhr freigelassen. Bis dahin hatte ihm die Polizei die Handschellen nicht abgenommen.

Zwei Frauen verprügelt, weil sie über ihren Glauben informierten

Ji Shujun und Peng Xia aus der Stadt Chengde in der Provinz Hebei wurden am 10. September 2020 in die Gemeinde Tumu in der Stadt Zhangjiakou verhaftet, als sie dort auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam machten.

Man fesselte Ji und Peng in Handschellen aneinander und schob sie in das Polizeiauto. Die Handschellen schnitten tief in die Handgelenke von Peng, wo sie dunkle Blutergüsse hinterließen. Auf dem Polizeirevier weigerten sich die Frauen, aus dem Auto auszusteigen. Die Polizisten zerrten sie heraus und schleppten sie in den Vorhof der Wache. Dabei verloren die Frauen ihre Schuhe, ihre Ärmel wurden zerrissen und ihre Rücken wurden verletzt.

Ji forderte die Polizisten eindringlich auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen und dem kommunistischen Regime nicht dabei zu helfen, Unrecht zu tun. Doch sie weigerten sich zuzuhören und schimpften auf Falun Dafa und seinen Begründer. Die Praktizierenden versuchten, sie daran zu hindern, und riefen: „Falun Dafa ist gut!“ Während sie riefen, trat ein Beamter Ji auf den Arm, schlug ihr ins Gesicht und schlug ihr mit dem Schuh auf den Mund. Ihr Mund schwoll an. 

Später am Tag wurden Ji und Peng in die Gehirnwäsche-Einrichtung Dahuangzhuang gebracht. Sie traten in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Ji wurde am Nachmittag des 12. September freigelassen, Peng dagegen befindet sich weiterhin in der Gehirnwäsche-Einrichtung.

Zehn Tage später sind die Blutergüsse an Jis Arm immer noch dunkel.

Ji Shujun

Alltagsleben, eigene Geschäftstätigkeit und Gesundheit beeinträchtigt

Ehemaligem Ingenieur wird mehrmals seine Unterkunft gekündigt; nun ist er obdachlos

Als der Elektroingenieur Xu Yongqing aus Shanghai am 28. November 2019 aus einer zweijährigen Haft entlassen wurde, war er bereits von seinem Arbeitsplatz entlassen worden. Da er sich die Wohnungsmiete, die sich seit Januar verdreifacht hatte, nicht mehr leisten konnte, zog er Ende April in eine neue Wohnung um.

Xu Yongqing

Es dauerte nicht lange, bis die Polizei, die ihn beständig schikaniert hatte, seine neue Adresse herausgefunden hatte. Am 31. Juli bemerkte Xu vor seiner neuen Mietwohnung ein weißes Auto mit zwei Insassen, die ihn anstarrten. Fünf Tage später, am 4. August, forderte ihn sein Vermieter auf, innerhalb einer Woche auszuziehen, mit der Ausrede, dass das Dorfkomitee einen neuen Entwicklungsplan für sein Haus habe. Sein Vermieter drängte ihn zum Auszug und versprach, ihm eine Entschädigung für seine Umzugskosten zu zahlen.

Da Xu nicht wollte, dass die Polizei von seinem Umzugsplan erfuhr, bat er einen seiner Freunde, ihm bei der Suche nach einer neuen Wohnung zu helfen. Nicht lange, nachdem er seinem Vermieter, der sich als pensionierter Polizeibeamter entpuppte, seine neue Adresse verraten hatte, wurde sein Freund von der Polizei schikaniert, die ihm drohte, Xu nicht mit seiner Wohnung zu helfen. Eine andere Gruppe von Beamten schikanierte Wochen später auch Xu selbst.

Als Xu am 1. Oktober während des Mittherbstfestes in seine Heimatstadt in der Provinz Zhejiang fuhr, um seine Mutter zu besuchen, brachte sein Vermieter all sein Hab und Gut in das Lagerhaus des Dorfes, obwohl er die Oktobermiete bereits vollständig bezahlt hatte.

Nun hat Xu keine Wohnung mehr und zieht von Ort zu Ort.

Einer 75-jährigen Frau wird nach zehn Jahren Haft ihre Rente verweigert

Die 75-jährige Rentnerin Li Meizhen war früher Arbeiterin in der Maschinenfabrik des Kohlebergwerks der Provinz Jiangxi. Sie erhielt im August 2020 einen Anruf von Li Qing, der Finanzverwalterin ihres Arbeitsplatzes. Diese forderte sie auf, das Urteil über ihre vierjährige Haftstrafe, die sie 2012 wegen des Praktizierens von Falun Dafa erhalten hatte, sowie eine Entlassungsbescheinigung an das Sozialversicherungsamt der Provinz Jiangxi zu schicken.

Li kam dieser Aufforderung nicht nach. Daraufhin wurde ihre Rentenzahlung im September eingestellt. Sie rief Li an, um nach dem Grund zu fragen, und wurde an das Sozialversicherungsamt verwiesen. Als Li dort anrief, antwortete ihr niemand.

Lis letzter Tortur waren mehrere Festnahmen und Inhaftierungen sowie fünf Jahre Zwangsarbeit und vier Jahre Gefängnis vorausgegangen.

Grundschullehrerin gezwungen, fern von zu Hause zu leben

Anfang September hielt Wang Hanming, der stellvertretende Leiter des Komitees für Politik und Recht in der Stadt Shulan in der Provinz Heilongjiang, ein Treffen mit Schulleitern der Stadt ab und wies sie an, Lehrer in ihren Schulen, die Falun Dafa praktizieren, in Gehirnwäsche-Einrichtungen zu schicken.

Kurz nach dem Treffen schikanierten der Direktor des Schulamtes und der Schuldirektor die Praktizierende Yu Xiaojuan zweimal innerhalb einer Woche. Sie verlangten von ihr unter Drohungen, an der Gehirnwäsche teilzunehmen und das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben.

Am 30. September schikanierten die Schulbeamten Yu erneut und verlangten von ihrem Ehemann Li Zhanhui, sie zu drängen, den Forderungen nachzukommen. Sie drohten damit, dass Li und der Sohn des Paares von ihren Arbeitsplätzen entlassen würden, sollte es ihm nicht gelingen, seine Frau zu überzeugen.

Unter diesem enormen Druck zerriss Li die Falun-Dafa-Bücher seiner Frau, schlug ihr ins Gesicht, ohrfeigte sie und zog ihr an den Haaren. Ihre Arme waren danach mit Blutergüssen übersät. Drei ihrer Familienmitglieder kamen ebenfalls und versuchten, sie unter Druck zu setzen, damit sie die Verzichtserklärungen unterschrieb.

Da Yu sich immer noch weigerte, drohte ihr Sohn damit, vom Gebäude zu springen. Ihr Schulleiter sagte, ihr Sohn würde seine Arbeit verlieren, wenn Yu weiterhin Falun Dafa praktiziere. Um den Schikanen zu entgehen, sah sie sich nun gezwungen, von zu Hause wegzuziehen.

Unternehmer-Ehepaar wegen seines Glaubens verhaftet – Angehörige und Kunden in Schwierigkeiten

Zhou Yong, ein Ingenieur für elektrische Automatisierung, und seine Frau Liu, die in der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei ein Start-up-Unternehmen für Maschinenautomatisierung führen, wurden am 9. September 2020 verhaftet, ihre Wohnung durchsucht.

Die Polizei gab an, Liu sei angezeigt worden, weil sie Flugblätter über Falun Dafa aufgehängt habe. Liu befindet sich derzeit in einem lokalen Untersuchungsgefängnis und Zhou in einer Gehirnwäsche-Einrichtung.

Die Verhaftungen brachten ihre beiden Kinder, eines in der Oberstufe und das andere in der Mittelstufe, sowie die betagten Eltern in eine schlimme Lage. Da die beiden ihren Kunden bei der Entwicklung eines neuen Maschinenautomatisierungssystems geholfen hatten, verursachten ihre Verhaftungen auch Unterbrechungen in der technischen Unterstützung und finanzielle Verluste für ihre Kunden.

Physiklehrer der Oberstufe während des Unterrichts weggebracht und aufgefordert, seinen Glauben aufzugeben

Li Yuanqing, ein Physiklehrer an einem Gymnasium in der Stadt Tianshui in der Provinz Gansu, unterrichtete am Morgen des 8. September 2020 eine Klasse, als eine Gruppe von Beamten das Klassenzimmer betrat und ihn abführte.

Li wurde dann in einen Besprechungsraum in der Schule gebracht. Den ganzen Vormittag lang versuchte der Direktor des örtlichen Büro 610, Li zu zwingen, Erklärungen zum Verzicht auf seinen Glauben zu schreiben. Als Li darauf bestand, dass er das Praktizieren von Falun Dafa nicht aufgeben werde, drohten die Beamten damit, ihn noch am gleichen Tag zu entlassen.

Am 21. September 2020 untersagte Chang Baibi, der Direktor des Gymnasiums der Gemeinde Wangchuan, Li den Unterricht in allen Klassen und wies ihm verschiedene andere Aufgaben zu.

Ärztin im Ruhestand trotz Krebsdiagnose immer noch in Haft

He Dangling, eine Ärztin im Ruhestand, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet wurde, ist immer noch in Haft, obwohl bei ihr Lungenkrebs diagnostiziert wurde.

He ist Einwohnerin von Qiandongnan, der Autonomen Präfektur der Miao und Dong in der Provinz Guizhou. Sie wurde am 22. September 2020 verhaftet, nachdem die Polizei durch Überwachungskameras gesehen hatte, wie sie Materialien über Falun Dafa verteilte.

Obwohl bei der erforderlichen körperlichen Untersuchung Lungenkrebs festgestellt wurde, weigerte sich die Polizei, sie freizulassen, und forderte sie auf, Erklärungen zu unterschreiben, dass sie sich von Falun Dafa lossagt. He weigerte sich und wird nun im städtischen Untersuchungsgefängnis von Kaili festgehalten.

Weil die 59-jährige He ihren Glauben aufrechterhielt, musste sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten zwei Arbeitslagerzeiten ableisten und wurde unerbittlich gefoltert.

Sippenhaft für Familienangehörige und Kollegen

Vierjähriger wegen des Glaubens seiner Großmutter vom Kindergarten abgewiesen

Einem vierjährigen Jungen in der Stadt Macheng in der Provinz Hubei wurde kürzlich die Aufnahme in den örtlichen Kindergarten verweigert, weil seine Großmutter ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte.

In Begleitung seiner Eltern ging der kleine Junge am 6. September 2020, dem ersten Tag der Schulzeit, in den Kindergarten der Stadt Macheng, wurde aber am Eingang abgewiesen. Es stellte sich heraus, dass Yu Li, die Leiterin des Kindergartens, vom Komitee für Politik und Recht und vom Büro 610 [3] unter Druck gesetzt worden war, die Aufnahme des Jungen zu verweigern. Der Grund dafür war, dass seine Großmutter, Tao Lahuai, die 33 Jahre lang im selben Kindergarten als Erzieherin tätig gewesen war, bevor sie vor 15 Jahren in Rente ging, sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben.

Seit Mai 2020 schikanieren die Polizei und die Leitung des Kindergartens die 70jährige Tao und verlangen von ihr, Erklärungen zu unterschreiben, in denen sie verspricht, Falun Dafa nicht zu praktizieren und nicht mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Die Schikanen verursachten einen enormen psychischen Druck sowohl auf Tao als auch auf ihre Familie.

Jin Sufang, die stellvertretende Leiterin des Kindergartens, sagte einmal zu Tao, dass allen Erzieherinnen des Kindergartens ihre Prämien aberkannt würden, weil sie die Erklärungen nicht unterschrieben habe. Diese Strategie der Verwicklung von Kollegen und Freunden, die das kommunistische Regime bei der Verfolgung anwendet, ist typisch, um Hass gegen Falun-Dafa-Praktizierende zu schüren.

Bei einer anderen Gelegenheit trat ein Polizeibeamter gegen die Tür von Tao und rief: „Werden Sie die Tür öffnen oder nicht? Wenn Sie die Tür nicht öffnen, werden wir Sie festnehmen, sobald Sie herauskommen!“ Wegen der Einschüchterungen durch die Polizei konnten Tao und ihre Familie viele Tage lang nicht hinausgehen.

Hebei: Sohn als Geisel auf dem Polizeirevier festgehalten

Eine Gruppe von Beamten begab sich am 8. September 2020 zur Wohnung von Guo Yuexia in der Stadt Qian'an in der Provinz Hebei. Sie gaben sich als Mitarbeiter der Hausverwaltung aus und verlangten von Guo, die Tür zu öffnen. Guo glaubte das nicht und weigerte sich, dem nachzukommen. Die Beamten versuchten, die Tür mit einem Hauptschlüssel zu öffnen, stellten jedoch fest, dass sie von innen verschlossen war. Dann verbrachten sie fast zwei Stunden damit, den Schlosszylinder mit einer Eisensäge zu zerschneiden.

Guo forderte die Beamten auf, die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden einzustellen, aber sie weigerten sich, ihr zuzuhören. Sie stellte ihnen die Frage: „Sie sind doch die Volkspolizei. Schützen Sie auf diese Weise die Menschen?“

Bevor die Polizisten einbrachen, entkam Guo. Die Polizei verhaftete stattdessen ihren Sohn und drohte ihm mit einer Verurteilung. Nach einer Woche des Umherziehens stellte sich Guo am 14. September im Austausch für die Freilassung ihres Sohnes. Die Polizei drohte, dem Sohn vor seiner Freilassung, seinen Fall dem Staatsanwalt vorzulegen. Guo wurde später in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Tangshan überstellt und befindet sich seitdem dort in Haft.

Wegen ihres Glaubens an Falun Dafa im Fadenkreuz der Polizei – Familie mitbetroffen

Yan Yuqin, eine Bewohnerin von Urumqi, der Hauptstadt der Autonomen Uighurischen Region Xinjiang, wurde am 29. September 2020 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zusammen mit ihrem Mann verhaftet. Einige ihrer Familienangehörigen, die nicht Falun Dafa praktizieren, gerieten ebenfalls ins Fadenkreuz der Behörden.

Polizisten schikanierten am 30. September Yans Schwester und durchsuchten ihre Wohnung. Am Abend wurden Yans Sohn und seine Freundin verhaftet. Die Polizei verhörte sie und verlangte viele ihrer persönlichen Daten, weigerte sich jedoch, sie über Yans Fall auf dem Laufenden zu halten.

In den nächsten Tagen schikanierte die Polizei Yans Schwester und ihren Bruder und bereitete ihnen enormen psychischen Stress.

Yans Familie ging einmal auf die Polizeiwache, um sich nach ihrem Fall zu erkundigen. Sie wartete dort den ganzen Morgen, aber der zuständige Polizist weigerte sich, sich mit den Angehörigen zu treffen oder ihnen irgendwelche Informationen zu geben.

Yan wurde am 4. Oktober in eine Haftanstalt verlegt, die dem Büro 610 des Bezirks Tianshan untersteht. Es ist nicht klar, ob ihr Mann noch immer inhaftiert ist.

Ältere Praktizierende Zielscheibe der Verfolgung

Polizei droht 80-Jähriger mit erneuter Verhaftung

Die 80-jährige Cheng Sigui aus dem Kreis Lu in der Provinz Sichuan wurde Anfang September 2020 verhaftet, als sie vom Lebensmitteleinkauf zurückkam. Die Beamten brachten sie auf die Polizeiwache von Desheng. Ein Beamter zeigte ihr ein Stück Papier und sagte, sie sei offiziell festgenommen worden und werde inhaftiert werden.

Cheng wurde von 14:00 bis 20:00 Uhr auf der Wache festgehalten. Dann brachte die Polizei sie in den benachbarten Kreis Hejiang und versuchte, sie in das Untersuchungsgefängnis Hejiang zu überführen. Das Untersuchungsgefängnis weigerte sich, sie aufzunehmen, weil sie bei der körperlichen Untersuchung durchfiel. Die Polizei rief ihren Sohn an und forderte ihn auf, seine Mutter abzuholen. Die Beamten drohten ihr damit, dass sie in Zukunft wiederkommen und sie abholen würden.

Chens jüngster Verhaftung ging eine frühere Verhaftung am 19. Juli 2020 voraus, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und erfasste viele ihrer personenbezogenen Daten, einschließlich ihres Gangs, ihrer Stimme, ihrer Finger- und Handabdrücke. An jenem Tag wurde Cheng gegen 23:00 Uhr gegen Kaution freigelassen. Die Polizei weigerte sich, ihr die Falun-Dafa-Bücher zurückzugeben.

87-jähriger Mann erkrankt, nachdem er miterlebt hatte, wie die Polizei seine 83-jährige Ehefrau wegen ihres Glaubens verhaftete

Sechs Polizeibeamte brachen am 8. September 2020 gegen 15:00 Uhr in die Wohnung der 83-jährigen Hu Xiuhua in der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong ein und begannen, Fotos und Videofilme von der Wohnung zu machen.

Ein Beamter hielt dem 87-jährigen Ehemann von Hu schnell ein Stück Papier vor die Nase, ohne ihn es lesen zu lassen, und sagte, es sei ein Durchsuchungsbefehl für ihre Wohnung.

Während ein Beamter Hu festhielt, durchsuchten andere die Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien und den Schlüssel zu ihrem Schlafzimmer.

Hus Mann, der gerade erst eine Operation überstanden hatte und noch sehr schwach war, war von den Polizisten verängstigt und zitterte ununterbrochen. Als die Beamten Hu zur Polizeistation bringen wollten, sagte der alte Mann mit zitternder Stimme zu ihnen: „Sie können sie nicht mitnehmen. Ich bin darauf angewiesen, dass sie sich um mich kümmert.“ Die Polizisten ignorierten sein Flehen und verhafteten Hu trotzdem.

Nachdem Hu einige Stunden verhört worden war, wurde sie am selben Tag gegen 20:30 Uhr nach Hause geschickt. Ihr Mann ist seither krank und wurde bettlägerig.

73-jährige Frau nach 13. Verhaftung wegen ihres Glaubens in Isolationshaft

Zhou Shanhui, eine 73-jährige Einwohnerin der Stadt Pengzhou in der Provinz Sichuan, ist seit ihrer Verhaftung am 8. September 2020 ohne Kontakt zur Außenwelt inhaftiert. Dies ist das 13. Mal, dass Zhou wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet wurde.

Zhou wurde wiederholt festgenommen und inhaftiert, weil sie an ihrem Glauben an Falun Dafa festhält. Sie ist überzeugt, dass die Heilung ihrer Magenerkrankung, rheumatoiden Arthritis und Schultersteife Falun Dafa zuzuschreiben ist. Sie wurde sieben Monate lang in einer psychiatrischen Klinik festgehalten und verbrachte eineinhalb Jahre in einem Arbeitslager. Während ihrer Haft wurde sie mit verschiedenen Foltermethoden gequält. Unter anderem wurde sie geschlagen, auf den Boden geschleift und man trat auf ihren Füßen und Waden herum, ihr wurde der Schlaf entzogen und sie wurde in Isolationshaft gehalten.

Die Beamten fesselten sie außerdem mit dünnen Seilen in qualvollen Positionen oder umwickelten ihre Handgelenke mit dünnem Metalldraht, der tief in ihr Fleisch schnitt. Weil sie aus Widerstand gegen die Verfolgung „Falun Dafa ist gut“ rief, stopften ihr die Häftlinge den Mund mit ihren schmutzigen Damenbinden voll, stemmten ihr den Mund auf und zwangsernährten sie mit Seifenlauge.

Ein anderes Mal führten die Häftlinge bei ihr nach einem Hungerstreik eine Zwangsernährung mit giftigen Pharmaka durch. Sie hatte extreme Schmerzen am ganzen Körper. Sie wälzte sich auf ihrem Bett herum und konnte nachts nicht schlafen. Als die Wärter sie am nächsten Tag ins Krankenhaus bringen ließen, waren ihre Lungen und ihre Gallenblase bereits geschädigt. Die Gehirnwäsche-Einrichtung entschied sofort, sie zu entlassen. Nach ihrer Rückkehr nach Hause konnte Zhou nichts mehr essen. Sie war fast gelähmt und konnte ihren Hals nicht bewegen. Ihr Gedächtnis war stark eingeschränkt, und sie konnte sich nicht mehr selbst versorgen.

Zwei 90 Jahre alte Praktizierende schikaniert

Am Morgen des 1. September wurde Liu Can, eine 90-jährige Bürgerin der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan, von einer Postangestellten gemeldet, als sie Briefe mit Informationen über Falun Dafa verschickte. Die Postangestellte erkannte Liu wieder, da sie gerade in der Woche zuvor Materialien über Falun Dafa von ihr erhalten hatte.

Bald darauf traf eine Gruppe von Beamten ein und brachte Liu zur Polizeiwache. Sie weigerte sich, ihren Namen und ihre Adresse anzugeben; daraufhin durchsuchte die Polizei ihre Handtasche und holte sich die entsprechenden Informationen von ihrer Busfahrkarte. Sie durchsuchten anschließend ihre Wohnung und beschlagnahmten viele ihrer persönlichen Gegenstände.

Zwei Tage später wurde ein weiterer 90-jähriger Praktizierender in Tianjin ebenfalls wegen des Praktizierens von Falun Dafa schikaniert. Vier Beamte begaben sich gegen 19:00 Uhr zur Wohnung von Song (dessen Vorname noch zu erfragen ist) und verlangten von ihm, mit ihnen zur Polizeiwache zu gehen.

Bei der Ankunft auf der Wache sagten sie ihm, dass er angezeigt wurde, weil er an mehreren Orten mit Leuten über Falun Dafa gesprochen habe. Song antwortete, dass er so sehr von der Praxis profitiert habe und dass viele seiner Gesundheitsprobleme, darunter eine Herzerkrankung, Asthma und Gehirnthrombose, geheilt seien. „Ich war selbst Arzt, aber ich konnte meine eigenen Krankheiten nicht heilen. Aber nachdem ich angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, bin ich nicht mehr ins Krankenhaus gegangen und erfreue mich trotz meines Alters immer noch guter Gesundheit.“

Als Song sich weigerte, sein Verhörprotokoll zu unterschreiben, wurde sein Enkel von der Polizei gezwungen, es für ihn zu unterschreiben. Song kehrte gegen 21:30 Uhr nach Hause zurück.

Zwei Beamte schikanierten Song am nächsten Tag erneut und rissen das Gedicht über Falun Dafa von seiner Haustür ab.

Frühere Berichte:

1.184 Falun-Dafa-Praktizierende im August 2020 wegen ihres Glaubens im Fadenkreuz der Verfolger

1.410 Falun-Dafa-Praktizierende im Juli 2020 im Fadenkreuz der Verfolger

Bilanz erste Jahreshälfte 2020: Insgesamt 5.313 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt - Teil I

Bilanz erste Jahreshälfte 2020: Insgesamt 5.313 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt – Teil II

Bilanz Mai 2020: Insgesamt 938 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt

April 2020: Insgesamt 1.178 Falun-Dafa-Praktizierende im Visier der Polizei

März 2020: Insgesamt 747 Falun-Dafa-Praktizierende Opfer der Verfolgung

In China geht Verfolgung von Falun Dafa weiter – trotz Coronavirus-Pandemie

Bilanz Januar 2020: Insgesamt 194 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens Opfer von Verfolgung


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] eine konzertierte Aktion, mit der Praktizierende, die auf den schwarzen Listen der Regierung stehen, gezwungen werden sollen, Falun Dafa abzuschwören.

[3] zwei mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragte Regierungsbehörden