(Minghui.org) Im Jahr 2020 starben mindestens 83 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens im Rahmen der Verfolgung durch das chinesische kommunistische Regime. Das geht aus den von Minghui gesammelten Informationen hervor.
Falun Dafa, auch als Falun Gong bekannt, ist eine Kultivierungspraktik für Geist und Körper. Sie basiert auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Seit seiner Einführung in die Öffentlichkeit im Jahr 1992 fühlten sich unzählige Menschen von den tiefgründigen Prinzipen angezogen, sodass sie begannen, Falun Dafa zu praktizieren. Bald darauf konnten sie eine Verbesserung ihrer Gesundheit verzeichnen.
Aus Angst vor der stetig wachsenden Beliebtheit der Praktik startete das kommunistische chinesische Regime vor 21 Jahren eine landweise Kampagne gegen die Falun-Dafa-Praktizierenden, um die Praktik auszurotten.
Hunderttausende Praktizierende wurden seitdem schikaniert, festgenommen, inhaftiert und gefoltert. Insgesamt 4.595 Todesfälle wurden von Minghui bis zum 25. Dezember 2020 dokumentiert. Aufgrund der strengen Zensur von Informationen in China wird die Dunkelziffer jedoch viel höher geschätzt.
Falun-Dafa-Praktizierende, die 2020 zu Tode verfolgt wurden:
Obere Reihe (v.l.n.r) Xiao Yongfen, Hu Lin, Yu Yongman, Li Rongfeng, Li Guojun, Liu Fating
Mittlere Reihe (v.l.n.r.) Fu Shuqin, Zhou Xiuzhen, Zhou Shujie, Lin Guizhi, Gao Yan, Jiang Quande
Untere Reihe (v.l.n.r.): Bian Qunlian, Zhang Ronghuan, Zhu Yan, Yu Wenze, Li Shaochen, Deng Xiaoming
Die verstorbenen Praktizierenden – 45 Frauen und 38 Männer – kamen aus 20 chinesischen Provinzen und Verwaltungsbezirken. Die meisten Todesfälle verzeichneten die Provinzen Liaoning (19), Hebei (9), Heilongjiang (8), Jilin (8) und Henan (6)
Das Alter der zu Tode verfolgten Praktizierenden lag zwischen 40 und 92 Jahren; 23 von ihnen waren im Alter von 60 bis 69.
Auf den Monat Mai entfallen die meisten Todesfälle (12), gefolgt von Februar (10).
21 Praktizierende starben in Gewahrsam, davon 14 in Gefängnissen, fünf in Haftanstalten und jeweils eine Person auf der Polizei sowie in einem dörflichen Untersuchungsgefängnis.
Li Ling aus der Stadt Penglai in der Provinz Shandong wurde am 28. Juni 2020 von einem Dorffunktionär und einer Gruppe paramilitärischer Soldaten festgenommen, nachdem sie wegen des Besitzes von Falun-Dafa-Literatur angezeigt worden war. Sie wurde in ein leerstehendes Haus in einer Bergregion gebracht und dort brutal verprügelt und gefoltert. Am 13. Juli erlag sie ihren Verletzungen.
Zhan Zhiwen aus der Stadt Youzhou in der Provinz Henan wurde am 13. Mai 2020 zu Hause verhaftet. Sie starb vier Tage später in Polizeigewahrsam und wurde kurz darauf eingeäschert. Eine Todesursache gab die Polizei nicht an.
Yu Yongman, ein 65-jähriger Anwohner der Stadt Liaonyang in der Provinz Liaoning, starb am 23. Februar 2020 in der Haftanstalt Liaoning. Die Beamten gaben an, dass dem Tod eine „plötzliche Krankheit“ zugrunde liege. Eine Autopsie hingegen ergab, dass eine Rippe gebrochen war. Zudem stellte man Risse in den Lungen fest.
Lan Lihua aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning starb am 21. April 2020 im Frauengefängnis Liaoning an Brustkrebs. Sie war zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Trotz wiederholter Bitten ihrer Familie weigerte sich das Gefängnis, Lan zur medizinischen Versorgung freizulassen. Ohne die Zustimmung der Familie ließ das Gefängnis den Leichnam am 16. Dezember 2020 einäschern.
Ähnlich wie Lan verstarb auch Wang Fengchen, ein Erdkundelehrer aus der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjian.am 9. August 2020 in einem Krankenhaus. Vor seinem Tod hatte er ständig Blut erbrochen. Eine Haftverschonung zur ärztlichen Behandlung wurde jedoch verweigert. Er starb sechs Monate vor dem Ablauf seiner vierjährigen Haftstrafe.
Neben der Folter und den Misshandlungen während der Haft erkrankten auch einige Praktizierende und starben, kurz nachdem sie von der Polizei schikaniert wurden. Andere waren einer langjährigen Verfolgung wegen ihres Glaubens ausgesetzt und kamen deshalb ums Leben.
Als Polizisten Xi Jiao aus Shanghai belästigten und ihre Wohnung durchsuchten, war sie bereits bei schlechter Gesundheit und litt an einer psychischen Störung. Der Vorfall versetzte sie in Angst, sodass sie am 6. Mai 2020 verstarb.
Wang Shuiyong aus der Stadt Botou in der Provinz Hebei wurde von Beamten der zuständigen Regierung sowie Dorffunktionären am 10. September 2020 schikaniert. Danach litt er unter Ess- und Schlafstörungen. Er verstarb am 2. Oktober 2020 an einem Herzinfarkt.
Wu Guirong aus der Stadt Qitaihe in der Provinz Heilongjiang wurde am 9. Oktober 2020 zu Hause von Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees belästigt. Sie sollte eine Erklärung unterschreiben, mit der sie auf Falun Dafa verzichtet. Als sie sich weigerte, zwang man ihren Schwiegersohn, seine Unterschrift unter das Dokument zu setzen. Kurze Zeit später kamen Polizisten und belästigten sie erneut. Nachdem die Beamten gegangen waren, fühlte Wu sich derart verängstigt, dass sie ins Koma fiel. Nach vier Tagen Notfallbehandlung starb sie am 13. Oktober im Alter von 81 Jahren.
Nachdem die 41-jährige Yang Xue, Mutter eines 13-Jährigen im Kreis Suizhong in der Provinz Liaoning gestorben war, wurde er zum Waisen. Der 55-jährige Vater des Jungen, Fan Dezhen, war im Rahmen der Verfolgung am 25. Februar 2008 zu Tode geprügelt worden. Damals war das Kind erst neun Monate alt. In den folgenden Jahren war seine Mutter arbeitsunfähig und ständig Schikanen ausgesetzt. Der psychische Stress und die schwierigen Lebensumstände forderten ihren Tribut. Die Mutter wurde krank und starb.
Im Kreis Nongán in der Provinz Jilin wuchsen die beiden Söhne von Jiang Quande wegen der Verfolgung des Glaubens ihrer Eltern ebenfalls in Angst und Schmach auf. Wenn ihre Eltern verhaftet wurden, musste die Jungen bei Freunden und Verwandten um Essen betteln. Oft wurden sie aus Angst vor Verstrickungen abgewiesen. Ihr Vater war elf Jahre lang im Gefängnis gefoltert und nach seiner Freilassung schikaniert worden. Er starb am 26. August 2020, eineinhalb Jahre nach seiner letzten Verhaftung. Ihre Mutter Sun Xiuying, die am 15. Juli mit Jiang verhaftet worden war, befindet sich noch immer in Haft. Ihr droht eine Gefängnisstrafe wegen ihres Glaubens.
In der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz sahen sich die von Zhu Yan Kinder – ein Sohn und eine Tochter – aufgrund der Verfolgung ihrer Mutter regelmäßig gezwungen, von Ort zu Ort zu ziehen. Einmal wurden sie von der Polizei verprügelt und verletzt, weil sie die Freilassung ihrer Mutter gefordert hatten. Nach wiederholten Festnahmen, Inhaftierungen, zweieinhalb Jahren Arbeitslager und langfristiger Vertreibung verstarb Zhu am 15. August 2020 im Alter von 57 Jahren.
Es folgen einige Einzelheiten zu ausgewählten Todesfälle von Praktizierenden, die seit September 2020 verstarben. Weitere Details sind den verlinkten Artikeln am Ende des Berichts zu entnehmen.
Die vollständige Liste der 83 Praktizierenden kann hier als pdf-Dokument in englischer Sprache heruntergeladen werden.
65-Jährige aus Hunan stirbt nach 17 Monaten während ihrer zweiten Haftstrafe
Als das Frauengefängnis Hunan den Mann von Zhang Yaqin anrief, versetzte ihm das einen schweren Schlag. Man sagte ihm, dass seine Frau gerade verstorben war.
Die 65-Jährige war wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. In den vergangenen 17 Monaten nach Haftantritt im Gefängnis war ihr ein Familienbesuch untersagt. Begründet wurde dies damit, dassl Zhang sich weigerte. Falun Dafa aufzugeben.
Die aus der Stadt Xiangtan in der Provinz Hunan stammende Praktizierende wurde im Gefängnis gefolterte und magerte ab. Während der jahrelangen Verfolgung wurde auch ihre Familie bedroht und überwacht.
Dies war das zweite Mal, dass Zhang wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Die Ermittlungen zu den jüngst erlittenen Qualen dauern an. Es ist bekannt, dass sie während ihrer ersten dreieinhalbjährigen Haftstrafe im selben Gefängnis von 2008 bis 2011 mit elektrischen Schlagstöcken geschockt worden war. Sie wurde auch gezwungen, über einen langen Zeitraum zu stehen, und man fesselte sie auf eine „Tigerbank“. Zudem wurde sie mit Handschellen gequält, indem ihre Hände auf dem Rücken gefesselt wurden, wobei eine Hand über die Schulter nach hinten geführt wurde. Damals wurde Zhang zu schwerer Zwangsarbeit gezwungen und man spritzte ihr unbekannte Drogen. Nur knappt konnte sie die erste Haft überleben.
Todesmeldung: Mann aus Hubei stirbt zwei Wochen nach Inhaftierung
Liu Jiang aus der Stadt Wuxue in der Provinz Hubei starb zwei Wochen, nachdem er wegen seines Glaubens an Falun Dafa inhaftiert worden war.
Liu Jigang, 68, wurde am 19. Juli 2019 in seiner Wohnung verhaftet. Polizisten durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien zu Falun Dafa, einen Computer sowie zwei Drucker. Liu kam zunächst in die Haftanstalt Wuxue und wurde am 26. August 2020 dem Gefängnis Fanjiatai überstellt, in dem er eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verbüßen sollte.
Am 13. September 2020 informierte die Gefängnisleitung Lius Familie über dessen Tod. Diese eilte sofort zum Gefängnis, doch die Beamten sagten den Angehörigen nur, dass Liu an Atembeschwerden gestorben sei. Weitere Informationen erhielt sie nicht. Die Angehörigen erhielten eine Entschädigung in Höhe von 10.000 Yuan (circa 1.300 Euro).
Es war das zweite Mal, dass Liu wegen seines Glaubens in das Gefängnis Fanjiatai gekommen war. Man hatte ihn schon einmal am 25. Juli 2008 verhaftet und am 7. Juli 2009 zu drei Jahren Haft verurteilt. Da er sich trotz der Gehirnwäsche nicht „umerziehen“ ließ, wurde er im Juni 2011 verprügelt und erlitt als Folge davon eine Gesichtslähmung.
Das Gefängnis Fanjiatai ist eines der Hauptgefängnisse in der Provinz Hubei, in dem in den vergangenen 21 Jahren Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens rechtswidrig interniert wurden. Um die Praktizierenden zu foltern, setzt das Gefängnis Gehirnwäsche, intensive Zwangsarbeit und andere körperliche Misshandlungen ein.
Todesmeldung: 78-Jähriger stirbt nach Folter im Gefängnis alleine in seiner Wohnung
Im November 2020 ist Wang Dejin im Alter von 78 Jahren an den Folgen seiner Geisteskrankheit verstorben. Diese Krankheit war das Ergebnis von Folter, der man ihn wegen seines Glaubens an Falun Dafa unterzogen hatte, bis er einen Nervenzusammenbruch erlitt. Da seine 68-jährige Frau Du Guying noch immer inhaftiert ist, verstarb er alleine in seiner Wohnung.
Wang und seine Frau wohnten in der Stadt Shangzi in der Provinz Heilongjiang. Ihre Qualen begannen im Jahr 2004. Damals schrieben örtliche Falun-Dafa-Praktizierende einen offenen Brief an die Polizei und an das Büro 610. Darin forderten sie die Beamten auf, sich nicht an der Verfolgung von Falun Dafa zu beteiligen.
Die örtliche Polizei richtete eine Sondereinheit ein, um zu untersuchen, wer den Brief geschrieben hatte. Der Leiter der Staatssicherheit, Liang Xiaoming, sagte: „Solange wir jemanden verhaften, können wir ihm für alles die Schuld geben.“
Wang und seine Frau wurden das Hauptziel der Polizisten. Mitten in der Nacht zum 16. Februar 2004 brachen die Beamten in die Wohnung des Paares ein und verhafteten beide. Die Polizisten durchsuchten die gesamte Wohnung, wobei sie auf der Suche nach sogenannten Beweisen sogar die Steppdecke zerrissen.
Am 20. Mai 2004 verurteilte man Wang und Du heimlich und ohne Rechtsbeistand zu vier Jahren Haft.
Als Folge der Folter im Gefängnis erlitt Wang einen Nervenzusammenbruch und konnte sich nicht mehr selbst versorgen. Er verlor sein Hunger- und Sättigungs-Gefühl, erleichterte sich in den Zimmern und wenn er nach draußen ging, fand er den Weg nach Hause nicht mehr.
Trotz seines Zustandes durchsuchten Polizisten am 24. Juli 2015 bei einer Massenverhaftung örtlicher Praktizierender ihre Wohnung erneut. Sie brachten ihn und seine Frau zum Verhör auf die Polizeistation.
Ende 2016 schikanierten Polizisten das Paar erneut. Einige Jahre später verhafteten sie Du wiederholt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Das Stadtgericht Acheng verurteilte sie im Juli 2019 zu vier Jahren Gefängnishaft.
Ohne die Fürsorge seiner Frau verschlechterte sich Wangs Gesundheit immer weiter. Ein Jahr später verstarb er.
Nach Massenverhaftung stirbt als zweites Opfer ein 85-jähriger Praktizierender
Ren Chuntian, 85, und seine Frau, Chen Shuhui, 80, eine pensionierte Angestellte eines Pharmaunternehmens, waren am 19. September 2019 in ihrer Wohnung verhaftet worden. Die Polizei durchsuchte die Wohnung und brachte die beiden zum Verhör auf das örtliche Polizeirevier. Jemand, der kein Falun Dafa praktiziert und zufällig zu Besuch bei dem Ehepaar war, als die Polizei eintraf, wurde ebenfalls verhaftet und verhört.
Weitere elf Praktizierende aus demselben Ort wurden am selben Tag verhaftet. Unter ihnen war der 64-jährige Xie Nanfang. Er verstarb am 28. Februar 2020 im Untersuchungsgefängnis von Yinchuan.
Obwohl Ren und Chen aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters bald gegen Kaution freigelassen wurden, wurden sie von den Behörden zu Hause und am Telefon weiter schikaniert. Ren wurde depressiv und verlor seinen Appetit. Im Mai 2020 stürzte er und starb Wochen später am 2. Juni 2020 im Alter von 85 Jahren.
Zhu Zhihe, ein Einwohner von Chongqing, wurde Anfang Februar 2018 verhaftet, nachdem jemand ihn wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt hatte. Die Polizei beschuldigte ihn, „einen deutlichen Schaden für die Gesellschaft“ verursacht zu haben, weil er Materialien mit Bezug zu Falun Dafa zu Hause hatte, und legte seinen Fall der Bezirksstaatsanwaltschaft Jiangbei vor.
Nachdem zwei Bezirksstaatsanwaltschaft – die von Jiangbei und die von Changshou – Zhus Fall zweimal wegen unzureichender Beweise zurückgewiesen hatten, setzte die Polizei den Staatsanwalt von Jiangbei unter Druck, ihn anzuklagen.
Am 10. Oktober 2019 fand der Prozess gegen Zhu vor dem Bezirksgericht Jiangbei statt. Nach seiner Rückkehr nach Hause wurde Zhu krank und war mehrere Tage lang bettlägerig. Sein Gehör verschlechterte sich drastisch und seine Sprache wurde undeutlich.
Die Polizei kam am 7. Dezember 2019 wieder zu seiner Wohnung und versuchte, ihn zu einer weiteren Anhörung vor das Bezirksgericht Jiangbei zu bringen. Zhu und seine Familie weigerten sich, dem nachzukommen. Der Polizeibeamte Che Yao drohte ihm: „Wenn Sie gegen die [Verfolgung] protestieren wollen, können Sie das machen und mich auch verklagen.“
Drei Tage später kehrte Che mit drei weiteren Beamten zurück und verhaftete Zhu.
Zhu kam an diesem Tag gegen 22:00 Uhr wieder nach Hause. Er erzählte seiner Familie, dass er zu eineinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (390 Euro) verurteilt worden war. Der Richter erlaubte ihm, die Haftzeit außerhalb des Gefängnisses zu verbringen.
Anfang März 2020 erkrankte Zhu schwer und wurde zwei Wochen lang im Krankenhaus behandelt, davon eine Woche auf der Intensivstation.
Bevor Zhu sich vollständig erholt hatte, brachte der Beamte Che ihn am 7. Mai 2020 zum Bezirksgericht Jiangbei. Zhus Familie erfuhr am nächsten Tag, dass der Richter seine Entscheidung revidiert und angeordnet hatte, dass Zhu seine Zeit im Gefängnis von Yongchuan absitzen sollte.
Als Zhu am 6. September 2020 entlassen wurde, litt er unter schwerem Gedächtnisverlust. Er tat immer wieder das Gleiche und seine Sprache war noch undeutlicher und ganz wirr.
Währenddessen setzten die Behörden seine Rente aus, mit der Begründung, dass Falun-Dafa-Praktizierende, die wegen ihres Glaubens inhaftiert sind, keinen Anspruch auf Rentenleistungen hätten.
In den nächsten zwei Monaten kamen die Polizisten und die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees immer wieder vorbei, um Zhu zu schikanieren. Der psychische Druck führte dazu, dass sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte. Er verstarb am 11. November 2020 im Alter von 81 Jahren.
Frau aus Hebei stirbt mit 55 Jahren im Zuge der Verfolgung
Zhang Jianzhi aus dem Kreis Zhengding in der Provinz Hebei starb am 4. Juni 2020 im Zuge der Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa. Sie war 55 Jahre alt.
Zhang Tortur begann, als ein örtlicher Falun-Dafa-Praktizierender namens Li Lankui im Juni 2012 verhaftet wurde. Zuvor hatte Chinas damaliger Vize-Vorsitzender Xi Jinping den damaligen Gouverneur von Iowa, Terry Branstad, ins Dorf Daizhai in Zhengding eingeladen. Dort sollten potenzielle Handels- und Investitionsmöglichkeiten erörtert werden.
700 Einheimische unterzeichneten eine Petition, womit sie Lis Freilassung forderten. In der Folge wurden die Dorfbewohner von den Behörden massenhaft schikaniert. 16 Falun-Dafa-Praktizierende, darunter auch Zhang und ihre Familienangehörigen, wurden verhaftet. Eine der Praktizierenden, Yang Yinqiao, kam bei der Verhaftung auf tragische Weise ums Leben.
Zhang wurde am 7. August 2012 verhaftet und ihre Wohnung durchsucht. In einer geheimen Hafteinrichtung fesselte die Polizei sie an einen Verhörstuhl, deckte ihren Kopf mit einer schwarzen Kapuze ab und fesselte ihr die Hände hinter ihrem Rücken. Die Polizisten schlugen sie mit einem Stock, ohrfeigten sie und verpassten ihr Elektroschocks. Sie bedrohten die Sicherheit ihrer Eltern und Kinder und versuchten, Zhang unter Druck zu setzen, damit sie Informationen über die Organisatoren der Petitionsaktion preisgab.
Zhangs Gesundheitszustand verschlechterte sich infolge der Folter. Als sie am 29. August in ein Zwangsarbeitslager gebracht wurde, bestand sie die körperliche Untersuchung nicht und wurde freigelassen. Aus Angst, in die Verfolgung verwickelt zu werden, war Zhangs Familie entschieden dagegen, dass sie weiter Falun Dafa praktiziert.
Zhang wurde zwei weitere Male verhaftet, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte – am 31. Mai 2013 und im Oktober 2019. Sie wurde bedroht und gezwungen, eine Erklärung zu schreiben, dass sie auf Falun Dafa verzichte.
Ende 2019 verschlechterte sich Zhangs Gesundheitszustand rasch. Bis April 2020 war ihr Gewicht von fast 90 Kilo auf weniger als 50 Kilo gesunken. Sie wurde zweimal ins Krankenhaus eingeliefert, verstarb aber wenige Tage nach ihrer Entlassung.
Ingenieur stirbt nach 18 Jahren Verfolgung wegen seines Glaubens (Stadt Changchun)
Wei Chunyu, ein Maschinenbauingenieur aus Changchun in der Provinz Jilin, verstarb am 14. April 2020 im Alter von 56 Jahren – 18 Jahre nachdem er wegen seines Glaubens an Falun Dafa obdachlos geworden war.
Als Wei im Oktober 2000 in der Haft gefoltert wurde, wurde sein Fuß schwer verletzt.
Wei Chunyu wurde fünfmal verhaftet und gefoltert, nur weil er Falun Dafa praktizierte. Am 2. September 2001 entkam er aus einer Gehirnwäsche-Einrichtung, war danach aber gezwungen unterzutauchen, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen. Weil er Falun Dafa praktizierte und deshalb verfolgt wurde, ließ sich seine Frau von ihm scheiden. Seine Eltern starben aufgrund des extremen Drucks der KPCh.
Als dann noch das Coronavirus ausbrach, konnte Wei seinen Sohn vor seinem Tod nicht mehr sehen.
Alles, was von Wei noch zurückblieb, sind einige Kleidungsstücke, der vor weniger als zwei Jahren ausgestellte Personalausweis sowie einige unscharfe Fotos, die vor 20 Jahren aufgenommen wurden. Damals war er in der Haftanstalt Changchun Nr. 2 schwer gefoltert worden.
Unter seinen Habseligkeiten befinden sich zwei wichtige Dokumente. Eines davon ist eine elf Seiten lange Strafanzeige, die Wei gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Parteichef, eingereicht hatte. Ein weiteres Dokument ist sein Antrag auf Rückkehr zur Arbeit, datiert vom 8. Januar 2018.
Im zweiten Dokument schrieb Wei, dass er 2001 nach seiner Flucht aus der Gehirnwäsche-Einrichtung gezwungen gewesen sei, obdachlos zu werden. Er habe an seine Mitarbeiter gedacht und hoffe, dass sie Falun Dafa verstehen und sich nicht von den Lügen der KPCh täuschen lassen.
2018 kehrte Wei nach Changchun zurück und übertrug das Eigentum an seinem Haus auf seinen Sohn, der seit seinem 12. Lebensjahr nicht mehr mit seinen Vater hatte zusammenleben können. Wei suchte auch seinen früheren Arbeitsplatz auf, um dort seine Bewerbung einzureichen. Ein Angestellter der Firma teilte ihm zwar mit, man werde ihn benachrichtigen, doch Wei hörte bis zu seinem Tod nie mehr etwas von seinem Arbeitgeber.
Ge Zhijun wurde im Februar 2019 aus dem Gefängnis freigelassen und kehrte nach Hause zurück. Er starb am 29. November 2020 im Alter von 42 Jahren. Er hinterlässt seine Frau, eine neunjährige Tochter und einen gelähmten Vater.
Ge lebte in der Stadt Zhuozhou in der Provinz Hebei. In den 21 Jahren der Verfolgung wurde er zweimal für insgesamt zwölf Jahre inhaftiert. Er war allen Arten von Folter ausgesetzt, weil er sich weigerte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Der Praktik verdankte er die Heilung von Tuberkulose, an der er seit seinem achten Lebensjahr gelitten hatte.
Ge wurde zum ersten Mal im Dezember 1999 verhaftet, weil er sich in Peking für Falun Dafa eingesetzt hatte. Nachdem er freigelassen worden war, führte die örtliche Polizei ihre Schikanen ständig fort. Später wurde Ge gezwungen unterzutauchen, um nicht erneut in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht zu werden. 2001 wurde er jedoch wieder verhaftet.
Polizisten aus Zhuozhou versuchten, 20.000 Yuan (2.510 Euro) von seiner Familie zu erpressen. Die Familie konnte es sich nicht leisten und wurde bestraft. Sein Vater wurde gezwungen in den Vorruhestand zu gehen und seine beiden Schwestern durften sechs Monate, ihre Ehemänner drei Monate lang nicht arbeiten.
Später wurde Ge zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Er verbrachte seine besten Jahre hinter Gittern. Als er 2009 im Alter von 31 Jahren freigelassen wurde, war sein Haar zur Hälfte ergraut. Er hatte sechs Zähne verloren, litt unter Gedächtnisverlust und unter Bluthochdruck sowie Herz- und Leberbeschwerden.
Ge erfuhr auch, dass seine Eltern während seiner Haft seinetwegen bestraf wurden. Nachdem sein Vater die Arbeit verloren hatte, wurde er gelähmt. Ges Mutter, die kein Falun Dafa praktizierte, wurde 15 Tage lang festgehalten, mit Handschellen an ein Geländer gefesselt und verprügelt. Am Ende musste sie betteln gehen, um zu überleben. Aufgrund des enormen finanziellen und psychischen Drucks starb sie im Februar 2005 mit über 50 Jahren.
Ge wurde am 26. Februar 2014 verhaftet. Später ließ man ihn frei, weil sich sein Gesundheitszustand aufgrund der acht Jahre langen Folter in einem katastrophalen Zustand befand. Der Arzt sagte, dass er jederzeit wegen Bluthochdrucks sterben könnte. Die Polizei beschlagnahmte 20.000 Yuan (2.510 Euro) in bar von ihm, was für seine Familie ein schwerer Schlag war. Seine Frau musste sich um seinen gelähmten Vater und ein kleines Kind kümmern, obwohl sie keine Arbeit hatte.
Am 11. Februar 2015 wurde Ge zu weiteren vier Jahren Haft verurteilt – ungeachtet seines lebensbedrohlichen Zustands wurde er eingesperrt.
Als er am 5. Februar 2019 freigelassen wurde, schien er geistig verwirrt zu sein. Er konnte sich nicht klar ausdrücken und schloss sich in seinem Zimmer ein. Weder war er in der Lage, eine Arbeit auszuüben, noch konnte er selbstständig leben. Die achtjährige Tochter war entsetzt über seinen Zustand. Als er starb, war sie gerade neun Jahre alt.
Zwei Jahre nach Freilassung aus Haft: Praktizierender stirbt nach fortgesetzten Polizeischikanen
Jiang Libin, ein Bewohner des Kreises Beichuan in der Provinz Sichuan, hatte überall am Körper Ödeme und war sehr schwach, als er 2018 aus dem Gefängnis freigelassen wurde. Er war wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Polizisten schikanierten ihn in den darauffolgenden zwei Jahren weiterhin häufig. Am Abend des 13. Oktober 2020 erbrach er plötzlich Blut und verstarb Stunden später – mit 59 Jahren.
Im Juni 1999 hatte Jiang angefangen, Falun Dafa zu praktizieren. Er schrieb der Praktik die Heilung von Schwindelanfällen und Nasenbluten zu. Seine Frau Xie Fufen begann auf seine Empfehlung hin im Jahr 2005 ebenfalls, Falun Dafa zu praktizieren. Ihr Magengeschwür, Gallensteine und eine Brustdrüsenentzündung verschwanden bald danach.
Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, eröffneten die zwei ein Reisnudelgeschäft, mussten es aber bald wegen der vielen Polizeischikanen schließen.
Am 30. September 2009 wurde das Paar von Polizisten verhaftet und ihre Wohnung durchsucht. Ihr Computer, Drucker, DVD-Brenner, Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien sowie das Geld, das sie durch das Nudelgeschäft verdient hatten, wurden beschlagnahmt.
Jiang verurteilte man nach 197 Tagen Haft zu drei Jahren Gefängnis mit fünf Jahren Bewährung. Xie wurde 30 Tage lang inhaftiert und dann gegen Kaution freigelassen.
Polizisten schikanierten Jiang am 17. August 2010 und brachten ihn in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in einem Seniorenzentrum. Dort wurde er 20 Tage lang festgehalten und rund um die Uhr von zwei Mitarbeitern überwacht. Die Behörden versuchten auch, Xie festzunehmen, gaben jedoch nach, als sie erfuhren, dass ihr Mutter gestürzt war und Xie sich um sie kümmern musste.
Im Oktober 2011 schikanierten Polizisten das Paar erneut, deshalb sahen sich die beiden gezwungen unterzutauchen, um den Schikanen zu entgehen.
Da sich Jiang nicht rechtzeitig bei der Polizei meldete, wurde er auf die Fahndungsliste gesetzt und am 30. März 2015 wieder in Gewahrsam genommen. Seine Verhaftung wurde am selben Tag genehmigt.
Jiangs Familie ging am 13. April 2015 zum Untersuchungsgefängnis des Landkreises Beichuan und wollte ihn sehen. Dort hieß es, dass Jiang am 9. April in das Gefängnis Jiazhou verlegt worden sei.
Seine Familie suchte daraufhin Gao Guojian auf, den zuständigen Richter für Jiangs Fall. Gao sagte, sie hätten gegen Jiang Haftbefehl erlassen, da er sich nicht bei der Polizei gemeldet habe. Sie würden nun sein früheres Urteil von drei Jahren vollstrecken, das vor fast einem Jahrzehnt ergangen war. Als seine Familie versuchte, Gao die Fakten über Falun Dafa zu klären, sagte er: „Ich will nichts davon hören.“
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