Haftaussetzung bei metastasierendem Brustkrebs verweigert

(Minghui.org) Eine 48 Jahre alte Falun-Dafa-Praktizierende aus Shenyang in der Provinz Liaoning war während ihrer Haft an Brustkrebs erkrankt, bei dem sich schon Tochtergeschwülste gebildet hatten. Dennoch verweigern ihr die Gefängnisbehörden immer noch eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung mit der Begründung, dass sie ihren Glauben an Falun Dafa [1] nicht aufgebe.

Lan Lihua wurde am 6. November 2018 verhaftet, weil sie einen Kalender mit Informationen über Falun Dafa weitergegeben hatte.

Während ihrer Haft im ersten Untersuchungsgefängnis von Shenyang erkrankte Lan an Brustkrebs. Trotz ihres schwachen körperlichen Zustands wurde sie am 5. Mai 2019 vor das Bezirksgericht von Sujiatun gestellt und am nächsten Tag zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Als Lans Familie von dem Urteil erfuhr, fragten sie Richter Qu Ning: „Sie ist so krank und hat gegen kein Gesetz verstoßen. Warum haben Sie ihr eine so lange Haftzeit gegeben?“

Richter Qu antwortete: „Es warten noch weitere grausame Leiden auf sie.“

Zhao Ying, der Leiter der vierten Abteilung im Untersuchungsgefängnis, sagte der Familie dasselbe.

Zhao und Qu sahen sich an und grinsten. Beide lehnten auch die von Lans Familie eingereichten Anträge auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung ab.

Am 26. September 2019 wurde Lan in das Frauengefängnis in Liaoning verlegt, wo sie sich kurz darauf mit Hepatitis B infizierte.

Am 17. März 2020 rief ein Wärter mit dem Familiennamen Guo ihre Familie an und verlangte von ihnen eine Anzahlung von 5.000 Yuan (ca. 650 Euro) für eine Untersuchung. Er erklärte, dass Lan sehr schwach sei, nicht allein gehen könne und ständig huste.

Guo betonte auch, dass eine Haftaussetzung abgelehnt werde, weil Lan nicht auf Falun Dafa verzichte. Aufgrund der Coronavirus-Epidemie wurde den Angehörigen auch jeglicher Besuch abgelehnt.

Aufgrund der hartnäckigen Bitten von Lans Familie war die Gefängnisleitung einverstanden, sie mit ihr am Telefon sprechen zu lassen.

Sobald der Anruf verbunden war, hörten sie, wie der Wächter Guo zu Lan sagte: „Sie dürfen nur drei Sätze sagen.“

Lan sagte: „Bitte gebt ihnen eine Anzahlung!“ Wärter Guo warf sofort ein: „Fordere sie auf, 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) zu überweisen!“

Lan beachtete ihn nicht weiter und sagte nur mit schwacher Stimme: „Ich fühle mich sehr schlecht. Ich habe Metastasen im Lymphsystem und in der Lunge.“ Während sie sprach, hustete sie ständig. Der letzte Satz, den sie sprach, lautete: „Sie haben mich sehr nett behandelt.“

Anschließend übernahm Guo das Telefon und drängte ihre Familie, die Anzahlung für sie zügig zu leisten.

Als die Angehörigen verlangten, mit Lan ins Krankenhaus gehen zu dürfen, antwortete Guo: „Das ist nicht möglich.“

Frühere Berichte:

Keine Haftverschonung für an Krebs erkrankter FrauTrotz Krebs und Hepatitis B weigert sich Gefängnis, medizinische Behandlung oder Haftaussetzung zu gewährenIn U-Haft an Brustkrebs erkrankt – dennoch zu weiteren vier Jahren verurteilt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.