Musiklehrerin stirbt als Dritte ihrer Familie an den Folgen der Verfolgung (Provinz Sichuan)

(Minghui.org) Eine Falun-Dafa-Praktizierende aus Mianyang, Provinz Sichuan hat infolge der Verfolgung von Falun Dafa [1] ihren Mann und ihre Mutter verloren. Der kürzliche Tod ihrer Tochter am 11. Februar 2020 versetzte Chen Jiazhu einen weiteren Schicksalsschlag.

Chens verstorbener Ehemann, ihr Sohn und ihre Tochter sowie ihre verstorbene Mutter waren immer wieder schikaniert, festgenommen, inhaftiert und gefoltert worden, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgegeben hatten. 

Chens Mutter war die erste, die infolge der ständigen Schikanen und Drohungen starb. Chens Ehemann Zhang Shufu starb 2015, nachdem er fünf Jahre lang bettlägerig gewesen war. Ihre Tochter Zhang Yan war sechs Jahre lang inhaftiert und starb 2020.

Trotz der Trauer um ihre Angehörigen sind Chen und ihr Sohn Zhang Chunbao weiter ständigen Schikanen seitens der Behörden ausgesetzt. Sie laufen Gefahr, erneut verhaftet zu werden, weil sie an ihrem Glauben festhalten.

Hier die Hintergründe zum Tod der drei Praktizierenden.

Tochter Zhang: Lehrerin stirbt im Alter von 46 Jahren

Chens Tochter Zhang war Musiklehrerin an der 11. Mittelschule von Mianyang gewesen. Sie begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Bald darauf verschwanden ihre chronischen Atembeschwerden, die Arthritis und neurologischen Probleme. Da sie so sehr von Falun Dafa profitierte, schwankte sie trotz der Verfolgung nie in ihrem Glauben. Nach wiederholten Verhaftungen starb sie nach Jahren des Leidens im Alter von 46 Jahren.

Folter im Arbeitslager und Verlust der Arbeit

Zhangs erste Verhaftung fand am 22. Juli 2000 in Peking statt, als sie sich auf den Platz des Himmlischen Friedens begab, um für ihren Glauben zu appellieren. Polizisten aus ihrem Ort kamen, um sie zurückzuholen, und verlangten willkürlich 8.500 Yuan (1.100 Euro) als Abholgebühr, was drei Monatsgehälter entsprach. Sie wurde für 17 Tage ins Untersuchungsgefängnis von Mianyang gebracht.

Im Oktober 2000 wurde sie erneut zusammen mit ihrer Mutter Chen in Peking verhaftet, weil sie die Falun-Dafa-Übungen in der Öffentlichkeit gemacht hatten. Nach der Rückführung zog die Polizei 5.930 Yuan (770 Euro) von der Rente ihrer Mutter für die Abholung ab und sperrte sie für ein Jahr ins Zwangsarbeitslager Nanmusi.

Dort durfte Zhang keinen Besuch ihrer Angehörigen erhalten. Sie wurde in ihrer Zelle eingesperrt und gezwungen, jeden Tag stundenlang mit den Armen an der Wand zu stehen. Durch die körperliche Belastung verformten sich ihre Finger. Dennoch wurde sie zu Zwangsarbeit gezwungen, wie die Auswahl von Schweinehaaren für die Herstellung von Bürsten und die Verpackung von Medikamenten.

Neben körperlichen Strafen und Gehirnwäsche durfte sich Zhang weder sich selbst noch ihre Kleidung waschen. Sie zog sich dadurch Krätze zu. Die Polizei brachte sie für einen unnötigen Bluttest in ein Krankenhaus, den sie bezahlen musste.

Am 26. Oktober 2001 wurde sie freigelassen, hatte aber durch die Festnahme ihre Arbeitsstelle verloren.

Weitere Verhaftung und Gehirnwäsche

Am 6. Dezember 2007 besuchten Zhang und ihre Eltern ihren Bruder Zhang Chunbao, der wegen des Praktizierens von Falun Dafa eine achtjährige Haftstrafe im Gefängnis von Deyang absaß. Polizisten nahmen sie ohne Haftbefehl fest und behielten sie im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Beichuan. Drei Wochen später brachte man sie in ein Hotel, wo sie drei Tage lang nicht schlafen gelassen, gefoltert und verhört wurde.

Berichten zufolge verdächtigten die Behörden Zhang, der Minghui-Website Informationen über die Verfolgung ihres Bruders zur Verfügung gestellt zu haben. Als Vergeltung wurde sie verhaftet.

Am 4. Januar 2008 wurde sie erneut in ein Hotel gebracht und neun Tage lang von 14 Beamten verhört. 

Während ihrer Haft brach die Polizei in ihr Haus und ihre Mietwohnung ein und durchsuchte beide Orte. Sie beschlagnahmten ihr Hab und Gut, ohne eine Liste oder irgendwelche Unterlagen vorzulegen. 

Fünf qualvolle Jahre

Zhang wurde später ins Untersuchungsgefängnis Mianyang verlegt. Das Bezirksgericht Peicheng verurteilte sie im Oktober 2008 zu fünf Jahren im Frauengefängnis Jianyang.

Ein Gefängniswärter hetzte alle Zellengenossinnen gegen Zhang auf, indem er ihnen mit der Aussetzung ihrer Haftzeitverkürzung drohte, falls sie Falun Dafa nicht aufgeben würde. Ihre Zellengenossinnen überwachten sie rund um die Uhr und beschimpften sie.

Wenn sie ihr Arbeitspensum im Ausbeuterbetrieb tagsüber nicht erfüllte, musste sie bis 1:00 Uhr morgens stillstehen. Außerdem musste sie jede Nacht die Gefängnisregeln abschreiben und schlief nur zwei bis vier Stunden. Wenn sie sich weigerte, konnte sie überhaupt nicht schlafen. Da sie sich nicht richtig ausruhen konnte, litt Zhang unter Schwindel, Brustschmerzen, Schwellungen, Taubheit, nachlassender Sehkraft und Bluthochdruck.

Das Gefängnis entnahm ihr mehrmals Blutproben, ohne jedoch einen Grund dafür anzugeben. Ihre Familie vermutete, dass dies etwas mit dem Organraub an lebenden Falun-Dafa-Praktizierenden zu tun hatte.

Verstorben nach Jahren des Leidens

Als Zhang im Dezember 2012 nach fünf Jahren Folter freigelassen wurde, waren ihre Finger verstümmelt, sie konnte nicht mehr Klavier spielen und keinen Musikunterricht mehr geben. Agenten des Büros 610 in Mianyang schikanierten sie dennoch weiterhin. Um weitere Verfolgung zu vermeiden, musste sie weit entfernt von zu Hause wohnen.

Jahre der Folter, Inhaftierungen und die Angst vor einer erneuten Verhaftung forderten einen hohen Tribut an Zhangs geistiger und körperlicher Gesundheit. Sie starb am 11. Februar 2020. 

Chens Ehemann: Fabrikarbeiter im Alter von 75 Jahren verstorben

Chens Ehemann Zhang Shufu war Angestellter in der Fabrik zur Herstellung von Autolenkgetrieben in Miyang. Er wurde aufgrund der Verfolgung fünfmal verhaftet und war insgesamt 74 Tage lang inhaftiert. 

Er wurde zweimal, im Juli 2000 und im Februar 2001, für insgesamt 15 Tage in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.

Im Juni 2003 verhaftete man ihn erneut, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Man brachte ihn ins Untersuchungsgefängnis Zhongjiang. Während der 25 Tage dort wurde er gezwungen, unbezahlte Arbeit zu verrichten, unter anderem, Fäden an Unterwäsche abzuschneiden und Kehrschaufeln aus Bambus zu weben.

Am 24. Juli 2003 brachte man ihn ins Untersuchungsgefängnis Mianyang und hielt ihn dort 24 Tage lang fest. Dort stellte er Brunnen her und sortierte chinesische Heilkräuter.

Am 18. Oktober 2006 wurde Zhang erneut verhaftet, als er auf einem Markt einkaufte. Noch am selben Tag kam er frei. Das letzte Mal verhaftete man ihn im August 2008 und hielt ihn zehn Tage lang in einem Hotel gefangen. 

Seine letzte Verhaftung erfolgte etwa zu der Zeit, als seine Tochter, sein Sohn und seine Schwiegertochter wegen ihres Glaubens inhaftiert wurden. Nach seiner Freilassung reisten Zhang und seine Frau jeden Monat in alle drei Gefängnisse, um ihre Angehörigen zu besuchen. Dabei waren sie ständigen Schikanen ausgesetzt.

Der psychische Stress und die finanzielle Belastung forderten ihren Tribut an Zhangs Gesundheit. Im Dezember 2012 setzte eine Lähmung in seinem Körper ein. Zu dieser Zeit war sein Sohn noch im Gefängnis, und seine Tochter war gerade zehn Tage zuvor aus dem Gefängnis freigelassen worden. Zhang, seine Frau und die Tochter kämpften um ihren Lebensunterhalt. 

Zhang starb am 30. Oktober 2015 im Alter von 75 Jahren. 

Hintergrund zu Chen Jiazhu selbst: Rentnerin vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes fast blind

Chen Jiazhu ist Rentnerin. Auch sie arbeitete in der Fabrik zur Herstellung von Lenkgetrieben für Autos in Miyang. Sie erholte sich von ihren chronischen Beschwerden nur drei Monate, nachdem sie 1998 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Ihre heftigen vaginalen Blutungen und Schmerzen, Anämie, Arthritis, verschwommene Sicht und Herzprobleme waren seit Jahren verschwunden. Nach dem Tod ihres Mannes jedoch verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand. Jetzt ist sie fast blind.

Chens Geschichte

Chen fuhr im Jahr 2000 nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren, und war 19 Tage lang inhaftiert. Als sie das nächste Mal nach Peking fuhr, wurde sie 34 Tage lang eingesperrt. Außerdem erpressten die Beamten der Stadt Mianyang 12.000 Yuan (1.600 Euro) von ihr.

Im März 2001 wurde sie in der Regierung der Stadtgemeinde eingesperrt und 20 Tage lang einer Gehirnwäsche unterzogen.

Im Januar 2008 nahm die Polizei sie erneut ins Visier. Sie durchsuchte ihre Wohnung und verhörte sie einen ganzen Tag lang. Vor den Olympischen Spielen in Peking sperrte die Polizei Chen für zehn Tage ein, um „die soziale Stabilität aufrechtzuerhalten“, wie es hieß.

Sohn Zhang Chunbao: Inhaftiert und gefoltert 

Chens einzige überlebende Kind ist Zhang Chunbao. Er verlor seine Arbeit in der Lenkgetriebe-Fabrik in Miyang, nachdem er ein Jahr lang in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt gewesen war, weil er Falun Dafa praktiziert.

Zhang, 48, wurde im April 2005 verhaftet, als er und seine Frau, eine 40-jährige Veteranin, mit anderen über Falun Dafa sprachen. Während des Verhörs folterte die Polizei ihn. Später wurde er zu einer achtjährigen Haftstrafe im Gefängnis von Deyang verurteilt. 

Die Gefängnisbehörden befahlen zwei Gefangenen, ihn rund um die Uhr zu beobachten. Sie versprachen ihnen Belohnungen, wenn sie Falun-Dafa-Praktizierende folterten, damit sie ihrem Glauben abschwören.

Tagsüber musste Zhang unbezahlte Arbeit verrichten. Wenn andere eine Pause machten, wurde er gezwungen, sich an die Wand zu stellen. Er durfte sich erst spät in der Nacht ausruhen. 

Durch das Stehen und den Schlafmangel waren Zhangs Beine stark geschwollen. Er weigerte sich jedoch, Falun Dafa aufzugeben, weshalb die Wärter ihn häufig schlugen, mit einer Zange in die Brustwarzen zwickten und sein Geschlechtsteil mit Zigaretten verbrannten.

Zhangs Frau war zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Sie konnte die Folter im Frauengefängnis von Longquanyi nicht länger ertragen und gab Falun Dafa auf. Unter dem Druck der Behörden ließ sie sich von ihrem Mann scheiden, als er sich weiter standhaft zeigte und Falun Dafa nicht aufzugeben bereit war. 


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.