Bilanz Juli 2020: 28 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
(Minghui.org) Nach den von Minghui.org gesammelten Informationen wurden im Juli 2020 28 Falun-Dafa-Praktizierende [1] wegen ihres Glaubens zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Weitere 24 Verurteilungen, die in der ersten Jahreshälfte erfolgten, wurden ebenfalls im Juli bestätigt. Unter ihnen befanden sich eine aus dem Januar (eine achtjährige Haftstrafe für eine Frau aus Henan), zwei aus dem März, drei aus dem April, fünf aus dem Mai und 13 aus dem Juni. Insgesamt beläuft sich die Zahl der verurteilten Praktizierenden seit Jahresbeginn auf 191.
Die 28 Praktizierenden, die im Juli verurteilt wurden, kamen aus zwölf Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. In Shandong und Schanghai wurden jeweils sechs Fälle registriert, gefolgt von vier in Tianjin, drei in Jiangsu und zwei in Sichuan. In Peking, Guangdong, Henan, Jiangxi, Jilin, Liaoning und Yunnan gab es jeweils einen Fall.
Die Gefängnisstrafen, die die Praktizierenden erhielten, reichten von sechs Monaten bis zu sieben Jahren, mit einem Durchschnitt von 2,75 Jahren. Die Haftzeiten von zwei Praktizierenden sind noch nicht bekannt.
Die Praktizierenden kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Unter ihnen sind zum Beispiel ein Bäckereibesitzer, ein pensionierter Ingenieur, ein Landwirt, ein Übersetzer und eine Klavierlehrerin.
Vier der 28 Praktizierenden waren 65 Jahre oder älter. Die 80-jährige Guo Defen aus Tianjin wurde vom Bezirksgericht Hexi trotz ihres hohen Alters zu einem Jahr Haft verurteilt.
Neun der Praktizierenden wurden von den Gerichten zu einer Geldstrafe zwischen 2.000 Yuan (ca. 260 Euro) und 20.000 Yuan (ca. 2.600 Euro) verurteilt, was einem Durchschnitt von 7.889 Yuan (ca. 960 Euro) pro Person entspricht. Ein Richter des Bezirksgerichts Huangdao in Shandong verurteilte drei Praktizierende innerhalb eines Tages zu Gefängnisstrafen und verhängte gegen zwei von ihnen eine Geldstrafe zwischen 10.000 und 20.000 Yuan (ca. 1.300 und ca. 2.600 Euro).
Einige Praktizierende wurden verurteilt, weil sie über Falun Dafa gesprochen oder Informationen darüber verbreitet hatten. Die Familie einer Frau vermutet, dass die Behörden sie verurteilt hatten, weil sie sie zum Schweigen bringen wollten, damit sie den Tod ihrer beiden Verwandten während der Haft nicht öffentlich macht.
Die Behörden verletzten die rechtlichen Verfahren in jeder Phase des Strafverfolgungsprozesses, von der Durchsuchung der Wohnungen der Praktizierenden ohne Durchsuchungsbefehl über die Verweigerung von Besuchen von Familien und Anwälten bis hin zum Ausschluss ihrer Familien von der Teilnahme an der Verhandlung.
Einige Praktizierende wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt. Nachdem ein 62-jähriger Mann aus Jiangxi ein Jahr in Haft gewesen war, wurde er zwei Monate später verhaftet und dann zu weiteren 1,5 Jahren Haft verurteilt. Ein pensionierter Ingenieur in Schanghai verbrachte zehn Jahre hinter Gittern, bevor er für weitere fünf Jahre verurteilt wurde.
Die Informationen über die Verurteilungen wurden zwischen dem 1. Januar und dem 5. August 2020 gesammelt. Aufgrund der Informationssperre des kommunistischen Regimes ist die tatsächliche Anzahl der wegen ihres Glaubens verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden wahrscheinlich sehr viel höher.
Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier heruntergeladen werden. Nachstehend folgen Auszüge einiger Fälle.
Richter verurteilt drei Falun-Dafa-Praktizierende an einem Tag
Drei Einwohner der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong wurden am 30. Juli 2020 von Richter Wang Decheng des Bezirksgerichts Huangdao wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Die 50-jährige Zhao Renxia wurde zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.600 Euro) verurteilt. Die 71 Jahre alte Liu Rulan wurde zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (ca. 2.600 Euro) verurteilt. Herr Cui Yongqiang wurde zu 2,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) verurteilt.
Zhao hat nach Erhalt ihres Urteils beim Mittleren Gericht der Stadt Qingdao Berufung gegen ihr Urteil eingelegt.
Die Verhandlung von Liu als auch von Zhao fand am 16. Juli 2020 als Telefonkonferenz des Gerichts mit dem Untersuchungsgefängnis Pudong statt, wo sie seit ihrer Verhaftung am 15. Oktober 2019 beziehungsweise am 6. Januar 2020 inhaftiert sind.
Zhaos Anwalt und Familienmitglieder nahmen persönlich an der Anhörung im Gerichtssaal teil. Nachdem Richter Wang herausgefunden hatte, dass sich ihr Sohn, Xing Haodong, auf der Tribüne befand, ordnete er an, ihn aus dem Gerichtssaal zu entfernen. Als Grund wurde angegeben, dass Xing nicht an der Anhörung teilnehmen dürfe, weil der Bericht über sein Verhör als Teil der Beweise der Anklage aufgenommen worden war und er als Zeuge gegen seine Mutter aufgeführt war.
Cui wurde am 29. September 2019 verhaftet, nachdem er sich ein Jahr lang auf der Flucht vor der Polizei versteckt hatte. Er wurde am 31. März 2020 angeklagt und am 26. Mai war seine Verhandlung per Telefonkonferenz. Richter Luan Chong führte den Vorsitz bei der Anhörung. Richter Wang ging am 30. Juli in das Gefängnis Pudong und gab ihm sein Urteil bekannt.
Richter Wang kann eine Erfolgsbilanz bei der Verurteilung von Falun-Dafa-Praktizierenden vorweisen. Im Jahr 2019 verurteilte er mindestens drei Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen: Du Zhaocai und seine Frau Wu Ruifang (beide zu sechs Jahren verurteilt) und Frau Zhou Minglan (vierzehn Monate).
Dreieinhalb Jahre Haft für Falun-Dafa-Praktizierende. Sollte sie zum Schweigen gebracht werden? (Provinz Shandong)
Wang Xiai, eine Bürgerin aus dem Kreis Yinan in der Provinz Shandong wurde am 15. Juli 2020 insgeheim zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Zuvor hatte sie versucht, Gerechtigkeit für zwei Verwandte zu erwirken, die bei der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas ums Leben gekommen waren.
Wang Xiai, 60 Jahre alt und Falun-Dafa-Praktizierende, war am 5. Januar 2020 in der Wohnung ihres Sohnes in der Stadt Linyi verhaftet worden. Die Polizei war schon früher an diesem Tag bei ihr zuhause aufgetaucht, konnte sie aber nicht finden. Ein Dorfbewohner berichtete den Polizisten, dass sie zu ihrem Sohn gefahren sei, um sich um ihr Enkelkind zu kümmern. Die Polizei fuhr am Nachmittag desselben Tages in das 500 Kilometer entfernte Linyi und verhaftete Wang.
Während die Polizei angab, dass sie Wang nur wegen ihres Glaubens verhaftet habe, vermutet ihre Familie folgendes: Es sollte verhindert werden, dass Wang Gerechtigkeit für ihre beiden Verwandten Xing Ximei und Li Changfang suchte.
Die Genannten waren unter verdächtigen Umständen in der Haft gestorben, nachdem sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden waren. Xing, die Schwiegermutter von Wangs Sohn, war am 20. November 2017 in der Haft gestorben, 13 Tage nach ihrer Verhaftung. Li, eine Schwägerin von Wang, starb am 12. Juli 2019 in Untersuchungshaft.
Wang wurde nach ihrer Verhaftung im Bezirksuntersuchungsgefängnis von Hedong festgehalten; ihre Verhaftung wurde am 11. Februar 2020 genehmigt. Die Behörden lehnten Besuchsanträge von ihrer Familie und ihrem Anwalt unter Berufung auf die Coronavirus-Pandemie ab.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Yinan gab ihren Fall wegen unzureichender Beweise mehrmals an die Polizei zurück, bevor sie Anklage gegen Wang erhob und ihren Fall an das Gericht weiterleitete.
Am 18. Juni 2020 fand die geheime Gerichtsverhandlung statt und am 15. Juli erging das Urteil: dreieinhalb Jahre Haft.
Die Behörden erlaubten Wangs Anwalt, sie am 27. Juli zu besuchen, dem letzten Tag ihrer 15-tägigen Berufungsfrist. Der Anwalt ermutigte sie, die Berufung noch einzureichen – trotz des unmittelbar bevorstehenden Endes der Berufungsfrist.
Zwei Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt, eine dritte bei der Verhandlung festgenommen (Provinz Jiangsu)
Xuan Xiaomei und Zhu Peiqin, zwei Bürgerinnen der Stadt Suzhou in der Provinz Jiangsu sind am 22. Juli wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen verurteilt worden.
Die Frauen wurden am 26. April 2019 verhaftet. Ein Dutzend Beamte in Zivil nötigten Zhu, die Tür zu öffnen, indem sie drohten, einen Schlosser mit dem Öffnen ihrer Tür zu beauftragen. Die Beamten durchsuchten jeden Raum in ihrer Wohnung und beschlagnahmten ihr Mobiltelefon und andere persönliche Gegenstände. Zwei Beamte drehten Zhu die Arme hinter den Rücken und hielten sie so die ganze Zeit fest.
Ein Beamter sagte zu ihr, dass sie alle möglichen Methoden hätten, mit ihr umzugehen, wenn sie sich nicht schuldig bekenne, Falun Dafa zu praktizieren. Zhu wurde 35 Tage lang im Untersuchungsgefängnis 4 der Stadt Suzhou festgehalten und dann gegen Kaution freigelassen.
Xuan, die am selben Tag an einem anderen Ort verhaftet wurde, befindet sich seitdem in Haft.
Sowohl Xuan als auch Zhu erschienen am 7. Januar 2020 vor dem Gericht von Wujiang. Ihre vier Anwälte plädierten für sie auf nicht schuldig. Die beiden sagten außerdem zu ihrer eigenen Verteidigung aus.
Eine weitere Praktizierende namens Weng Jianzhen, 71, war zur Gerichtsverhandlung der beiden Frauen gekommen. Die Polizei nahm sie fest, nachdem sie bei der Sicherheitskontrolle in ihrer Handtasche Materialien im Zusammenhang mit Falun Dafa gefunden hatten. Weng wurde später von der Polizei einer Leibesvisitation unterzogen und über Nacht in einem Metallkäfig auf dem Polizeirevier festgehalten. Ihre Wohnung wurde durchsucht.
Der Richter verurteilte Xuan am 22. Juli 2020 zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und Zhu zu sechs Monaten. Zhu wurde noch am selben Tag wieder in das Untersuchungsgefängnis von Suzhou gebracht, wo sie ihre Haftstrafe antreten musste.
Nach zehn Jahren hinter Gittern: Pensionierter Ingenieur zu fünf weiteren Jahren Haft verurteilt
Der 65-jährige Zhang Qin, ein pensionierter Ingenieur in Schanghai wurde wegen seines Glaubens an Falun Dafa m 6. Juli 2020 vom Bezirksgericht Fengxian zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der Richter warf ihm vor, ein „Wiederholungstäter“ zu sein.
Weil er in seinem Glauben an Falun Dafa standhaft blieb, war Zhang in der Vergangenheit fünf Mal verhaftet worden. Er war zu zwei Gefängnisstrafen (vier, beziehungsweise fünf Jahre) und einer Haft von einem Jahr in einem Zwangsarbeitslager verurteilt worden.
Die jüngste und sechste Verhaftung von Zhang fand am 24. April 2019 in einer U-Bahn-Station in Schanghai statt. Aufgrund der brutalen Polizeigewalt erlitt er Kopfverletzungen und hatte nach der Verhaftung Schwierigkeiten, sich zu bewegen.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirk Xuhui genehmigte seine Verhaftung am 30. Mai 2019 und klagte ihn am 20. August 2019 an.
Schanghaierin wegen ihres Glaubens zu 1,5 Jahren verurteilt – gradueller Hör- und Sehverlust in Untersuchungshaft
Die in Schanghai lebende 70-Jährige Wang Renxiang ist wegen ihres Glaubens an Falun Dafa am 10. Juli 2020 zu einer Freiheitsstrafe von 1,5 Jahren verurteilt worden. Das war eine Woche nach ihrer Gerichtsverhandlung.
Wang wurde am 26. Juli 2019 in einer U-Bahn-Station verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher. Sie wird nun seit fast einem Jahr im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Putuo festgehalten. Ihr Gesundheitszustand hat sich verschlechtert und sie verlor graduell ihr Gehör und ihr Sehvermögen. In den letzten Wochen wurde festgestellt, dass sie hohen Blutdruck hat. Sie konnte zwei Wochen lang nichts essen und erhielt Infusionen.
Es war das fünfte Mal, dass Wang wegen ihres Glaubens verhaftet wurde. Sie war für insgesamt fünf Jahre lang dreimal in Arbeitslager eingesperrt worden. Sie wurde verschiedenen Formen der Folter unterzogen. Unter anderem musste sie tagelang von 5:00 bis 23:00 Uhr mit dem Gesicht zur Wand stehen, wurde beschimpft und durfte die Toiletten nur eingeschränkt benutzen.
Ihre wiederholten Festnahmen und Inhaftierungen führten zu einer tiefen Traumatisierung ihres Mannes und ihrer Tochter. Aus Sorge um ihre Sicherheit während ihrer Inhaftierung wachten sie oft mitten in der Nacht auf und konnten nicht wieder einschlafen.
Frühere Berichte:
107 Verurteilungen in den letzten fünf Monaten
Von Januar bis April 2020: Insgesamt 89 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt
33 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt – während China wegen des Coronavirus' abgeriegelt war
In China geht Verfolgung von Falun Dafa weiter – trotz Coronavirus-Pandemie
193 Verurteilungen in den vergangenen zwei Monaten Dezember und Januar
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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