Brutalität gegenüber Falun Dafa im Jahr 2020 inmitten der anhaltenden Verfolgung durch das kommunistische Regime – Teil II

(Minghui.org) Fortsetzung von Teil I

Teil II: Grausamkeiten in Gefängnissen und Haftanstalten

Die Wärter in Gefängnissen und Haftanstalten foltern oft die inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden und versuchen, sie zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Wenn die Praktizierenden eine entsprechende schriftliche Erklärung abgegeben haben, erhalten andere Gefangene oft Vergünstigungen und eine Verkürzung ihrer Haftzeit.

Zu den verschiedenen Foltermethoden, die in diesen Einrichtungen angewandt werden, zählen Zwangsernährung, Schläge, Sitzen auf kleinen Hockern, Aufhängen, langes Stehen in militärischer Haltung oder stundenlanges Stehen sowie Hungern.

Einige Praktizierende werden auf einer Tigerbank gefesselt. Anderen wurden die Hände mit Handschellen am oberen und unteren Etagenbett gefesselt, sodass sie nicht stehen oder hocken konnten. Bei einigen waren die Gliedmaßen lange Zeit in der Spreiz-Adler-Position ans Bett gefesselt und sie wurden nur losgebunden, wenn sie zur Toilette mussten. Wieder andere wurden gefesselt und mit Elektroschocks gequält.

Die 70-jährige Chen Zhilian aus der Stadt Leshan in der Provinz Sichuan erlitt eine schwere Hirnblutung, nachdem sie Anfang 2020 von Wärtern im Frauengefängnis Chengdu geschlagen worden war.

Wenn Praktizierende sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, oder gegen die illegale Inhaftierung durch Befehlsverweigerung protestieren, wurden sie mit Isolationshaft bestraft. Jeglicher Kontakt mit ihrer Familie – Besuche, Telefonate oder Briefe – wurden verweigert. Bei manchen wurde die Essenszeit auf wenige Minuten gekürzt; anderen wurde der Schlaf entzogen.

Es folgen einige repräsentative Fälle von Misshandlungen.

1. Falun-Dafa-Praktizierende im Frauengefängnis der Provinz Jilin gefoltert

Seitdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden begonnen hat, beteiligt sich das Frauengefängnis der Provinz Jilin, das sich in der Gemeinde Linjia in der Stadt Changchun befindet, aktiv an der Verfolgung. Die Täter sind äußerst brutal und fügen den inhaftierten Praktizierenden schwere Verletzungen zu, die bis zum Tod führen können.

Seit dem 12. Juli 2020 startete das Gefängnis eine neue Kampagne mit dem Ziel, Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Die Wärter isolierten diejenigen, die sich weigerten, sich „umzuerziehen“ zu lassen. Man erlaubte ihnen keinen Kontakt mit anderen Praktizierenden.

Einige Praktizierende wurden gezwungen, für mehr als zwei Wochen Handschellen zu tragen. Manche wurden gezwungen, die ganze Nacht auf dem Boden zu sitzen, während die Wärter sie mit kaltem Wasser bespritzten. Aus Protest gegen die Verfolgung gingen einige Praktizierende in Hungerstreik. Dann wurden sie von Mitgefangenen zwangsernährt und gedrängt, eine Garantieerklärung zu verfassen, mit der sie ihren Glauben aufgeben sollten. Wenn die Praktizierenden sich der „Umerziehung“ widersetzten, durften sie ihre Pausen nicht auf dem Flur oder im Freien verbringen.

In der achten Gefängnisabteilung, die auch als „Erziehungsabteilung“ bekannt ist, waren zum Zeitpunkt der Berichterstellung über 100 Praktizierende inhaftiert. Der Leiter der Station, Qian Wei, wurde der achten Abteilung 2019 zugewiesen. Er hat jede erdenkliche Methode angewandt, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verfolgen. Weder durften die Praktizierenden essen, noch schlafen oder duschen. Er sperrte sie in Isolationshaft.

Jin Yan weigerte sich, auf einem kleinen Hocker zu sitzen, was eine schmerzhafte Folter darstellt. Sie wurde mehrmals von der Gefangenen Wang Shuwen verprügelt und zwei Monate in Isolationshaft gesperrt.

Lian Jinhua wurde ebenfalls mehrmals von Wang Shuwen geschlagen. Diese zerrte Lian nachts aus dem Bett und befahl ihr, eine Garantieerklärung zu verfassen, um das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben.

Chu Zhanfeng wurde im Juli 2020 von der Gefangenen Zheng Dang verprügelt. Der Gruppenleiter Li Xiaolei sperrte Chu dann in Isolationshaft und setzte sie unter Druck, ihren Glauben aufzugeben.

Chi Shuling musste im Jahr 2020 drei Monate in Einzelhaft verbringen, weil sie nicht gut genug „umerzogen“ war.

Che Pingping kam im August 2020 in Isolationshaft. Aus Protest trat sie in Hungerstreik und wurde brutal zwangsernährt. Jedes Mal, wenn sie die Ernährungssonde herauszogen, war Blut daran.

2. Folter im Frauengefängnis der Provinz Liaoning

Die 12. Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning ist für alle neu ankommenden Falun-Dafa-Praktizierenden reserviert, die wegen ihres Glaubens inhaftiert werden. Sie werden oft geschlagen, beschimpft, ihnen wird der Schlaf entzogen; sie dürfen nicht duschen und erhalten kein Toilettenpapier.

Die Frauen Zhao Hongmei und Zhou Yuzhen wurden gezwungen, mehrere Tage lang zu stehen. Die Häftlinge zogen an ihren Haaren auf dem Kopf und an ihren Schamhaaren. Ihre Schmerzensschreie in der Nacht waren grauenhaft anzuhören. Um gegen die Misshandlungen zu protestieren, trat Zhao für vier Tage in einen Hungerstreik. Ihr Gewicht fiel von 70 Kilogramm auf weniger als 40 Kilogramm.

Lin Mengfen musste einmal vier Tage lang stehen, ohne sich zu bewegen. Sie durfte in diesen vier Tagen nicht zur Toilette gehen.

Auch die Wärter in anderen Abteilungen foltern Falun-Dafa-Praktizierende.

In der ersten Abteilung wurde Jiang Wei mit Pfefferwasser besprüht und an den Füßen die Treppe hinunter geschleift, sodass ihr Kopf auf dem Boden aufschlug.

In der siebten Abteilung wurde Zhang Wei gezwungen, Handschellen zu tragen. Sie wurde geschlagen und in den Rücken getreten, weil sie die Falun-Dafa-Übungen gemacht hatte. Eine Insassin meinte, sie würde lieber ihre Chance auf eine Verkürzung ihrer Haftzeit verlieren, wenn sie nur Zhang schlagen könne. Zhang schrieb am 22. März 2020 zwei Beschwerdebriefe: einen über Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden des kommunistischen Regimes, weil er die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, und den anderen über die Gefängniswärter wegen ihrer Gewalt. Es ist nicht klar, ob die Wärter ihre Briefe verschickt haben.

In der 10. Abteilung wurde Ye Zhongqiu von den Häftlingen geschlagen und beschimpft. Später erlitt sie wegen der Folterungen einen Schlaganfall.

Zhou Haiyan sollte unbezahlte Arbeit leisten. Als sie sich weigerte, wurde sie gezwungen, zu stehen oder lange Zeit in der Hocke zu bleiben.

Bai Ling und Zhao Hong‘e wurden in einen Raum eingesperrt und gezwungen, stundenlang zu stehen, weil sie Falun Dafa nicht aufgeben wollten.

3. Falun-Dafa-Praktizierende Xu Guixian im Frauengefängnis der Provinz Liaoning gefoltert

Xu Guixian, eine 60-jährige Falun-Dafa-Praktizierende, stammt aus der Stadt Jinzhou, Provinz Liaoning. Anfang März 2019 wurde sie vom Bezirksgericht Linghe zu vier Jahren Haft verurteilt. Im April 2019 brachte man sie in die sechste Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz Liaoning, wo sie seitdem gefoltert wird.

Am 1. Juni 2020 begann im Gefängnis eine weitere Runde der Folterung von Xu. Zu den Folterungen gehörten Schläge mit elektrischen Schlagstöcken, Verweigerung der Benutzung der Toilette, Schlafentzug und Übergießen mit kochendem Wasser.

Wenn die anderen Häftlinge tagsüber zur Arbeit gingen, brachte die Gefangene Lou Shuang die Praktizierende Xu in ein Lagerhaus und schockte sie mit Elektrostöcken, wenn niemand anderes in der Nähe war. Sobald jemand hereinkam, unterbrach Lou die Folter und bedeckte die Elektroschlagstöcke mit einem Handtuch.

Vom 1. bis 3. Juni wurde Xu in einem Lebensmittellagerraum in der fünften Gefängnisabteilung festgehalten und durfte die Toilette nicht benutzen. Tagsüber wurde sie von einigen Kriminellen aus der sechsten Abteilung geschlagen und beschimpft. Li Jingchun und Wang Yan wurden beauftragt, Xu nachts zu überwachen und zu foltern. Beide, Li und Wang, wurden vor ein paar Monaten von der zwölften Abteilung in die fünfte Abteilung versetzt, weil sie Erfahrung in der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden haben. Sie zwangen Xu, in einer starren Haltung zu stehen, und schlugen sie, wenn sie einschlief oder ihre Haltung leicht veränderte.

Am 4. Juni wurde berichtet, dass Xu als Folge der Folter niemanden mehr erkennen konnte.Nachdem die Häftlinge Xiao Miao und Song Lanjie am 4. Juni um 20:00 Uhr Xu in ihre Zelle zurückgebracht hatten, verbrühten sie Xus ihren Rücken mit kochendem Wasser aus einer Getränkeflasche. Dabei hielt Li Feifei Frau Xusie fest, sodass sie sich nicht bewegen konnte. Später sahen viele Leute in der Gefängnisabteilung die stark verbrühte Hautfläche auf Xus Rücken, die etwa 10 mal 20 Zentimeter groß war, auf Xus Rücken.

Obwohl die Gefängnisbehörden Xu später ins Gefängniskrankenhaus brachten, damit ihre Verbrühungen behandelt wurden, zwangen sie Xu sie zu dem vVeersprechen, keine rechtlichen Schritte gegen die Täter einzuleiten.

Neben den oben genannten Häftlingen waren auch Niu Jingjing, Gruppenleiter der sechsten Gruppe der fünften Gefängnisabteilung, und Wang Hongyun, der Leiter der Gefängnisabteilung, an der Verfolgung von Xu beteiligt.

4. Permanente Folter und Gehirnwäsche im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang

In der ersten Hälfte des Jahres 2020 wurden weitere 132 Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie sich geweigert hatten, ihren Glauben aufzugeben.

Seit zwei Jahrzehnten gehört das Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang in der Hauptstadt Harbin zu den Einrichtungen, in denen die meisten Praktizierenden inhaftiert wurden. Bestätigte Berichte sprechen von über tausend Praktizierenden, aktuell sind etwa zweihundert dort inhaftiert.

Im Gefängnis gibt es drei Hauptabteilungen, die insbesondere zum Foltern von Praktizierenden bestimmt sind. Durch Folter sollen sie umerzogen werden, damit sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben. Es handelt sich um die achte und die neunte Station sowie die Krankenhausstation. Neu inhaftierte Praktizierende werden in der neunten Station untergebracht. Danach werden sie in die achte Station verlegt, wo sie verstärkt gefoltert und Gehirnwäschen unterzogen werden. Praktizierende, die schwere Körperverletzungen erleiden, werden in die Krankenhausstation gebracht.

Die Wärter misshandeln nie selbst die Praktizierenden. Sie weisen Schwerverbrecher – meist die mit Drogendelikten – an, diese Arbeit zu tun, und ernennen sie zu Leitern verschiedener Teams auf den Stationen. Diese Leiter unterstehen direkt den Wärtern.

Nachfolgend sind verschiedene Methoden aufgeführt, mit denen die Gefängnisbehörden standhafte Praktizierende foltern lassen. Dadurch wird versucht, sie dazu zu bringen, sich zu unterwerfen und ihren Glauben aufzugeben.

a. Gehirnwäsche

Wenn Praktizierende im ins Gefängnis eingeliefert werden, werden sie dem „Umerziehungs“-Team der neunten Station übergeben. Dort befinden sich Kollaborateure, die speziell in Gehirnwäsche ausgebildet sind. Die Kollaborateure bearbeiten die Praktizierenden einzeln abhängig von ihrer Lebens- und ihrer Familiensituation. Danach nutzen sie die Angst der Praktizierenden vor dem Verlust ihrer Familie, ihrer Freiheit und Gesundheit, um sie dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Bei den standhaften Praktizierenden wechseln sich diese Kollaborateure ab und schüren ihre Angst und Furcht.

Die Kollaborateure spielen wiederholt Videos ab, die Falun Dafa verleumden. Sie zwingen die Praktizierenden, diese anzuschauen, manchmal mehr als zehn Stunden am Tag. Diese Wiederholungen bereiten sogar den Kollaborateuren Kopfschmerzen.

b. Physische Folter

Unbewegt auf einem Mini-Hocker sitzen

Fast jeder standhafte Praktizierende war schon einmal gezwungen worden, auf einem Mini-Hocker zu sitzen. Der Hocker ist 15 cm hoch und 20 cm breit und die Sitzfläche hat Rillen. Die Der Praktizierende muss ihren seinen Oberkörper gerade halten, wobei sich die Knie berühren und die Hände auf den Knien liegen müssen. Der Hocker ist so niedrig, dass die der Praktizierende sich nach vorne beugen muss und dadurch ihr sein Körpergewicht auf dem Steißbein liegt. Wenn das Steißbein an den Rillen des Sitzes anliegt, beginnt es nach zehn Minuten zu schmerzen. Praktizierende mussten monatelang jeden Tag 15 bis 18 Stunden lang still auf dem Hocker sitzen.

Li Xueyan wurde einmal 56 Tage lang auf diese Weise gefoltert. Yu Guirong musste über 100 Tage lang auf einem solchen Hocker sitzen, während ihr Aktionsradius auf die Größe einer Fliese (61 cm x 61 cm) beschränkt war.

Als Li Mingfang auf dem Hocker saß, wurde sie von den Kollaborateuren ständig geohrfeigt. Alle in ihrer Zelle wurden gezwungen, mit ihr die Propagandamaterialien zu lesen, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Folglich hegten andere Häftlinge Groll gegen sie, schlugen und schikanierten sie.

Heftige Schläge

Praktizierende, die sich weigern, ihren Glauben aufzugeben, sich ärztlich untersuchen oder Blutproben abnehmen zu lassen oder mit den Gefängnisbehörden zusammenzuarbeiten, werden abwechselnd von Kollaborateuren geschlagen. Diese Kollaborateure werden niemals bestraft, selbst wenn die Praktizierenden sie melden.

Li Erying wurde gefesselt und geschlagen, bis sie so verletzt war, dass sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte.

Zehn Minuten nachdem Yang Shuqin im Gefängnis angekommen war, wurde sie von einer Kollaborateurin geschlagen und getreten. Sie sollte ihre Adresse preisgeben. Weil sie standhaft blieb, schlug ihr eine Kollaborateurin so hart ins Gesicht, dass ihr das Gebiss aus dem Mund flog. Sie wurde gezwungen, sich auf einen kleinen Hocker zu setzen, während die Kollaborateurin mit einem Kleiderbügel auf sie einpeitschte. Als sie vor Schmerzen zu zittern begann, stieß die Kollaborateurin sie vom Hocker, und sie konnte nicht mehr aufstehen.

Bevor Yang ins Gefängnis eingeliefert wurde, litt sie aufgrund eines Sturzes im Untersuchungsgefängnis unter starken Kopfschmerzen. Die Misshandlung durch Tritte verschlimmerte ihren Zustand. Sie war nicht in der Lage, im Arbeitsraum des Gefängnisses intensive Arbeit zu verrichten, deshalb wurde sie häufig geschlagen.

Liang Shurong ist um die 70 Jahre alt. Mehrere Kollaborateurinnen hoben sie auf und ließen sie auf den Boden fallen. Von da an konnte sie nicht mehr gehen und sich nicht mehr aufrichten. Einmal warf eine Kollaborateurin ihr Essen auf den Boden und zwang sie, dorthin zu krabbeln, um es zu holen.

Eingeschränkte Toilettenbenutzung

Praktizierende durften nur dreimal am Tag die Toilette benutzen. Viele von ihnen waren über 70 Jahre alt. Nachts mussten sie oft in der Schlange stehen, um auf die Toilette zu gehen, viele schafften es nicht. Die jüngeren Praktizierenden hatten das gleiche Problem. Ma Cuizhi musste sich einmal in einem Eimer erleichtern, und Kollaborateure versuchten, sie zu zwingen, ihren Urin zu trinken. Am Ende kippten sie den Urin über sie.

Isolation

Jede Zelle hatte Vorhänge an der Tür. Dies verhinderte, dass die Praktizierenden einander sehen konnten. Die Praktizierenden waren isoliert und mussten abwechselnd die Toilette benutzen, sich waschen und ihr Geschirr spülen. Nachts mussten sie oft mindestens eine halbe Stunde warten, bevor sie gerufen wurden, um die Toilette benutzen zu können. Die Wärter kritisierten oder bestraften die Kollaborateure, wenn die Praktizierenden sich einander ansahen oder grüßten. Jede Bewegung der Praktizierenden musste den Wärtern schriftlich gemeldet werden.

Gao Xiuzhen wurde gezwungen, ein Dokument zu schreiben, in dem sie erklärte, ihren Glauben aufzugeben. Später zerriss sie das Schreiben. Als Strafe ließen ihr die Behörden ein unbekanntes Medikament spritzen und steckten sie in Einzelhaft.

Lange Zeiträume stehen

Wenn eine Kollaborateurin einer Praktizierenden befahl, lange zu stehen, mussten manchmal alle Häftlinge in dieser Zelle mit ihr zusammen stehen. Dies schürte Hass und stachelte sie an, die Praktizierende zu misshandeln.

Täuschung

Den Praktizierenden wurde gesagt, wenn sie sich weigerten, Falun Dafa aufzugeben, würden sie niemals freigelassen werden, auch nicht nach Ablauf ihrer Haftzeit. Sie wurden gewarnt, sich darauf vorzubereiten, nach Ablauf ihrer Haftzeit in eine Gehirnwäsche-Einrichtung oder in ein Gefängnis gebracht zu werden.

In beliebigen Gesprächen sorgten die Kollaborateure dafür, dass die Praktizierenden hörten, was sie sagten. „So und so wurde nachdem sie ihre Strafe verbüßt hat, in ein Untersuchungsgefängnis gesteckt und ist jetzt wieder im Gefängnis, weil sie sich geweigert hat, sich umerziehen zu lassen; der einzige Ausweg ist, sich umerziehen zu lassen.“

Das Kampfteam bedroht und terrorisiert

Laut den Wärtern selbst gab es eine Strategie, um die standhaften Praktizierenden in der neunten Station, auch als Kampftf-Team bekannt, „anzugehen“. Ge Xuehong, ehemalige Leiterin der achten Station, sagte, dass die Kollaborateure verschiedene Rollen übernehmen mussten, um die Praktizierenden zu täuschen. Einige sollten die Praktizierenden heftig schlagen, sie beschimpfen oder sie mit Todesdrohungen überschütten. Andere sollten die „Sanften“ sein, die Praktizierenden gegenüber „mitfühlend“ und „unterstützend“ auftraten.

Die „Sanften“ versorgten die Praktizierenden mit Lügen und Drohungen, indem sie Dinge sagten, wie: „So und so stimmte zu, sich umerziehen zu lassen, und ihre Strafe wurde reduziert. So und so weigerte sie sich, sich umerziehen zu lassen und wurde geschlagen. Und ihr Kind wurde aus der Schule geworfen und durfte das Land nicht verlassen. So und so wurde wieder ins Gefängnis zurückgebracht, weil sie sich weigerte, die Praxis aufzugeben.“ Praktizierende, die unter äußerst heftigem psychischen und physischen Druck standen, neigten dazu, den „sanften“ Kollaborateuren zu glauben und schätzten ihre freundliche Unterstützung. Einige machten sich Sorgen um ihre Familien und beschlossen, ihren Glauben aufzugeben.

Wenn Praktizierende das erste Mal zum Kampfteam gebracht wurden, mussten sie den ganzen Tag auf den Mini-Hockern sitzen. Einige hielten es nicht mehr aus und unterzeichneten das Dokument, mit dem sie auf Falun Dafa verzichteten. Danach wurden sie in andere Teams gebracht.

Die standhaften Praktizierenden wurden jedoch schwer misshandelt. Gao Shuying, 56, aus dem Bezirk Tahe, Provinz Heilongjiang, wurde im Mai 2018 in das Kampfteam gebracht. Sie musste fünf Monate lang von 5:30 Uhr bis 22:00 Uhr auf einem Mini-Hocker sitzen. Wenn sie sich bewegte, traten Kollaborateure auf sie ein und schlugen sie. Ende 2019 weigerte sie sich, einen Reuebrief zu schreiben. Sie wurde gezwungen, acht Tage lang auf einem Mini-Hocker zu sitzen.

Schlimmere Behandlung für Praktizierende, die nach dem Glaubensverzicht Reue empfinden

Einige Praktizierende bedauerten später, das Dokument zum Verzicht auf ihren Glauben unterzeichnet zu haben. Sie hatten dies getan, weil sie die Folterungen nicht mehr ertragen konnten. Diese Praktizierenden versuchten, ihre Erklärungen für ungültig zu erklären und wurden letztendlich noch schlechter behandelt. Das 16. Team in der achten Station kümmerte sich besonders um diese Praktizierenden. Oft hörte man die Teamleiter schreien und sie mit beleidigenden Worten beschimpfen.

Die Leiterin Ge Xin prahlte damit, wie sie eine Praktizierende misshandelt hatte. „Ich zwang sie, sich auf den Boden zu legen und trat ihr dann auf den Kopf, während ich ihr Drogen Drogen verabreichte. Am nächsten Tag meldete sie sich freiwillig, die Droge zu nehmennahm sie freiwillig die Drogen, aber das war nicht gut genugreichte nicht. Trotzdem stieß ichIch stieß sie zu Boden und trat ihr auf den Kopf, während sie das Medikament einnahm. Am dritten Tag wollte sie dem Elend entgehen und willigte ein, die Erklärung zu unterzeichnen, mit der sie ihren Glauben aufgab. Aber ich sagte ihr, dass das nicht gut genug sei. Ich wollte sie einfach nur quälen.“

Xue Li wurde oft einer solchen Demütigung ausgesetzt. Eine Leiterin brachte sie im Winter oft in einen Waschraum und schüttete ihr wiederholt eimerweise kaltes Wasser über. Die Wärter ermutigten die Leiter und Kollaborateure, die Praktizierenden zu foltern, damit sie wirksamer „umerzogen“ werden konnten.

Intensive Arbeit

Im Gefängnis gab es keine Werkstatt, sodass die Gefangenen gezwungen wurden, in ihren Zellen intensive Arbeit zu verrichten. Sie mussten oft Verschlüsse für Wein- oder Gewürzflaschen zusammensetzen oder Papiertüten falten. Häufig mussten sie bis 20:00 Uhr oder 23:00 Uhr arbeiten, wenn ihre Quote nicht erfüllt worden war.

Die Aufseher erhielten oft im Voraus Bescheid, wann Inspektoren kommen würden. Dann befahlen die Leiter den Gefangenen, alle Materialien zu verstecken und so zu tun, als würden sie „studieren“. Die Inspektoren begaben sich dann in einen Besprechungsraum, wo die Häftlinge eine Vorstellung gaben.

Cao Shuyun aus dem Bezirk Yi'an, Heilongjiang, ist 68 Jahre alt. Sie arbeitete an einem Abend im Jahr 2019 bis nach 23 Uhr. Sie sollte um 3 Uhr morgens aufstehen, um ihre Quote zu erfüllen. Doch sie war zu erschöpft, um aufzustehen. Eine Leiterin und eine Gefangene hielten sie fest und schlugen auf sie ein.

Weil Tan Rui nicht so schnell arbeiten konnte, wie die Kollaborateure es wollten, kniffen sie Tan wiederholt ins Gesicht, kratzten sie und traten mit ihren Füßen auf sie ein.

5. Gefängniswärter halten Insassen kopfüber und schlagen seinen Kopf auf den Boden, um ihn zum Schweigen zu bringen

Huang Huajie, ein ehemaliger staatlicher Landgutachter im Kreis Jiedong, Provinz Guangdong, wurde am 11. März 2016 wegen seines Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Seine Verhaftung erfolgte zwei Wochen, nachdem er am 25. Februar einer Razzia entkommen war, weil die Polizei ihn nicht zu Hause angetroffen hatte. Durch die Überwachung seines Mobiltelefons lokalisierte die Polizei ihn später im Haus eines anderen Praktizierenden und verhaftete ihn dort.

Am 1. November 2016 stand Huang vor dem Bezirksgericht Rongcheng und wurde zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt.

Als Huang im Gefängnis Sihui war, befahlen die Wärter häufig Schwerverbrechern, ihn zu schlagen, woraufhin er aus Nase und Mund blutete.

Da Huang oft „Falun Dafa ist gut“ rief und gegen die Schläge protestierte, hielten ihn die Wärter kopfüber fest und schlugen seinen Kopf auf den Boden, um ihn zum Schweigen zu bringen. Um zu verhindern, dass andere Häftlinge die Folter sahen, befahlen die Wärter den Häftlingen, in ihren Zellen zu bleiben und fernzusehen. Obwohl die Wärter die Lautstärke des Fernsehers sehr hoch einstellten, spürten viele Häftlinge trotzdem die Erschütterung, als Huangs Kopf auf den Boden geschlagen wurde.

Huang erlitt schwere Verletzungen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Seine Familie hat die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten, um ihn zu retten.

6. Mann in kritischem Zustand nach Krankenhaus-Behandlung zurück im Gefängnis - Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung wird verweigert

Nach einem Monat stationärer Behandlung im Krankenhaus wurde Lai Zhiqiang in kritischem Zustand am 9. September 2020 ins Gefängnis zurückgebracht. Dort musste er eine siebenjährige Haftstrafe wegen Praktizierens von Falun Dafa fortsetzen.

Lai Zhiqiang, ein Bürger der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei, wurde Anfang August 2020 ins Krankenhaus eingeliefert, weil er Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Seit einem Schlaganfall im Jahre 2019 ist er bettlägerig und weitgehend reaktionslos. Der Arzt, der bei ihm einen Luftröhrenschnitt durchführte, meint, man könne Lai nicht weiter behandeln. Es bestehe keine große Hoffnung auf Heilung. Die Gefängnisbehörden hielten Lai während des gesamten Monats im Krankenhaus in Ketten – trotz seiner Bewegungslosigkeit.

Im vergangenen Jahr hatte seine Familie wiederholt Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für ihn beantragt. Die Gefängnisbehörden behaupteten, dass sie ihn schon freilassen würden, aber die örtliche Justizbehörde lehne dies ab. Als sich Lais Familie auf Vorschlag des Gefängnisses an die Justizbehörde wendete, wurde sie am Eingang abgewiesen.

Lai ist Mitte 50 und von Beruf Taxifahrer. Er wurde am 31. März 2016 verhaftet, als er einen anderen Falun-Dafa-Praktizierenden besuchte. Seine Verhaftung war Teil einer polizeilichen Durchsuchung örtlicher Falun-Dafa-Praktizierender während der Internationalen Gartenbauausstellung 2016 in Tangshan. Damit wollten die Behörden die Praktizierenden daran hindern, im Zeitraum der Messe an die Öffentlichkeit zu gehen, um die Verfolgung bekannt zu machen. Nach sechs Monaten Haft wurde Lai zu sieben Jahren verurteilt und am 17. Oktober 2016 ins Gefängnis von Jidong überstellt.

Die Gefängnisbehörden behielten Lai mehr als drei Jahre lang in der streng geführten Abteilung und verweigerten ihm Familienbesuche. Als die Behörden schließlich Mitte Januar 2020 seiner Frau erlaubten, ihn zu besuchen, hatte er durch den Schlaganfall 2019 jegliche Mobilität verloren. Mehrere Wärter trugen ihn hinaus. Er war völlig ausdruckslos und schien seine Frau nicht wiederzuerkennen.

Bevor man ihn im August 2020 ins Krankenhaus bringen ließ, hielten die Behörden Lai in der Gefängnisklinik fest. Die Wärter ließen eine Ernährungssonde in seinem Magen und führten ihm täglich Nahrung durch die Sonde zu. Ohne ausreichend Wasser zu bekommen, waren Lais Lippen ganz ausgetrocknet. Einige Mitarbeiter benutzten manchmal ein Handtuch, um ihm etwas Wasser in den Mund zu träufeln. Dabei hatte er dann oft Tränen in den Augen. Er bewegte zwar seine Lippen, konnte aber nicht sprechen.