Fast zu Tode gefolterte Lehrerin erneut verurteilt – wegen ihrer Briefe an Chinas Premier
(Minghui.org) Eine 50-jährige ehemalige Lehrerin aus der Stadt Shulan, Provinz Jilin wurde Ende Dezember 2020 zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Sie hatte Briefe an Li Keqiang, den Ministerpräsidenten der Kommunistischen Partei Chinas, geschrieben, in denen sie Gerechtigkeit für Falun Dafa [1] forderte.
Song Yanquns Verhaftung war bereits am 26. März 2020 erfolgt. Die Polizisten sagten, dass ihre Briefe an den Ministerpräsidenten nach Peking zurückgeschickt worden seien. Daraufhin habe die nationale Berufungsbehörde die Polizei angewiesen, Song zu verhaften.
Song erklärte dazu: „Ich suche nur Gerechtigkeit für meinen Glauben. Ich habe nichts Falsches getan, dennoch wurde ich im Gefängnis fast zu Tode gefoltert. Ich leide jetzt immer noch an vielen gesundheitlichen Problemen und kann nicht normal leben. Was ist falsch daran, dass ich dem Premierminister geschrieben habe?“
Als Song im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jilin festgehalten wurde, stellten ihre Familie und ihr Anwalt zwei Anträge, damit sie ärztlich untersucht werden sollte. Denn sie litt immer noch an den psychischen und physischen Traumata der früheren Verfolgung und Misshandlungen.
Die Behörden lehnten ihre Anträge ab mit der Begründung, dass wenn Song ihr erlauben würden, ins Krankenhaus zu gehen, dann wäre dies wie eine Freilassung. Sie signalisierten auch, dass sie Song auf Anordnung des Komitees für Politik und Recht der Stadt Shulan schwer bestrafen würden. Dieses Komitee ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist.
Song wurde am 10. November 2020 vom Stadtgericht Shulan per Videokonferenz vor Gericht gestellt. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig und sie sagte zu ihrer eigenen Verteidigung aus.
Ende Dezember informierte das Gericht die Angehörigen darüber, dass man Song zu 3,5 Jahren verurteilt habe. Der Richter erlaubte ihr, gegen das Urteil Berufung einzulegen, allerdings ohne die Hilfe ihres Anwalts oder ihrer Familie.
Bereits 12 Jahre im Gefängnis gesessen – bis auf Haut und Knochen abgemagert
Vor ihrer letzten Verurteilung saß Song zwischen 2003 und 2014 zwölf Jahre im Gefängnis. Bei ihrer Entlassung befand sie sich in einem ernsten Zustand und war auf Haut und Knochen abgemagert.
Song Yanqun nach einem Jahrzehnt der Misshandlung und Folter im Gefängnis
Song wurde seither noch einige Male verhaftet, bevor sie diesmal erneut zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde.
Als ihr Vater auf der Polizeiwache ihre Freilassung beantragte, erzählte er den Polizisten, dass die jahrzehntelange Haft und die Folter Song schreckliche Traumata an ihrem Körper und ihrem Geist verursacht hätten. Obwohl Jahre vergangen sind, seit sie nach Hause zurückgekehrt ist, hat sie sich immer noch nicht davon erholt. Das Schreiben von Appellbriefen helfe ihr, den Schmerz in ihrem Herzen zu lindern. Sie schreibe jeden Tag Briefe, manchmal bleibe sie die ganze Nacht auf und schreibe.
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[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
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