Bilanz 2020: 622 Falun-Dafa-Praktizierende in China wegen ihres Glaubens verurteilt – Teil III

(Minghui.org) 

Teil I

Teil II

Willkürliche Verhaftungen

Zwei Bürger von Jilin wegen Versendung von Grußkarten mit Informationen über ihren Glauben verurteilt

Zhang Lijuan und ihr Sohn Cao Boyu aus dem Kreis Yitong in der Provinz Jilin wurden im Dezember 2020 wegen Praktizierens von Falun Dafa [1] zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Zhang und Cao wurden am 20. Juli 2020 auf der Straße beziehungsweise zu Hause verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und nahm ihre Falun-Dafa-Bücher, das Foto des Begründers von Falun Dafa, Materialien, Computer, Drucker und andere Büroartikel mit. Beide wurden in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Liaoyuan gebracht, das etwa 60 km von Yitong entfernt ist. Während Cao einen Monat später freigelassen wurde, befindet sich Zhang weiterhin in Haft.

Eine weitere Praktizierende namens Li Xiaojuan wurde am 10. August 2020 zu Hause verhaftet. Sie wurde ebenfalls im Untersuchungsgefängnis von Liaoyuan inhaftiert. Die Polizei brachte ihren Mann, Wang, der nicht Falun Dafa praktiziert, auf die Polizeiwache, wo Beamte ihn einschüchterten. Erst nachdem sie ihn gezwungen hatten, Erklärungen zu unterschreiben, in denen er Falun Dafa anprangerte, ließen sie ihn frei.

Die drei Praktizierenden wurden ins Visier genommen, weil sie im Januar 2020 in die Stadt Liaoyuan gegangen waren und einige Neujahrsgrußkarten mit Informationen über Falun Dafa an die Öffentlichkeit verschickt hatten. Postangestellte zeigten sie an, und daraufhin wurden die drei Praktizierenden dann verhaftet.

Das Bezirksgericht von Xi'an in Liaoyuan verhandelte am 11. November 2020 per Videokonferenz den Fall der Frauen Zhang und Li. Zhang wurde zu vier Jahren mit einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (ca. 390 Euro) verurteilt. Li wurde zu einem Jahr mit eineinhalb Jahren auf Bewährung verurteilt. Sie wurde außerdem zu einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 260 Euro) verurteilt.

Beim Lesen des Fa verhaftet und zu vier Jahren Haft verurteilt (Provinz Hunan)

Ein Bürger von Yueyang in der Provinz Hunan wurde am 20. Juli 2020 wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Yuan (circa 630 Euro) verurteilt.

Lu Yongliang, 62, war am 27. Mai 2019 in seiner Wohnung verhaftet worden, als er gemeinsam mit anderen Praktizierenden die Schriften von Falun Dafa las. Vier von ihnen und Lus Frau wurden später von der Polizei verhört und eingeschüchtert. Einige ihrer Aussagen legte die Polizei als Belastungsmaterial gegen Lu vor.

Am 2. Juli 2019 übergab die Polizei Lus Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Lou. Man klagte ihn wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ an – ein Vorwand, den die Behörden standardmäßig verwenden, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verleumden und hinter Gitter zu bringen. Der Staatsanwalt lehnte den Fall zwei Mal aus Mangel an Beweisen ab. Am 26. Dezember klagte er Lu aber doch an und gab den Fall an das Bezirksgericht Lou weiter. Dieses wiederum übergab den Fall dem Bezirksgericht Pingjiang, das Lu letztendlich verurteilte.

Seit Lus Verhaftung durfte er seine Familie nicht sehen. Nach einem Jahr in der Haftanstalt Nr. 1 in Yueyang wurde er Anfang Juni 2020 der psychiatrischen Rehabilitationsklinik Yueyang überstellt. Seine Angehörigen gingen zur Haftanstalt, um sich nach Lus Befinden zu erkundigen. Wärter sagten ihnen, dass es ihm gut gehe, obwohl man ihn längst weggebracht hatte.

Das Bezirksgericht Pingjiang verkündete das Urteil am 20. Juli 2020, dem 21. Jahrestag des Verfolgungsbeginns von Falun Dafa. Lus Computer, Drucker, DVD-Brenner und seine Heftmaschine, die man bei seiner Verhaftung mitgenommen hatte, wurden nun offiziell beschlagnahmt. Lu wurde angewiesen, die Geldstrafe in Höhe von 5.000 Yuan (circa 630 Euro) innerhalb von zehn Tagen nach Urteilsverkündung zu zahlen.

Bürger von Guangdong zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er über seinen Glauben sprach

Ein Einwohner von Zhuhai in der Provinz Guangdong wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, weil er in der Öffentlichkeit über seinen Glauben an Falun Dafa gesprochen hatte. Im zweiten Untersuchungsgefängnis des Bezirks Doumen in Zhuhai wartet er nun auf das Ergebnis seines Berufungsverfahrens.

Liu Jianmin stammt aus Handan in der Provinz Hebei und arbeitete in Zhuhai. Am 1. November 2019 zeigte ihn jemand an, als er in einem öffentlichen Bereich „Falun Dafa ist gut“ schrieb. Er wurde verhaftet.

Nach der Anklageerhebung Anfang 2020 bestellte das Bezirksgericht Doumen für Liu einen Verteidiger. Wie Liu herausfand, hatte dieser Anwalt die Anweisung erhalten, für ihn auf schuldig zu plädieren. Liu lehnte ihn ab und bat seine Familie, einen eigenen Anwalt zu engagieren, der für ihn auf nicht schuldig plädierte. Mit diesem traf er sich im April in der Haftanstalt.

Am 29. Juni 2020 erschien Liu im Bezirksgericht Doumen. Der Zeuge, der Liu beschuldigte, „Falun Dafa ist gut“ angeschrieben zu haben, sagte aus, dass er mithilfe der Standortverfolgung an seinem Mobiltelefon gesehen habe, dass Liu die besagte Botschaft mehrmals hingeschrieben habe. Eine genaue Erklärung darüber, wie er den Aufenthaltsort von Liu hatte bestimmen können, gab er nicht ab.

Lius Anwalt wies darauf hin, dass die Überwachung der täglichen Aktivitäten seines Mandanten durch den Zeugen illegal sei. Er forderte Lius Freispruch.

Liu wurde im November 2020 zu drei Jahren Haft verurteilt und wartet nun im Untersuchungsgefängnis 2 des Bezirks Doumen in Zhuhai auf das Ergebnis seines Berufungsverfahrens.

Mitten in der Nacht verhaftet: Ehepaar aus Guangxi muss ins Gefängnis, Mann befindet sich in medizinischer Behandlung in Haftanstalt

Am 5. Februar 2020 klopfte es gegen Mitternacht an der Tür der Wohnung von Xie Jianxin und seiner Frau Zhao Renyuan in Stadt Guilin, Provinz Guangxi. Jemand sagte, er sei gekommen, um die Temperatur des Paares zu messen. Als Xie sich weigerte, die Tür zu öffnen, brachen mehrere Polizeibeamte ein und verhafteten ihn und seine Frau. Ihre Falun-Dafa-Bücher und die dazugehörigen Materialien wurden beschlagnahmt.

Als die Familie des Ehepaars am 8. Februar bei der Polizei anrief, um sich über ihren Fall zu erkundigen, sagte ein Polizeibeamter, dass die beiden wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Materialien verhaftet worden seien, aber er weigerte sich, weitere Informationen zu geben.

Die Familie des Paares rief am 15. Februar erneut bei der Polizei an und verlangte zu erfahren, wo sich die beiden aufhielten. Die Polizei weigerte sich zunächst, irgendetwas preiszugeben und bestand darauf, dass sie auf den Haftbescheid warten sollten. Aber als die Familie fragte, ob sie etwas zu verbergen hätten und verlangte, dass sie Winterkleidung und Bettzeug für das Paar schicken könnten, lenkte die Polizei ein und gab bekannt, dass sie im Untersuchungsgefängnis 2 von Jinjilinglu inhaftiert seien.

Als die Familie des Paares mit der Haftanstalt Kontakt aufnahm, verweigerten die Wärter jedoch wiederholt ihren Besuchsantrag. Die Wärter des Untersuchungsgefängnisses hinderten auch Zhaos Anwalt daran, sie zu besuchen und weigerten sich, ihr seinen Brief zu übergeben, als er am 18. Juni ihre Unterschrift auf einem Vollmachtsformular einholen wollte.

Über eine Videoschaltung des Bezirksgerichts Xiufeng wurde das Paar am 6. November 2020 vor Gericht gestellt und beide am 1. Dezember zu vier Jahren Haft und einer gemeinsamen Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) verurteilt. Zhao hat beim Mittleren Gericht der Stadt Guilin Berufung gegen ihr Urteil eingelegt.

Es wurde berichtet, dass Xie im Untersuchungsgefängnis erneut Magen-Darm-Blutungen hat. Seine Familie ist sehr besorgt über seinen Gesundheitszustand.

Verstöße gegen das Rechtsverfahren

Pekingerin zu Hause verurteilt wegen eines Falles, der sieben Jahre zurückliegt

Fan Jirong aus Peking wurde im Dezember 2020 in ihrer Wohnung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt.

Insgesamt zehn Richter und Beamte des Bezirksgerichts Changping gingen am 27. November 2020 zu Fans Wohnung und verkündeten, dass sie ihren Fall aus dem Jahr 2013 wegen des Aufhängens von Transparenten über Falun Dafa wieder aufgreifen würden. Sie beauftragten dann drei Notfallmediziner, die mit einem Krankenwagen gekommen waren, Fan zu untersuchen. Als diese sagten, dass Fan aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht inhaftiert werden sollte, fuhren die Richter fort, eine Anhörung bei ihr zu Hause abzuhalten.

Die Richter kehrten am 3. Dezember zurück und verkündeten, dass sie zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) verurteilt wurde. Sie plant, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Drei Frauen zu vorgegebenen Haftstrafen verurteilt – Familien nicht über Ergebnisse der Berufung informiert

Die Frauen Li Yuemian, Zheng Yanmei und Bian Yanjuan aus der Stadt Xinji in der Provinz Hebei wurden am Nachmittag des 12. April 2019 verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden waren.

Die Polizei nahm sie am nächsten Tag im Untersuchungsgefängnis Hengshui in Strafhaft, die Staatsanwaltschaft genehmigte ihre Festnahme am 30. April. Die über 200 Falun-Dafa-Materialien, darunter DVDs, Broschüren und Plakate, wurden als Beweismittel der Anklage gegen sie verwendet.

Die Praktizierenden erschienen zweimal gemeinsam vor Gericht, zuerst am 8. November 2019 und dann am 8. Januar 2020. Der Richter verkündete ihre Urteile im März 2020: Bian wurde zu zwei Jahren und drei Monaten mit einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (1.300 Euro) verurteilt; Zheng erhielt zwei Jahre und zwei Monate und eine Geldstrafe von 9.000 Yuan (1.170 Euro) und Li wurde zu zwei Jahren und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (1.040 Euro) verurteilt.

Die Praktizierenden stellten fest, dass die Urteile auf den 26. Dezember 2019 datiert waren, also noch vor dem Termin ihrer zweiten Gerichtsverhandlung.

Mann aus Guangdong willkürlich verhaftet, Überwachungsvideo von der Polizei gelöscht

Pan Peide, ein 64-jähriger Rentner aus der Stadt Maoming in der Provinz Guangdong, wurde am 16. September 2019 von Polizeibeamten, die sich als Zusteller ausgaben, dazu gebracht, die Tür zu öffnen. Acht Beamte durchsuchten seine Wohnung und nahmen ihn fest. Sie brachten ihn zu seinem anderen Wohnsitz und durchsuchten auch diesen. Pan wurde am Abend auf der Bezirkspolizeistelle Kaifa verhört, ohne dass er etwas zu essen oder zu trinken bekam.

Am nächsten Tag wurde Pan in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Maoming überstellt. Seine Familie erhielt am 18. September den Bescheid über seine Strafhaft.

Als die beiden Söhne von Pan zum Büro der Hausverwaltung gingen, um die Videoaufzeichnung der Verhaftung ihres Vaters zu sehen, sagte ihnen eine Mitarbeiterin, dass die Polizei sie bereits veranlasst habe, das Video zu löschen.

Pan erschien am 24. November 2020 vor Gericht. Nach mehr als einem Jahr Haft war er so schwach, dass er nicht in der Lage war, selbständig zu gehen. Der Vorsitzende Richter Ke Xuejun verurteilte ihn am 17. Dezember zu drei Jahren Gefängnis.

Berufung einer Pekingerin gegen unrechtmäßige Haftstrafe abgelehnt

Die 67-jährige Li Yuhua aus Peking wurde am 22. Mai 2019 verhaftet und am 29. September 2020 vom Gericht in Fengtai zu einem Jahr Haft und einer Geldstrafe von 1.000 Yuan (130 Euro) verurteilt.

Li schilderte in ihrer Berufung mehrere Verstöße gegen rechtliche Verfahren.

Sie berichtete, dass die Polizeibeamten Niu Bo und Song Dongming bei ihrer Verhaftung weder ihre Uniformen trugen noch ihre Ausweise zeigten. Ein pensionierter Polizeibeamter, der zufällig vorbeikam, versuchte, sie aufzuhalten. Niu und Song reagierten aber nicht, sondern beschuldigten Li, dass sie versucht habe, Materialien über Falun Dafa an Passanten zu verteilen.

Li erklärte auch, dass das Gericht von Fengtai den Anwalt Shang Wei zu ihrer Vertretung bestellt hatte. Nachdem Shang sie dazu überlistet habe, sein Vertretungsdokument zu unterschreiben, habe er zu ihr gesagt: „Das örtliche Gericht hat mich seit 15 Jahren beauftragt, Falun-Dafa-Praktizierende zu vertreten. Ich plädiere für sie auf schuldig und die meisten von ihnen wurden verurteilt und ins Gefängnis geschickt.“

Während ihrer Gerichtsverhandlung nahm der Vorsitzende Richter ihr das von ihr vorbereitete Verteidigungsskript weg und wies Shang an, trotz ihres Widerspruchs ein Schuldbekenntnis für sie vorzutragen.

Die Polizeibeamten Niu und Song präsentierten einige DVDs von Falun Dafa als Beweismittel der Anklage gegen sie, aber Li sagte, dass diese DVDs nicht ihr gehörten und sie nicht wisse, woher die Beamten sie hätten. Sie erklärte, der Richter habe sich nicht einmal die Mühe gemacht, zu überprüfen, ob sie ihr gehörten. Er habe auch ihre Bitte ignoriert, sie vor Gericht abzuspielen, um zu überprüfen, ob die DVDs ausreichten, um die Anklage gegen sie zu beweisen.

Ihre Berufung wurde im Dezember 2020 vom Mittleren Gericht 2 in Peking abgelehnt.

72-Jährige ohne ihr Wissen zu sieben Jahren Gefängnishaft verurteilt

Am 14. Juli 2020 brachen drei Gerichtsbeamte mit drei Polizisten in Dong Shuxians Wohnung ein. Sie sagten ihr, sie würden sie ins Gefängnis bringen für die siebenjährige Haftstrafe, zu der man sie verurteilt hatte, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Die in der Stadt Chaoyang der Provinz Liaoning wohnhafte 72-jährige Dong war schockiert. Sie fragte den Vorsitzenden Richter Geng Hongyan des Gerichts Shuangta: „Was habe ich getan? Ich bin die ganze Zeit daheim und weiß von nichts. Wieso werde ich zu sieben Jahren Haft verurteilt? Welches Gesetz habe ich gebrochen? Sie müssen mir die Dokumente zeigen.“

Geng antwortete nicht. Ein Beamter der Polizeiwache Qianjin sagte, sie würde nur den Befehl ihrer Vorgesetzten befolgen.

Die Polizisten brachten Dong zur Untersuchung ins Krankenhaus. Dort stellte sich heraus, dass ihr Blutdruck gefährlich hoch war. Als das örtliche Gefängnis sich weigerte, sie aufzunehmen, brachten die Beamten Dong zurück in das Krankenhaus. Als ihr Blutdruck weiterhin so hoch war, mussten sie sie spät in der Nacht zurück nach Hause bringen.

Am 20. August kamen die selben drei Beamten erneut zu Dongs Wohnung. Sie brachten sie zu einem Facharzt, der sie mit den neuesten Apparaten untersuchte. Sie erfüllte noch immer nicht die gesundheitlichen Anforderungen für eine Aufnahme ins Gefängnis.

Es ist unklar, ob die Behörden weiterhin versuchen werden, Dongs Aufnahme ins Gefängnis zu erwirken.

In den letzten zwei Jahrzehnten hatte man Dong bereits mehrere Male wegen ihres Glaubens verhaftet und sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung und ein Zwangsarbeitslager gesperrt. Laut Berichten nahmen die Behörden sie diesmal ins Visier, weil sie im Jahr 2015 Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hatte.

Gruppenverhaftungen und Verurteilungen

Dreizehn Bürger aus Hebei zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie gemeinsam Bücher über ihren Glauben lasen

Dreizehn Bewohner des Kreises Weichang in der Provinz Hebei wurden am 13. Juli 2019 verhaftet, als sie gemeinsam Schriften von Falun Dafa studierten. Die Polizei durchsuchte am nächsten Tag die Wohnungen der meisten Praktizierenden und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, Computer und Drucker.

Obwohl die Staatsanwaltschaft des Kreises Luanping die Akten der Praktizierenden im November 2019 wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurückgab, weigerte sich die Polizei, die Praktizierenden freizulassen und legte ihre Akten einen Monat später erneut vor. Die Staatsanwaltschaft erhob am 19. Januar 2020 Anklage gegen sie und verlegte ihre Fälle an das Kreisgericht Luanping.

Die Praktizierenden wurden am 28. September 2020 vor Gericht gestellt und um den 30. Oktober 2020 verurteilt.

Liu Zhifeng (m) wurde zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro) verurteilt.Wang Guangxue (m) wurde zu fünf Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro) verurteilt.Wang Yongxing (m) und Wang Haiqin (w) wurden jeweils zu vier Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro) verurteilt.Chen Haidong (m), Wang Sufang (w), und Du Guilan (w), wurden jeweils zu einem Jahr und acht Monaten und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (650 Euro) verurteilt.Ge Sufen (w) wurde zu einem Jahr und sechs Monaten und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (650 Euro) verurteilt.Li Yanhua (w) wurde zu einem Jahr und drei Monaten auf zwei Jahre Bewährung und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (650 Euro) verurteilt.Die Frauen Liu Lina, Wang Haibing, Tang Fengxia und Liu Fengxia wurden jeweils zu einem Jahr und zwei Monaten auf zwei Jahre Bewährung und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (650 Euro) verurteilt.

Zunhua, Provinz Hebei: zwölf Falun-Dafa-Praktizierende zu zwei bis acht Jahren Haft verurteilt

Mehr als dreihundert Polizisten wurden am 6. Juli 2019 mobilisiert, um Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Zunhua, Provinz Hebei, zu verhaften. Ein Polizeichef enthüllte, dass sie die Handys der Praktizierenden zwei Monate lang überwacht hätten, bevor sie die Aktion durchführten. Insgesamt wurden an diesem Tag neunzehn Praktizierende verhaftet.

Wang Ruiling und ihr Mann Ma Kuo wurden gegen drei Uhr morgens in ihrer Wohnung verhaftet. Die Polizei durchsuchte alles und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, den Laptop, Drucker, Druckerpapier sowie das gesamte Bargeld, das die beiden zu Hause aufbewahrten – einschließlich des Geldes in ihrem Safe.

Auch Wang Jiang wurde gegen drei Uhr morgens festgenommen. Mehrere Beamte kletterten über seinen Zaun und stürmten in die Wohnung. Die Polizisten nahmen Wang auf der Stelle fest und durchsuchten die Wohnung. Am Nachmittag kamen sie zurück und durchsuchten die Zimmer erneut.

Gegen vier Uhr morgens kletterten Polizisten über den Zaun von Lin Xiuzhens Hof und brachen in ihr Haus ein. Die Praktizierende wurde verhaftet.

Am 2. Juli war Zhang Yuming verhaftet worden, weil er auf einem Markt mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Acht Polizisten durchsuchten seine Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, mehrere Handys, zwei Computer, einen Drucker und etwas Druckerpapier.

Die zwölf Praktizierenden wurden am 17., 19. und 23. Dezember 2019 vom Stadtgericht Zunhua vor Gericht gestellt und am 27. November 2020 in einer geheimen Verhandlung verurteilt.

Die 68-jährige Wang Ruiling wurde zu acht Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro) verurteilt.Gegen den 65-jährige Zhang Yuming verhängte das Gericht sieben Jahre Haft und eine Geldstrafe von 6.000 Yuan (rund 800 Euro).Der 70-jährige Wang Jiang erhielt eine Haftstrafe von sieben Jahren und soll 5.000 Yuan (630 Euro) zahlen.Die 82-jährige Tian Shuxue wurde vom Gericht zu fünfeinhalb Jahren und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (rund 800 Euro) verurteilt.Die 78-jährige Zhang Qin soll für viereinhalb Jahre in Haft und 5.000 Yuan (630 Euro) bezahlen.

Die anderen sieben Praktizierenden Sheng Jinling (w), Lu Cuihua (w), Guo Shuhuan (w), Gao Jingru (die Frau von Wang Jian), Lin Xiuzhen (w) sowie die beiden Männer Wang Kun und Ma Kuo wurden zu Haftstrafen von zwei bis fünf Jahren und einer Geldstrafe zwischen 2.000 und 5.000 Yuan (250 und 630 Euro) verurteilt.

Gruppenverhaftungen in vier verschiedenen Provinzen

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über weitere Gruppenverhaftungen und Verurteilungen in den Provinzen Hubei, Jiangxi, Sichuan und Heilongjiang.

Am 23. Juli 2020 wurden fünf Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Wuxue in der Provinz Hubei zu hohen Haftstrafen zwischen vier und zehn Jahren verurteilt. Ein Praktizierender wurde zu einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.300 Euro) verurteilt, während die anderen zu je 20.000 Yuan (rund 2.600 Euro) verurteilt wurden. Die Urteile kamen mehr als zwei Jahre nach ihrer Verhaftung am 3. Februar 2018.

Fünf Einwohner der Stadt Nanchang in der Provinz Jiangxi wurden am 22. Oktober 2020 verurteilt, mehr als ein Jahr nach ihrer Verhaftung im Juli 2019. Ihre Haftstrafen reichten von zwei Jahren bis zu 7,5 Jahren. Außerdem wurden sie zu Geldstrafen zwischen 30.000 Yuan und 100.000 Yuan (rund 4.000 und 13.000 Euro) verurteilt.

Die Behörden in der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan führten am 10. Juli 2019 Massenverhaftungen durch und verhafteten über 40 Praktizierende. Die meisten Praktizierenden wurden freigelassen, aber vier blieben inhaftiert und wurden später im Dezember 2020 zu Haftstrafen zwischen 7,5 Jahren und 11,5 Jahren verurteilt.

Ebenfalls in der Provinz Sichuan verhaftete die Polizei im Kreis Dazhu am 27. Juli 2019 eine Gruppe von fünf Praktizierenden. Alle wurden am 29. Dezember 2020 zu zwei bis 7,5 Jahren verurteilt, zusammen mit einem sechsten Praktizierenden, der am 28. August 2019 verhaftet wurde.

In der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, wurden vier Praktizierende und ein Familienmitglied zu Haftstrafen zwischen 22 Monaten und vier Jahren verurteilt. Sie wurden im April 2019 verhaftet und im Dezember 2020 verurteilt.

Verurteilt, weil sie an ihrem Glauben festhielten, der sie grundlegend verändert hatte

25-Jähriger zu 5,5 Jahren verurteilt, weil er anderen erzählte, wie Falun Dafa seine Depressionen geheilt hat

Der 25-jährige Song Yucen aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning wurde am 29. Dezember 2020 zu 5,5 Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktizierte, dem er die Heilung seiner Depression verdankt.

Als Song elf Jahre alt war, hatte sein Vater 2006 einen Schlaganfall. Im selben Jahr verlor seine Mutter ihre Arbeit. Er fühlte sich anderen gegenüber minderwertig und wurde depressiv.

Nach seinem Hochschul-Abschluss wurde er auf der Suche nach einer Arbeit um 40.000 Yuan (rund 5.000 Euro) betrogen, was seine Depression noch verschlimmerte. Im Januar 2019 wurde er wegen Inkompetenz von seinem Arbeitsplatz entlassen. Er versuchte vieles, um seine Depression zu heilen, aber ohne Erfolg. Er unternahm Selbstmordversuche und lief mehrmals von zu Hause weg. Die ganze Familie litt mit ihm.

In seiner Verzweiflung erinnerte er sich an Falun Dafa, von dem ihm sein Großvater erzählt hatte, als er klein war. Zwei Monate, nachdem er mit dem Praktizieren begonnen hatte, fing er an, vernünftig zu denken und normal zu sprechen. Er überwand seine Depression.

Glücklich und voller Begeisterung ging er ins Krankenhaus, um anderen Patienten von seiner Erfahrung zu erzählen, nur um von einer Krankenschwester angezeigt und am 29. März 2019 verhaftet zu werden. Die Polizei hielt ihn am nächsten Tag im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Heping fest.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Heping genehmigte Songs Verhaftung am 30. April 2019. Die Staatsanwaltschaft gab seinen Fall zweimal, Ende Juli und am 17. Oktober, wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurück. Nachdem die Polizei seine Akte am 17. November zum dritten Mal vorgelegt hatte, erhob der Staatsanwalt Anklage gegen ihn und verlegte seinen Fall an das Bezirksgericht Heping.

Am 16. Juni 2020 fand die Verhandlung vor dem Bezirksgericht Heping statt, und am 29. Dezember 2020 wurde Song zu 5,5 Jahren Haft verurteilt.

Hooligan wird zum Familienvater: Wegen Festhaltens an seinem Glauben, der sein Leben veränderte, erhält er 3,5 Jahre Haft

Zhu Zhaoshui, ein 66-jähriger Bürger der Stadt Shulan in der Provinz Jilin, wurde wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu 3,5 Jahren im Gefängnis verurteilt.

Zhu wurde am 10. September 2019 verhaftet und im Untersuchungsgefängnis der Stadt Shulan festgehalten. Er erschien am 19. Dezember 2019 vor dem Stadtgericht Shulan. Seine Familie erfuhr im November 2020, dass er verurteilt worden war. Seine 93 Jahre alte Mutter weint jeden Tag seinetwegen und sehnt den Tag seiner Rückkehr herbei.

Zhu begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Diejenigen, die ihn vorher kannten, waren überrascht über die Veränderungen, die er nach der Aufnahme des Praktizierens durchlebte.

Einst war er ein starker Raucher und Trinker, der mit seinen Kampfsportfähigkeiten oft Kämpfe mit anderen Menschen anzettelte. Zhu hörte mit dem Rauchen und Trinken auf und verzichtete auf Kämpfe.

Er wurde bescheiden, ehrlich, sanft und freundlich. Er kümmerte sich mehr als zehn Jahre lang um seine bettlägerige Frau, bis sie verstarb. Dann lud er seine jähzornige Mutter ein, bei ihm einzuziehen, da keines seiner Geschwister bereit war, sich um sie zu kümmern.

Weil Zhu sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde er wiederholt verhaftet und in der Haft gefoltert.

Liebevoller Sohn wegen seines Glaubens zu drei Jahren Haft verurteilt

Der 60-jährige Wei Yuexing aus der Stadt Anyang in der Provinz Henan war früher als Verkäufer für ein pharmazeutisches Unternehmen tätig. Er litt an einem hartnäckigen Magenleiden, das geheilt wurde, nachdem er begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Er lebt nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und ist für seine liebevolle Zuwendung zu seinen Eltern bekannt.

Weis Vater erlitt vor Jahren einen Schlaganfall und fiel in einen Wachkomazustand. Wei kümmerte sich sorgfältig um ihn. Er säuberte ihn, drehte ihn im Bett um, entfernte den Schleim von seinem Tracheostoma und wechselte seine Windeln. Er pflegte seinen Vater über vier Jahre lang, bis dieser verstarb. Obwohl der Vater so lange bettlägerig war, hat er nie ein Wundliegegeschwür bekommen.

Als Weis Mutter fast 90 Jahre alt war, wurde bei ihr Rektumkrebs diagnostiziert. Sie konnte nach einer Operation nicht mehr laufen und war darauf angewiesen, dass Wei sich um sie kümmerte.

Wei wurde jedoch am 24. Dezember 2019 verhaftet, weil er an einem Busbahnhof mit anderen Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Er wurde am 13. Juli 2020 vom Bezirksgericht Wenfeng per Videoanhörung vor Gericht gestellt.

Der Staatsanwalt zählte jedes Blatt Papier aus den von ihm beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien als ein einzelnes Beweisstück gegen ihn. Der Richter verurteilte Wei zu drei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (650 Euro). Nachdem das Mittlere Gericht seine Berufung abgelehnt hatte, wurde er Mitte Oktober in das Gefängnis Xinmi gebracht.

Ehepaar wegen ihres Glaubens verhaftet – Treffen mit Anwalt wurde verweigert

Liu Shehong und seine Frau Zhao Xiujuan wurden am 4. September 2019 in der Stadt Jingzhou in der Provinz Hubei verhaftet, als sie nicht in ihrem eigentlichen Zuhause wohnten, um der Verfolgung zu entgehen. Am 3. Dezember 2020 wurde bestätigt, dass Liu zu 7,5 Jahren und Zhao zu sieben Jahren verurteilt wurde.

Liu Shehong

Liu verließ die Schule, als er 16 Jahre alt war, und ging in die Stadt Wuhan in derselben Provinz, um in einem holzverarbeitenden Betrieb zu arbeiten, und schloss sich kurz darauf einer Bande an. Im Alter von 26 Jahren begann er, Drogen zu nehmen. Er verbüßte einige Gefängnisstrafen wegen Drogenkonsums, Schlägereien und Betrugs. Im Juni 2004 wurde er aus dem Gefängnis entlassen, doch seine Arbeitseinheit kündigte ihm. Innerhalb weniger Monate nahm er wieder Drogen und begann, sich Geld von Freunden zu leihen, die ihm schließlich kein Geld mehr gaben und ihn mieden.

Mit vierzig Jahren war er in Wuhan zu einem Ausgestoßenen geworden, so dass er im Dezember 2006 in seinen Heimatort zurückkehrte. Sein Lebensstil hatte seine Gesundheit ruiniert. Er hatte eine dunkle Gesichtsfarbe und litt an Ödemen in beiden Beinen. Er hatte Schwierigkeiten beim Gehen. Seine Mutter weinte die ganze Zeit und seine Mitbürger dachten, dass er noch vor dem chinesischen Neujahr 2007 sterben würde. Er begann, sich Geld von den Dorfbewohnern zu leihen, und wann immer er Geld bekam, kaufte er damit Drogen. Seine Mutter war sehr besorgt, konnte ihm aber nicht helfen. Sie versuchte sogar, ihn dazu zu bringen, Selbstmord durch Ertrinken in einem Fluss zu begehen.

Nur vier Monate nachdem Liu im Jahr 2006 mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatte, hörte er auf, Drogensucht zu nehmen. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich und sein Hautbild auch. Er sah viel gesünder aus.

Nachdem er Falun Dafa gelernt hatte, versuchte er, ein guter Mensch zu sein und nach den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben. Er fluchte nicht mehr und stritt nicht mehr mit anderen Leuten. Er entwickelte sich zu einem fleißigen Arbeiter, der seiner Familie und anderen half, und kehrte sich völlig um. Viele Menschen, die ihn vorher gekannt hatten, waren von seinen Veränderungen beeindruckt.

Im Dezember 2010 wurde er verhaftet, weil er anderen Menschen von Falun Dafa erzählte. Er wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Frühere Berichte:

47 Falun-Dafa-Praktizierende im Oktober 2020 wegen ihres Glaubens verurteilt

55 Falun-Dafa-Praktizierende im September 2020 verurteilt – Ziel der Verfolgung sind auch die Angehörigen

41 Falun Gong Practitioners Sentenced for Their Faith in August 2020

Bilanz Juli 2020: 28 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz erste Jahreshälfte 2020: 139 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens zu Gefängnisstrafen verurteilt

107 Verurteilungen in den letzten fünf Monaten

Von Januar bis April 2020: Insgesamt 89 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt

33 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt - während China wegen des Coronavirus' abgeriegelt war

In China geht Verfolgung von Falun Dafa weiter - trotz Coronavirus-Pandemie

193 Verurteilungen in den vergangenen zwei Monaten Dezember und Januar


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.