Inhaftierte Frau wegen Amnesie vorzeitig entlassen

(Minghui.org) Eine 79-jährige Frau, die wegen des Praktizierens von Falun Dafa [1] zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt worden war, wurde neun Monate früher als vorgesehen entlassen, als sie Symptome einer Amnesie aufwies.

Wei Shaomin aus der Stadt Fushun, Provinz Liaoning erlitt während ihrer Haftzeit einen Schlaganfall, der sie an den Rollstuhl fesselte. Gefängnisbeamte informierten ihre Familie zweimal darüber, dass sie sich in einem kritischen Zustand befinde.

Als Weis Tochter sie Anfang 2020 besuchte, noch bevor die Pandemie ausbrach, sagte Wei, dass die Gefängniswärter sie in dieselbe Zelle wie eine Insassin mit einer psychischen Störung gesteckt hätten. Diese würde sie rund um die Uhr beschimpfen. Wei forderte die Wärter auf, sie in eine andere Zelle zu verlegen. Daraufhin antworteten sie ihr, dass ihre andere Option darin bestehe, bei einer Insassin mit HIV zu bleiben.

Die Gefängniswärter weigerten sich zunächst, Wei freizulassen und verweigerten ihr auch Familienbesuche. Da sich ihr Zustand jedoch immer weiter verschlechterte, wurde sie am 19. März 2021 entlassen, neun Monate bevor ihre Haftzeit am 19. Dezember 2021 enden sollte. Sie litt unter schwerem Gedächtnisverlust und konnte bei ihrer Rückkehr nach Hause keine Menschen mehr erkennen.

Weis Zustand verbesserte sich, als sie nach ihrer Entlassung wieder die Falun-Dafa-Lehre las und die Übungen machte. Sie musste jedoch feststellen, dass das örtliche Sozialversicherungsamt ihre Rente ausgesetzt hatte. Die Beamten behaupteten, dass gemäß einer neuen Verordnung, allen Falun-Dafa-Praktizierenden, die wegen ihres Glaubens eine Haftstrafe verbüßen, der Bezug von Rentenleistungen untersagt sei. Das Amt forderte Wei auf, die während ihrer Haft erhaltenen Gelder zurückzuzahlen, bevor sie ihre Rentenzahlung wieder erhalten könne.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten der Verfolgung war Wei viermal verhaftet worden. Die letzte Verhaftung erfolgte am 20. Juni 2014, als sie mit vier anderen Praktizierenden die Lehre von Falun Dafa studierte. Im März 2015 wurde sie zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Sie legte beim Mittleren Gericht der Stadt Fushun Berufung ein. Der Richter stimmte zwar zu, dass die Strafe zu hoch war, entschied aber dennoch, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten. Die Haftstrafe war vom Komitee für Politik und Recht festgelegt worden. Das Komitee ist eine außergerichtliche Behörde, welche die Verfolgung überwacht.

Weis letzte Verhaftung erfolgte knapp 100 Tage nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes. Während sie im Gefängnis saß, starb auch ihr Vater im Alter von 90 Jahren.

Frühere Berichte:

Inhaftierte 79-Jährige nach Jahren der Misshandlung im Rollstuhl – noch elf Monate Haft vor sich

53 ältere Praktizierende immer noch im Frauengefängnis Liaoning

Sieben Falun Gong-Praktizierende in der Haftanstalt einer nicht-öffentlichen Verhandlung unterzogen (Fushun, Provinz Liaoning)

Frau Wei Shaomin, 70, obdachlos durch Verfolgung

Frau Wei Shaomin, Frau Liu Shiqin und andere Praktizierende wurden im Masanjia Zwangsarbeitslager brutal verfolgt

Grausame Schmähung und Misshandlung im Zwangsarbeitslager Masanjia, Provinz Liaoning

Snapshot of Falun Gong Practitioners' Lawsuits Against Jiang Zemin Received by Minghui on October 1, 2015


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.