Sich inmitten von Schwierigkeiten kultivieren

(Minghui.org) Mein Sohn, seine Frau und mein Enkel kamen Ende 2019 aus dem Ausland zu mir, um gemeinsam das chinesische Neujahrsfest zu verbringen. Um sie willkommen zu heißen, hatte ich viel Zeit damit verbracht, alles Mögliche für sie vorzubereiten. Dadurch hatte ich bei der Kultivierung nachgelassen. Ich machte die drei Dinge nicht gut und stellte die Kultivierung nicht in den Vordergrund. Deshalb nutzten die alten Mächte meine Lücken aus.

Als ich im Februar Informationsmaterialien verteilte, wurde ich bei der Polizei angezeigt, verhaftet und auf der Polizeiwache festgehalten. Dank des barmherzigen Schutzes durch Meister Li (den Begründer von Falun Dafa) ließ man mich nach zwei Tagen frei.

Was war falsch gelaufen? Ein Prozess des Nachdenkens

Während meiner Haft dachte ich darüber nach, was bei mir falsch gelaufen war. Ich suchte in meinem Inneren nach dem Grund für diese Verhaftung. Dabei stellte ich fest, dass ich viele menschliche Anhaftungen hatte. Seit ich vor mehr als 20 Jahren begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, hatte ich die Kultivierung nicht ernst genommen. Ich hatte mich nicht streng an die Anforderungen des Fa gehalten. Manchmal tat ich die Dinge nur oberflächlich.

Ich betrachtete die Anschauungen, die sich nach der Geburt gebildet hatten, als mein wahres Ich. Mein Hauptbewusstsein war nicht stark, sodass sich auf meiner Ebene verdorbene Elemente befanden. Ich hatte mich nicht wirklich kultiviert und mich nicht im Fa erhöht. Ich war nun entschlossen, diese schlechten Elemente auszugraben, zu entlarven und zu beseitigen und nahm mir vor, mich in Zukunft gründlich zu kultivieren.

Mentalität des Angebens und das Streben nach Selbstbestätigung

Wenn andere mich lobten, war ich mit mir selbst zufrieden. Ich gab gerne an, wenn ich eine Menge Informationsmaterialien erstellt und vielen Menschen gut die wahren Umstände erklärt hatte. Dass befriedigte meine Eitelkeit und ich konnte mein Gesicht wahren. Ich mochte es nicht, meine Unzulänglichkeiten zu offenbaren und ließ die Leute nur wissen, was ich gutmachte. Wenn mich Praktizierende darauf hinwiesen, versuchte ich mich zu verteidigen, fand Ausreden und log sogar. Ich versuchte, mich zu schützen und mein Gesicht zu wahren. Ich mochte es, mich zu zeigen, und war begierig darauf, meine Ansichten zu präsentieren. Ich war auf mich selbst fixiert und wollte immer die Oberhand behalten. Ich gab die Erkenntnisse von anderen Praktizierenden, die auf der Minghui-Website veröffentlicht worden waren, als meine eigenen aus. Vor den Praktizierenden in unserem Ort spielte ich mich auf, um ihnen zu zeigen, wie fähig ich war.

Der Kommentar des Meisters zu dem Artikel „Wer wird von der häretischen Webseite betrogen?“ war eine Warnung für mich gewesen. Aber ich hatte es nicht erkannt. Ich kultivierte mich nur oberflächlich. Wie wichtig es ist, das Verhalten der Angeberei loszuwerden, wurde mir in dieser Zeit im Gefängnis bewusst. Nach meiner Entlassung lernte ich den Abschnitt „Geltungssucht“ in der sechsten Lektion des Zhuan Falun auswendig. Ich hielt mich an die Anforderung des Fa. Sobald ich den Wunsch verspürte, mich selbst darzustellen, ergriff ich ihn und kultivierte ihn weg. Allmählich wurde dieser Eigensinn weniger.

Lust, Begierde und Misstrauen

Mein Mann hatte einmal eine Affäre, deshalb war ich ihm gegenüber immer misstrauisch. Wenn er spät nach Hause kam, hatte ich den Verdacht, dass er mit jemandem zusammen war und etwas Schlimmes tat. Manchmal überprüfte ich sein Handy, um herauszufinden, wen er kontaktierte oder wohin er ging. Manchmal tauchten in meinem Kopf unanständige Bilder mit vielen egoistischen Gedanken auf. Ich schöpfte Verdacht, dass er mich wieder betrog. Ich bemerkte bei mir Gedanken der Lust und Verlangen, Eifersucht, Kampfgeist und Groll. Manchmal, wenn böse Gedanken auftauchten und ich nicht in der Lage war, sie zu unterdrücken, rezitierte ich den Abschnitt „Das Hauptbewusstsein muss stark sein“ aus dem Zhuan Falun und vertrieb die schlechten Gedanken und bekämpfte sie. Ich bat den Meister, meine aufrichtigen Gedanken zu verstärken, um die schlechten Gedanken loszuwerden. Gleichzeitig betrachtete ich die Dinge aus dem Blickwinkel meines Mannes. Ich versuchte, ihn zu tolerieren, ihn zu verstehen und mich um ihn zu kümmern.

Ich erkannte durch das Fa: Wenn er nicht gut zu mir war, sollte mich das daran erinnern, mich selbst zu kultivieren. Er war wie ein Spiegel, der meinen Kultivierungszustand reflektierte. Wenn ich diese Elemente nicht beseitigte und mich nicht kultivierte, würden die alten Mächte meine Lücken ausnutzen, die gewöhnlichen Menschen zum Schlechten verändern und sie zerstören. Ich gelobte, die Arrangements der alten Mächte nicht anzuerkennen und nur das zu tun, was der Meister uns sagt. Also lernte ich das Fa weiter und verstärkte meine aufrichtigen Gedanken. Wenn die bösen Gedanken auftauchten, erkannte ich sie nicht an, beseitigte sie und löste sie auf. Die schlechten Substanzen sind immer weniger geworden und meine Gedanken klarer. Ich werde mich weiter gut kultivieren.

Angst

Eines Tages waren sechs Polizeibeamte in mein Haus eingebrochen und hatten mich festgenommen. Ich flehte den Meister an, mich zu stärken – aber meine Gedanken war nicht gefestigt. Auf dem Weg zur Polizeiwache und auch dort klärte ich die Beamten über die wahren Umstände auf. Aber ich hatte etwas Angst. Ich rezitierte das Fa, sandte aufrichtige Gedanken aus und beruhigte mich. Als ich verhört wurde, sagte ich den Polizisten, was Falun Dafa ist und warum ich es praktiziere. Als sie von mir Informationen über andere Praktizierende bekommen wollten, verweigerte ich die Antwort. Schließlich schrieb ich auf die Vernehmungsprotokolle „Falun Dafa ist ein aufrichtiger Weg“, unterschrieb sie und setzte meinen Fingerabdruck darauf. Ich dachte, ich hätte das Richtige getan.

Als ich mich mit der Quelle meiner Gedanken beschäftigte, stellte ich fest, dass es eine versteckte Angst gab. Ich befürchtete, weiter verfolgt zu werden, meine Freiheit und meine Familie zu verlieren, und dass meine Familie sich Sorgen machen und sich ärgern würde. Ich wusste, dass ich Unrecht getan und mit dem Bösen zusammengearbeitet hatte. Was sollte ich tun?

Ich schaute immer wieder nach innen und rezitierte das Fa, bis ich mich an das erinnerte, was der Meister gesagt hatte:

„Lasst euch nicht von dem Häretischen stören und bewegen, dann werden die schlechten Faktoren bei euch nicht auftauchen. Das Böse ist folglich winzig und ihr seid dagegen groß und eure Gedanken sind ebenfalls auch stark. Es ist wirklich immer so.“ (Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times,17.10.2009)

„Wenn deine aufrichtigen Gedanken stark sind, bist du groß in deinem Bereich und du kannst in deinem Bereich jene schlechten Dinge unterdrücken.“ (ebd.)

Meine aufrichtigen Gedanken tauchten auf, weil ich das Fa im Herzen hatte. Vorher hatte ich es nicht gut gemacht, aber jetzt möchte ich es besser machen. Ich werde mich nicht von meinem menschlichen Herzen oder dem Bösen bewegen lassen.

Ich fragte mich: „Wer bin ich? Woher komme ich? Habe ich nicht einen Vertrag mit dem Meister unterschrieben? Bin ich nicht in der Lage, meine Familie und meine Gefühle loszulassen? Was ist in diesem Moment das Wichtigste in meinem Innern? Wie kann ich eine würdige Dafa-Jüngerin sein, wo doch unzählige Wesen im Universum mich beobachten? Wie soll ich mich verhalten, damit der Meister mit mir zufrieden ist? Was möchte der Meister? Was soll ich tun?“

Ich wurde immer klarer. Ich verstand, dass ich eine Dafa-Jüngerin bin. Ich bin aufgrund eines prähistorischen Gelübdes hierhergekommen, um Dafa zu bestätigen und die Lebewesen zu erretten. Das ist meine Aufgabe und Verantwortung. Ich konnte die Gefühle loslassen, meine Familie und den Wunsch, ein bequemes Leben zu führen. Das alles war nicht wichtig. Was zählt, ist, mein Gelübde zu erfüllen und mit dem Meister nach Hause zu gehen. Ich will nur Dafa. Ich werde den Meister in meine ursprüngliche Heimat folgen.

Mein Kopf war voller aufrichtiger Gedanken, Ernsthaftigkeit und Wärme. Mein dimensionales Feld wurde ruhig und gelassen. Ich war entschlossen und wusste, dass der Meister an meiner Seite war und mich stärkte. Ich war dem Meister so dankbar.

Mit diesen aufrichtigen Gedanken hatte ich keine Angst oder Sorgen. Ich wollte nur das tun, was Dafa-Praktizierende tun sollen. Als ich eingesperrt wurde, erklärte ich ein Dutzend Menschen die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Zwei von ihnen erklärten sich bereit, aus der KPCh auszutreten. Einen jungen Mann, der damit beauftragt war, mich zu überwachen, klärte ich auch über die wahren Tatsachen auf. Ich wollte ihn erretten und war voller Barmherzigkeit. Ich sprach aufrichtig mit ihm. Er war gerührt und respektierte mich. Wir unterhielten uns wie Freunde. Er nahm zur Kenntnis, was ich sagte und hörte mir geduldig zu. Er stellte viele Fragen, die ich nach und nach beantwortete. Er verstand viel, vor allem über die wahre Natur der Kommunistischen Partei Chinas und war bereit, aus der Partei auszutreten. Bald darauf wurde ich entlassen.