Wie es mir gelang, in der Höhle des Bösen das Gewissen der Menschen zu wecken

(Minghui.org) Im Jahr 2008 wurde ich einen Monat vor den Olympischen Spielen überraschend festgenommen. Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) verhaftete damals massenweise Leute und die Haftanstalt war völlig überfüllt. Etwa 20 Personen mussten sich ein Bett teilen; es ging zu wie in einer Sardinenbüchse. Schon nach ein paar Tagen hatte ich Rückenschmerzen.

Eines morgens sagte ich zu den anderen Insassinnen: „Wie wäre es, wenn ich heute Nacht stehen bleibe und die Falun-Dafa-Übungen mache, dann hättet ihr doch mehr Platz zum schlafen, oder?“

Eine ältere Frau, die wegen Drogenhandels verurteilt worden war, fing an mich zu beschimpfen. Sie sagte, ich würde nur angeben und das niemals wirklich wagen: „Glaubst du, du bist hier zu Hause? Das ist eine Haftanstalt!“ Als ich das hörte, war für mich klar, dass ich an diesem Tag üben würde.

Eine fundierte Argumentation

Ich wandte mich an die Wärterin, die für unsere Zelle zuständig war und teilte ihr mit, dass ich jetzt jede Nacht die Übungen praktizieren würde. Sie regte sich furchtbar auf und schrie mich an: „Weißt du, wo du hier bist? Das ist eine Haftanstalt! Du kannst hier die Übungen nicht machen!“

Ich entgegnete: „Warum werde ich hier denn festgehalten? Ist es nicht, weil ich Falun Dafa praktiziere? Wenn ich die Übungen nicht mache, bin ich dann noch eine Falun-Dafa-Praktizierende? Wenn ich anscheinend doch keine Praktizierende bin, dann könnt ihr mich auch nach Hause gehen lassen. Ich behandle Sie mit Respekt und hoffe, dass Sie diesen erwidern. Ich bin keine Kriminelle und habe gegen keinerlei Gesetze verstoßen. Es ist nichts Falsches daran, sich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu richten. Früher war ich sehr krank. Falun Dafa hat mich gerettet und mir meine Gesundheit zurückgegeben. Jetzt pfercht ihr mich hier ein und wollt mich nicht üben lassen. Das ist nichts anderes, als mir mein Leben zu stehlen.“

Ich war sehr ruhig und fuhr fort: „Heute Nacht, wenn sich alle zum schlafen hinlegen, werde ich die Übungen im Stehen praktizieren. Dadurch werden die anderen nicht nur mehr Platz zum Schlafen haben; so komme ich auch dazu, die Übungen zu machen.“

Sie forderte mich heraus, indem sie mich fragte: „Du legst doch Wert auf Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht? Aber dennoch streitest du mit mir herum. Es ist dir nicht gestattet, die Übungen zu machen, aber du willst darauf beharren. Soll das etwa Nachsicht sein? Ich erzählte ihr, was der Meister lehrt:

„Nachsichtig zu sein heißt nicht, feige zu sein, noch weniger heißt es, sich jedem widrigen Zwang zu unterwerfen.“ (Über die Grenze der Nachsicht hinaus, 01.01.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II).

Sie hielt dagegen: „Versetz dich doch mal in meine Lage. Ich bin hier die verantwortliche Wachfrau. Wenn du in meiner Zelle die Übungen machst, dann habe ich meine Arbeit nicht gut gemacht und man wird mir meine Bonuszahlungen wegnehmen.“

„Haben Sie vielleicht einen Raum, in dem ich üben kann, ohne dass Sie ihren Bonus verlieren? Vielleicht sollte ich mich direkt an den Direktor wenden, dann hat es ja nichts mit Ihnen zu tun. Wollen Sie mich vielleicht zu ihm schicken? Ich kann auch direkt bei ihm jeden Tag die Übungen machen. Vielleicht versteht er es dann besser und fragt sich, warum man mich überhaupt verhaftet hat.“

Sie sah meine Entschlossenheit und meinte, sie würde den Direktor fragen und mir später Bescheid geben. Am Nachmittag rief sie mich zu sich und fragte noch einmal, ob ich die Idee, üben zu wollen, fallen lassen würde. Ich verneinte. Sie schwieg kurz und sagte dann: „Wenn du wirklich die Übungen machen willst, dann mach sie halt. Lass mich den anderen eine Ansage machen.“

Sie brachte mich zurück und erkläre den anderen, dass ich ab sofort in der Zelle die Falun-Dafa-Übungen machen würde. Die Überwachungskameras wären eingeschaltet, also würde jede, die Schwierigkeiten machen würde, aufgezeichnet werden. Danach verschwand sie.

Die Frauen in der Zelle starrten mich an. Die ältere Frau, die mich morgens noch beschimpft hatte, zeigte mit ihrem Daumen nach oben und rief: „Gut gemacht! Ich dachte, dass du nur bluffst, aber du hast Wort gehalten. Das bewundere ich. Ab jetzt werde ich auf dich hören!“

Ich nutzte die restliche Zeit – neben dem Praktizieren der Übungen, Rezitieren des Fa [1] und Aussenden der aufrichtigen Gedanken –, um mit den anderen Insassinnen zu sprechen und ihr Gewissen zu wecken. Die meisten, mit denen ich sprechen konnte, traten aus der KPCh aus.

Der Verfolgung mit aufrichtigem Verhalten entgegentreten

Später wurde ich rechtswidrig zu drei Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis musste ich von früh am Morgen bis spät in die Nacht arbeiten. Die Arbeit war sehr hart. Meine Aufgabe bestand darin, Taschenfutter in Kleidungsstücke einzunähen. Während der Arbeit rezitierte ich innerlich das Fa; und zwar meistens „Über Dafa“, die Einleitung aus dem Buch Zhuan Falun [2].

Eines Tages übermannte mich während der Arbeit plötzlich eine große Traurigkeit. Der Gedanke, dass ich es nicht gut gemacht hatte und meine Lücken von den alten Mächten ausgenutzt wurden – wodurch ich nun in dieser Höhle des Bösen festsaß und jeden Tag Zwangsarbeit verrichten musste, anstatt draußen Lebewesen zu retten – lastete schwer auf mir. Ich wusste, dass ich die Arrangements der alten Mächte vollständig ablehnen musste. Also sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um das Böse aufzulösen, und bat den Meister um Hilfe.

Plötzlich fiel mir ein kleiner Bleistift auf der Werkbank ins Auge. Ich nahm ihn und schrieb in das Futter eines Kleidungsstücks: „Das Fa berichtigt das Universum, das Böse vollständig vernichtet.“ Während ich schrieb, sandte ich konzentriert aufrichtige Gedanken aus. Als ich fertig war, brachte ich das Kleidungsstück zur Bügelstation. Eine Insassin bemerkte die Schriftzeichen und meldete mich den Wärtern.

Man beorderte mich in das Büro. Die anderen Häftlinge fürchteten, dass man mich foltern würde, was dort häufig passierte. Sie schreckten vor keinen Methoden zurück und konnten einen mit Elektroschocks traktieren, an der Decke aufhängen oder in Isolationshaft stecken.

Im Büro schlug die Wärterin auf den Tisch und schrie mich hysterisch an, dass ich den Produktionsablauf sabotiert hätte. Sie fragte mich, was ich tun wolle, um den Schaden wieder gut zu machen. Ich hatte keine Angst, lächelte sie freundlich an und erklärte ihr, dass ich Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht praktizierte und ein guter Mensch sei. Von daher würde ich niemals gegen ein Gesetz verstoßen.

Sie fragte mich: „Du hast etwas in das Futter geschrieben. Stimmt das?“ Ich bejahte. Sie verlangte zu wissen, was ich geschrieben hatte. Ich sah ihr direkt in die Augen und wiederholte den Satz. Sie sackte wie ein angestochener Ballon in sich zusammen, wandt sich in ihrem Stuhl und war nicht in der Lage, aufrecht sitzen zu bleiben. Dann krächzte sie, dass ich gehen könne, also ging ich zurück zur Werkstatt.

Als ich dort ankam, schauten mich alle mit seltsamen Blicken an. Sie konnten sich nicht erklären, wie ich einfach so wieder zurückkommen konnte. Alle, die zuvor gegen die Gefängnisregeln verstoßen hatten, waren hart bestraft worden. Ich wurde nicht nur nicht bestraft, sondern kehrte noch mit einem Lächeln im Gesicht zurück. Der Meister hatte mich beschützt und ich hatte wirklich gespürt, was der Meister sagt:

„Wenn aufrichtiger Gedanke der Jünger ausreichtDer Meister hat die Kraft, zum Himmel zurück zu führen“(Gnade von Meister und Jünger, 01.02.2004, in: Hong Yin II)

Das Gewissen der Aufseherin wecken

Einmal wurde allen Häftlingen ein Stift und Papier gegeben und verlangt, die eigenen Gedanken niederzuschreiben. In meiner Zelle weigerten sich alle, etwas aufzuschreiben. Aber als die Wärterin zu mir kam, dachte ich, dass dies doch eine gute Gelegenheit sei, die Tatsachen über Falun Dafa zu erklären, also ließ ich mir einen Stift und fünf Blatt Papier geben.

Ich füllte die fünf Blätter mit den Texten einiger Falun-Dafa-Lieder, an die ich mich erinnern konnte. Als ich diese der Wärterin überreichen wollte, warf sie einen kurzen Blick darauf und meinte, ich solle diese der Aufseherin selbst geben, sie würde sich das nicht trauen. Also ging ich selbst zu der Aufseherin und gab ihr die Blätter, die sie einfach achtlos in ihre Tasche steckte.

Am nächsten Tag rief sie mich in ihr Büro. Sie sagte mir, dass mein Gedächtnis angesichts meines Alters phänomenal sei. Ich antwortete: „Das ist so, weil ich Falun Dafa praktiziere. Es kann einem Weisheit, Fitness und ein gutes Herz schenken. Trotzdem wird diese wunderbare Übungspraxis in China verfolgt. Menschen, die sich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten, werden festgenommen und interniert. Finden Sie das richtig?“

Ich packte die Gelegenheit beim Schopfe und sprach mit ihr darüber, wie Falun Dafa im Gegensatz zu der Lügenpropaganda der KPCh wirklich ist. Sie nahm gerne an, was ich ihr sagte. Bevor ich ging, sagte sie mir, dass sie gerne Falun Dafa lernen würde, wenn sich die Gelegenheit dazu ergäbe.

Jeden Freitag mussten wir im Fernsehen Programme zur Gehirnwäsche anschauen. Dabei durften wir nicht im Doppellotus (beide Beine überkreuz) sitzen. An diesem Tag hatte ich hart gearbeitet und ich wollte mich wirklich etwas entspannen. Also setzte ich mich auf die Pritsche und schlug die Beine übereinander, als wäre es das natürlichste auf der Welt.

Eine Mitgefangene raunzte mich an, ich solle gefälligst die Beine herunternehmen, da ich so nicht sitzen dürfe. Ich lächelte und sagte ihr: „Ich habe noch nie gehört, dass es ein Gesetz gibt, was das verbietet. Du warst doch bestimmt auch schon mal in einem Tempel und hast gesehen, dass die Buddhas dort alle so sitzen? Wenn du sie davon überzeugen kannst, ihre Beine herunterzunehmen, dann werde ich dir sofort Folge leisten. Ansonsten nicht.“

Die anderen fingen alle an zu Lachen. Die Gefangene suchte nach einer Wärterin. Nach einer kurzen Weile kehrte sie alleine zurück und tat, als sei nichts vorgefallen.

Mein Verhalten vermittelte den anderen inhaftierten Frauen das Gefühl, dass ich eine aufrichtige und zugängliche Person mit einem guten Sinn für Humor war. Sie kamen gerne mit mir in Kontakt und wann immer sich mir die Gelegenheit dazu bot, nutzte ich diesen Umstand, um ihr Gewissen zu wecken.

Auf dem Weg meiner Kultivierung habe ich noch vieles mehr erlebt. Unter dem barmherzigen Schutz des Meisters konnte ich einen Pass nach dem anderen überwinden und dabei Dafa bestätigen.


[1] Das kosmische Gesetz

[2] Das Hauptwerk von Falun Dafa