68-Jährige seit vier Monaten wegen ihres Glaubens inhaftiert

(Minghui.org) Seit dem 18. November 2021 befindet sich eine 68-Jährige wegen ihres Glaubens an Falun Dafa in Haft.

Zhou Yuezhen lebt in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu. Die Polizei hatte sie verhaftet, weil sie am 11. Mai 2020 QR-Codes verteilt hatte, die zu einer Website über die Verfolgung von Falun Dafa führte.

Die Praktizierende war 2020 auf Kaution freigelassen worden, woraufhin sie untertauchte, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen. Als Beamte erfahren hatten, dass Zhou im September 2021 wieder zu Hause war, wollten sie sie verhaften. Aufgrund eines lokalen Corona-Geschehens kam es jedoch nicht dazu. Nachdem die Infektionsfälle geklärt waren, nahmen Beamte Zhou am 18. November fest. Die Polizei teilte ihrer Familie mit, dass eine Verurteilung zum Jahresende erfolgen könne.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung befand sich Zhou noch immer im Untersuchungsgefängnis Nr. 1 von Lanzhou. Es ist nicht bekannt, ob sie bereits verurteilt wurde oder ob ihr ein Prozess noch bevorsteht.

Frühere Verfolgung

Schon früher war Zhou wiederholt festgenommen und inhaftiert worden, weil sie sich für Falun Dafa eingesetzt hatte. Einer Verhaftung im April 2008 folgten fünf Jahre Haft, die sie im Frauengefängnis der Provinz Gansu verbrachte. Dort wurde Zhou fortwährend brutal geschlagen und beschimpft. Ihre Angehörigen, die kein Falun Dafa praktizieren, lebten in ständiger Angst und standen unter enormen Druck. Zhou verpasste aufgrund der Haft die Geburt ihrer Enkeltochter. Ihr 83-jähriger Vater wurde in dieser Zeit bettlägerig und starb kurz darauf.

Verfolgt, weil sie für ihr Recht auf Falun Dafa eintrat

Als die Kommunistische Partei Chinas am 20. Juli 1999 begann, Falun Dafa zu verfolgen, reiste Zhou nach Peking, um sich für ihren Glauben einzusetzen. Als sie in der Hauptstadt aus dem Zug stieg, wurde sie verhaftet und zum Fengtai-Stadion im Südwesten der Stadt gebracht. Auf der Fahrt dorthin drehten die Polizisten die Heizung absichtlich hoch, um die verhafteten Praktizierenden zu „braten“, während die Fahrerkabine auf angenehme Temperatur heruntergekühlt wurde.

Als Zhou im Stadion eintraf, befanden sich viele Falun-Dafa-Praktizierende bereits dort, darunter auch junge Frauen, die ihre Babys im Arm hielten. Polizisten patrouillierten mit Gewehren und Schlagstöcken und beschimpften die Praktizierenden.

Immer wieder brachten Beamte Praktizierende zum Stadion, das schnell überfüllt war. Die Polizisten nahmen ihre Namen und Adressen auf und informierten Kollegen in den verschiedenen Provinzen, um sie abzuholen.

Im Pekinger Büro der Provinz Gansu füllte Zhou ein Beschwerdeformular aus. Die Beamten versprachen, es an die Petitionsstelle weiterzuleiten. Als Zhou sich später im Zug auf dem Heimweg befand, wurde sie auf dem gesamten Rückweg von Polizisten überwacht.

Kurz nach ihrer Heimkehr brachen Fang Shuangcun, Pei Guilin und Guo Jianwei vom örtlichen Büro 610 in ihre Wohnung ein. Sie beschlagnahmten alle Falun-Dafa-Bücher sowie Vortrags- und Übungsvideos. Die Agenten wussten, dass Zhous Tochter gerade die Aufnahmeprüfung für die Hochschule abgelegt hatte und noch auf das Ergebnis wartete. Sie drohten damit, die Zulassung zu boykottieren, da ihre Mutter Falun Dafa praktiziere. Mit Tränen in den Augen sagte Zhous Tochter, dass sie ihre Mutter hasse.

Die Beamten versuchten auch, Zhou bei ihrem Mann in Verruf zu bringen. Sie fragten ihn, ob seine Frau außer den Falun-Dafa-Übungen noch etwas anderes zu Hause mache. Ihr Mann jedoch erwiderte, dass sie alle Aufgaben im Haushalt erledigen würde. Nach Zhous Festnahme war ihr Mann in großer Sorge und wurde krank.

Die Polizei brachte sogar Zhous Vater zur Polizeiwache, damit er sie überredet, ihren Glauben aufzugeben. Als sie sich weigerte, schlug der Vater ihr ins Gesicht und drohte damit, sie zu verstoßen.

Doch ganz gleich, wie die Beamten Zhou auch bedrohten und beschimpften, sie blieb ihrem Glauben treu und war bemüht, den Polizisten Falun Dafa näherzubringen. Am Abend wurde sie freigelassen.

In der Folgezeit kamen immer wieder Leute, die Zhou schikanierten; sogar Reporter von lokalen Fernseh- und Radiosendern suchten sie auf, um sie zu interviewen. Zhou wusste nicht, dass dies eine Falle war. Sie erzählte den Journalisten, wie sie von der Praxis profitiert hatte. Später stellte sie fest, dass das Interview nicht wahrheitsgetreu veröffentlicht wurde. Stattdessen wurde es benutzt, um Falun Dafa in den Nachrichten zu verleumden.

Unter dem Druck der Polizei und des Büro 610 wurde Zhou am Arbeitsplatz degradiert und in die Werkstatt geschickt. Ihren Vorgesetzten sowie ihrem Mann wurde befohlen, sie rund um die Uhr zu überwachen – auch wenn sie die Wohnung verließ und ihre Eltern besuchte. Für den Fall der Pflichtverletzung wurde ihnen mit Lohnabzügen gedroht. So sollte sichergestellt werden, dass Zhou nicht erneut nach Peking fuhr.

Zhous Arbeitgeber sorgte dafür, dass sie 2000 in Rente gehen konnte. Am 29. Dezember 2000 reiste sie erneut nach Peking. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens umringten Beamte die Praktizierende. Sie stießen Zhou zu Boden, schlugen sie und versetzten ihr Elektroschocks. Zhou blutete im Gesicht. Ihr wurde ein Zahn ausgeschlagen. Am ganzen Körper hatte sie blaue Flecken. Die Beamten brachten sie zum Untersuchungsgefängnis Mentougou. Aus Protest trat sie in Hungerstreik und wurde nach neun Tagen freigelassen.

Erneute Festnahme, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte

Am 5. April 2003 wurde Zhou erneut festgenommen, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei hatte sie aufgespürt und durchsuchte ihre Wohnung. Die Beamten nahmen alle Falun-Dafa-Bücher, Computer, Drucker und Büromaterialien wie einen Tacker und eine Papierschneidemaschine mit. Der Polizist Pei Guilin forderte von Zhous Mann 3.000 Yuan (rund 400 Euro), stellte aber keine Quittung aus.

Die Polizisten legten Zhou Handschellen an und fesselten sie an einen Pfosten auf der Polizeiwache. Obwohl sie ihre Monatsblutung hatte, ließen die Beamten sie nicht zur Toilette.

Fünf Tage lang wurde Zhou von 7 bis 12 Uhr an den Pfosten und nachts an Heizungsrohre gefesselt, sodass ihre Füße kaum den Boden berührten. Lange Zeit waren ihre Füße geschwollen und schmerzten.

Später brachte man Zhou in die Haftanstalt Qinzhou, wo sie dreieinhalb Monate festgehalten wurde. Am 24. Juli 2003 wurde sie freigelassen.

Zu fünf Jahren Haft verurteilt

Als Zhou im April 2008 mit ihrer Schwester vor ihrem Wohnkomplex spazieren ging, wurde sie erneut verhaftet. Am selben Abend durchsuchten sechs Polizisten ihre Wohnung. Sie beschlagnahmten einen Drucker sowie ihre Satellitenschüssel, mit der sie unzensierte Fernsehprogramme empfangen konnte. Die Polizisten verlangten von ihrem Mann 1.000 Yuan (rund 140 Euro). Neun Tage wurde Zhou von der Polizei verhört, bevor man sie in die örtliche Haftanstalt brachte.

Am 10. September 2008 erhob die Staatsanwaltschaft Qinzhou Anklage; am 25. Dezember verurteilte das örtliche Gericht Zhou zu fünf Jahren Haft. Sie legte Berufung beim Mittleren Gericht Tianshui ein, die am 19. Februar 2009 jedoch abgelehnt wurde. Vier Tage später wurde Zhou ins Frauengefängnis der Provinz Gansu gebracht.

Im Gefängnis gefoltert

Das Frauengefängnis der Provinz Gansu hatte im Jahr 2006 eine spezielle „Anti-Sekten-Abteilung“ eingerichtet, die gezielt Falun-Dafa-Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zwingen sollte. Gefangene, die zum Tode verurteilt worden waren oder eine lebenslange Haftstrafe verbüßten, wurden ausgewählt, um die Praktizierenden zu foltern. Als Anreiz versprachen die Wärter den Verbrechern eine Haftverkürzung. Zwar stritten die Gefangenen oft miteinander, wenn es aber darum ging, die Praktizierenden zu verfolgen, arbeiteten sie zusammen. Sie beschimpften die Praktizierenden und folterten sie brutal.

Jede Praktizierende, die neu in die Abteilung kam, wurde mit brutalen Schlägen traktiert, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Danach musste sie mehrere Tage regungslos stehen oder sitzen und durfte nicht schlafen.

Eine der Gefangenen, die Zhou überwachten, war die über 30-jährige Li Yan. Gemeinsam mit anderen Häftlingen – darunter Meng Haihong und Yan Feng – schlug sie die Praktizierende oft. Meng trat Zhou häufig in den Unterleib, was zu unsäglichen Schmerzen führte. Wenn Zhous Familie zu Besuch kam und Dinge des täglichen Bedarfs mitbrachte, nahmen die Gefangenen diese an sich.

Zhou wurde aber nicht nur geschlagen und beschimpft. Sie musste auch ihre Wäsche mit der Hand waschen, vor allem im Winter. Oft sagten die Gefangenen zu ihr: „Die Regierung steht hinter uns. Du kannst dich ruhig über uns beschweren. Du solltest dankbar sein, dass wir dich nicht zu Tode foltern.“

Ein typischer Tag im Gefängnis verlief so, dass Zhou morgens verleumderische Videos über Falun Dafa ansehen musste. Nachmittags wurde sie gezwungen, Gedankenberichte zu schreiben.

Als die Gefangene Li Yan einmal Zhou zurück in ihre Zelle brachte, schlug sie sie auf dem ganzen Weg. Als sie die Zelle betraten, wurde die Praktizierende von den anderen Gefangenen umringt. Sie prügelten auf sie ein und verabreichten ihr unbekannte Medikamente. Diese Tortur wiederholte sich einige Tage lang.

Nachts wechselten sich die Gefangenen bei der Wache ab, damit Zhou kein Auge zutun konnte. Sobald sie eindöste, wurde sie geschlagen.

Li befahl Zhou, vor jeder Mahlzeit die Gefängnisregeln aufzusagen. Wenn sie einen Fehler machte, schlug die Gefangene ihr brutal ins Gesicht, sodass ihr Handabdruck zu sehen war.

Durch die ständigen Schläge hatte Zhou oft Blutergüsse im Gesicht. Die Wärter beachteten dies jedoch nicht weiter, sondern schauten weg, wenn die Praktizierende verprügelt wurde.