Mitglied der Tian Guo Marching Band: Gemeinsam unsere musikalischen Fertigkeiten verbessern – welch großartige Gelegenheit zur Kultivierung

(Minghui.org) Die Tian Guo Marching Band Taiwan wurde im September 2006 gegründet. Dort spiele ich die Piccolo-Flöte.

Als während des Neujahrsfestes 2007 unsere erste Parade in Hongkong stattfand, hatte ich gerade mal zwei Stücke eingeübt. Es war unsere Mission und Verantwortung, die Menschen in Hongkong zu erretten; zahlreiche Touristen aus China waren in der Stadt unterwegs. Doch nach 2015 wurde mehreren unserer Bandmitglieder das Visum verweigert.

Im gleichen Jahr gab es auch Veränderungen innerhalb der Marching Band. Unser neuer professioneller Dirigent führte eine formelle musikalische Ausbildungsroutine ein. Wir erlernten die Theorie von Grund auf, übten grundlegende Techniken und führten ein Prüfungssystem für unsere Auftrittslieder ein. Jeder einzelne wurde angehalten, seine musikalischen Fertigkeiten zu verfeinern und bessere Fortschritte zu erzielen.

Von einem Ereignis in Japan inspiriert

Im August 2016 informierte man mich über eine Veranstaltung. Wir wurden gebeten, anlässlich einer Feier an einer der renommiertesten Universitäten Japans auf der Bühne aufzutreten. Dafür mussten wir uns mit den Mitgliedern der Tian Guo Marching Band in Japan abstimmen. Da es sich um einen Auftritt in kleinem Rahmen handelte, wurde nur ein Piccolo-Spieler benötigt. Man sagte uns, dass in Japan die Ausbildung für Bläser sehr streng sei und hohe Maßstäbe angesetzt würden. Außerdem verfügte die Universität über ihr eigenes Symphonieorchester. Ein Auftritt erforderte ein intensiveres Training und die Erhöhung unseres Niveaus. Wenn ich bei früheren Paraden nicht gut spielte, unterstützten mich die anderen Bläser. Aber bei diesem Auftritt lag die Verantwortung allein bei mir. Mit Besorgnis meldete ich mich für die Veranstaltung an.

Es war ein unvergessliches Erlebnis. Die meisten Bandmitglieder, die an dem Drilltraining teilnahmen, waren mittleren Alters oder sogar älter. Der Schwerpunkt des Trainings lag vor allem auf den grundlegenden Fertigkeiten wie Unisono, Harmonie und das Ausbalancieren der Lautstärke. Der Dirigent war streng und stellte sehr hohe Anforderungen. Am Anfang konnten wir keine einzige Note im Einklang spielen. Wir konnten unseren Atem nicht synchronisieren; einige setzten früher ein, andere später. Machte jemand einen Fehler, mussten wir das Stück wiederholen, bis wir es korrekt spielten. Das dauerte jedes Mal mehr als eine halbe Stunde! Der Dirigent hatte es wirklich schwer!

Es ist äußerst schwierig, Flageolett-Töne und Tonleitern harmonisch zu spielen. Der Dirigent kommentierte unsere Musik mit abstrakten Begriffen wie zum Beispiel „keine Betonung des Anfangstons“, „spielt lebendiger, harmonischer“ usw. Weder verstanden wir diese Begriffe noch verfügten wir über die grundlegenden Fähigkeiten zur Erfüllung seiner Anforderungen. Allmählich verlor der Dirigent die Geduld und wurde wütend. Ein einziger falscher Ton genügte, ihn lautstark schimpfen oder uns einen bösen Blick zuwerfen zu lassen. Mit der Steigerung seiner Wut vergrößerte sich auch unsere Angst. Das beeinträchtigte unsere Fähigkeit zum Spielen unserer Instrumente. Nach einigen Schimpftiraden war das Vertrauen aller erschüttert. Einige Bandmitglieder weinten während der Fahrt nach Hause, während andere erwähnten, auszusteigen.

In diesem Prozess wandelte sich meine Xinxing von bedingungsloser Kooperation in Wut. Die Piccoloflöte stellt das höchste Register der Marching Band dar. Als einziger Piccolo Flötist konnte ich mich nicht verstecken. Man bezeichnete mich als zu penetrant, zu scharf oder als nicht harmonisch. Der Dirigent ermahnte mich immer wieder, weicher, weicher und noch weicher zu spielen. Ich gab mein Bestes, konnte ihn aber trotzdem nicht zufriedenstellen. Bei jedem Fehler durchbohrte mich sein Blick – als ob eine Million Schwerter mein Herz durchbohrten! Mein Groll und meine Wut wuchsen.

Auch bei der Arbeit stand ich vermehrt Xinxing-Tests gegenüber. Nach Feierabend eilte ich in den Übungsraum, nur um mich in einem Schmelztiegel wiederzufinden und in tiefen Gewässern und brennenden Feuern geprüft zu werden. Die dabei auftauchenden negativen Gedanken unterdrückte ich.

Als man mich jedoch direkt kritisierte, konnte ich meinen Ärger nicht länger zurückhalten. Ich hörte auf zu spielen und saß einfach nur da; meine Piccoloflöte haltend, tat ich so, als würde ich spielen. Schon bald wurde ich entlarvt und aufgefordert, solo zu spielen, bis ich die richtigen Töne traf. Auf meine Beschwerde meinte der Musiklehrer: „Du solltest dich in die Lage des Dirigenten versetzen. Dirigent zu sein, ist eine anstrengende Aufgabe.“ Diese Worte erleuchteten mich! War ich so auf mich selbst fixiert, dass ich nicht an andere denken konnte? Auf einmal konnte ich seine Not spüren. Wie schwierig war es doch, eine Gruppe von Menschen in Einklang zu bringen, die nur über eine geringe musikalische Ausbildung verfügte und disharmonische Töne erzeugte!

Wieder zu Hause lernte ich mit einem ruhigen Herzen das Fa.

Der Meister sagt:

„Du bist nett und ich bin auch nett, alle sitzen nett beisammen, und dann wächst schon die Kultivierungsenergie? Wo gibt es denn so etwas?“ (Zhuan Falun 2019, S. 195)

„Natürlich kümmert sich der Buddha nicht darum, da doch er diese Schwierigkeit arrangiert hat, damit du deine Xinxing erhöhen kannst. Erst in Konflikten kannst du dich erhöhen. Kann er das Problem für dich lösen? Überhaupt nicht. Wäre das Problem gelöst, wie könnte dann deine Kultivierungsenergie wachsen und wie könntest du deine Xinxing und deine Ebene erhöhen? Das Entscheidende ist, deine Kultivierungsenergie wachsen zu lassen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 202)

Ich war erschüttert. Wie konnte ich diese Gelegenheit zur Verbesserung meiner Kultivierung als ungerechte Behandlung betrachten? Ich hatte vergessen, dass ich ein Kultivierender war. Der Meister half mir mit diesem Arrangement, in erster Linie meine Xinxing zu kultivieren, bevor ich meine musikalische Technik verbesserte. Indem er auf unsere Schwächen hinwies, erfüllte der Dirigent seine Verantwortung. Jeder von uns opferte seine Zeit für die Errettung der Menschen. Warum war ich unzufrieden?

Es lag daran, dass ich keine Kritik von anderen annehmen konnte.

Ich beruhigte mich und übte beharrlich weiter. Ich merkte mir die Worte des Dirigenten und schrieb sie auf. Ich gab mein Bestes, seinen Erwartungen gerecht zu werden. Eine schlampige Spieltechnik lässt sich nicht über Nacht beheben. Ich konnte nur mein Bestes versuchen und daran arbeiten, die Kritik des Dirigenten mit offenem Herzen anzunehmen.

Der Meister sagt:

„(…) von nun an sollt ihr alle bei diesem Problem aufmerksam werden. Ihr müsst es schaffen, dass ihr euch von jedem etwas sagen lassen könnt. Wenn es zutrifft, korrigiert ihr euch, wenn nicht, dann seid hellhörig. Wenn du es schaffst, angesichts von Kritik und Vorwürfen im Herzen unbewegt zu bleiben, dann hast du dich erhöht.“ (Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

Im Handumdrehen gingen die zwei Monate intensiven Trainings zu Ende. Der Tag der Aufführung kam – die Schule war überfüllt und die Veranstaltung imposant. Die meisten Absolventen der Universität gehen in die normale Gesellschaft ein; unter ihnen befanden sich auch 20.000 internationale Studenten aus China. Wir begaben uns zum Proberaum, übten ein letztes Mal und zogen unsere Uniform an. Ein jeder sandte still aufrichtige Gedanken aus und lernte das Fa.

Unsere Aufführung verlief äußerst erfolgreich. Dank der Ermächtigung des Meisters klangen die Dafa-Lieder sehr harmonisch, und die internationalen Schüler wohnten unserem Auftritt bei. Auch meine japanische Freundin befand sich im Publikum. Früher war es mir nicht gelungen, ihr die Tatsachen zu verdeutlichen. Nach unserer Aufführung wollte sie mehr über Falun Dafa erfahren. Es war das erste Mal, dass eine Falun-Dafa-Gruppe auf diesem Campus auftrat.

Während unseres Gesprächs nach der Veranstaltung beeindruckte mich ein junger Praktizierender im 2. Studienjahr sehr. Er hatte uns für diese Veranstaltung angemeldet und berichtete über den gesamten Prozess der Umsetzung. Er wollte den internationalen Studenten aus China die wahren Hintergründe über Falun Dafa vermitteln. Um eine Einmischung durch spezielle Agenten der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu vermeiden, wurde die Veranstaltung nicht publik gemacht. Trotzdem waren die Störungen aus anderen Dimensionen sehr groß. Als er den Druck nicht mehr aushalten konnte, bat er seinen Vater, einen Mitpraktizierenden, aufrichtige Gedanken auszusenden. Von all seinen Drangsalen zu erfahren und wie er mit reinem Herzen die Menschen rettete, gab mir das Gefühl, nicht fleißig voranzukommen. Auf einmal fühlte sich das Drilltraining nicht mehr wie eine Belastung an.

Kurz vor unserem Bühnenauftritt, führten wir eine offizielle (oder öffentliche) Probe im Hibiya-Park durch. Ich sollte den Moderator interviewen, der vor unserem Auftritt Falun Dafa und unsere Musikstücke vorstellte. Als der japanische Praktizierende die Anzeigetafel für das kostenlose Konzert aufstellte, setzten sich einige Passanten auf die freien Plätze. Der Moderator fragte mich: „Wie lange spielen Sie schon in der Band? Können Sie uns ein kleines Exempel (oder eine kleine Kostprobe) geben?“ Ich war überrascht. Obwohl ich seit zehn Jahren Mitglied der Marching Band war, kannte ich nur Dafa-Lieder, die ich nicht einmal gut spielen konnte. Viele der anspruchsvollen schnellen Tonfolgen beherrschte ich noch immer nicht.

Es fühlte sich an, als hätte mir jemand auf den Kopf geschlagen, um mich aufzuwecken! In zehn Jahren hatte ich nicht einmal das Standardniveau erreicht! Das Publikum wartete gespannt auf meine Antwort, als ich wie erstarrt dastand und nach einem Ausweg aus diesem Dilemma suchte. Schließlich überwand ich die Krise und spielte den einfachsten Teil des Stücks „Ode an die Freude“. Ein nervöser Mitpraktizierender stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Dieser Vorfall stärkte meine Entschlossenheit, mich in den Grundtechniken zu verbessern und vermittelte mir ein neues Verständnis über die Beziehung zwischen der Bestätigung des Fa durch die Musik und der Kultivierung meiner Xinxing.

Das Erlernen der Grundfertigkeiten ist ein Kultivierungsprozess

Der Meister sagt:

„Die Instrumentierung, von der jetzt die Rede ist, ist in Wirklichkeit aus der westlichen Musikkultur eingeführt worden. Vom Wesen her wurde das auch von den Gottheiten an die Menschen überliefert und zählt auch zu den besten Dingen der diesmaligen menschlichen Zivilisation. Diese Dinge sind vorteilhaft für die Menschheit.“ (Die Fa-Erklärung auf der Konferenz zum Komponieren von Musik, 21.07.2003)

Ich verstand, dass die traditionelle westliche Musik eine Form der Kultur ist und von göttlichen Wesen weitergegeben wurde. Sie verfügt über eine Reihe von Systemen und Methoden. Nur durch das Befolgen der korrekten Methoden können wir qualitativ hochwertige Leistungen erbringen.

Ich begann mit dem Einüben der grundlegenden Dinge und spielte jeden Halbton 16 Sekunden lang. Dann steigerte ich allmählich mein Tonvolumen auf die Länge von drei Oktaven. Dabei achtete ich genau auf die Noten und eine gut Intonation. Danach übte ich die Dur- und Moll-Tonleitern, wobei ich das anfängliche Tempo von 60 Schlägen pro Minute immer mehr erhöhte. Während des Übens fühlte es sich wie das Voranschreiten auf dem Weg der Fa-Berichtigung an.

Es ist nicht so einfach, Fehler zu korrigieren, die in zehn Jahren zur Routine geworden waren. Ausgehend von einer korrekten, aufrechten Sitzhaltung ging ich dazu über, meinen Atemstrom zu kontrollieren. Auf der Piccoloflöte erzeugt man Töne, indem man Luft in den Flötenkörper hineinbläst und ihn in Resonanzschwingungen versetzt. Mein Atemstrom war jedoch zu schnell und musste korrigiert werden. Das Üben der grundlegenden Technik ist langweilig und kann Frustrationen auslösen. Täglich zur Ruhe zu kommen und den Atem zu korrigieren wurde Teil meiner Kultivierung.

Die Erhöhung ist ein Prozess, in dem ich meine Schwächen erkenne und berichtige. Im Unterricht bat ich den Lehrer jeweils, eine kleine Musikpassage aufzunehmen und meine Aufnahmen mit seinen zu vergleichen. Durch analysieren der Unterschiede zwischen unseren Intonationen konnte ich meine Mängel heraushören, was ich jedoch über längere Zeit versäumt hatte. Ich fragte den Lehrer, wie ich es schaffen könnte, so wie er zu spielen, aber seine Erklärungen waren abstrakt und schwer zu verstehen. Später wurde mir klar, dass der Grad meines Verständnisses eng mit dem Niveau meiner Xinxing zusammenhing. Wenn ich also seine Erklärungen nicht verstand, war es an der Zeit, meine Xinxing zu erhöhen.

Nach der Veranstaltung in Japan bat mich der Dirigent bei unseren Bandproben oft, vorzuspielen. Manchmal spielte ich solo, manchmal stimmten die anderen Instrumente mit ein. Am Anfang war ich sehr nervös. Mein Herz pochte, weil ich Angst hatte, Fehler zu machen. Ich wollte mein Gesicht wahren – diese Anhaftung war sehr stark. Als ich das erkannt hatte, verdrängte ich den Gedanken und beseitigte die Anhaftung. Allmählich verblasste sie und meine Nervosität löste sich auf.

Der Dirigent betonte immer wieder, die Musik müsse harmonisch klingen. Nach meinem Verständnis bedeutet „harmonisch“, dass die Instrumente im Bass, in den mittleren und hohen Tonlagen miteinander verschmelzen und die Musik sich nicht von den anderen abhebt. Jeder war gefordert, sein Spiel anzugleichen und ein Ganzes mit den anderen Instrumenten zu bilden. Das bedeutete auch, unsere Egozentrik loszulassen. Als der Dirigent die anderen Sektionen anglich, prägte ich mir ihre Musik und ihr Tempo ein, um ein Verständnis über die Rolle eines jedes Instruments während des Spielens zu entwickeln. Das half mir, mich in das Spielen der anderen einzufügen. Zum Beispiel spielte ich die Hauptmelodie etwas kräftiger und die Begleitung etwas leiser.

Nach einigen Monaten des Einübens der Grundtechniken legte die Band eine Prüfung ab. Der Dirigent äußerte dann, dass sich meine Intonation verbessert hätte. Mir war nicht klar, wie ich das geschafft hatte. Tatsächlich spielte ich die Piccoloflöte entspannter. Als wir einige Zeit später die Flageolett-Töne übten, gelang es mir, den Atemstrom zu kontrollieren und die hohen Töne weich zu spielen. Davor hatte ich mich stets bemüht, die Lautstärke zu unterdrücken. Schließlich harmonierten meine Töne mit der gesamten Marching Band, und mir wurde klar, dass es mit der Koordination vieler Teile meines Körpers zusammenhing, zum Beispiel mit dem Magen, der Kehle, der Zunge, der Atmung und den Fingern. Ich war froh, diese Hürde endlich geschafft zu haben!

Ich erinnerte mich an das, was der Meister in einem seiner Vorträge erwähnt hatte:

„Wenn man beim Lernen von Musik oder beim Komponieren vom Dafa angeleitet ist, kann man Fortschritte machen, man wird Inspiration bekommen. Wenn man das Bewusstsein für etwas bekommt und einem einfallen kann, was man braucht, so ist das der Hinweis von Gottheiten. Das heißt auch, egal in welcher Branche du bist, wenn deine Technik sich entwickeln kann, ist das eine Erscheinung, dass du deine Ebene ständig erhöht hast. Es zeigt sich so, dass du dabei bist, ein guter Mensch zu sein und dein Herz zu kultivieren. Vom Gesichtspunkt der Menschen wandelst du dich zu einem guten Menschen. Durch das Fa-Lernen und dich nach innen kultivieren, handelst du immer besser, so werden die Gottheiten dir Weisheit und Inspiration geben, die du bekommen sollst. Sie lassen dich durch das Lernen sehr viel verstehen, sie lassen dich noch bessere Dinge erschaffen und eine noch höhere Technik besitzen und sie lassen dich noch weiter darüber hinausgehen.“ (Fa-Erklärung in Los Angeles City, 25.02.2006)

Solange wir aufrichtig das Fa lernen, wird der Fa-Meister uns Weisheit geben und wir werden wissen, was zu tun ist.

Der Dirigent ist ebenfalls ein Praktizierender und wählte viele Lieder aus verschiedenen Genres aus, damit wir unsere musikalische Technik verbessern konnten. Von schnellen, lebhaften und klangvollen Märschen bis zu anmutigen, ruhigen Harmonien, leitet der Dirigent uns beim Formen unterschiedlicher Klänge an. Zu ihnen gehört auch das anspruchsvolle Stück „Star-Spangled Banner“. Dieses Marschlied erfordert eine Menge Technik und stellt unterschiedliche Anforderungen an die verschiedenen Spieler und ihre Instrumente. Das Stück enthält auch ein Piccolo-Solo, das aus einer schnellen Abfolge von hohen Tönen besteht. Allein schon das Üben der Fingersätze für die hohen Töne ist äußerst mühsam. Zugleich galt es zu eruieren, wie ich die Töne in einem rasanten Tempo kontinuierlich wechseln konnte.

Um den Anforderungen der „Asia Musical Techniques Exchange-Veranstaltung“ zu genügen, mussten wir in der Lage sein, dieses Stück innerhalb einer sehr kurzen Zeit zu spielen. Der Dirigent verlangte, dass die Piccolo Spieler während der Aufführung dieses Stücks stehen sollten. Meine Xinxing wurde ein weiteres Mal geprüft. Beim Spielen im Sitzen kann ich Ruhe bewahren; aber sobald ich aufstehe, sieht die Sache anders aus. Mein Ego flammte erneut auf und ich fürchtete, in Anwesenheit aller zu versagen. Deshalb stand ich der Aufforderung abwehrend gegenüber und konnte mein Verständnis für den Zusammenhang zwischen dem Auftritt und der Notwendigkeit, vorne zu stehen und zu spielen nicht berichtigen.

Ich stand unter dem Druck, dieses Stück schnell zu lernen und verdrängte meine Angst und Ablehnung immer wieder. Eine Woche vor der Veranstaltung rang ich mich dazu durch, mich den Schwierigkeiten zu stellen und ermahnte mich selbst, dass dies eine Gelegenheit bot, meine Kultivierung zu verbessern. Ich erinnere mich noch gut, wie mein ganzer Körper zitterte, als ich das erste Mal aufstand und dieses Stück spielte. Zwei Jahre später stand ich zum zweiten Mal auf und meine Angst war verflogen. Ich dachte nicht mehr daran, meinen Ruf wahren zu wollen und fühlte mich entspannt. Auf diese Weise wurde ich eins mit einem anderen Praktizierenden. Wir spielten synchron und erzielten einen guten Effekt.

Durch kontinuierliches Üben in den letzten vier Jahren haben sich meine grundlegenden Spielfähigkeiten stark verbessert. Heute bin ich in der Lage, die Dafa-Lieder exakt zu spielen und die grundlegenden Anforderungen zu erfüllen. Außerdem verstehe ich die Musik nun aus einer dreidimensionalen Sicht und nicht mehr nur aus einer zweidimensionalen, wie früher.

Unsere Leistungen verbessern sich, nachdem wir uns als Ganzes erhöht haben

Das „Chiayi City International Band Festival“ in Taiwan wird als großes Ereignis gefeiert. Jedes Jahr nehmen viele renommierte internationale Bands, Militärkapellen und Blasorchester aus verschiedenen taiwanesischen Schulen teil. Der 19. Dezember 2020 markierte das 10. Jahr, in dem auch unsere Marching Band eingeladen wurde, an der Parade teilzunehmen. Aufgrund der Pandemie wurden ausländische Gruppen nicht zugelassen. Die Tian Guo Marching Band bildet jedes Jahr das Finale.

Wir formierten uns in achter Reihen, wobei unsere synchronen Schritte die Spiritualität der Praktizierenden widerspiegelte. Wir marschierten dieselben Straßen entlang und spielten dieselben Lieder wie immer – jedoch wirkte in diesem Jahr unser Auftritt ganz anders.

Die Gebäude auf beiden Seiten der Straßen bildeten einen Resonanzkörper. Im vorderen Teil der Formation stehend lauschte ich der Musik, die aus dem hinteren Bassbereich klang. Sie war voller Barmherzigkeit und Energie. Durch die Verbesserung der musikalischen Technik aller Bandmitglieder klang unsere Intonation harmonischer. Ich hörte die anmutige kontrapunktische Melodie, das Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente, die eine vielschichtige Haupt- und Begleitmelodie bildeten, und das synchronisierte Tempo, das die Elastizität der Musik verbesserte.

Erst da wurde mir die Vielschichtigkeit und Reichhaltigkeit der Arrangements der Falun-Dafa-Lieder bewusst. Trotz einiger Mängel war ich von der Musik tief ergriffen und meine Augen füllten sich mit Tränen. Unsere Musik beinhaltet die Selbstbeherrschung während unserer Kultivierung und ist ein kontinuierlicher Prozess des Loslassens unserer Selbstbezogenheit. Jeder ist dabei, sich zu verbessern und jeder Praktizierende hat seine Geschichte.

Früher lobten die Zuschauer unsere Synchronität und bezeichneten uns als großartig und erstaunlich. Dieses Mal berührte sie unsere Würde und Gelassenheit. Ein junges Paar äußerte, dass unsere Musik ganz anders sei als die der anderen Bands; sie würde eine gewisse Ruhe ausstrahlen. Einige Leute bekundeten, unseren Auftritt jedes Jahr herbeizusehnen.

Wir spielten auch das anspruchsvolle Stück „Star-Spangled Banner“, was so manchen Zuschauer überraschte. Während des Spielens des schwierigen Teils, fingen einige Leute an zu klatschen und summten sogar die Melodie mit, während sie im Takt mitklatschten. Ein Ausschnitt aus einem Interview des Fernsehsenders NTDTV (New Tang Dynasty Television) mit den Zuschauern beeindruckte mich tief. Der Hauptgedanke war: Eine Band, die sich aus Menschen unterschiedlichen Alters zusammensetzt, verbringt bereitwillig Zeit gemeinsam zu üben und sich in der Gesamtheit zu verbessern. Allein dieser Punkt ist sehr bemerkenswert.

Rückblickend auf all die Jahre, war es für die Marching Band wirklich nicht leicht, sich so sehr zu verbessern. Inmitten der Konflikte aufgrund menschlicher Anhaftungen, dem Überwinden von Schwierigkeiten beim Erlernen der Musik, der Schwierigkeit, den „Lärm“ zu tolerieren, den wir laut dem Dirigenten machten, Rückschlägen, als wir Prüfungen nicht bestanden, unserer Entscheidung, uns unseren Unzulänglichkeiten zu stellen und voranzukommen, und der Aufforderung, den Fa-Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu folgen, haben wir uns unablässig bemüht, die Menschen zu erretten. Wir haben es geschafft, unser Ego loszulassen und zu kooperieren. Nach meinem Verständnis spiegelt diese Art von Musik, die sich nach Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richtet, die Güte von Falun Dafa wider.