Todesmeldung: Praktizierender stirbt während zehnjähriger Haftstrafe

(Minghui.org) Am 22. Mai 2022 starb Yin Guozhi. Der 56-Jährige befand sich zum Todeszeitpunkt in zehnjähriger Haft, zu der er wegen seines Glaubens an Falun Dafa verurteilt worden war. Auch Yins Eltern sind bei der Verfolgung ums Leben gekommen.

Yin lebte in der Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning. Um der Verfolgung zu entgehen, tauchte er unter. Zehn Jahre später, am 26. September 2019, wurde er festgenommen, weil seine Wohnung in Brand geraten war und die Polizei den Fall untersuchte. Sie sperrten den Praktizierenden in die Haftanstalt des Kreises Jianping, wo er von den Insassen verprügelt wurde.

Staatsanwaltschaft und Gericht des Kreises Jianping verhängten im Geheimen zehn Jahre Haft gegen Yin. Seine Familie blieb ohne jegliche Informationen, bis er in das Gefängnis Jinzhou gebracht wurde.

Kurz nach Yins Verurteilung starb seine Frau Fu Jinghua am 31. Dezember 2019 nach jahrelanger Verfolgung. Sie befand sich ebenfalls auf der Flucht.

Am 8. März 2022 tauchten zwei Gefängniswärter und ein Dorfbeamter bei Yins Verwandtem auf. Sie erzählten, dass Yin an Lungenkrebs im Endstadium erkrankt sei. Er befinde sich im Krankenhaus und erhalte Sauerstoff, hieß es. Seine Familie sollte für die medizinischen Kosten aufkommen. Es ist nicht bekannt, ob die Familie der Aufforderung nachkam. Yin starb zwei Monate später am 22. Mai.

Als die Familie gerade auf dem Weg war, um den Leichnam im Gefängnis abzuholen, rief das Gefängnis an. Sie teilten mit, dass die Quarantänebestimmungen einzuhalten seien, bevor sie zu dem Leichnam könnten. Da die Familie die damit verbundenen Kosten und auch die lange Wartezeit nicht aufbringen konnte, musste sie ihren Plan aufgeben, den Leichnam abzuholen.

2009: Beginn der Tragödie des Paares

Der Leidensweg von Yin und seiner Frau hatte begonnen, als sie am 28. Juli 2009 von Beamten verhaftet wurden. Yin entkam und sah sich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. Seine Frau wurde festgenommen und später zu sieben Jahren Haft verurteilt. Ihre betagten Eltern musste das Paar zurücklassen – ebenso ihren Sohn, der bei seinen Großeltern aufwuchs.

Die Polizei setzte Yin auf die Fahndungsliste und versprach eine Belohnung von 50.000 Yuan (rund 7.000 Euro) für Hinweise auf seinen Aufenthaltsort. Auf der Suche nach Yin wurden auch viele andere lokale Praktizierende von Beamten belästigt. Viele wurden verhaftet. Eine Baustelle musste abgeriegelt werden, weil die Polizei vermutete, dass Yin dort arbeitete.

Aus Verzweiflung über die Verfolgung des Paares und durch die ständigen Schikanen der Polizei starb Fus Mutter im Jahr 2013. Yins Mutter starb ein Jahr später an einem Herzleiden und Bluthochdruck.

Als Fu 2015 freigelassen wurde, kümmerte sie sich um ihren bettlägerigen über 80-jährigen Schwiegervater. Drei Jahre später, am 13. Dezember 2018, wurde sie erneut festgenommen und 15 Tage lang festgehalten. Für den betagten Schwiegervater war das ein schwerer Schlag. Er starb kurz nach Fus Entlassung.

Die Polizei schikanierte Fu weiterhin. Die Beamten drohten ihr sogar eine Haftstrafe von 16 Jahren an, weil sie ihren Glauben verteidigte. Aus Angst vor weiterer Verfolgung blieb sie ihrer Heimat fern. Kurz darauf erkrankte sie und starb am 31. Dezember 2019 in ihrer Mietwohnung. Sie wurde 53 Jahre alt.

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