Ehemalige Lehrerin drei Mal wegen ihres Glaubens inhaftiert

(Minghui.org) Eine Bewohnerin der Stadt Panshi in der Provinz Jilin wurde Anfang dieses Jahres in das Frauengefängnis der Provinz Jilin überstellt, wo sie aufgrund ihres Glaubens an Falun Dafa eine Haftstrafe absitzen muss.

Yu Wenyan wurde am 22. Juni 2021 festgenommen. Grund: Sie hatte einen Regierungsbeamten aufgefordert, sich nicht an der Verfolgung von Falun Dafa zu beteiligen, woraufhin dieser Anzeige erstattete. Ihre 87-jährige Mutter wurde ebenfalls verhaftet und einen Tag lang auf der Polizeiwache festgehalten.

Die Behörden führten das Gerichtsverfahren zügig durch; Yus Familie wurde über ihre Situation im Unklaren gelassen. Ein Wärter der Haftanstalt in Jilin informierte sie lediglich, dass Yu eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren auferlegt worden sei; weitere Details über ihren Fall blieben ihnen verborgen.

Frühere Verfolgung

Yu, eine 62-jährige ehemalige Grundschullehrerin, wurde bereits 2002 zu sieben Jahren und 2017 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, nur weil sie Falun Dafa praktizierte. Ihre betagte Mutter wurde einmal aufgrund ihres Glaubens an Falun Dafa für 15 Tage inhaftiert, musste ein Jahr Zwangsarbeit ableisten und verbrachte sieben Jahre im Gefängnis. Sie hatte nach ihrer Entlassung im Jahr 2008 keine Bleibe und zog bei Yu ein.

Erste siebenjährige Haftstrafe

Yu wurde während einer Polizeirazzia um das chinesische Neujahrsfest herum im Februar 2002 verhaftet. Am 8. Oktober 2002 verurteilte man sie zu einer siebenjährigen Haftstrafe im Frauengefängnis der Provinz Jilin. Da sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, stifteten die Wärter die Insassinnen an, sie zu foltern. Überdies sperrte man sie mehrmals in Einzelhaft. Trotz ihrer körperlichen Schwäche fesselten die Insassen Yus Gliedmaßen an die vier Ecken der obersten Koje eines Bettes und ließen sie sieben Tage lang in der Luft hängen. Als Folge dieser Tortur war Yu stark abgemagert.

Folterillustration: Aufgehängt in der Spreizadler-Position

Erneut verhaftet

Am 10. Oktober 2012 wurde Yu erneut von Beamten der Polizeistation Dongning und Mitarbeitern des Nachbarschaftskomitees verhaftet. Die Beamten fesselten sie auf einem Metallstuhl und unterzogen sie einem Verhör. Gegen Abend überführten sie Yu in das Gefängnis der Stadt Jilin. Zehn Tage später verspürte sie ein Engegefühl in der Brust und starken Schwindel und wurde für eine Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Dort stellte der Arzt fest, dass sie einen Schlaganfall erlitten hatte, woraufhin sie von der Polizei wieder freigelassen wurde.

Zweite Freiheitsstrafe

Am 12. März 2017 brachen fünf Beamte in Yus Zweitwohnung in Changchun, Provinz Jilin, ein. Dabei beschlagnahmten sie ihre Falun-Dafa-Bücher, ihren Computer, ihren Drucker, ihr Mobiltelefon sowie Kopierpapier. Man überstellte sie noch am selben Abend in die vierte Haftanstalt in Changchun.

Kurze Zeit später übergab sich Yu und konnte keine Nahrung mehr bei sich behalten. Ihr Sehvermögen wurde unscharf und sie verspürte starke Schmerzen in den Füßen. Die körperlichen Beschwerden hielten sie nachts wach, so dass sich ihre Gesundheit immer mehr verschlechterte. Als die Wärter sie ins Krankenhaus brachten, war sie bereits so schwach, dass sie nicht mehr allein gehen konnte. Die Wärter schleiften sie über den Boden, indem sie an den Handschellen zogen, die in ihre Handgelenke schnitten, bis sie bluteten.

Später verurteilte das Bezirksgericht Kuancheng in Changchun Yu zu zweieinhalb Jahren Haft.

Am 27. September 2017 überführte man sie in das Frauengefängnis der Provinz Jilin. Dort hielten die Wärter sie 45 Tage lang in Isolationshaft und zwangen sie, täglich auf einem winzigen Schemel zu sitzen, ohne sich zu bewegen. Das Sitzen verursachte ihr unerträgliche Schmerzen und an ihrem Gesäß traten blutige Geschwüre auf, die Eiter absonderten, der ihre Hose verklebte. Manchmal zwangen die Wärter Yu, sich während der Sitzfolter Propagandavideos anzusehen.

Nach ihrer Verlegung in eine reguläre Zelle zwangen die Wärter sie weiterhin, jeden Tag auf dem Hocker zu sitzen. Sie durfte die Toilette nur eingeschränkt benutzen und sich nach dem Toilettengang nicht die Hände waschen.

Ein winziger Hocker, auf dem die Praktizierenden verharren müssen

Im September 2018 wurde Yu mehrere Tage hintereinander von einem Häftling namens Gao Yunxia geschlagen und verlor daraufhin das Bewusstsein. Sie wurde drei Tage lang im Krankenhaus behandelt und nach ihrer Entlassung ins Gefängnis zurückgebracht. Dort zwang Gao sie erneut, auf dem kleinen Hocker zu sitzen.

Ein anderer Häftling namens Li Jian verprügelte Yu im August 2019. Sie erlitt Prellungen an den Beinen und am Rücken und Schürfwunden auf der Haut.

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