Meinen Kultivierungsweg aufrichtig gehen – trotz Verfolgung

(Minghui.org) Im Jahr 1997 begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Jahr 1999 wurde ich viele Male gefoltert. Dank des Schutzes durch den Meister habe ich jedoch überlebt. Wenn ich auf meine Kultivierungsreise zurückblicke, gab es Freude, als ich die Fa-Prinzipien verstand, und Betrübnis in den dunkelsten Tagen.

Ich wurde 2016 angezeigt, wegen Erklärung der wahren Umstände. Daher wurde ich zu Unrecht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die Wärterinnen sagten jedem, dass er sich bei seiner Ankunft im Gefängnis entscheiden solle – entweder „umerzogen“ zu werden oder die Konsequenzen zu tragen.

Wenn ein Dafa-Praktizierender geistig klar bleibt und ihre Gehirnwäsche nicht akzeptiert, können die Wärter nichts tun. Wenn die Praktizierenden jedoch keinen starken Glauben haben, können sie leicht gestört werden. Sie geben dann den Forderungen der Wärter nach, werden „umerzogen“ und schlagen möglicherweise einen gefährlichen Weg ein.

Ich dachte an die Worte von Meister Li (dem Begründer von Falun Dafa):

„… solange die aufrichtigen Gedanken der Dafa-Jünger stark sind, kann man die Situation durchbrechen.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in San Francisco 2014, 16.10.2014)

„Schauen ohne sehen; nicht verirrt, nicht verwirrt.Horchen ohne hören; das Herz nicht gerührt.Handeln ohne trachten; immer im Dao.“(Im Dao, 04.01.1996, in: Hong Yin I)

Ich lehnte alle Forderungen der Wärterinnen ab, wie das Tragen des Gefängnisabzeichens, die Teilnahme am Appell, die Verrichtung von Zwangsarbeit, die Unterzeichnung von Dokumenten und das Auswendiglernen der Gefängnisregeln. Diese Regeln wurden für Kriminelle gemacht und haben nichts mit Falun Dafa-Praktizierenden zu tun. Wenn ich die Gefängnisregeln befolgen würde, wäre das eine Beleidigung für Falun Dafa.

Die Wärterinnen bestraften mich, indem sie meine Toilettenbenutzung einschränkten, mir den Schlaf raubten, mir nicht erlaubten, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, und mir das Besuchsrecht von Familie und Freunden verweigerten. Sie bestraften jeden in der Zelle, wenn ich mich weigerte zu kooperieren. Die Aufstachelung zum Hass gegen Dafa-Praktizierende ist eine Taktik, die Wärter oft anwenden, um den Willen der Praktizierenden zu brechen.

Als sie sahen, dass ich mich nicht bewegte, sperrten sie mich 35 Tage lang in eine kleine Isolierzelle. Ich bekam sehr wenig zu essen und zu trinken, bekam keinen Schlaf und musste lange Zeit stramm stehen. Wenn sie mich bei der kleinsten Bewegung sahen, schlugen, traten und beschimpften sie mich. Durch Hunger, Kälte und Erschöpfung schwollen meine Hände und Beine an und färbten sich purpurrot.

Dennoch habe ich während dieser herzzerreißenden Tortur nie nachgelassen, das Fa zu rezitieren und aufrichtige Gedanken auszusenden. Ich rezitierte so viel, wie ich mich erinnern konnte, vor allem die glückverheißenden Sätze „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“

Die Gefängnisleitung verlangte von allen, dass sie die 38 Gefängnisregeln auswendig lernten, aber ich ignorierte das und rezitierte weiterhin jeden Tag das Fa. Am „Prüfungstag“ sagte ich einer Wärterin, dass ich die Gefängnisregeln nicht rezitieren würde. Als sie mich fragte, warum, antwortete ich: „Ich praktiziere Falun Dafa und folge den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.“ Sie sagte nichts und ging weiter. Von da an sagte mir niemand mehr, dass ich die Gefängnisregeln auswendig lernen solle.

Als ich aus der kleinen Zelle entlassen wurde, sagte eine Wärterin, dass mir 15 Punkte abgezogen würden, weil ich in Einzelhaft war; 15 Punkte, weil ich keine Marke trug; und 15 Punkte, weil ich nicht am Appell teilnahm. Sie reichte mir den Zettel und bat mich, ihn zu unterschreiben. Ich antwortete: „Machen Sie, was Sie wollen, ich will keine Ihrer Punkte. Kriminelle nehmen Ihre Punkte ernst. Ich bin keine Kriminelle, und ich bin nicht hier, um Punkte zu sammeln. Ich werde es nicht unterschreiben.“

Die Wärterin sagte nur: „In Ordnung! Sie können gehen.“

Ich wurde in eine Zelle mit drei anderen Praktizierenden verlegt, die sich ebenfalls weigerten, „umerzogen“ zu werden. Außerdem gab es eine Person, deren Aufgabe es war, Notizen für die Wärterinnen zu machen, mehrere „Helferinnen“ (die mit der Überwachung der Praktizierenden beauftragt waren) und die Leiterin des Rehabilitationskomitees für die Insassen. Letztere erledigte oft Aufgaben im Büro, wie z. B. Putzen und das Besorgen von Essen für die Beamten. Jeden Tag brachte sie Reste mit, die sie verteilte: Eier, gedämpfte Brötchen, Suppe und andere Gerichte, manchmal auch Obst. Ich aß nichts davon.

Gleichzeitig mit mir wurde eine „Helferin“ in die Zelle verlegt, die ich zuvor über die wahren Umstände aufgeklärt hatte. Als ich aus der kleinen Zelle entlassen wurde, konnte ich nicht mehr richtig gehen. Sie bot mir an, mir bei der Wäsche und der Nahrungsbeschaffung zu helfen, aber ich lehnte ab. Sie flüsterte mir zu: „Dafür habe ich mich gemeldet. Es ist ein Segen für mich, dass ich dir hierher gefolgt bin.“

Die drei Praktizierenden und ich lernten gemeinsam das Fa auswendig und tauschten uns über unser Fa-Verständnis aus. Wir mussten vorsichtig sein, denn in der Zelle gab es eine Kamera. Die Wärterinnen erlaubten uns nicht, die Zelle zu verlassen, um zu verhindern, dass andere unserem Beispiel folgten, weil wir keine Gefängnisplakette trugen. Wir waren die ganze Zeit über in der Zelle eingesperrt, da es dort einen Wasserhahn und eine Toilette gab.

Sechs Monate später versetzten die Gefängnisbehörden alle Praktizierenden, die sich weigerten, sich „umerziehen“ zu lassen, in dieselbe Staffel, in der auch ich war. Sie befürchteten, dass diese Praktizierenden ihnen die Arbeit der „Umerziehung“ anderer erschweren würden. Mich versetzten sie in die „Staffel für Ältere“, in der kein Praktizierender ein Abzeichen trug oder „umerzogen“ worden war.

Die älteren Praktizierenden weigerten sich, an der Zwangsarbeit teilzunehmen, und konnten immer noch in den Laden gehen und nachts die Übungen machen. Es herrschte eine relativ entspannte Atmosphäre. Eine der Praktizierenden erzählte mir, dass die Leiterin dieser Staffel die Wahrheit über Dafa verstanden und Segnungen erhalten habe.

In der „Seniorenstaffel“ war vorgeschrieben, dass jeder, der gehen konnte, zur Arbeit gehen musste, und alle mussten sich in eine Reihe stellen, um jeden Tag vor und nach der Arbeit mit den Händen auf dem Kopf durchsucht zu werden. Aber keine Falun-Dafa-Praktizierende tat dies, denn wir waren ja keine Kriminellen.

An meinem ersten Tag dort kam eine Wärterin, um mich zu durchsuchen. Sie war kurz davor, wütend zu werden, als sie sah, dass ich meine Hände nicht auf den Kopf legte. Dann bemerkte sie, dass ich auch keinen Ausweis trug, und ging an mir vorbei, ohne sich aufzuregen. Sie wusste, dass nur Dafa-Praktizierende das tun würden.

Wir Praktizierenden weigerten uns, in der Werkstatt zu arbeiten. Wir rezitierten nur das Fa und sandten aufrichtige Gedanken aus. Jede Gelegenheit, die Wahrheit zu erklären und den Menschen zu helfen, aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Jugendorganisationen auszutreten, nutzten wir.

Ich klärte eine Insassin, die wegen Mordes inhaftiert war, über die wahren Umstände auf und lehrte sie einige Gedichte aus Hong Yin. Sie war begeistert und rezitierte jeden Tag „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“.

Das Gefängnis wurde umstrukturiert. Die Leiterin der Staffel ging in den Ruhestand, und die meisten Wärterinnen wurden ersetzt. Die neuen nahmen die Praktizierenden ins Visier und verfolgten sie brutal. Sie verboten allen, die Übungen zu machen, und legten jeder Praktizierenden Zwangskleidung neben das Bett. Die Häftlinge zogen jedem, der bei den Dafa-Übungen gesehen wurde, die Zwangskleidung an.

Da wir uns immer noch weigerten, das Gefängnisabzeichen zu tragen, nähten die Wärter ein Stück weißen Stoff auf unsere Jacke und schrieben die so genannte Anklage neben unsere Namen. Sie nähten es morgens an, und wir trennten es nachts wieder ab, – entschlossen, es nicht zu tragen, weil wir Falun-Dafa-Praktizierende und keine Kriminellen sind.

Ich war einmal in einer kleinen Zelle eingesperrt. Jede Mahlzeit bestand aus einem kalten, gedämpften Maisbrötchen in der Größe eines Eies und drei bis fünf Gurkenscheiben. Wir bekamen zu keiner Zeit Suppe oder Wasser. Die Wärterinnen zwangen mich strammzustehen, aber ich machte stattdessen die Übungen. Sie zogen mir daraufhin die Zwangskleidung an und fesselten mir Füße und Hände.

Als ich rief: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“, stülpten sie mir eine Kapuze über den Kopf, so dass nur meine Augen und Nasenlöcher zu sehen waren. Später nahmen die Häftlinge die Kapuze ab, beschimpften mich und verdrehten das Fleisch an meinem Körper, als sie mir zu essen gaben.

Als sie mir die Fesseln anlegten, schnürten sie zuerst meine Taille mit einem großen Gürtel fest, dann führten sie meine Hände hinter meinem Rücken zusammen und banden meine Handgelenke an die Schnallen und zogen sie fest. Ein Seil band meine Oberarme zusammen. Der Schmerz war unbeschreiblich; nur diejenigen, die ihn erlitten haben, werden ihn kennen. Dann banden sie auch noch meine Waden mit drei Seilen zusammen, so dass ich weder sitzen noch stehen konnte, ohne den Schmerz zu spüren.

Um 22:00 Uhr nahmen sie mir die Haube vom Kopf und entfernten alle Seile. Sie verlegten die Schnalle des Fesselgurtes nach vorne, damit ich mich etwas ausruhen konnte. Ich konnte die ganze Nacht nur in einer Position bleiben. Sie ließen den Gürtel den ganzen Tag und die ganze Nacht an mir und erlaubten mir nur einmal am Morgen und einmal am Abend, auf die Toilette zu gehen.

Ich fragte mich: Warum kommen diese Schwierigkeiten immer wieder? Ich schaute nach innen und stellte fest, dass ich unbewusst eine Selbstgefälligkeit entwickelt hatte, nachdem ich aus einer bösartigen Umgebung in die entspanntere „Seniorenstaffel“ gewechselt war. Meine Anhaftung war von den alten Mächten ausgenutzt worden.

Ich sagte in meinem Inneren: „Meister, ich habe Unrecht. All diese Schwierigkeiten sind durch meine Selbstgefälligkeit entstanden.“ Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um die Anhaftung und alle verdorbenen Elemente dahinter zu beseitigen, und nutzte jede Gelegenheit, das Fa zu rezitieren.

Nachdem ich die Fa-Prinzipien hinter dieser Bedrängnis verstanden hatte, spürte ich kein großes Leid mehr. Unter dem barmherzigen Schutz des Meisters und mit aufrichtigem Glauben an Dafa überwand ich eine weitere Prüfung. Nach acht Tagen wurden mir die Fesseln abgenommen, und nach 21 Tagen wurde ich aus der Haft entlassen. Von da an machte mir niemand mehr Vorwürfe, weil ich keinen Ausweis trug.

Wenn wir die Versuchungen durch Ansehen, Eigennutz und Gefühle durchbrechen können, werden die alten Mächte keine Tricks mehr gegen uns anwenden können. Wenn wir die Täuschung und alle Versuchungen durchschauen können, werden wir auf unserem Weg der Kultivierung nichts bereuen.

Ich habe viele Unzulänglichkeiten wie Angst, Selbstsucht und Groll gegen die Verfolger und habe nicht immer nach innen geschaut. Daher muss ich das Fa mehr lernen, gewissenhaft nach innen schauen, meine menschlichen Anschauungen ablegen und mich bei der Errettung der Lebewesen in dieser begrenzten Zeit, die mir für die Kultivierung bleibt, beeilen.