Nach 15 Jahren Haft erneut wegen ihres Glaubens zu zwei Jahren verurteilt

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Dongguan, Provinz Liaoning wurde kürzlich zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 410 Euro) verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Vor dem letzten Urteil war Liu Mei insgesamt 15 Jahre eingesperrt, davon zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager und 13 Jahre im Gefängnis. Infolge der Folter litt sie an Herzbeschwerden, Tuberkulose und Hirnatrophie und wäre mehrmals fast gestorben.

Letzte Festnahme und Inhaftierung

Als Liu am 7. November 2021 auf dem Weg zum Einkaufen war, traf sie unterwegs Zhang Li, eine andere Falun-Dafa-Praktizierende. Sie gingen gemeinsam zum Markt und wurden auf dem Rückweg von Beamten der Xiangyang Polizeiwache verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Taschen und brachte sie zur örtlichen Polizeistation, wo die Polizei eine Leibesvisitation vornahm. Die Polizei nahm Liu ihr Bargeld und ihre Hausschlüssel weg, doch als sie nach ihrem Namen und ihrer Privatadresse gefragt wurde, schwieg sie.

Der Polizeibeamte Zhou Xingyu verlangte von Liu während des Verhörs, sich auf einen Metallstuhl zu setzen, doch sie weigerte sich. Sie sei doch keine Kriminelle, sagte sie und erklärte Zhou, dass ihre Tasche nichts als ein Notizbuch enthielte. Zhou wurde wütend und drohte, das Notizbuch nach ihr zu werfen, aber sie schwieg weiter.

Dann kam der Ausbilder Yu Ben und sagte Zhou, dass er jetzt das Verhör übernehme. Indem er versprach, sie in zwei Stunden freizulassen, wenn sie kooperiere, täuschte er Liu, so dass sie gewisse Dokumente unterschrieb und zugab, dass fünf Informationskarten über Falun Dafa, die bei Zhang beschlagnahmt worden seien, in Wirklichkeit ihr gehörten.

Als Liu nach der Unterzeichnung der Dokumente darum bat, nach Hause gehen zu dürfen, behauptete Yu, dass sie einen PCR-Test durchführen lassen müsste, um sicherzustellen, dass sie und Zhang nicht mit COVID-19 infiziert seien, da mehrere Beamte engen Kontakt mit ihnen gehabt hätten. Er fügte hinzu, dass sie freigelassen würde, wenn sie negativ getestet würden. Doch nachdem die negativen Testergebnisse am nächsten Tag bekannt gegeben wurden, änderte die Polizei Lius Verwaltungshaft in Strafhaft und hielt sie 15 Tage lang fest.

Verurteilt zu zwei Jahren

Als die Polizei nach 15 Tagen, versuchte, Liu in das örtliche Untersuchungsgefängnis zu bringen, wollten die Wärter dort sie nicht aufnehmen, da sie ihre körperliche Untersuchung nicht bestanden hatte. Yu ging persönlich in die Haftanstalt und verbrachte vier Stunden damit, die Haftanstalt zu überreden, sie aufzunehmen.

Die Polizei reichte Lius Fall am 30. November 2021 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Zhen'an ein. Die örtliche Staatsanwaltschaft erließ am 7. Dezember einen formellen Haftbefehl gegen sie.

Aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung wurde Liu am 17. Dezember 2021 freigelassen. Yu erklärte ihr persönlich, dass sie unter Hausüberwachung gestellt worden sei.

Im Jahr 2022 kam Yu mehrmals zu Liu nach Hause. Er log, dass ihr Fall abgewiesen worden sei und sie solle doch noch das Dokument zur Freilassung gegen Kaution unterschreiben. Yu und Zhou wiesen am 11. Oktober Liu darauf hin, sie müsse noch zur Staatsanwaltschaft gehen, um ihre Entlassungspapiere zu erledigen.

Liu ging zur Staatsanwaltschaft, nur um zu erfahren, dass Yu einen „Bericht“ von Zhang gegen sie erfunden hatte und dass der Staatsanwalt sie angeklagt hatte. Tatsächlich war der Staatsanwalt an diesem Tag gerade dabei, ihren Fall an das Bezirksgericht Zhen'an weiterzuleiten.

Am selben Tag, nachdem der Fall beim Gericht angekommen war, ordnete der Richter an, Liu wieder in Gewahrsam zu nehmen. Sie wurde jedoch nicht aufgenommen, da sie ihre körperliche Untersuchung nicht bestanden hatte.

Am 13. Dezember erschien Liu vor Gericht. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig und wies darauf hin, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiert.

Während der Verhandlung sagte Zhang aus, dass die fünf Karten, von denen Yu behauptet hatte, sie seien die von Liu, ihr gehörten und dass sie sie Liu nie gegeben habe. Sie wies auch darauf hin, dass Yu ihre Darstellung gegen Liu erfunden hatte. Sie forderte den Staatsanwalt auf, das Verhör-Video auf der Polizeiwache zu prüfen, doch der Staatsanwalt behauptete, dass die Polizeistation an diesem Tag einen Stromausfall gehabt habe und nichts aufgezeichnet worden sei.

Am 29. Dezember 2022 wurde Liu zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 410 Euro) verurteilt. Sie hat beim Mittleren Gericht der Stadt Dandong Berufung eingelegt.

Fünfzehn Jahre Haft

Liu wurde auf dem Land geboren. Ihre Eltern waren als Lehrer unter den Einheimischen gut bekannt. Ihr Vater war Sprachlehrer an der Oberschule und gut in Kunst und Sport. Er konnte mehrere Musikinstrumente spielen, so dass Liu und alle ihre Geschwister verschiedene Instrumente spielen lernten. Fast jede Nacht wurde mit Singen und Musizieren verbracht. Sie wurden von ihren Verwandten und Nachbarn beneidet.

Später wurde Lius Vater versetzt und sie zogen in die Stadt. Mit der Versetzung und Beförderung veränderte sich Lius Vater. In den 1980er Jahren bat er um Scheidung, was Lius Mutter und ihre Geschwister schockierte. Die Geschwister waren traurig und verärgert über ihren Vater, als sie sahen wie ihre Mutter litt.

1995 begann Liu, Falun Dafa zu praktizieren und folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Langsam vergab sie ihrem Vater. Egal, ob sie zu Hause oder unterwegs war, sie war immer darauf bedacht, ein guter Mensch zu sein. Bei der Arbeit wurde sie jedes Jahr als vorbildliche Mitarbeiterin ausgezeichnet.

Nachdem die Kommunistische Partei Chinas am 20. Juli 1999 mit der Verfolgung von Falun Gong begonnen hatte, wurde Liu verhaftet, weil sie nach Peking gegangen war, um zu petitionieren. Eines Tages hielten in der Haftanstalt ein paar Polizisten sie fest und peitschten sie mit Gürteln und Bambushaut aus. Sie fiel nach einiger Zeit in Ohnmacht und konnte spüren, wie sie in der Luft schwebte und sich wegbewegte. Sie hörte jedoch, wie jemand von weitem ihren Namen rief und folgte dieser Stimme. Nach einer Weile sah sie eine Gruppe von Menschen, die ihren Körper umgaben. Einige führten Nadeln in ihren Körper ein, einige weinten und einige riefen ihren Namen. Dann fühlte sie Schmerzen in ihrem Körper, wusste aber nicht, wo sie war. Endlich erkannte sie, dass sie in der Haftanstalt war. In diesem Moment hörte sie jemanden sagen, dass sich ihre Augen bewegten und sie ins Leben zurückkomme. Dann wachte Liu auf.

Nachdem Liu aufgewacht war, hatte sie extreme Schmerzen und ihr Gesäß, ihr unterer Rücken und ihre Oberschenkel waren geschwollen und schwarz.

Liu und ihr Mann, ebenfalls ein Falun-Dafa-Praktizierender, wurden 2002 verhaftet und zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Sie kam in das Frauengefängnis Liaoning. Ende 2007 litt sie infolge der Folter an Bluthochdruck und Herzbeschwerden.

Jeden Tag erbrach sie wegen der Tuberkulose Blut. Sie hatte ein hormonelles Ungleichgewicht und ihr Magen war aufgebläht. Außerdem hatte sie Blut im Stuhl und im Urin und entwickelte eine Hirnatrophie. Auch ihre Augen verkümmerten und sie sah nur noch verschwommen. Die eine Hälfte ihres Gesichts war rot und geschwollen und die andere Hälfte war verkümmert. Ihre Füße bluteten und schwollen an. Sie fühlte sich, als würden Tiere in ihrem Gehirn herumrennen und schreien. Die Arterien auf der linken Seite des Halses waren geschwollen und bluteten, und ihr Hals fühlte sich so schrecklich an, als ob jemand sie erwürgen würde. Zudem litt sie an Atemnot. Außerdem hatte sie einen Knoten in der Brust, war abgemagert und unfähig, für sich selbst zu sorgen. Sie brauchte ständig jemanden, der ihr half, wenn sie gehen oder die Toilette benutzen wollte.

Liu verlangte, mit den Behörden zu sprechen, um die Misshandlungen zu beenden. Ein Gefängnisleiter kam und sprach mehrmals mit ihr. Der Leiter lobte Lius Charakter. Danach wurde die Verfolgung gegen sie etwas weniger.

Im Jahr 2015 wurde Liu freigelassen und musste bei einem Verwandten wohnen. Obwohl sie sich selbst noch nicht von der Folter erholt hatte, kümmerten sie und ihr Mann sich fast einen Monat lang um ihre Schwiegermutter, als die Geschwister ihres Mannes sich weigerten, es zu tun.

Liu und ihr Mann nahmen später ihre Schwiegermutter mit zu sich nach Hause und kümmerten sich um sie. Das taten sie, obwohl ihre Schwiegermutter ihre Ehe nicht guthieß, weil Liu nach einem Arbeitsunfall eine Handverletzung davongetrgen hatte. Während ihre Schwiegermutter bettlägerig war, kochte Liu für sie deren Lieblingsessen, massierte sie, half ihr beim Baden und brachte ihr Snacks.

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