Todesmeldung: Pekinger stirbt nach jahrzehntelanger Verfolgung

(Minghui.org) Am 22. Dezember 2022 starb Qin Jing aus Peking im Alter von 64 Jahren. Nach Beginn der Verfolgung hatte er alles getan, um die Menschen über Falun Dafa aufzuklären.

Qin selbst war nach drei Tagen des Praktizierens von einer jahrelangen Gichterkrankung geheilt worden und konnte dank Falun Dafa wieder ein normales Leben führen und arbeiten. Im Oktober 2010 wurde er festgenommen, weil er Plakate mit Informationen zu Falun Dafa aufgehängt hatte. Während einer zweijährigen Haftstrafe im Arbeitslager wurde er brutal gefoltert.

Im Jahr 2015 erstattete Qin Strafanzeige gegen Jiang Zemin, den früheren Staatschef, der die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hatte. Damit geriet er erneut ins Visier der Behörden und wurde danach ständig schikaniert – vor allem rund um sogenannte sensible Tage. Von den Folgen der Folter im Arbeitslager hat sich Qin nie ganz erholt. Durch die ständigen Schikanen verschlechterte sich sein Zustand bis zu seinem Tod.

Qin Jing

Es folgt ein persönlicher Bericht von Qin, in dem er schildert, wie er zu Falun Dafa kam und schließlich im Arbeitslager gefoltert wurde.

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Gicht nach drei Tagen des Praktizierens verschwunden

Ich begann 2006, Falun Dafa zu praktizieren. […] Damals litt ich unter schwerer Gicht an den Füßen. Ich hatte fast jedes Krankenhaus in der Stadt besucht, aber kein Arzt konnte mir helfen. Die verschriebenen Medikamente hatten starke Nebenwirkungen, die Leber, Milz und Magen beeinträchtigten. Ich verlor meine Arbeit und durch die Krankheit fand ich auch keine neue Stelle. Meine Tochter war noch klein. Neben den körperlichen Leiden stand ich unter finanziellem Druck. Ich hatte für eine Familie zu sorgen und war auf medizinische Behandlung angewiesen. Ich war verzweifelt und wusste nicht, was ich tun sollte.

Im Frühjahr 2006 hatte ich einen weiteren Gichtanfall. Diesmal war es besonders schlimm. Keine Behandlung konnte die Schmerzen lindern. Meine Füße wurden taub und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Die Schmerzen hielten mich auch nachts wach. Am Tag konnte ich nur ein oder zwei Stunden schlafen.

Auf Anraten meiner Frau begann ich, mir Videos von Falun-Dafa-Vorträgen anzusehen. Wegen der Schmerzen war ich nicht konzentriert genug und schlief ständig ein. Als ich eines Tages auf dem Teppich saß, berührte meine sechsjährige Tochter versehentlich meine Füße. Der Schmerz war so heftig, dass ich das Gefühl hatte, mein Kopf würde explodieren. Ich fiel in Ohnmacht.

Als die Schmerzen allmählich nachließen, schlief ich in der Folgenacht überraschenderweise sehr gut. Es war das erste Mal seit Beginn des schweren Gichtanfalls, der 40 Tage zurücklag. Am nächsten Tag konnte ich aufstehen. Am dritten Tag konnte ich mir die Schuhe anziehen und langsam gehen. Am Nachmittag fuhr ich sogar mit dem Motorrad herum.

In nur drei Tagen war das Leiden, das mich jahrelang gequält hatte, verschwunden. Ich fand eine Arbeit und begann ein neues Leben. Ich war dem Begründer von Falun Dafa unendlich dankbar. In der Hoffnung, dass auch meine Verwandten und Freunde davon profitieren könnten, erzählte ich ihnen meine Geschichte.

Falun Dafa hat mich nicht nur gesund gemacht, sondern auch dafür gesorgt, dass ich ein viel besserer Mensch wurde. Früher war ich gewalttätig und angriffslustig. In der Gemeinde war ich dafür bekannt, dass ich mich auf der Straße herumprügelte. Außerdem war ich süchtig nach Zigaretten und Alkohol, eine Belastung für die Familie. Ich war verloren und verletzte viele Menschen unbewusst.

Nachdem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatte, hörte ich innerhalb kurzer Zeit mit dem Rauchen und Trinken auf. Ich stritt nicht mehr mit anderen und lernte, liebevoll zu meiner Frau zu sein. So zogen Harmonie und Frieden in unsere Familie ein.

Im Arbeitslager gefoltert

Am 1. Oktober 2010 wurde ich festgenommen, weil ich ein Plakat mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ aufgehängt hatte. Nach einem Monat in der Haftanstalt Chaoyang wurde ich für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager Xin´an gebracht.

Bei Ankunft im Gefängnis sagte ein Häftling in meiner Zelle: „Hier ist noch ein Falun-Gong[-Praktizierender]. Wir haben etwas zu tun (was bedeutet, dass sie mich gleich verprügeln würden).“ Ich klärte sie über Falun Dafa auf. Als er erkannte, dass wir verfolgt wurden, bereute er es, dass er dem Befehl der Wärter gefolgt war und uns Praktizierende geschlagen hatte.

Nachdem ich ins Arbeitslager gebracht worden war, wurde ich mit zwei anderen Praktizierenden eingesperrt und brutal gefoltert. Ein Wärter sagte, wer sich weigere, Falun Dafa aufzugeben, käme in Isolationshaft und würde dort noch brutaler gefoltert. Wenn wir nach mehreren Runden der Folter noch immer nicht nachgeben würden, würde man uns in ein geheimes Gefängnis im Nordosten Chinas bringen. Der Wärter sagte zwar nicht, wo sich dieses geheime Gefängnis befand, aber ich vermutete, dass es sich um ein Konzentrationslager handelte, wo Praktizierende wegen ihrer Organe getötet wurden.

Einer der mit mir inhaftierten Praktizierenden war Liu Chun, der später in Isolationshaft gesperrt wurde. Eines Tages hörte ich seine Schreie. Ich habe ihn nie mehr wiedergesehen. Später erfuhr ich von einem Wärter, dass er zu Tode gefoltert worden war.

Auch ich kam in Isolationshaft und wurde zwei Monate lang gefoltert. Zwei Gefangene wurden damit beauftragt, mich jeden Tag zu überwachen. Sie wurden von Wärtern angestachelt, uns zu foltern und „umzuerziehen“, um Belohnungen oder Haftverkürzungen zu erhalten.

Folter-Nachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzen

Die Folter, der ich am meisten ausgesetzt war, bestand darin, von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr nachts auf einem kleinen Hocker zu sitzen, der weniger als 20 cm hoch war. Ich wurde gezwungen, mit aufrechtem Oberkörper auf der Kante zu sitzen. Meine Hände mussten auf den Knien liegen und ich durfte mich nicht bewegen, sonst wurde ich geschlagen oder beschimpft. Durch das lange Sitzen traten meine Hämorrhoiden wieder auf und bei einigen Praktizierenden eiterte das Gesäß.

Neben der Sitzfolter wurde ich gezwungen, mich auf ein Bein zu hocken oder Gymnastikübungen zu machen. Im Grunde ging es darum, uns leiden zu lassen. Wer sich der Verfolgung widersetzte, wurde noch brutaler gefoltert.

Eine andere Foltermethode bestand darin, uns den Zugang zur Toilette einzuschränken. Nur zweimal durfte ich täglich zur Toilette und musste zuvor die Häftlinge um Erlaubnis bitten. In der Regel gestatteten sie mir nicht, sofort zu gehen, sondern zwangen mich, lange zu warten und sie immer wieder anzubetteln. Dann hatte ich jedes Mal nur ein oder zwei Minuten Zeit, bevor sie meinen Namen riefen.

Um den Toilettendrang zu reduzieren, aß ich so wenig wie möglich und trank fast kein Wasser. Die Dehydrierung führte dazu, dass ich unter Verstopfung litt. Einige Praktizierende mussten ihre Hosen beschmutzen, weil sie nicht zur Toilette durften.

Neben der körperlichen Folter wurden wir einer Gehirnwäsche unterzogen, indem wir uns Videos anschauen mussten. Wir mussten Gedankenberichte schreiben, bis die Wärter glaubten, dass wir „umerzogen“ waren.

Selbst wenn ein Praktizierender eine Garantieerklärung geschrieben und sich von Falun Dafa abgewandt hatte, wurde er von Gefangenen überwacht und durfte nicht mit anderen sprechen.

Bevor man mich in das Arbeitslager gebracht hatte, mussten Praktizierende dort viele Stunden unbezahlt arbeiten. Als das Arbeitslager herausfand, dass drei Praktizierende Zettel mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ in den von ihnen hergestellten Produkte versteckt hatten, verlängerten die Wärter ihre Strafen um sechs bis neun Monate. Um zu vermeiden, dass dies noch einmal vorkommt, hörten die Wärter auf, uns Praktizierende zu unentgeltlicher Arbeit zu zwingen.