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Bilanz im April 2023: Insgesamt 128 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

25. Mai 2023 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Im April 2023 wurden in China 128 Fälle registriert, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden, womit sich die Zahl der seit Jahresbeginn bestätigten Verurteilungen auf 471 erhöht.

Von den neu dokumentierten Fällen ereigneten sich 30 zwischen 2016 und 2021, acht Fälle im Jahr 2022 und 90 Fälle im Jahr 2023. Die verzögerte Berichterstattung ist auf die strenge Informationszensur des kommunistischen Regimes zurückzuführen, das die Verfolgung im Verborgenen halten will, um eine internationale Untersuchung zu vermeiden.

Die verurteilten Praktizierenden stammten aus 17 Provinzen und vier regierungsunmittelbaren Kommunen (Peking, Chongqing, Shanghai und Tianjin). Heilongjiang meldete die meisten Fälle (20). Liaoning lag mit 15 Fällen an zweiter Stelle. Vier weitere Regionen, darunter Hebei, Jilin, Peking und Shandong, meldeten ebenfalls jeweils zweistellige Fallzahlen. In den übrigen 15 Regionen gab es zwischen einem und sechs Fällen.

Die Haftstrafen für die Praktizierenden reichten von sechs Monaten bis zu neun Jahren. Eine Frau wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, obwohl sie aufgrund früherer Folterungen in der Haft erblindet war.

Bei 58 Praktizierenden ist das Alter bekannt. Diese Praktizierenden waren zum Zeitpunkt der Verurteilung zwischen 35 und 86 Jahre alt, darunter 16 im Alter von über 60 Jahren, 21 im Alter von über 70 Jahren und vier im Alter von über 80 Jahren. Von den vier über 80-Jährigen erhielt einer vier Jahre, zwei wurden zu drei Jahren verurteilt und der vierte erhielt zwei Jahre Haft. Eine 71-jährige Frau wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, nachdem sie zuvor in der Haft einen Schlaganfall erlitten hatte.

Eine der verurteilten Praktizierenden ist die Mutter von zwei US-Bürgern. Eines ihrer Kinder ist erster Tänzer des in New York ansässigen Ensembles Shen Yun Performing Arts. Dieses Ensemble geht weltweit auf Tournee, um die traditionelle chinesische Kultur zu verbreiten und auf die Menschenrechtsverletzungen in China aufmerksam zu machen. Eine andere Mutter, die einen Sohn in der fünften Klasse und eine Tochter in der Oberstufe hat, war ebenfalls unter den neu verurteilten Praktizierenden. Eine dritte Frau wurde verurteilt, während sie noch um ihren Mann trauerte, der zwei Monate nach ihrer Verhaftung verstorben war.

Die Behörden verstießen bei der Verurteilung der Praktizierenden gegen jeden Schritt des rechtlichen Verfahrens, von der willkürlichen Verhaftung und dem Verhör bis hin zur Anklageerhebung und schließlich der Verurteilung. Als ein Polizeibeamter einen alleinerziehenden Vater zwingen wollte, seine Akte zu unterschreiben, drohte er ihm: „Glaube ja nicht, dass du hier lebend rauskommst, wenn du nicht unterschreibst. Es gibt so viele Fälle von Unrecht in China und es macht mir nichts aus, einen weiteren hinzuzufügen. Es wird niemandem etwas ausmachen, wenn du stirbst.“

In der Provinz Shandong setzte ein Richter eine Belohnung in Höhe von 40.000 Yuan (etwa 5.400 Euro) aus für Hinweise auf eine Besitzerin eines Knödelrestaurants, die von zu Hause wegziehen musste, um nicht verfolgt zu werden, nur weil sie mit ihren Kunden über Falun Dafa gesprochen hatte.

Nachdem eine Frau aus Heilongjiang zu 4,5 Jahren und sechs Monaten Hausarrest verurteilt worden war, ordnete der Richter an, dass sie ihre Strafe sofort antreten müsse, und erlaubte ihr nicht, mit irgendjemandem Kontakt aufzunehmen, auch nicht, ihren Anwalt zu bitten, für sie Berufung einzulegen.

Im Folgenden werden ausgewählte Fälle von Verurteilungen kurz dargestellt. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier (PDF) heruntergeladen werden.

Familientragödien

Mutter von zwei US-Bürgern, darunter einem Shen-Yun-Haupttänzer, zu vier Jahren Haft verurteilt

Steven Wang verlor seinen Vater durch die Verfolgung von Falun Dafa. Er musste einen schweren Schlag einstecken, als seine Mutter kürzlich zum dritten Mal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, ebenfalls wegen der Ausübung von Falun Dafa.

Dies ist das elfte Mal, dass Liu Aihua, 69, Einwohnerin der Stadt Shaoyang, Provinz Hunan, wegen ihres Glaubens verhaftet wurde.

Lius jüngste Verhaftung am 7. Juli 2022 erfolgte nur zwei Jahre, nachdem sie eine dreijährige Haftstrafe abgesessen hatte. Sie befindet sich in der Haftanstalt Nr. 4 der Stadt Changsha. Das Gericht der Stadt Liuyang, das für alle Falun-Dafa-Fälle in der Region zuständig ist, verurteilte sie am 10. März 2023 zu vier Jahren Haft.

Steven Wang und seine Schwester Lydia Wang, beide US-Bürger, vermuten, dass die Verurteilung ihrer Mutter ein Versuch der kommunistischen Behörden ist, Stevens Tanzkarriere bei Shen Yun zu verhindern.

Shen Yun ist ein in New York ansässiges Tanzensemble, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die 5.000-jährige traditionelle Kultur Chinas wiederzubeleben. Ein Stück, das die Verfolgung von Falun Dafa aufdeckt, ist ein fester Bestandteil der Produktion, die die heutige Verdrängung der Spiritualität im kommunistischen China beleuchtet.

Als Stevens Vater Ende 2009 an den Folgen der Folter im Gefängnis starb, hatte Steven gerade eine neue Tourneesaison mit Shen Yun begonnen. Vom Tod seines Vaters erfuhr er erst einen Monat später, als er zu Hause anrief. Wegen der andauernden Verfolgung in China konnte er nicht zurückkehren, um an der Beerdigung seines Vaters teilzunehmen.

Als Steven 2017 heiratete, lud er seine Mutter zur Hochzeitsfeier in die USA ein. Doch dann erfuhr er, dass sie festgenommen wurde, bevor sie China verlassen konnte. Diese Festnahme führte zu einer drei Jahre langen Haftstrafe.

Nach jahrelanger Inhaftierung und Folter leidet Liu an vielen Krankheiten, darunter hohem Blutdruck und Diabetes. Steven und Lydia sagen, dass sie sich große Sorgen um ihre Mutter machen. Sie appellieren an die internationale Gemeinschaft, dabei zu helfen sie freizubekommen.

Steven, der inzwischen selbst Vater geworden ist, freut sich auf den Tag, an dem er seine Mutter wiedersehen kann und einen Ort hat, den er sein richtiges Zuhause nennen kann.

53-jähriger Vater wegen seines Glaubens zu fünf Jahren Haft verurteilt

Am 31. März 2023 stand ein 53-Jähriger wegen seines Glaubens an Falun Dafa vor Gericht. Am 13. April erging das Urteil: fünf Jahre Haft.

You Haijun lebt in der Stadt Zhongwei, Provinz Ningxia. Früher arbeitete er als Kraftfahrer. Knapp ein Jahr nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Qing ließ sich seine Frau von ihm scheiden. Das kleine Mädchen wurde häufig krank. Im Alter von drei Jahren traten epileptische Anfälle auf. Bei jedem Anfall bildete sich Schaum vor dem Mund und die Kleine fiel in Ohnmacht.

You machte sich auf die Suche nach einer geeigneten Behandlungsmethode, aber nichts half. Als seine Tochter vier Jahre alt war, hörte er von Falun Dafa und dessen Heilwirkung. So brachte er seiner Tochter die Übungen bei. Drei Tage später hörten die Anfälle auf und das Mädchen erholte sich. Auch You begann, Falun Dafa zu praktizieren, wodurch sein Asthma verschwand.

Am 16. Mai 2021 wurde You in der Nähe einer Mittelschule von Polizisten aufgehalten. Als sie in der Box seines Motorrad 39 Falun-Dafa-Broschüren und zwei Mobiltelefone fanden, nahmen sie You in Gewahrsam. Die Beamten beschuldigten den Praktizierenden, weitere 12 Broschüren verteilt zu haben, die in der Nachbarschaft gefunden worden waren. Insgesamt fanden die Polizisten 51 Broschüren sowie 88 eBooks, 39 Audiodateien und acht Bilder auf den Mobiltelefonen, die durch die Beamten sichergestellt wurden.

Einen Tag nach seiner Festnahme wurde You in Untersuchungshaft genommen. Am 31. Mai bestätigte die Staatsanwaltschaft des Kreises Zhongning formell seine Verhaftung. Später wurde der Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Shapotou abgegeben, die am 25. August 2021 Anklage wegen „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sekte“ erhob und den Fall an das örtliche Gericht abgab.

Während seiner Anhörung am 31. März 2023 beantragte Yous Anwalt Freispruch. Seine inzwischen über 20-jährigeTochter fungierte als Familienbeistand.

Yous Verteidiger führte aus, dass die von der Polizei vorgelegten Beweise nicht geeignet seien, die Anklage der Staatsanwaltschaft zu untermauern. Falun Dafa sei durch kein Gesetz als Sekte eingestuft worden. Auch die Tatsache, dass das Presse- und Publikationsbüro das Verbot von Falun-Dafa-Büchern im Jahr 2011 aufgehoben hatte, spreche für seinen Mandanten. Demnach sei es völlig legal, Materialien über Falun Dafa zu besitzen oder zu verteilen.

You sagte auch zu seiner eigenen Verteidigung aus und beteuerte seine Unschuld. Dabei führte er aus, dass Zhou Xu, der Leiter der Staatssicherheit im Kreis Zhongning, ihn in der Haftanstalt verhört und befohlen habe, Dokumente zu unterschreiben. Als You dem nicht nachkam, wurde der Beamte wütend. Er drohte: „Glaube nur ja nicht, dass du hier lebend rauskommst, wenn du nicht unterschreibst. Es gibt so viele Fälle von Unrecht in China und es macht mir nichts aus, einen weiteren hinzuzufügen. Es wird niemandem etwas ausmachen, wenn du stirbst.“

Yous Angehörigen waren schockiert, als sie von den Drohungen des Beamten hörten. Zhou, der selbst der Anhörung beiwohnte, verließ sofort den Gerichtssaal.

Der Staatsanwalt beantragte eine hohe Haftstrafe, die er damit begründete, dass You „Wiederholungstäter“ sei. Der Praktizierende war bereits am 30. Mai 2014 vom Kreisgericht Zhongning wegen seines Glaubens verurteilt worden. Damals lautete das Urteil dreieinhalb Jahre Haft.

Am 13. April 2023 verhängte das Gericht gegen You fünf Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro). Die Haftanstalt hatte ursprünglich Yous Familie erlaubt, ihn am 29. April zu besuchen, revidierte diese Entscheidung aber zwei Tage vor dem Besuch.

Sechs Monate nach dem Tod ihres Mannes zu einer Haftstrafe verurteilt

Zwei Monate, nachdem Chen Qinglan wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden war, verstarb ihr Mann. Er hatte zwei Jahrzehnte lang aufgrund der Verfolgung ihres Glaubens unter psychischen Problemen gelitten. Während Chen noch um ihren Mann trauerte, wurde sie vier Monate später, Anfang April 2023, zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 420 Euro) verurteilt.

Chen, 70, ist aus der Stadt Shulan, Provinz Jilin. Sie wurde am 23. August 2022 verhaftet, nachdem sie in den Monaten zuvor mehrfach schikaniert worden war. Polizisten durchsuchten ihre gesamte Wohnung, sogar unter den Betten. Sie beschlagnahmten zwei ihrer Falun-Dafa-Bücher und mehrere Geldscheine mit kurzen Botschaften über Falun Dafa.

Die Schikanen und die Hausdurchsuchung machten ihrem Mann, Meng Xiangfu, zu schaffen. Vor lauter Verzweiflung über die Aussetzung seiner Rente seit 2020 hatte er bereits Schwierigkeiten beim Gehen und Sprechen. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide und er verstarb am 24. Oktober 2022. Chen durfte an seiner Beerdigung teilnehmen.

Vor ihrer Verurteilung war Chen bereits mehrfach verhaftet worden und war Ende November 2003 zu einer einjährigen Haftstrafe im Zwangsarbeitslager für Frauen in Heizuizi verurteilt worden. Nach einer einmonatigen intensiven Gehirnwäsche wurde sie gezwungen, von vier Uhr morgens bis 22 Uhr abends unentgeltlich zu arbeiten, mit weniger als 20 Minuten Pause für die Mahlzeiten und eingeschränktem Zugang zu den Toiletten. Weil sie eine Praktizierende grüßte, die gerade entlassen werden sollte, schlugen Wärter ihr lange ins Gesicht und traten auf ihre Beine.

Verurteilungen von betagten Praktizierenden

86-jährige Frau zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert

Eine 86-jährige Einwohnerin der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning wurde kürzlich wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (etwa 2.800 Euro) verurteilt.

Liang Shuzhi wurde am 8. Juni 2021 zu Hause verhaftet. Durch die nachdrücklichen Forderungen ihrer Familie wurde sie noch am selben Tag freigelassen.

Die Polizei behauptete, eine Überwachungskamera habe aufgezeichnet, wie Liang im März 2021 Materialien über Falun Dafa auf Autos in der Nähe einer Polizeidienststelle gelegt habe. Durch die Überwachung ihrer täglichen Aktivitäten habe man auch entdeckt, dass andere Falun-Dafa-Praktizierende bei ihr zu Hause Materialien drucken würden. Die Polizisten behaupteten, dass dies ein schweres Verbrechen sei. Man beabsichtige, sie ins Gefängnis zu stecken.

Die Staatssicherheit des Bezirks Heping übergab Liangs Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Liaozhong. Ein Polizeibeamter rief ihre Familie am 9. Mai 2022 an und drohte ihr, dass sie bald vor das Bezirksgericht Liaozhong gestellt werden würde.

Später erfuhr die Familie, dass der Staatsanwalt den Fall am 6. Juni 2022 wegen unzureichender Beweise an die Polizei zurückgegeben hatte. Am 17. Juni legte die Polizei ihren Fall erneut vor.

Eine Gruppe von Beamten und ein Staatsanwalt kamen am 2. August 2022 zu Liangs Wohnung und versuchten, sie zu zwingen, ihre Anklageschrift zu unterschreiben. Sie weigerte sich.

Richter Lin Xiaojiao vom Bezirksgericht Liaozhong rief Liangs Familie am 31. Januar 2023 an und drohte, Liang nach dem Laternenfest am 5. Februar in Gewahrsam zu nehmen, sollte sie Falun Dafa nicht abschwören.

Da Liang sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben, wurde sie am 8. Februar 2023 vor Gericht gestellt. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig für sie. Der Richter verkündete ihr Urteil am 27. März 2023. Sie hat beim Mittleren Gericht der Stadt Shenyang Berufung eingelegt.

Während das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Shenyang Liang aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands nicht aufnahm, versucht Richter Lin weiterhin, sie ins Gefängnis zu schicken.

77-Jährige zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

Eine 77-jährige Falun-Dafa-Praktizierende wurde zu einer Gesamtstrafe von sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. In das Urteil floss eine frühere vom Gericht verhängte Freiheitsstrafe mit ein sowie eine Haftverkürzung aufgrund ihres hohen Alters.

Yang Mei lebt in der Stadt Luoyang in der Provinz Henan. Als sie am 29. Juli 2019 gemeinsam mit anderen Praktizierenden in den Falun-Dafa-Büchern las, stürmten Polizisten ihre Wohnung. Sie durchsuchten die Räumlichkeiten und nahmen Yang in Gewahrsam. Bei ihrer Anhörung am 22. November 2019 vor dem Bezirksgericht Jianxi erklärte Yang, dass durch das Praktizieren von Falun Dafa viele gesundheitlichen Beschwerden verschwunden seien. Zu ihrer Verteidigung berief sie sich darauf, dass es kein Gesetz gibt, dass Falun Dafa als Straftatbestand einstuft. Der Richter ermahnte Yang mehrfach, sich kurz zu fassen. Nach knapp 20 Minuten beendete er die Anhörung.

Am 17. April 2020 wurde Yang erneut verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie Informationsplakate über Falun Dafa aufgehängt hatte. Die Polizei beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher und einige Kalender mit Informationen über Falun Dafa.

Am 13. August 2020 verurteilte das Bezirksgericht Jianxi die Praktizierende zu dreieinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (etwa 1.050 Euro). Als sie zur Verbüßung ihrer Strafe in die örtliche Haftanstalt gebracht wurde, wurde ihr im Rahmen einer körperlichen Untersuchung Haftuntauglichkeit bescheinigt. Daraufhin setzte das Gericht die Vollstreckung der Haftstrafe aus.

Am 29. August 2022 erfolgte die nächste Verhaftung. Abermals wurde Yang vorgeworfen, Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt zu haben. Das Bezirksgericht Jianxi verurteilte sie zu weiteren vier Jahren Haft und 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) Geldstrafe. Unter Berücksichtigung der zuvor verhängten dreieinhalb Jahre sowie des fortgeschrittenen Alters der Praktizierenden setzte der Richter eine Gesamtstrafe von sechseinhalb Jahren Gefängnis fest – also ein Jahr weniger. Die Geldstrafe wurde jedoch nicht vermindert.

71-jährige Frau erleidet Schlaganfall in Haft und wird Monate später zu zwei Jahren Haft für ihren Glauben verurteilt

Eine kranke 71-jährige Frau in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin wurde am 11. April 2023 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

Zang Hongyan wurde am 16. September 2022, einen Monat vor dem 20. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas, verhaftet. Man hielt sie in einem Covid-Quarantänezentrum fest. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang erhob Anklage gegen sie und leitete ihren Fall im Januar 2023 an das Bezirksgericht Chaoyang weiter.

Am 19. Januar wurden bei Zang hoher Blutdruck und Symptome eines Schlaganfalls festgestellt. Sie kam in ein Polizeikrankenhaus, wo sie weiterhin inhaftiert ist und keine Besuche von Angehörigen empfangen darf.

Das Bezirksgericht Chaoyang verhandelte ihren Fall am 7. Februar und verkündete das Urteil am 11. April.

Bevor sie angeklagt wurde, hatte ihre Familie wiederholt darum gebeten, einen Anwalt zu ihrer Verteidigung engagieren zu dürfen, aber der Vorsitzende Richter, Jiang Hui, fand alle möglichen Ausreden, um dies abzulehnen. Er versprach, sie über Zangs Anhörung zu informieren, was er jedoch nie tat. Selbst am Tag der Anhörung log Jiang, als Zangs Familienverteidiger zum Gericht ging, um die Unterlagen für ihre Vertretung einzureichen. Anstatt den Familienverteidiger über die Anhörung zu informieren, sagte Jiang, dass es noch ein paar Monate dauern würde, bis er einen Termin festlegen könne.

Jiang lehnte den Antrag des Familienverteidigers, sie vor Gericht zu vertreten, ab, sagte aber, sie könnten einen örtlichen Anwalt beauftragen (aber keinen Anwalt von außerhalb der Provinz). Der von ihnen beauftragte Anwalt erfuhr vor kurzem von Zangs Verurteilung, als er sie besuchte.

In den vergangenen 24 Jahren der Verfolgung von Falun Dafa wurde Zang mehr als zehn Mal festgenommen und inhaftiert. Viermal erfolgten Verurteilungen zu Arbeitslager, wobei sie aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands von der Ableistung einer dieser Strafen befreit wurde. Wenn sie nicht in Haft war, wurde sie von der Polizei schikaniert und ihre Wohnung wurde mehrmals durchsucht.

Wiederholt verfolgt, weil sie an ihrem Glauben festhielten

Durch Folter erblindete Frau aus Yunnan wegen ihres Glaubens zu sieben Jahren Haft verurteilt

Eine Frau aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan, die während ihrer Haft durch Folter erblindet ist, wurde kürzlich erneut zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan verurteilt.

Ein Richter des Bezirksgerichts Xishan begab sich am 14. März 2023 in die Wohnung von Yang Xiaoming, um das Urteil zu verkünden. Da der Richter wusste, dass Yang blind und nicht in der Lage war, schriftlich Berufung einzulegen, unterließ er es, ihr mitzuteilen, dass nach dem Strafprozessrecht „Angeklagte, die nicht in der Lage sind, schriftlich Berufung einzulegen, mündlich Berufung einlegen oder schriftlich Rechtsbeistand in Anspruch nehmen können.“ Stattdessen sagte er ihr, sie solle „innerhalb von zehn Tagen Berufung einlegen, wenn sie mit dem Urteil nicht einverstanden sei.“

Yang Xiaoming

Yang, 54, litt von klein auf an einer Augenkrankheit. Ihre Augen erholten sich vollständig, nachdem sie Falun Dafa gelernt hatte. Da sie sich nach Beginn der Verfolgung weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, wurde sie zu einer Abtreibung gezwungen, und ihr Mann ließ sich aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen des kommunistischen Regimes von ihr scheiden. Zwischen 2001 und 2008 war sie zweimal für insgesamt fünf Jahre in einem Zwangsarbeitslager untergebracht. Ihre Augen wurden durch die Schläge verletzt und sie erblindete 2012 vollständig.

Yangs letzte Verhaftung fand am 28. Mai 2022 statt. Die Polizei wollte sie dazu bringen, die Tür zu öffnen, indem sie vorgab, von der Hausverwaltung zu sein, um zu prüfen, ob ihre Rohre undicht seien. Als Yang sich weigerte, die Tür zu öffnen, brachen die Polizisten ein und legten ihr Handschellen an. Ohne sich auszuweisen oder Papiere vorzulegen, durchsuchten die Polizisten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Wertsachen und 16.000 Yuan (etwa 2.100 Euro) in bar.

Die Polizisten brachten Yang zur Polizeiwache Zongshuying und verhörten sie in einem kleinen Raum. Sie weigerte sich, Fragen zu beantworten, forderte sie aber auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen.

Als die Polizisten Yang zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus brachten, stießen sie sie von hinten. Sie stürzte und schlug mit dem linken Auge auf den Boden, was zu starken Blutungen führte. Die Polizisten fesselten ihr außerdem die Hände mit Handschellen auf den Rücken und klebten ihr den Mund zu, damit sie nicht sprechen konnte.

Nachdem der Arzt bei der Untersuchung mehrere schwere Erkrankungen bei Yang festgestellt hatte, brachte die Polizei sie zurück zur Polizeiwache und hielt sie dort über Nacht in Handschellen und Fußfesseln fest.

Trotz ihres Zustands brachte die Polizei sie am nächsten Tag um die Mittagszeit in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming. Da die Wärter sich weigerten, sie aufzunehmen, stülpten die Polizisten ihr eine schwarze Kapuze über den Kopf und brachten sie zurück zur Polizeiwache. Später am Nachmittag ließen sie sie gegen Kaution frei. Die Polizei behielt 2.000 Yuan des bei ihr beschlagnahmten Bargelds als Kaution ein und weigerte sich, ihr andere Wertgegenstände zurückzugeben.

Das Bezirksgericht Xishan verhandelte ihren Fall am 1. Februar 2023 und verurteilte sie am 2. März zu einer Gefängnisstrafe.

Mann nach elf Jahren Haft wegen seines Glaubens zu weiteren fünf Jahren verurteilt

Nachdem ein Einwohner der Stadt Zhanjiang in der Provinz Guangdong eine Arbeitslagerstrafe und zwei Gefängnisstrafen von insgesamt elf Jahren verbüßt hatte, wurde er kürzlich wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu weiteren fünf Jahren Haft verurteilt.

Wu Haibo

Der 58-jährige Wu Haibo wurde am 5. März 2022 verhaftet und zuerst in der Haftanstalt des Landkreises Suixi festgehalten. Dann verlegten ihn die Beamten in die Haftanstalt der Stadt Zhanjiang. Das Bezirksgericht Chikan verurteilte ihn am 24. März 2023 zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 670 Euro).

Wu, ein ehemaliger Techniker eines Pharmaunternehmens, wurde in den vergangenen 23 Jahren wiederholt wegen des Praktizierens von Falun Dafa ins Visier genommen. Er überlebte die brutale Folter in der Haft nur knapp.

Wu fuhr Anfang 2001 nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Nachdem die Polizei davon erfahren hatte, versuchte sie im April desselben Jahres, ihn bei der Arbeit zu verhaften. Mit Hilfe seiner Kollegen entkam er jedoch und tauchte unter, um der Verfolgung zu entgehen. Als er sechs Monate später nach Hause zurückkehrte, wurde er verhaftet und am 20. November zur Zwangsarbeit nach Sanshui gebracht, wo er eine zweijährige Haftstrafe verbüßen musste. Dabei wurde er auf verschiedene Weise gefoltert, zum Beispiel durch Einstechen von Zahnstochern unter seine Nägel.

Am 17. April 2007 wurde Wu erneut verhaftet und am 23. Januar 2008 vom Bezirksgericht Xiashan zu vier Jahren Haft im Gefängnis Yangjiang verurteilt.

Das nächste Mal wurde Wu am 2. Dezember 2015 verhaftet. Am 14. April 2016 stand Wu vor dem Bezirksgericht Xiashan und wurde am 8. Juni 2016 zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Im Gefängnis Sihui musste Wu stundenlang in der Hocke verweilen. Er durfte weder schlafen noch die Toilette benutzen und wurde beschimpft. Die Insassen schrien ihn an: „Wir werden dich schlagen, bis du verstümmelt bist. Und wenn du wieder gesund bist, dann schlagen wir dich wieder bis zur Invalidität.“

Am Ende blutete Wus Kopf, seine Arme waren gebrochen und alle zehn Zehennägel fielen entweder ab oder wurden nekrotisch. Nachdem Wu nur knapp überlebt hatte, wurde er im Dezember 2020 freigelassen, nur um im März 2022 erneut verhaftet zu werden.

Verurteilt wegen Meinungsäußerung

Zu dritter Haftstrafe verurteilt, weil sie für ihren Glauben eintrat

Eine 67-jährige Einwohnerin von Chongqing wurde am 30. März 2023 wegen Praktizierens von Falun Dafa zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Dies ist das dritte Mal, dass Yu Hong verurteilt wurde, seit das kommunistische Regime 1999 mit der Verfolgung von Falun Dafa begonnen hat.

Yu wurde am 25. Oktober 2020 von Polizisten aus Chongqing und dem Kreis Shangshui in der Provinz Henan in ihrer Wohnung verhaftet. Die Polizei durchsuchte vier Stunden lang ihre Räumlichkeiten und beschlagnahmte ihren Computer und einen USB-Stick.

Monate zuvor war Yu Xiurong, eine andere Praktizierende aus Chongqing (nicht mit Yu Hong verwandt), durch die Internetpolizei von Shangshui festgenommen worden. Die Polizei in Shangshui beschuldigte Yu Xiurong, Informationen über Falun Dafa auf Sina Weibo, einer beliebten chinesischen Mikroblogging-Website, veröffentlicht zu haben. Sie reisten über 1.000 Kilometer weit, um die Praktizierende am 31. Dezember 2019 zu verhaften.

Nach Yu Xiurongs Festnahme nahm die Polizei aus Henan im Juli und Oktober 2020 drei weitere weibliche Praktizierende in Chongqing in Gewahrsam: Han Weifang, Wang Daiqing und Yuan Rong. Das Bezirksgericht Chuanhui in der Stadt Zhoukou, Provinz Henan verurteilte die drei Frauen zu Freiheitsstrafen: Han und Yuan zu jeweils fünf und Wang zu drei Jahren.

Die Polizei verdächtigte Yu Hong, Informationen über die Verhaftung von vier anderen Praktizierenden an die Website Minghui.org weitergegeben zu haben. Die Polizisten nahmen sie deswegen fest und sperrten sie in das Untersuchungsgefängnis Chongqing 1.

Für Yu Hongs über 90-jährige behinderte, inkontinente Mutter, die sich in einem verwirrten Zustand befand, war die Verhaftung ein schwerer Schlag. Sie war vollständig auf Yus Pflege angewiesen. Die betagte Rentnerin kam in einem Pflegeheim unter, wo sie vier Monate später, am 11. Februar 2021, starb.

Als Yu am 9. Februar 2023 vor dem Bezirksgericht Jiulongpo erschien, gingen ihr Sohn und andere Familienangehörige zum Gericht, um der Verhandlung beizuwohnen. Jedoch schickte der Gerichtsdiener sie weg mit der Begründung, dass die Anhörung an diesem Tag nicht stattfinden würde. Das war eine Lüge. Die Familie war erschüttert, als sie erfuhr, dass die Anhörung doch an diesem Tag stattfand. Erst am 30. März erfuhren sie von Yus Verurteilung.

Drei Jahre Gefängnis – wegen eines Flyers über Falun Dafa

Am 6. April 2023 wurde ein 43-Jähriger aus der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt, weil er einen Flyer über Falun Dafa aufgehängt hatte. Die Verurteilung brachte seinen 15-jährigen Sohn, der aufgrund eines Unfalls in jungen Jahren geistig behindert ist, in eine schwierige Lage.

Cai Huaxing

Als Cai am Abend des 19. März 2022 einen Flyer über Falun Dafa vor dem Haus eines Einwohners anbrachte, wurde er angezeigt und zwei Tage später festgenommen.

Am 2. November 2022 wurde Cai im Rahmen einer Videokonferenz in der Haftanstalt des Bezirks Baiyun angehört. Der Staatsanwalt legte keine Beweise dafür vor, dass Cai die Strafverfolgung untergraben hatte oder jemand zu Schaden gekommen war.

Cais Anwalt beantragte Freispruch. Der Praktizierende sagte auch selbst zu seiner Verteidigung aus. Er erklärte, indem er Falun Dafa praktiziere, wolle er lediglich ein guter Mensch sein. Am 6. April 2023 verkündete der Richter das Urteil.

Als die Verfolgung im Jahr 1999 begann, war Cai gerade erst 19 Jahre alt. Da er damals an seinen Glauben festhielt, wurde er ins Zwangsarbeitslager Sanshui eingewiesen und in der dortigen Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Im Winter zwangen die Wärter Cai, stundenlang im Freien zu stehen, wobei er nur dünn bekleidet war. Außerdem wurde er an gefesselten Handgelenken aufgehängt und verprügelt, weil er gegen die Verfolgung protestiert hatte.

Mutter von zwei Kindern in weniger als zwei Jahren erneut zu Gefängnisstrafe verurteilt

Eine hochrangige Ingenieurin aus Shanghai wurde kürzlich von einem Gericht in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu zu 16 Monaten Haft verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Dies ist das zweite Mal, dass die 40-jährige Yang Hui wegen ihres Glaubens verurteilt wurde, seit sie 2018 mit Falun Dafa begonnen hat.

Yang hat einen Sohn, der in die fünfte Klasse geht, und eine Tochter, die die Oberstufe besucht und im Juni dieses Jahres die Aufnahmeprüfung für die Hochschule ablegen wird. Die zweifache Mutter wurde Anfang Juni 2022 auf dem Weg zu einer Geschäftsreise nach Lanzhou verhaftet. Sie war angezeigt worden, weil sie mit einem anderen Passagier über Falun Dafa gesprochen hatte.

Nachdem Yang einige Tage auf einer Polizeiwache in der Stadt Tianshui, Provinz Gansu festgehalten worden war, wurde sie am 12. Juni in die Haftanstalt Nr. 1 der Stadt Lanzhou verlegt, das etwa 320 Kilometer entfernt liegt. Die Polizei von Lanzhou legte ihren Fall am 22. September der Staatsanwaltschaft für Eisenbahnverkehr in Lanzhou vor, die am 17. Oktober 2022 Anklage gegen Yang erhob. Die Staatsanwaltschaft leitete ihren Fall dann an das Eisenbahntransportgericht in Lanzhou weiter. Sie stand am 16. März 2023 vor Gericht und wurde kürzlich zu sechzehn Monaten Haft verurteilt. Sie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Yangs Verhaftung erfolgte nur sieben Monate, nachdem sie aus einer einjährigen Haftstrafe entlassen worden war. Zuvor war sie am 8. November 2020 verhaftet worden. Ihre Wohnung wurde durchsucht und sie wurde im Untersuchungsgefängnis des neuen Bezirks Pudong festgehalten. Ihre Verhaftung wurde am 11. Dezember bestätigt. Ein Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft des neuen Bezirks Pudong befragte sie am 19. Februar 2021. Dabei versuchte er, sie zu einem Schuldeingeständnis zu zwingen, aber sie weigerte sich, dem nachzukommen. Das Bezirksgericht Fengxian hielt am 26. Oktober 2021 eine Verhandlung über ihren Fall ab und verurteilte sie zu einem Jahr Haft.

Frühere Berichte:

Bilanz im März 2023: Insgesamt 116 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Februar 2023: Insgesamt 110 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Januar 2023: Insgesamt 117 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt