Bilanz Januar 2023: Insgesamt 117 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im Januar 2023 wurden insgesamt 117 Fälle gemeldet, in denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.

Von den neu bestätigten Fällen fanden elf zwischen 2015 und 2020 statt, 19 im Jahr 2021, 61 im Jahr 2022 und 26 im Januar 2023. Die Verzögerung bei der Berichterstattung ist auf die strenge Informationszensur des kommunistischen Regimes zurückzuführen, das versucht, die Verfolgung im Verborgenen zu halten, um eine internationale Untersuchung zu vermeiden.

Die verurteilten Praktizierenden stammten aus 15 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Shandong meldete mit 24 die meisten Fälle, gefolgt von Liaoning (20), Jilin (18), Guangdong (14) und Peking (10). In den übrigen zehn Regionen wurden einstellige Fallzahlen von eins bis sechs registriert.

Die Haftstrafen der Falun-Dafa-Praktizierenden reichten von acht Monaten bis zu 8,5 Jahren, mit einem Durchschnitt von 3,4 Jahren. 38 Praktizierende wurden zu Geldstrafen zwischen 2.000 und 100.000 Yuan (275–13.730 Euro) verurteilt, die sich insgesamt auf 420.000 Yuan (57.663 Euro) beliefen und einen Durchschnitt von 11.053 Yuan (1.517,50 Euro) ergaben.

Die 59 Praktizierenden, deren Alter bekannt war, waren zu dem Zeitpunkt, als ihre Fälle erstmals gemeldet wurden, zwischen 20 und 80 Jahre alt. 19 der Betroffenen waren im Alter von 60 bis 69 Jahren, 14 im Alter von 70 bis 79 Jahren und zwei im Alter von über 80 Jahren. Unter den Verurteilten befanden sich Lehrer, Ingenieure, Busfahrer, Buchhalter, Fabrikarbeiter und Leiter von Steuerbüros.

Es folgen Beispiele von Verurteilungen. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden können Sie hier herunterladen (PDF).

Verurteilt, weil sie Stellung bezogen haben

Mann erhält zweite Gefängnisstrafe von Gericht außerhalb der Provinz, weil er Informationen über Falun Dafa online verbreitet hat

Ein 57-jähriger Einwohner der Stadt Pingdu in der Provinz Shandong wurde kürzlich zu vier Jahren Haft verurteilt, weil er auf die 23 Jahre dauernde Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) aufmerksam gemacht hatte.

Li Shihai wurde am 14. Juni 2022 von der Polizei in der Stadt Luoyang, Provinz Henan verhaftet, weil er Informationen über die Verfolgung von Falun Dafa in sozialen Medien geteilt hatte. Die Beamten beschlagnahmten sowohl sein Handy als auch das seiner Frau und brachten ihn an diesem Tag nach Luoyang.

Die Polizei behauptete, die Beamten hätten herausgefunden, dass Li zwei Chatgruppen in sozialen Medien eingerichtet und dort Informationen über Falun Dafa geteilt habe. Die erste Gruppe habe über 700 Follower und die zweite mehr als 3.000.

Am 10. Januar 2023 erschien Li vor dem Bezirksgericht Chanhe Hui in Luoyang, wo sein Anwalt auf nicht schuldig plädierte. Danach informierte der Anwalt seine Familie am 21. Januar 2023, dass er zu vier Jahren Haft verurteilt worden sei. Zum Zeitpunkt dieses Berichts läuft das Berufungsverfahren noch.

Seit dem Beginn der Verfolgung wurde Li wiederholt verhaftet und gefoltert. Zweimal kam er in eine psychiatrische Klinik, einmal erlitt er einen Nervenzusammenbruch. Im Jahr 2016 wurde er erneut verhaftet und später zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Acht Praktizierende zu jahrelanger Haft verurteilt (Provinz Shandong)

Am 4. Januar 2023 wurden acht Praktizierende aus dem Kreis Guan, Provinz Shandong zu 3–7,5 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht befand sie für schuldig, für Falun Dafa geworben und entsprechende Informationsmaterialien hergestellt zu haben. Die meisten Praktizierenden legten Berufung ein.

Die acht Betroffenen, die meisten von ihnen Bauern, waren im Zeitraum Mai bis August 2022 festgenommen worden. Ihre Anhörung fand am 21. Dezember vor dem Kreisgericht Guan unter dem Vorsitz des Richters Fan Bin statt. Beisitzende Richter waren Zheng Lianfei und Hu Quanming. Die Anschuldigung lautete: Untergrabung der Strafverfolgung.

Eine der Angeklagten war die 51-jährige Zhang Yuxiang. Sie argumentierte, dass das Praktizieren von Falun Dafa durch kein chinesisches Gesetz jemals als Straftat eingestuft worden sei. Im Gegenteil, wer Falun Dafa praktiziere, halte sich fit und gesund, was auch den Arbeitgebern zugutekomme und in erheblichem Umfang medizinische Kosten einspare. Außerdem würden Praktizierende Wert darauf legen, gute Menschen zu sein.

Die Staatsanwaltschaft legte als Beweismittel die in den Wohnungen der Praktizierenden gefunden Materialien vor, darunter Falun-Dafa-Broschüren, Neujahrsbilder und Ornamente. Weder der Staatsanwalt noch der Richter gaben Auskunft darüber, wie die Praktizierenden durch den Besitz dieser Gegenstände die Strafverfolgung untergraben haben sollen.

Es folgen weitere Einzelheiten zu den acht Praktizierenden und ihren Urteilen.

Zhang wurde zu siebeneinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 18.000 Yuan (rund 2.400 Euro) verurteilt. Sie war am 18. August verhaftet und am 13. September in Strafhaft genommen worden. Als Polizisten ihre Wohnung durchsuchten, beschlagnahmten sie 20.000 Yuan (ca. 2.700 Euro) Bargeld.

Auch der 60-jährige Xu Hengkui wurde zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 18.000 Yuan verurteilt. Er war am 13. Mai 2022 verhaftet, dann aber Anfang Juni wegen seines schlechten Zustandes auf Kaution freigelassen worden. Zuvor war er am 28. Februar 2002 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.

Der 61-jährige Kong Dequan wurde am 29. Juli festgenommen. Das Urteil lautete sieben Jahre und vier Monate Gefängnis sowie 16.000 Yuan (ca. 2.200 Euro) Geldstrafe. Er war schon einmal, am 5. Mai 2001, zu drei Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt worden.

Zhon Chunbao, 48, ehemaliger Vize-Direktor eines Finanzamtes, wurde am 15. Mai in Gewahrsam genommen. Man verhörte ihn mehrmals und folterte ihn drei Tage lang mit Schlafentzug. Gegen ihn verhängte das Gericht vier Jahre Haft und 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) Geldstrafe.

Die 47-jährige Gao Shuzhen wurde zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan verurteilt. Sie war bereits am 1. März 2022 von den Behörden festgenommen und kurzzeitig inhaftiert worden. Am 13. Mai wurde sie von Polizisten schikaniert. Sie beschlagnahmten ihren Computer. Am 26. Juli nahmen die Beamten sie erneut fest. Am 30. Juli stellte die Polizei Gao unter Hausarrest, bevor sie am 22. September in Strafhaft genommen wurde.

Am 28. Juli wurde der 71-jährige Han Zhenlin abgeführt und später wie Gao zu vier Jahren Haft und 10.000 Yuan verurteilt. Laut Angaben der Polizei soll er sich Rechtszentrum des Kreises Guan befinden. Als die Familie im Internet nach dieser Einrichtung suchten, fanden sie keinerlei Informationen. Nach einer früheren Verhaftung am 18. November 2015 befand sich Han für fünf Tage in Gewahrsam.

Der 68-jährige Zhang Bingliang wurde am 19. August verhaftet. Die Polizei beschlagnahmte 200.000 Yuan (ca. 27.000 Euro) Bargeld, das er durch den Verkauf von Düngemitteln eingenommen hatte. Sein Urteil lautete vier Jahre Haft und 10.000 Yuan (ca. 1.400 Euro) Geldstrafe.

Der 55-jährige Wang Ruixiang wurde zu drei Jahren und 8.000 Yuan (ca. 1.100 Euro) Geldstrafe verurteilt.

Kleinunternehmerin zu sechs Jahren Haft verurteilt – sie hatte einer Kundin einen Falun-Dafa-Kalender geschenkt

Die 53-jährige Li Honghong aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning wurde kürzlich wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt.

Li besitzt ein kleines Geschäft für Bettwaren. Weil sie am 29. Oktober 2021 einer Kundin einen Kalender mit Informationen über Falun Dafa gab, zeigte sie jemand bei der Polizei an, die sie am 23. Januar 2022 verhaftete. Sowohl ihr Geschäft als auch ihre Wohnung wurden durchsucht.

Nach 14 Tagen auf der Polizeiwache überstellte man Li am 8. Februar 2022 in das Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Shenyang. Die Polizei übergab ihren Fall Ende Februar an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Liaozhong. Die Staatsanwaltschaft erhob im Juni Anklage gegen sie und legte ihren Fall dem Bezirksgericht Liaozhong vor.

Der Richter hielt am 24. November 2022 eine virtuelle Anhörung zu Lis Fall ab. Ihre Familie durfte der Anhörung nicht beiwohnen. Li sagte zu ihrer eigenen Verteidigung aus und betonte, dass sie durch das Praktizieren von Falun Dafa gegen keine Gesetze verstoßen habe. Lis Familie wurde Anfang Januar 2023 darüber informiert, dass sie zu sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.800 Euro) verurteilt worden war. Sie hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Während der einjährigen Untersuchungshaft nahm Li über 15 Kilo ab, ihr Haar ergraute und sie erkrankte an hohem Blutdruck. Die Unterbrechung ihrer Geschäftstätigkeit brachte ihre Familie in große finanzielle Bedrängnis. Ihr kranker Ehemann ist zu Hause auf sich allein gestellt.

Ältere Praktizierende im Fadenkreuz

71-Jährige wegen ihres Glaubens zu acht Jahren Haft verurteilt

Han Lihua, eine 71-jährige Einwohnerin der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang wurde kürzlich wegen ihres Glaubens an Faun Dafa zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (ca. 7.000 Euro) verurteilt.

Han, eine Rentnerin der Daqing Ölförderanlage, wurde am 22. November 2020 verhaftet. Mehr als 20 Polizeibeamte durchsuchten ihre Wohnung. Sie kam noch am selben Tag gegen Kaution frei.

Am 2. August 2022 wurde Han vor dem Bezirksgericht Ranghulu angeklagt. Richter Leng Zhiqiang fragte sie, ob sie die bei ihr beschlagnahmten Falun-Dafa-Materialien als Beweis für ihre Schuld anerkenne. Sie argumentierte, dass der Besitz der Materialien an sich gegen kein Gesetz verstoße, dass sie nicht anwesend gewesen sei, als die Polizei ihre Wohnung durchsuchte, und dass sie die beschlagnahmten Gegenstände nie überprüft oder eine Beschlagnahmungsliste vorgelegt bekommen habe.

Hans Anwalt plädierte in ihrem Namen auf nicht schuldig und wies die gegen sie erhobene Anschuldigung zurück, nämlich „Untergrabung der Strafverfolgung“. Diese Anklage verwenden die chinesischen Justizbehörden standardmäßig zur Kriminalisierung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Er argumentierte, die Staatsanwaltschaft habe es versäumt, die angebliche kriminelle Absicht von Han zu beweisen oder zu zeigen, wie sie ein Gesetz untergraben oder welchen Schaden sie einer Person oder dem Land zugefügt habe. Er forderte den Richter auf, sie freizusprechen.

Der Richter fragte Han, ob sie es sich leisten könne, die Geldstrafe zu bezahlen. Sie sagte, sie könne es nicht, weil ihre Rente seit acht Jahren ausgesetzt sei.

Wegen Hans hohem Blutdruck wollte die örtliche Haftanstalt sie nicht aufnehmen. Ihre Schwiegertochter erhielt am 29. Dezember eine SMS des Bezirksgerichts Ranghulu und des Obersten Gerichts der Provinz Heilongjiang. Darin wurde ihr mitgeteilt, dass ein Schuldspruch ergangen sei und ein Bescheid in Kürze erwartet werde.

Am 3. Januar 2023 wurde Han benachrichtigt, dass sie ihr Urteil am folgenden Tag im Gerichtsgebäude abholen solle. Ihr wurde mitgeteilt, dass sie zu acht Jahren und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan verurteilt worden war. Das Urteil wurde auf den 28. Dezember datiert. Es ist nicht klar, ob sie in Gewahrsam genommen wurde oder nicht.

Seit das kommunistische Regime Chinas 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hat, wurde Han wiederholt wegen ihres Glaubens verfolgt. Sie wurde sechs Monate lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten, 2001 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt (die sie aus gesundheitlichen Gründen nicht antrat) und 2008 zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Krebskranke Frau wegen ihres Glaubens inhaftiert – Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung wird verweigert

Jiang Shumei, eine 67-jährige Einwohnerin der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, bei der Brustkrebs diagnostiziert worden war, wurde im Oktober 2022 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa ins Gefängnis eingeliefert.

Jiang war am 26. Februar 2021 verhaftet worden, als sie zusammen mit einer anderen Praktizierenden, der 76-jährigen Xu Zhenying, zu Hause die Lehre von Falun Dafa las. Polizisten durchsuchten Jiangs Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, ihren Computer und ihren Drucker.

Jiang und Xu wurden später ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Shenyang gebracht. Jiang wurde nach ihrer Ankunft in der Haftanstalt untersucht; dabei wurde Brustkrebs festgestellt.

Das Bezirksgericht Huanggu verurteilte Xu im Mai 2021 zu zwei Jahren und Jiang im September 2021 zu fünf Jahren Haft. Beide legten beim Mittleren Gericht der Stadt Shenyang Berufung ein, aber das Gericht entschied, die ursprünglichen Urteile aufrechtzuerhalten.

Trotz Jiangs Brustkrebsdiagnose nahm das Frauengefängnis 2 in Liaoning sie im Oktober 2022 auf, nachdem ihre Aufnahme zuvor abgelehnt worden war. Ihre Familie beantragte eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für sie, aber das Gefängnis lehnte dies mit der Begründung ab, dass dies für sie nicht in Frage komme.

67-Jähriger insgeheim zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

Su Yucai war der letzte Falun-Dafa-Praktizierende aus seiner Region, der zu Zwangsarbeitslager verurteilt worden war, bevor das Arbeitslagersystem 2013 abgeschafft wurde. Nun wurde der inzwischen 67-Jährige zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Ein Geschäftsinhaber hatte ihn angezeigt, weil er mit ihm über Falun Dafa gesprochen hatte.

Seit seiner Verhaftung am 16. August 2022 befindet sich Su in Isolationshaft. Im November 2022 erfuhr seine Familie von seiner heimlichen Verurteilung. Die Behörden weigern sich, den Aufenthaltsort und den aktuellen Zustand des Praktizierenden bekanntzugeben.

Su lebt in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin. Am 25. Mai 2022 sprach er beim Einkaufen mit dem Inhaber eines Lebensmittelgeschäfts über Falun Dafa. Dieser nahm das Gespräch heimlich auf und rief die Polizei. Als Su das Geschäft verlassen wollte, hielt der Besitzer ihn auf, bis die Polizei eintraf. Mehrere Beamte brachten Su zur Polizeiwache Nanhu und nahmen ihm seinen Ausweis weg. Ihm wurde auferlegt, sich jede Woche auf der Polizeiwache zu melden.

Am 16. August 2022 gegen 8 Uhr morgens klopften drei Beamte an Sus Tür und gaben vor, Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees zu sein. Sus Enkel öffnete und musste mit ansehen, wie die Polizisten hereinstürmten und seinen Großvater festnahmen.

Nach drei Tagen auf der Polizeiwache brachte man Su in die Zweite Haftanstalt von Changchun. Seither sind sämtliche Familienkontakte untersagt. Die Polizei gab die Akte an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang, die Anklage erhob und den Fall an das Bezirksgericht Chaoyang weiterleitete. Indes rief die Familie immer wieder bei der Polizei und dem Gericht an, aber niemand nahm die Anrufe entgegen.

Für Sus Sohn, der nach einem Schlaganfall invalide ist, war die Verhaftung ein schwerer Schlag. Der junge Mann leidet unter Blutdruckschwankungen und häufigen Krämpfen.

Pflegebedürftige Angehörige ohne Hilfe

Auf dem Weg zu ihrer kranken Tochter verhaftet – 75-Jährige insgeheim verurteilt

Fast zwei Jahre war Zhao Shuqin, eine 75-jährige Bewohnerin der Stadt Daan, Provinz Jilin verschwunden. Im Jahr 2021 bestätigte man ihrer Familie schließlich, dass sie insgeheim wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt und in das Frauengefängnis Jilin gebracht worden war.

Als ihre Tochter vor zwei Jahren krank wurde und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, wollte Zhao Shuqin, nach Peking reisen, um sich um ihre Tochter und die beiden kleinen Enkelkinder zu kümmern. Während des Umsteigens am Bahnhof Changchun in der Provinz Jilin am 9. März 2021 wurde sie angehalten und ihr Gepäck durchsucht. Als die Polizei dabei Falun-Dafa-Materialien in ihrer Tasche fand, verhafteten sie Zhao.

Die Polizei behauptete, dass sie Zhao einsperren müssten, da das kommunistische Regime zu dieser Zeit seinen Nationalkongress in Peking abhielt und sie die Neigung habe, „die soziale Ordnung zu stören“.

Die Behörden hielten Zhao im Untersuchungsgefängnis der Stadt Baicheng fest und verweigerten ihr Familienbesuche. Zhao forderte wiederholt ihre Freilassung, damit sie sich um ihre kranke Tochter kümmern könne, aber ohne Erfolg.

Später wurde Zhao an einen anderen Haftort verlegt, doch die Behörden ließen ihre Familie im Ungewissen über ihren Verbleib. Ihre Familie bestätigte kürzlich, dass sie zu 3,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 700 Euro) verurteilt wurde. Sie wurde in die 10. Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz gebracht.

Laut einem Insider wurde Zhao ebenfalls wegen einer Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert, während sich der Gesundheitszustand ihrer Tochter in den letzten zwei Jahren weiter verschlechtert habe, so dass sich die Tochter in einer bedenklichen Situation befinde.

73-Jähriger wegen seines Glaubens zu 3,5 Jahren Haft verurteilt, seine blinde Frau bleibt sich selbst überlassen

Wang Zizhou, ein 73-jähriger Einwohner der Stadt Nanyang, Provinz Henan wurde kürzlich wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Die Inhaftierung von Wang ließ seine Frau, die auf beiden Augen blind ist, in einer furchtbaren Lage zurück.

Wang wurde am 8. Juni 2021 zu Hause verhaftet. Seine Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, drei Mobiltelefone und ein Mediaplayer wurden konfisziert. Die Polizei hielt ihn im Untersuchungsgefängnis des Landkreises Sheqi fest und überließ seine blinde Frau sich selbst.

Am 15. Juni, eine Woche nach Wangs Verhaftung, schikanierte die Polizei seine Tochter und drohte ihr, sie zu verhaften und ihr neugeborenes Baby in ein Waisenhaus zu bringen.

Polizisten brachen am 25. Juni 2021 mehrere Schlösser von Wangs Wohnung auf und durchsuchten sie erneut. Sie beschlagnahmten weitere persönliche Gegenstände, darunter zwei andere Mobiltelefone.

Am 6. Dezember 2021 kehrte die Polizei ein drittes Mal zu Wangs Wohnung zurück und durchsuchte sie abermals. Seine Tochter, die gerade dort war, weil sie ihre Mutter versorgte, wurde verhaftet und zehn Tage lang in der Haftanstalt Sheqi festgehalten. Während dieser Zeit konnte sie ihr einmonatiges Baby nicht stillen.

Die Familie erfuhr kürzlich, dass Wang zu 3,5 Jahren Haft verurteilt und in das Gefängnis Xinmi der Stadt Zhengzhou gebracht worden war.

Dies ist das zweite Mal, dass Wang wegen seines Glaubens verurteilt wurde. Er war bereits am 18. Juli 2019 festgenommen worden. Damals waren seine Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und Gemälde mit dem Thema Falun Dafa mitgenommen worden. Seine Verhaftung wurde am 22. Juli 2019 von der Staatsanwaltschaft des Landkreises Sheqi genehmigt. Später verurteilte man ihn zu einem Jahr Gefängnis.

Frau aus Hubei muss fast vier Jahre ins Gefängnis, arbeitsunfähiger Ehemann bleibt unversorgt

Shu Yunlan ist in der Stadt Hanchuan in der Provinz Hubei zuhause. Kürzlich wurde sie zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, weil sie sich weigerte, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Die 56-jährige Shu Yunlan wurde am 14. September 2022 verhaftet. Ihre Verhaftung brachte ihren Mann in eine schwierige Lage. Denn nachdem er einen Schlaganfall erlitten hat und seitdem arbeitsunfähig ist, ist er auf ihre Pflege angewiesen. Ihr Anwalt beantragte am 10. Oktober bei der Polizeibehörde der Stadt Hanchuan, sie gegen Kaution freizulassen, damit sie sich um ihren Mann kümmern kann, aber die Polizei reagierte nicht auf seinen Antrag.

Mitte Dezember 2022 erhielt Shus Tochter einen Anruf vom Kreisgericht Xiaochang und erfuhr, dass das Gericht eine Woche später eine virtuelle Anhörung angesetzt hatte. Aufgrund der Pandemie konnte Shus Anwalt nicht an der Anhörung teilnehmen. Auch ihre Familie nahm nicht daran teil.

Als Shus Tochter am 18. Januar 2023 beim Gericht anrief, um sich nach ihrer Mutter zu erkundigen, wurde ihr mitgeteilt, dass sie verurteilt worden sei. Das Gericht hat ihr noch keinen Ausdruck des Urteils zukommen lassen.

Shu ist in der Vergangenheit bereits mehrfach verhaftet worden. Im Jahr 2008 wurde sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Durch Folter im Arbeitslager abgemagert – jetzt erneut zu drei Jahren Haft verurteilt

Gao Hong, ein 55-jähriger Einwohner der Stadt Zibo, Provinz Shandong, wurde am 29. August 2022 verhaftet. Am 5. Dezember 2022 verurteilte ihn das Bezirksgericht Zichuan zu drei Jahren Haft.

Durch Gaos Inhaftierung ist seine 85-jährige Mutter in einer schwierigen Lage. Sie leidet unter Bluthochdruck und einer schweren Herzerkrankung. Ihr Mann ist 2018 verstorben, sodass sie vollkommen auf die Hilfe ihres Sohnes angewiesen ist. Nun ist sie auf sich alleingestellt.

Im Jahr 1991 erwarb Gao seinen Abschluss an der China-Universität für Erdölwesen mit dem Hauptfach Automatisierungstechnik und erhielt eine Stelle am Petrochemischen Forschungsinstitut in Qilu. Als Gao die positiven Veränderungen seiner Eltern, die mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatten, erlebte, wandte auch er sich 1997 dieser Meditationslehre zu. Nach seiner Aussage gewann er dadurch Weisheit, die ihm später mehrere Preise für technologische Entwicklungen bei seiner Arbeit einbrachten.

Weil er an seinem Glauben festhielt und über die Verfolgung sprach, wurde er wiederholt verhaftet und am 26. August 2008 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Im Zwangsarbeitslager 2 in der Provinz Shandong durfte Gao sieben Tage lang nicht schlafen, wurde geschlagen und mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Aus Protest trat er in den Hungerstreik und weigerte sich, die Zwangsarbeit zu leisten. Die Wärter reagierten mit verschärfter Verfolgung. Drei Tage lang musste Gao stillstehen. An den folgenden 81 Tagen musste er jeden Tag von 5:30 Uhr bis 23:00 Uhr auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Als Gao am 3. Oktober 2009 aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands vorzeitig freigelassen wurde, war er nur noch Haut und Knochen.

Gao Hong nach seiner Entlassung aus dem Zwangsarbeitslager

Am 15. Juli 2020 brach die Polizei in Gaos Wohnung ein. Gaos Mutter, Liang Zhongxian, war zu diesem Zeitpunkt allein in der gemeinsamen Wohnung. Polizisten behaupteten, sie hätten eine Falun-Dafa-Broschüre in der Nachbarschaft gefunden. Sie vermuteten, dass Liang diese verteilt habe. Gaos Mutter wurde verhaftet und zum Verhör zur Polizeiwache gebracht. Die Beamten beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, Computer, Drucker, Tablet und sogar eine Schreibtischlampe.

Als Gao am Nachmittag von der Arbeit nach Hause kam, wurde auch er abgeführt. Bis zum folgenden Nachmittag verhörten die Beamten den Praktizierenden. Aufgrund der Corona-Pandemie kam er nicht in Gewahrsam, sondern erhielt eine Bewährungsfrist von einem Jahr.

Praktizierende aus allen Lebensbereichen betroffen

Veteran ohne Rechtsbeistand verurteilt

Luo Banglin, ein 40-jähriger Veteran aus dem Landkreis Miyi, Provinz Sichuan wurde am 15. März 2022 zu Hause von sieben Beamten der Staatssicherheit des Landkreises Miyi verhaftet. Seine Falun-Dafa-Bücher, Fotos des Begründers von Falun Dafa, Computerspeicherkarten, Mobiltelefone sowie der Geschäfts-Computer und Geschäftsdrucker wurden konfisziert.

Seine Frau Hong stellte bei der Staatsanwaltschaft den Antrag, ihren Mannes im Rahmen einer Familienbeistandschaft verteidigen zu wollen. Hu Shouhua, der für den Fall zuständige Staatsanwalt, verlangte von ihr eine schriftliche Zusage, keinen Anwalt für ihren Mann zu beauftragen. Sie weigerte sich, ein solches Versprechen abzugeben.

Hong reichte die Verteidigungserklärung am 12. August ein und erhielt drei Tage später einen Anruf von Hu. Er erklärte ihr, dass sie kein Recht habe, ihren Mann als nicht-anwaltliche Verteidigerin zu vertreten oder ihn in der Haftanstalt zu besuchen.

Ohne Luo einen Rechtsbeistand zu gewähren, verurteilte ihn das Bezirksgericht Miyi am 23. Dezember 2022.

Luo hatte von 2003 bis 2005 zwei Jahre in der Armee in Tibet gedient. Er hatte an Höhenkrankheit gelitten und war nach Beendigung seines Dienstes allgemein bei schlechter Gesundheit. Er hatte Schlafstörungen und war kraftlos. Später begann er auf Empfehlung eines Freundes, Falun Dafa zu praktizieren und wurde wieder gesund. Dann gründete er eine Mangofarm und eröffnete einen Online-Shop, um die Früchte zu verkaufen.

Ehemalige Hochschulprofessorin zum dritten Mal verurteilt - sie hatte in der Öffentlichkeit über ihren Glauben gesprochen

Seit 2008 wurde eine ehemalige Hochschulprofessorin dreimal wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt, wobei jede Verhaftung nur wenige Monate nach Beendigung der vorherigen Haftstrafe erfolgte.

Wang Jiafang, eine 58-jährige Einwohnerin der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong, wurde zuletzt am 10. September 2021 verhaftet, als sie vor einem Einkaufszentrum mit Menschen über Falun Dafa sprach.

Das Bezirksgericht Liwan verurteilte Wang im Juli 2022 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (rund 1.350 Euro). Sie legte gegen das Urteil Berufung ein. Das Mittlere Gericht der Stadt Guangzhou bestätigte am 26. Dezember 2022 das ursprüngliche Urteil.

Wangs jüngste Verhaftung erfolgte wenige Monate nach ihrer Entlassung am 26. April 2021. Davor hatte sie eine dreieinhalbjährige Haftstrafe abgeleistet, die durch dasselbe Bezirksgericht in Liwan verhängt worden war. Die vorherige Verhaftung am 27. Oktober 2017 erfolgte weniger als ein Jahr nach ihrer Entlassung aus dem Frauengefängnis der Provinz Guangdong, wo sie neun Jahre verbracht hatte. Sie hatte oft mit starken Leberschmerzen zu kämpfen, da sie im Gefängnis schwer gefoltert und in den Unterleib getreten wurde.

Wang war früher außerordentliche Professorin für Mathematik an der Universität Guangzhou. Ihr Sohn litt an einem angeborenen Herzfehler, und so interessierte sie sich für Falun Dafa, nachdem sie zahlreiche Berichte über die wundersame Heilkraft der Praxis gehört hatte. Sie und ihr Sohn beschlossen, Falun Dafa auszuprobieren. Der Zustand des Jungen verbesserte sich deutlich, was Wang in ihrer Entschlossenheit bestärkte, Falun Dafa zu praktizieren.

Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 nutzte Wang jede Gelegenheit, um die Menschen darüber aufzuklären, dass Falun Dafa nicht so ist, wie es in der staatlichen Propaganda dargestellt wird. Aus diesem Grund wurde sie mehrfach verhaftet und dreimal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.

Polizist zu drei Jahren Haft verurteilt – weil er Falun Dafa praktiziert

Lin Lisheng, ein 65-jähriger Einwohner der Stadt Maoming in der Provinz Guangdong, hatte früher als Polizeibeamter auf dem Bahnhof von Maoming gearbeitet. Als er am 11. März 2020 mit dem Zug unterwegs war, wurde er von seinen ehemaligen Kollegen verhaftet, als sie in seiner Tasche ein Falun-Dafa-Buch und mehrere Geldscheine mit Informationen über Falun Dafa fanden.

Aufgrund der strengen Zensur in China bedienen sich viele Praktizierende kreativer Methoden, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen, einschließlich des Drucks von Informationen auf Papiergeld.

Die Polizei durchsuchte Lins Wohnung und hielt ihn im Untersuchungsgefängnis 1 der Stadt Maoming fest. Aus Sorge bestach seine Familie die Polizei, um Lins Freilassung zu erwirken. Aus Angst vor der Verfolgung hörte Lin auf, Falun Dafa zu praktizieren. Kurze Zeit später erlitt er einen Schlaganfall. Der Arzt sagte, er könne nicht mehr geheilt werden.

Nach seiner Heimkehr fing Lin wieder an, Falun Dafa zu praktizieren. Bald darauf war er wieder gesund. Als die Polizei davon erfuhr, verhaftete sie ihn am 27. Juni 2021 erneut und übergab seinen Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Maonan. Am 23. Dezember 2022 fand Lins Anhörung vor dem Bezirksgericht von Maonan statt. Der Vorsitzenden Richter Ke Xuejun verurteilte ihn zu drei Jahren Haft.

Im Geheimen für ihren Glauben verurteilt, betagte Eltern ohne Pflege

Yu Zhen, eine Busfahrerin bei der Qilu Petrochemical Company aus der Stadt Zibo, Provinz Shandong, wurde Ende Oktober 2022 verhaftet. Laut einem Insider hatte die Polizei sie ins Visier genommen, weil sie entweder Informationen über Falun Dafa im Internet verbreitet oder die Falun-Dafa-Lehre mit anderen Praktizierenden gelesen habe. Laut Minghui.org vorliegenden Meldungen wurde sie zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt.

Yus 95-jähriger Vater und ihre 87-jährige Mutter waren bisher auf ihre Hilfe angewiesen, beispielsweise beim Einkaufen, Wäschewaschen, den Hausputz und bei der medizinischen Versorgung. Ohne sie befinden sich die zwei in einer schwierigen Lage.

Yu war bereits am 24. März 2018 verhaftet worden. Auch damals wurde ihre Wohnung durchsucht. Am 7. Juli ließ man sie gegen Kaution frei, nachdem sie fast vier Monate im Untersuchungsgefängnis von Zhangdian verbracht hatte.

Ehemaliger Finanzbeamter wegen seines Glaubens zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt

Wenige Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest am 22. Januar 2023 wurde der 61-jähriger Cheng Quanlong aus der Stadt Guangshui, Provinz Hubei, wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu eineinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 700 Euro) verurteilt. Er legte Berufung ein.

Chen war im Juli 2022 verhaftet worden. Jemand hatte ihn angezeigt, weil er mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei durchsuchte seine beiden Wohnungen und beschlagnahmte acht Falun-Dafa-Bücher. Am 24. Juli wurde er unter Hausarrest gestellt. Die Staatsanwaltschaft der Stadt Guangshui erhob am 15. September 2022 Anklage wegen „Untergrabung der Strafverfolgung durch eine Sekte“ – einem üblichen Vorwand, mit dem Falun-Dafa-Praktizierende angeklagt werden. Der Fall wurde an das Gericht der Stadt Guangshui weitergegeben, das ihn Mitte Januar 2023 verurteilte.

Im Rahmen einer früheren Verfolgung hatte Cheng bereits drei Jahre Haft verbüßt und war von der Steuerbehörde seines Dienstes enthoben worden.

Mehrmals verurteilt

Nach 15 Jahren Haft erneut wegen ihres Glaubens zu zwei Jahren verurteilt

Eine Einwohnerin der Stadt Dongguan, Provinz Liaoning wurde kürzlich zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 410 Euro) verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Vor dem letzten Urteil war Liu Mei insgesamt 15 Jahre eingesperrt, davon zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager und 13 Jahre im Gefängnis. Infolge der Folter litt sie an Herzbeschwerden, Tuberkulose und Hirnatrophie und wäre mehrmals fast gestorben.

Liu war am 7. November 2021 festgenommen worden, als sie auf dem Rückweg vom Einkaufen war. Die Polizei versprach ihr, sie in zwei Stunden freizulassen, wenn sie kooperiere. In diesem Glauben unterschrieb Liu einige Dokumente und gab dadurch zu, dass fünf Informationskarten über Falun Dafa, die bei einer anderen Praktizierenden beschlagnahmt worden waren, in Wirklichkeit ihr gehörten.

Als Liu nach der Unterzeichnung der Dokumente nach Hause wollte, bestand die Polizei auf die Durchführung eines PCR-Tests. Da mehrere Beamte engen Kontakt zur ihr gehabt hätten, wolle man sicherstellen, dass Liu nicht mit Corona infiziert sei. Als am nächsten Tag das negative Testergebnis vorlag, änderte die Polizei die Verwaltungshaft in eine Strafhaft um und behielt Liu 15 Tage in Gewahrsam.

Aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung wurde Liu nach weiteren Tagen Haft am 17. Dezember 2021 freigelassen. Später teilte die Polizei ihr mit, dass die Anklage fallengelassen geworden sei und sie noch das Dokument zur Freilassung gegen Kaution unterschreiben müsse. Als Liu am 11. Oktober 2022 zur Staatsanwaltschaft ging, erfuhr sie, dass gegen sie Anklage erhoben worden war.

Am 13. Dezember erschien Liu vor Gericht. Sie forderte den Staatsanwalt auf, das Verhör-Video auf der Polizeiwache zu prüfen. Doch der Staatsanwalt behauptete, dass die Polizeistation wegen eines Stromausfalls an diesem Tag nichts aufgezeichnet habe. Am 29. Dezember 2022 verurteilte das Gericht Liu zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 410 Euro).

Frühere Verfolgung

Liu wurde auf dem Land geboren. Ihr Vater war Sprachlehrer an der Oberschule und gut in Kunst und Sport. Er konnte mehrere Musikinstrumente spielen, so dass Liu und ihre Geschwister verschiedene Instrumente spielen lernten. Fast jede Nacht wurde mit Singen und Musizieren verbracht. Sie wurden von ihren Verwandten und Nachbarn beneidet.

Später wurde Lius Vater versetzt und sie zogen in die Stadt. Mit der Versetzung und Beförderung veränderte sich Lius Vater. In den 1980er Jahren bat er um Scheidung, was Lius Mutter und ihre Geschwister schockierte. Die Geschwister waren traurig und verärgert über ihren Vater, als sie sahen, wie ihre Mutter litt.

1995 begann Liu, Falun Dafa zu praktizieren und folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Langsam vergab sie ihrem Vater. Bei der Arbeit wurde sie jedes Jahr als vorbildliche Mitarbeiterin ausgezeichnet.

Nach Beginn der Verfolgung wurde Liu verhaftet, weil sie nach Peking gereist war, um zu petitionieren. Eines Tages hielten ein paar Polizisten sie in der Haftanstalt fest und peitschten sie mit Gürteln und Bambusstöcken aus. Liu fiel nach einiger Zeit in Ohnmacht und konnte spüren, wie sie in der Luft schwebte und sich wegbewegte. Sie hörte jedoch, wie jemand von weitem ihren Namen rief und folgte dieser Stimme. Nach einer Weile sah sie einige Menschen, die sie umringten. Einige führten Nadeln in ihren Körper ein, manche weinten und andere riefen ihren Namen. Dann fühlte sie Schmerzen, wusste aber nicht, wo sie war. Endlich erkannte sie, dass sie sich in der Haftanstalt befand. In diesem Moment hörte sie jemanden sagen, dass sich ihre Augen bewegen und sie ins Leben zurückkommen würde. Dann kam Liu zu sich.

Nachdem Liu aufgewacht war, hatte sie extreme Schmerzen und ihr Gesäß, ihr unterer Rücken und ihre Oberschenkel waren geschwollen und schwarz angelaufen.

Im Jahr 2002 wurde Liu mit ihrem Mann, ebenfalls ein Falun-Dafa-Praktizierender, verhaftet und zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Liu kam in das Frauengefängnis Liaoning. Ende 2007 litt sie infolge der Folter an Bluthochdruck und Herzbeschwerden.

Jeden Tag erbrach sie Blut wegen einer Tuberkuloseerkrankung. Sie litt unter Hormonstörungen und ihr Magen war aufgebläht, so dass der Umfang größer als der ihrer Brust war. Außerdem hatte sie Blut im Stuhl und im Urin und entwickelte eine Hirnatrophie. Sie konnte nur noch verschwommen sehen. Die eine Hälfte ihres Gesichts war rot und geschwollen, die andere Hälfte eingefallen. Liu blutete an den Füßen, die zugleich geschwollen waren. Sie fühlte sich, als würden Tiere in ihrem Gehirn herumrennen und brüllen, berichtete sie später. Die Arterien auf der linken Seite des Halses waren geschwollen und bluteten, und ihr Hals fühlte sich so schrecklich an, als ob jemand sie erwürgen würde. Zudem litt sie an Atemnot. Außerdem hatte sie einen Knoten in der Brust, war abgemagert und unfähig, für sich selbst zu sorgen. Sie brauchte ständig jemanden, der ihr half, wenn sie gehen oder die Toilette benutzen wollte.

Im Jahr 2015 wurde Liu freigelassen und musste bei einem Verwandten wohnen. Obwohl sie sich selbst noch nicht von der Folter erholt hatte, kümmerten sie und ihr Mann sich fast einen Monat lang um ihre Schwiegermutter, weil die Geschwister ihres Mannes dies verweigerten.

Liu und ihr Mann nahmen später ihre Schwiegermutter mit zu sich nach Hause und pflegten sie. Das taten sie, obwohl ihre Schwiegermutter ihre Ehe nicht gutgeheißen hatte, weil Liu nach einem Arbeitsunfall an der Hand verletzt war. Während ihre Schwiegermutter bettlägerig war, kochte Liu für sie deren Lieblingsessen, massierte sie, half ihr beim Baden und brachte ihr Snacks.

Frau aus Yunnan zum vierten Mal zu Haftstrafe verurteilt

Kurz nachdem Li Qun aus einer vierjährigen Haftstrafe entlassen worden war, wurde sie erneut wegen Praktizierens von Falun Dafa verhaftet und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.

Es war das vierte Mal, dass die die ehemalige Mitarbeiterin der Energiebehörde des Bezirks Yanshan seit Beginn der Verfolgung verurteilt worden war.

Das erste Mal wurde sie im Jahr 2004 festgenommen und zu vier Jahren Haft verurteilt. Nach ihrer Freilassung am 22. Mai 2008 kündigte ihr der Arbeitgeber. Danach verdiente sie ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Waren an einem Marktstand.

Weil Li mit ihren Kunden über Falun Dafa gesprochen hatte, wurde sie am 20. April 2009 erneut verhaftet und im Untersuchungsgefängnis des Kreises Yanshan festgehalten. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in den Hungerstreik. Zwei Wochen später wurde sie zu fünf Jahren Haft im Frauengefängnis Nr.2 der Provinz Yunnan verurteilt.

Lis nächste Verhaftung erfolgte im Juni 2017. Das Gericht der Stadt Wenshan verurteilte sie am 1. September 2017 zu vier Jahren Haft. Beamte brachten sie um das chinesische Neujahrsfest 2018 herum in ein Gefängnis.

Früherer Bericht:

Bilanz 2022: Insgesamt 633 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt