Bilanz Februar 2023: Insgesamt 110 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

(Minghui.org) Im Februar 2023 wurden insgesamt 110 Fälle von Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet, die wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.

Unter den neu gemeldeten Fällen ereigneten sich 15 zwischen 2014 und 2021, 66 im Jahr 2022, vier im Januar 2023 und 24 im Februar 2023. In einem Fall fehlen Informationen über den Zeitpunkt der Verurteilung und die Dauer der Strafe.

Die verurteilten Praktizierenden stammten aus 12 Provinzen und 3 zentral verwalteten Gemeinden (Peking, Chongqing und Tianjin). Shandong registrierte mit 37 die meisten Fälle, Heilongjiang lag mit 19 Fällen auf dem zweiten Platz. In den übrigen Regionen gab es zwischen einem und neun Fälle.

Die Haftstrafen der Praktizierenden reichten von zwei Monaten bis zu acht Jahren. Unter den 45 Praktizierenden, deren Alter bekannt war, waren die Verurteilten zwischen 25 und 88 Jahre alt, darunter 8 über 70 und 5 über 80 Jahre. Darunter befanden sich der stellvertretende Direktor einer Grundschule, ein Hochschulprofessor, ein pensionierter Ingenieur und ein ehemaliger Sekretär der Archivabteilung des Außenministeriums.

Nachfolgend sind einige ausgewählte Verurteilungsfälle aufgeführt. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier heruntergeladen werden:  (PDF)

Junge Praktizierende verurteilt

34-Jähriger zu acht Jahren Gefängnis verurteilt

Am 15. Februar 2023 verurteilte ein Gericht einen 34-Jährigen nach fast zwei Jahren Haft zu acht Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 4.100 Euro).

Qu Xing stammt aus der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning und lebt in der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan. Seit seiner Jugend interessierte er sich für spirituelle Kultivierungsmethoden. Er studierte Buddhismus und reiste nach Tibet, um dort den Tantrismus zu lernen. Später ging er nach Nepal, wo er bei einem berühmten Mönch in die Lehre gehen wollte. Dieser legte sich jedoch nicht fest, ob er Qu als Schüler aufnehmen würde, und behielt ihn zunächst ein Jahr im Kloster. Qu lebte in einem Bambuszelt und führte ein sehr einfaches Leben.

Im Jahr 2018 stieß er im Internet auf Falun Dafa. Nachdem er das  Zhuan Falun gelesen hatte, war er begeistert. Falun Dafa sei genau das, wonach er gesucht habe, sagte er. Dem Mönch erzählte er, dass er sich im Falun Dafa kultivieren wolle. Dieser freute sich sehr für Qu.

Auf dem Weg zurück in die Heimat reiste Qu durch Chengdu. Die Stadt gefiel ihm so gut, dass er beschloss, sich dort niederzulassen. In Chengdu wurde er am 8. Juni 2021 festgenommen, denn es hatte ihn jemand angezeigt, weil er während der Lieferung von Lebensmitteln Plakate mit Inhalten zu Falun Dafa aufgehängt hatte.

Während des Prozesses gegen Qu am 15. Februar 2023 wurde das Gericht von den Gerichtsdienern schwer bewacht. Seine Familie, einschließlich seiner Mutter, durfte nicht an der Verhandlung teilnehmen. Sein Anwalt plädierte auf nicht schuldig, doch der Richter verurteilte ihn an diesem Nachmittag zu acht Jahren Haft.

25-Jähriger wegen Praktizierens von Falun Dafa zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

Ein 25-jähriger Einwohner der Stadt Changsha, Provinz Hunan wurde am 15. Februar 2023 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.

Sun Yushan wurde am 20. Januar 2022 verhaftet und zwei Tage später in das Untersuchungsgefängnis Nr. 2 der Stadt Changsha gebracht. 

Richter Chen Yuchao hatte ursprünglich eine Anhörung für den 28. Juli 2022 angesetzt, diese jedoch am Tag vor dem Gerichtstermin abgesagt, ohne eine Erklärung dafür abzugeben. Suns Familie forderte die Einstellung des Verfahrens – jedoch vergeblich.

Am 15. Februar 2023, dem Verhandlungstag, standen mehrere Polizeiautos und ein Krankenwagen um das Gericht herum. Und es waren auch einige Regierungsbeamte anwesend.

Das Gericht erlaubte zunächst nur zehn Personen, an der Verhandlung teilzunehmen, ließ aber später den größten Teil von Suns Familie herein, da sie heftig protestierten. Richter Chen unterbrach wiederholt die Rede von Suns Familienverteidiger.

Sun bestand darauf, dass er mit dem Praktizieren von Falun Dafa gegen kein Gesetz verstoßen habe. Er beklagte, dass er in den drei Tagen, die er auf der Polizeiwache festgehalten wurde, nur eine Mahlzeit bekommen habe.

Am Ende des Prozesses verurteilte der Richter Sun zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.365 Euro).

Verweigerte Rechtsvertretung

Richtlinie in Changchun verbietet Falun-Dafa-Praktizierenden, sich von Anwälten vertreten zu lassen

Ein 47-jähriger Einwohner der Stadt Changchun, Provinz Jilin wurde im Februar 2023 zu 1,5 Jahren Haft verurteilt. Seit seiner Verhaftung im vergangenen Juli wegen des Praktizierens von Falun Dafa war Wang Peng der Rechtsbeistand entzogen worden.

Cao Hui, stellvertretender Leiter der Polizeiwache der Caiyu-Straße, schickte am 20. Juli 2022 einen Beamten zu Wangs Wohnung, um dort nach dessen Mutter zu suchen, die wie er ebenfalls Falun Dafa praktiziert. Als er feststellte, dass seine Mutter, die einst mit Wang in der Wohnung gelebt hatte, untergetaucht war, um sich vor ihnen zu verstecken, durchsuchte die Polizei die Wohnung und nahm Wangs Computer, sein Handy und seine Falun-Dafa-Bücher mit.

Wangs Wohnung nach der Hausdurchsuchung

Die Polizei sperrte Wang in der Strafanstalt Weizigou in Untersuchungshaft. Seine Familie engagierte einen Anwalt für ihn. Doch als der Anwalt Wang in der Haftanstalt besuchen wollte, verweigerten ihm die Wärter den Zutritt und behaupteten, dass er die Erlaubnis der Staatssicherheit brauche.

Daraufhin engagierte Wangs Familie einen anderen Anwalt. Doch die Staatssicherheit weigerte sich, den Besuchsantrag des Anwalts zu genehmigen.

Danach rief die Familie die Hotline des Bürgermeisters an, um eine Beschwerde gegen die Polizei einzureichen, erfuhr jedoch, dass es beim Komitee für Politik und Recht Changchun eine Richtlinie gebe, die Falun-Dafa-Praktizierenden verbiete, sich von Anwälten vertreten zu lassen.

Das Bezirksgericht Kuancheng hielt am 21. November 2022 eine Anhörung zu Wangs Fall in der Haftanstalt ab. Seine Familie bestätigte kürzlich, dass er zu 1,5 Jahren Haft verurteilt wurde. 

Veteran ohne Rechtsbeistand verurteilt

Ein 40-jähriger Veteran aus dem Landkreis Miyi, Provinz Sichuan wurde kürzlich wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu drei Jahren Haft verurteilt.

Luo Banglin wurde am 15. März 2022 zu Hause verhaftet. Einen Monat nachdem er Mitte April 2022 in das Untersuchungsgefängnis Mianshawan verlegt worden war, befragte ihn ein Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Landkreises Miyi und sagte, er plädiere für eine Gefängnisstrafe von 3 oder 3,5 Jahren.

Luos Frau Hong stellte bei der Staatsanwaltschaft den Antrag, ihn als seine nicht-anwaltliche Verteidigerin zu vertreten. Hu Shouhua, der für den Fall zuständige Staatsanwalt, verlangte von ihr, schriftlich zu versprechen, keinen Anwalt für ihren Mann zu beauftragen. Sie weigerte sich, ein solches Versprechen abzugeben.

Hong reichte ihre Verteidigungserklärung am 12. August ein und erhielt drei Tage später einen Anruf von Hu. Hu erklärte ihr, dass sie kein Recht habe, ihren Mann als nicht-anwaltliche Verteidigerin zu vertreten oder ihn in der Haftanstalt zu besuchen.

Ohne Luo einen Rechtsbeistand zu gewähren, verurteilte ihn das Bezirksgericht Miyi am 23. Dezember 2022.

Luo hatte von 2003 bis 2005 zwei Jahre in der Armee in Tibet gedient. Er litt an Höhenkrankheit und nach Beendigung seines Dienstes war er allgemein bei schlechter Gesundheit. Er hatte Schlafstörungen und war kraftlos. Später begann er auf Empfehlung eines Freundes, Falun Dafa zu praktizieren und wurde wieder gesund. Dann gründete er eine Mangofarm und eröffnete einen Online-Shop, um die Früchte zu verkaufen.

Die Notlage der Familien

70-Jähriger zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt – seine Frau stirbt vor Kummer

Zhang Guosheng aus der Stadt Chifeng, Innere Mongolei, wurde im Juli 2022, wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag, verhaftet. Am 30. Oktober 2022 starb seine Frau im Alter von 65 Jahren aus Sorge um ihren Mann. Er war kurz zuvor zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er Falun Dafa praktizierte. Nach seiner Festnahme verschlechterte sich ihr Zustand so rapide, dass sie ihrem Kummer erlag.

Der Verhaftung von Zhang liegt eine Festnahme vom 18. Oktober 2019 zugrunde. Damals geriet er auf einem Bauernmarkt ins Visier der Polizei. Die Beamten nahmen ihm die Schlüssel weg und durchsuchten seine Wohnung, als niemand da war. Da Zhang unter hohem Blutdruck litt, weigerte sich die örtliche Haftanstalt, ihn aufzunehmen. So kam er noch am selben Abend gegen Kaution frei.

Der Staatsanwalt teilte Zhang 2020 mit, dass er Anklage gegen ihn erheben werde. Um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, versteckte sich Zhang vor der Polizei. Zeitgleich setzte die Sozialversicherungsbehörde seine Rentenzahlungen aus.

Während Zhang untergetaucht war, durchsuchten Polizisten mehrfach seine Wohnung und die seiner Tochter. Nachdem die Polizei erfahren hatte, dass Zhangs über 80-jährige Mutter im Krankenhaus lag, suchten sie ihn auch dort.

Eines Abends, als Zhangs Frau Lu Lianli alleine zu Hause war, rief die Polizei einen Schlosser, der die Tür aufbrach. Als die Beamten bemerkten, dass Zhang nicht zu Hause war, fuhren sie nachts in seine Heimatstadt und durchsuchten dort die Wohnungen seiner Onkel.

Außerhalb seiner Heimatprovinz zu Gefängnis verurteilt – Ehefrau immer noch auf der Flucht

Guo Yuanrongs Familie bestätigte kürzlich, dass er wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde.

Die Verurteilung von Guo, einem 59-jährigen Einwohner des Landkreises Wei, Stadt Zhangjiakou, Provinz Hebei, geht auf eine frühere Verhaftung von ihm und seiner Frau Cai Jinchuan vom 30. August 2019 zurück, als beide in einer Gruppenverhaftung von acht Personen sowohl in Hebei als auch im nahe gelegenen Landkreis Guangling, Stadt Datong, Provinz Shanxi, ins Visier genommen wurden.

Beamte brachten Guo ins Untersuchungsgefängnis des Kreises Hunyuan, Provinz Shanxi, wo er Bluthochdruck, Diabetes und Herzrhythmusstörungen bekam. Nach 30 Tagen kam er auf Kaution frei. Seine Frau trat im Frauengefängnis der Stadt Zhangjiakou, Provinz Hebei in Hungerstreik und wurde acht Tage später ebenfalls gegen Kaution freigelassen. Das Paar sah sich gezwungen unterzutauchen, um eine weitere Verfolgung zu vermeiden.

Am 8. September 2022 nahmen Polizisten Guo in der Wohnung seines Neffen im Kreis Guangling fest und brachten ihn erneut ins Untersuchungsgefängnis Hunyuan. Als sich sein Zustand drastisch verschlechterte, wurde er ins Gefängniskrankenhaus verlegt.

Am 12. Januar 2023 sprach Guos Familie mit Sun Jianjiang, einem Richter des Gerichts Yungang in der Stadt Datong. Er versprach, sich zu melden, sobald ein Anhörungstermin anberaumt werde. Am 2. Februar erkundigte sich die Familie erneut nach dem Fall, woraufhin der Richter mitteilte, dass er Guo zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt habe. Er stellte klar, dass er nicht verpflichtet gewesen sei, die Familie über das Urteil zu informieren; schließlich sei Guo erwachsen.

Wie die Angehörigen mitteilten, war der Praktizierende zwischenzeitlich aus dem Krankenhaus entlassen und zurück ins Untersuchungsgefängnis gebracht worden. Die Wärter würden der Familie das Besuchsrecht verweigern, hieß es.

Guos Frau hingegen befindet sich zum Zeitpunkt dieses Berichtes immer noch auf der Flucht.

USA: Tochter eines Praktizierenden protestiert vor chinesischer Botschaft für die Freiheit ihres Vaters

Vor kurzem wurde Tang Lirong aus der Stadt Deyang in der Provinz Sichuan heimlich zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert. Seine Tochter, die sich derzeit in den USA aufhält, protestierte vor der chinesischen Botschaft in Los Angeles. Sie verlangt von den chinesischen Behörden die sofortige Freilassung ihres Vaters.

Der etwa 60-jährige Tang war am 2. April 2020 an seinem Arbeitsplatz verhaftet worden. Polizisten brachen in sein Büro ein, schlugen ihm ins Gesicht und legten ihm Handschellen an. Am selben Tag wurde seine Wohnung durchsucht. Die Beamten beschlagnahmten Personalausweis und Reisepass des Praktizierenden. Während der Wohnungsdurchsuchung zeigte ein Beamter ihm kurz einen Zettel, bei dem es sich um den Durchsuchungsbefehl handeln sollte. Da Tang das Schriftstück nicht lesen durfte, ist nicht klar, ob dies tatsächlich ein amtliches Dokument war.

Die Polizisten nahmen Tang eine Blutprobe und Fingerabdrücke ab, bevor sie ihn am nächsten Tag in den Hausarrest entließen.

In der Zeit vom 20. April bis 18. Mai lud die Polizei Tang fünfmal vor. Sie versuchten, von ihm weitere Informationen über die Praktizierende Zhao Jie zu bekommen. Außerdem zeigten die Beamten Tang eine Liste mit über 20 englischen Namen und fragten, wer diese Personen seien.

Während der Praktizierende am 27. April 2020 in China von der Polizei verhört wurde, rief ein Beamter seine Tochter Tang Rui in den USA an. Die Beamten wussten, dass auch sie Falun Dafa praktiziert. Sie wollten von ihr wissen, was sie in den Vereinigten Staaten macht und welche Praktizierenden sie dort kennt. Zu ihrem Vater sagten die Polizisten: „Wir können Ihrer Tochter momentan nichts tun, weil sie in den USA ist. Aber sobald sie zurückkommt, werden wir sie verhaften.“

Tang wurde am 8. Februar 2023 vor das Bezirksgericht Jingyang geladen. Sobald er dort ankam, wurde er zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus und anschließend zur Ortspolizei gebracht. Ein Polizeibeamter namens Diao gab an, dass das Gericht die Polizei angewiesen hatte, ihn zu verhaften, bevor sein Fall verhandelt wurde.

Später verurteilte das Gericht Tang insgeheim zu vier Jahren Gefängnis, ohne seine Familie darüber zu informieren, wie ein Insider am 20. Februar bestätigte.

Nach drei Haftstrafen im Arbeitslager jetzt erneut wegen seines Glaubens verurteilt

Die Familie bestätigte kürzlich, dass Wu Dexiuer heimlich zu vier Jahren Haft verurteilt worden ist, weil er an Falun Dafa glaubt. Wu aus der Stadt Jiaohe, Provinz Jilin wurde am 13. Mai 2022 in seiner Mietwohnung verhaftet. Die Polizei stellte während der Razzia das ganze Haus auf den Kopf.

Wus über 70-jährige Schwester rief mehrfach den für Wus Fall zuständigen Beamten Zhu Siyu an, um sich nach ihrem Bruder zu erkundigen. Zhu antwortete ihr zunächst, weigerte sich aber, ihr irgendwelche Informationen zu geben. Als sie weiter anrief, nahm Zhu den Hörer nicht mehr ab. So benutzte sie ein anderes Telefon, damit er antworten musste.

Außerdem kontaktierte sie mehrere Anwaltskanzleien, aber kein Anwalt war bereit, den Fall ihres Bruders zu übernehmen. Immer wenn sie daran dachte, dass ihr Bruder verhaftet worden war, brach ihr der kalte Schweiß aus und sie konnte nachts nicht mehr schlafen.

Später erfuhr sie, dass Wu bereits Anfang Mai verhaftet worden war, nachdem sein Vermieter seine Wohnungstür für die Polizei geöffnet hatte. Da er negativ auf COVID-19 getestet wurde, durfte er nach Hause gehen, wurde aber unter stationäre Überwachung gestellt. Mehrere Polizisten wechselten sich ab, um ihn rund um die Uhr zu überwachen, bevor sie ihn am 13. Mai erneut festnahmen.

Wus jüngerer Bruder erhielt am 9. Februar 2023 eine SMS vom Stadtgericht Shulan. Darin hieß es, Wu sei zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 680 Euro) verurteilt worden. Ein Gefängniswärter aus Gongzhuling meldete sich am 18. Februar telefonisch bei Wus Bruder und bestätigte ihm, dass Wu aufgenommen worden war.

Wu hatte im Juni 1996 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Nachdem das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung eingeleitet hatte, wurde er wiederholt verhaftet und interniert, weil er seinen Glauben verteidigt hatte. Er verbüßte drei Arbeitslager-Haftstrafen von insgesamt vier Jahren. Während seiner Haft war er brutalen Schlägen, Elektroschocks und Zwangsernährung ausgesetzt.

Im Visier, weil sie Stellung bezogen

70-Jährige aus Heilongjiang wegen Verteilung von Falun-Dafa-Materialien zu drei Jahren Haft verurteilt

Die 70-jährige Jiang Yifen aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang wurde am 17. Januar 2023 zu drei Jahren Haft verurteilt, weil sie sich für Falun Dafa eingesetzt hatte.

Zunächst wurde ihr Ehemann Kan Daping am 3. März 2022 von der Polizei verhaftet, als er auf dem Heimweg von seiner Arbeit in einem Zentrum für Pandemiekontrolle war. Kurz darauf entließ ihn sein Arbeitgeber. Anschließend brach die Polizei in die Wohnung des Paares ein und beschlagnahmte Jiangs Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und mehrere Mobiltelefone.

Während Kan bald nach der Verhaftung freikam, blieb seine Frau in Polizeigewahrsam. Nach 40 Tagen Quarantäne im Untersuchungsgefängnis des Kreises Mulan wurde sie in das Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Harbin verlegt.

Als die Polizei Jiangs Fall bei der Staatsanwaltschaft einreichte, fügte sie den Beweismitteln der Anklage ein Straßenüberwachungsvideo bei, das sie beim Verteilen von Falun-Dafa-Materialien in der Nähe des Postamts im Bezirk Acheng zeigte. Außerdem legten sie die von ihrem Mobiltelefon aufgezeichneten Standortdaten vor und ihre Fingerabdrücke, die mit denen der Materialien übereinstimmten. Die Polizei beschuldigte Jiang, eine Wiederholungstäterin zu sein, da sie bereits zu vier Jahren Haft wegen Praktizierens von Falun Dafa verurteilt worden war.

Das Ortsgericht verurteilte Jiang am 17. Januar 2023 zu drei Jahren Haft.

Pekingerin wegen Verteilung von Materialien über Falun Dafa zu 27 Monaten Haft verurteilt

Eine Pekingerin wurde kürzlich zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, weil die Polizei behauptet hatte, sie hätten ihre DNA auf Materialien über Falun Dafa gefunden, die außerhalb ihres Stadtviertels verteilt worden waren.

Zhao Xiuhuan

Zhao Xiuhuan, 68, wurde am 21. November 2020 verhaftet und im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Haidian festgehalten. Die Polizei sagte, dass eine Überwachungskamera sie beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa aufgezeichnet habe. Sie behauptete, dass sie ihre DNA auf einer der sieben Exemplare der Materialien gefunden hätten, die sie aus Fahrradkörben und unter dem Scheibenwischer eines Autos außerhalb ihres Wohnviertels eingesammelt hätten.

Das Bezirksgericht Haidian hielt am 11. Juni 2021 eine Anhörung zu Zhaos Fall ab. Der Richter setzte danach zwei weitere Anhörungen an, sagte aber beide Verhandlungen ab, ohne eine Erklärung dafür abzugeben. Seit 2022 durfte Zhaos Anwalt sie aufgrund strenger COVID-Beschränkungen nicht mehr besuchen. Erst kürzlich bestätigte der Anwalt, dass Zhao verurteilt wurde. Weitere Details sind nicht bekannt.

Rentnerin verurteilt wegen „Verbreitung reaktionärer Reden“ – sie hatte Informationen über Falun Dafa verschickt (Provinz Hubei)

Eine 68-jährige Frau aus der Stadt Macheng in der Provinz Hubei wurde von der Polizei in der Stadt Nanjing in der Provinz Jiangsu verhaftet, weil sie Informationen über Falun Dafa ins Internet gestellt hatte. Unter brutaler Folter musste Zou Guixiang während der zehnmonatigen Haftstrafe Falun Dafa abschwören.

Zou, eine Rentnerin, hat früher in einer Seidenraupenfabrik gearbeitet. Sie schreibt Falun Dafa die Heilung ihrer unheilbaren Krankheit zu. Wegen ihres Glaubens an Falun Dafa wurde sie in den letzten zwei Jahrzehnten wiederholt verfolgt.

Am 10. Dezember 2021 öffnete sie gegen 20 Uhr der Polizei von Nanjing und Macheng die Tür. Die Polizisten hatten sie getäuscht und zum Öffnen der Tür verleitet. Ihre Falun-Dafa-Bücher, das Foto des Begründers von Falun Dafa, Informationsmaterialien, sieben Handys und 7.000 Yuan (rund 1.000 Euro) in bar wurden beschlagnahmt.

Nach einem kurzen Verhör auf der Polizeiwache Nanhu in Macheng brachten die Polizisten sie über Nacht nach Nanjing. Sie hielten sie weitere Tage auf der Polizeiwache in Chunxi fest, wo sie sie verhörten. Danach brachten sie Zou in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Nanjing, wo sie zehn Tage lang bleiben musste. Sie weigerte sich, die Fragen der Polizei nach der Herkunft der Falun-Dafa-Materialien zu beantworten. Später verlegte die Polizei sie in ein geheimes Gefängnis, wo sie während ihrer fünfmonatigen Inhaftierung häufig verhört wurde.

Da Zou auch Informationen über Falun Dafa über WeChat (eine Social-Media-Plattform) verschickt hatte, erachteten die Polizei und die Staatssicherheit in Nanjing ihren Fall als bedeutsam. Sie beschuldigten sie der „Zusammenarbeit mit antichinesischen ausländischen Kräften“ und der „Verbreitung reaktionärer Reden“. Sie bildeten eine Sondereinheit und verhörten sie immer wieder dazu, wie sie mit „ausländischen Kräften konspiriert“ habe.

Nach monatelangen Ermittlungen bestätigte die Polizei, dass Zou alle ihre Mobiltelefone und Sim-Karten gekauft hatte, ohne jemanden außerhalb Chinas zu kontaktieren. Ohne ausreichende Beweise verurteilte das Gericht in Nanjing sie schließlich wegen „Verbreitung reaktionärer Reden“ zu zehn Monaten Haft.

Auch nach ihrer Verurteilung verhörten die Stasi-Beamten sie weiter. Sie ließen das Licht in ihrem Zimmer rund um die Uhr brennen und zwangen sie, täglich bis zu zehn Stunden lang Propagandavideos anzusehen, in denen Falun Dafa verleumdet und das kommunistische Regime gelobt wurde.

Während Zous Gefängnisaufenthalt kam der stellvertretende Leiter des Polizeireviers Gaochun dreimal nach Macheng, um ihren Mann und ihre Tochter zu schikanieren. Auch Zous Bruder blieb von den Schikanen nicht verschont. Die Polizei nahm ihre Familienangehörigen auf Video auf und versuchte, sie zu zwingen, Informationen gegen sie zu liefern.

Zou bemerkte, dass die Wärter eine kristallartige Substanz in ihr Trinkwasser gaben. Von da an litt sie gelegentlich unter hohem Blutdruck und einmal verspürte sie ein Engegefühl in der Brust. Ihr Körper war kalt und sie konnte nur schwer atmen.

Neben der Verabreichung von Medikamenten rationierten die Behörden auch Zous Essen und ließen sie hungern. Ihr Gewicht sank in fünf Monaten von etwa 60 Kilogramm auf 45 Kilogramm. Erst als sie in Hungerstreik trat, begannen die Behörden, ihr eine regelmäßige Menge an Nahrung zu geben.

Die fünf Monate, die sie in dem geheimen Gefängnis verbrachte, wurden von den Behörden nur zur Hälfte auf ihre Haftzeit angerechnet. Ihre Haftzeit wurde schließlich um zweieinhalb Monate verlängert. Sie kam am 21. Dezember 2022 frei.

Massenverhaftung von Praktizierenden bei Razzias und Verurteilung

Zwei Frauen nach Razzia zu Gefängnisstrafen von vier und acht Jahren verurteilt

Kürzlich wurden zwei Frauen wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnisstrafen von acht und vier Jahren verurteilt. Es handelte sich um Cheng Qiaoyun und Du Chunxiang aus der Stadt Daqing, Provinz Heilongjiang.

Die beiden Frauen waren am 12. Juli 2022 bei einer Razzia festgenommen worden, von der 135 Praktizierende betroffen waren. Weitere 89 Praktizierende wurden schikaniert, insgesamt 156 Wohnungen durchsucht.

Der Polizeieinsatz fand acht Tage vor dem 23. Jahrestag des Beginns der Verfolgung von Falun Dafa, dem 20. Juli 1999, statt. Im Rahmen der Aktion sollten die Praktizierenden gezwungen werden, ihren Glauben aufzugeben. Gleichzeitig wollten die Beamten sie daran hindern, in Anbetracht des nahenden Jahrestages auf die Verfolgung aufmerksam zu machen und ihre Stimme für Falun Dafa zu erheben.

Wie ein Polizist mitteilte, war der Einsatz neun Monate lang vorbereitet worden. Praktizierende wurden überwacht und heimlich gefilmt. Das Datum der Razzia stand eine Woche vor dem Einsatz fest. Bei der Festnahme der Praktizierenden gaben die Polizisten weder ihren Namen noch die für sie zuständige Behörde oder sonstige Ansprechpartner bekannt. Es hieß, das sei ein „Staatsgeheimnis“.

Die meisten Verhaftungen erfolgten frühmorgens zwischen 5 und 7 Uhr, als die Praktizierenden noch zu Hause waren. Viele persönliche Gegenstände wurden beschlagnahmt, insbesondere Falun-Dafa-Bücher, Fotos des Begründers von Falun Dafa, Laptops, Mobiltelefone sowie Flyer, die der Aufklärung der Bürger über die Verfolgung dienten. All dies nutzte die Polizei als Beweise, um die Praktizierenden hinter Gitter zu bringen.

Neben Chen und Fu wurden inzwischen noch zwei weitere Frauen zu Gefängnisstrafen verurteilt: Tang Zengye zu zweieinhalb und Li Dongju zu fünfeinhalb Jahren.

Wiederholte Verfolgung

Nach zwölf Jahren Haft und Folter: Mann aus Hubei wegen seines Glaubens zu weiteren vier Jahren verurteilt

Ein pensionierter Angestellter der Seuchenpräventionsbehörde der Stadt Jingmen in der Provinz Hubei wurde kürzlich zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er Falun Dafa praktiziert.

Vor dieser jüngsten Verurteilung war Liu Deyu, 67, bereits mehrfach inhaftiert. Er saß eine Zwangsarbeits- und zwei Gefängnisstrafen ab, insgesamt zwölf Jahre. Um der Verfolgung zu entgehen, musste er mehrmals umziehen und in Höhlen, am Straßenrand oder unter Brücken schlafen.

Liu war am 8. Juli 2022 verhaftet worden, als er auf der Straße mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und nahm seine Falun-Dafa-Bücher und andere Gegenstände mit. Er weigerte sich, die ihm von der Polizei gestellten Fragen zu beantworten.

Das Bezirksgericht Dongbao hielt am 28. Oktober 2022 eine virtuelle Anhörung zu Lius Fall ab. Seine Familie durfte nicht daran teilnehmen. Er lehnte den vom Gericht bestellten Anwalt ab und plädierte selbst auf nicht schuldig. Seine Familie bestätigte kürzlich, dass er zu vier Jahren Haft verurteilt wurde. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts befindet er sich immer noch im Untersuchungsgefängnis der Stadt Jingmen.

Früherer Bericht:

Bilanz Januar 2023: Insgesamt 117 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt