Wie ich meine Angst überwand und bei der Rettung unserer Mitpraktizierenden zu helfen begann

(Minghui.org) Als ich aus dem Gefängnis freikam, verlor ich meine Familie und meine Arbeitsstelle im öffentlichen Dienst. Ich hatte furchtbare Angst. Als mich dann ein Mitpraktizierender fragte, ob ich mich dem Team anschließen wolle, das versuche, inhaftierte Mitpraktizierende zu retten, war mein erster Gedanke, wie ich mich davor drücken könnte. Ich fand es viel zu gefährlich, sich unmittelbar mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft auseinanderzusetzen. Ich würde bösartigen Leuten direkt die Stirn bieten müssen. In meiner damaligen Verfassung – mit meiner damaligen Xinxing – wagte ich nicht einmal, darüber nachzudenken.

Im März 2020, inmitten der Pandemie, wurde dann eine Mitpraktizierende, die ich gut kannte, an die Behörden gemeldet und verhaftet. Ich schickte die relevanten Informationen an die Minghui-Website. Die Praktizierenden außerhalb Chinas griffen die Infos auf und riefen die örtliche Polizeistation an. Zwei Wochen später wurde die Praktizierende freigelassen. Später erzählte sie mir, dass der Politkommissar ihr gesagt habe, man hätte sie angeklagt, wären da nicht die ganzen Anrufe aus dem Ausland gekommen. Das war eine große Ermutigung für mich. Es war beeindruckend, wie wirkungsvoll so eine einfache Methode das Böse in die Schranken wies.

Es war genau, wie der Meister sagt:

„Ihr sollt es nicht unterschätzen, wenn ihr ein Flugblatt oder ein Informationsheftchen nach China schickt oder einmal nach China anruft oder ein Fax schickt oder alle möglichen Informationen nach China schickt, die Wirkung ist sehr groß. Es hat eine große Wirkung für die Einschüchterung und Beseitigung des Bösen, wirklich sehr groß. Dass es im Kopf der Menschen schlechte Gedanken gibt, kommt von der Verleumdungspropaganda jenes Bösen. Wenn sich die Menschen klar darüber werden, dann ist die Zeit gekommen, in der jene bösen Dinge beseitigt und aufgelöst werden. Wenn ein Mensch wirklich ein gigantisches Himmelssystem vertritt, dann bedeutet die Veränderung dieses Menschen die Erlösung einer großen Menge von Lebewesen, wie groß diese Wirkung doch ist!“ (Fa-Erklärung auf einer Rundreise in Nordamerika März 2002)

Einige Monate später erfuhr ich durch einen Anruf, dass eine Mitpraktizierende zum wiederholten Mal verhaftet worden war. Ich war um sie sehr besorgt, spürte aber zugleich die Schatten der Verfolgung, die ich früher selbst erlitten hatte. Die Polizei hatte bei ihr zwei Handys konfisziert, in denen auch meine Telefonnummer gespeichert war. Ich beteiligte mich an den Bemühungen für ihre Freilassung lediglich, indem ich aufrichtige Gedanken aussandte. Mehr tat ich zunächst nicht. Gleichzeitig beschwerte ich mich in Gedanken über ihre Nachlässigkeit beim Umgang mit den Handys.

Dass ich mich nicht wirklich um sie sorgte, merkte ich erst, als ich ganz konkret darum gebeten wurde, bei ihrer Rettung zu helfen. Sie hatte über den Anwalt einer anderen inhaftierten Praktizierenden ihre Absicht übermittelt, einen eigenen Anwalt zu engagieren. Der Koordinator bat mich, mit ihrem Mann Kontakt aufzunehmen, der ebenfalls Falun Dafa praktizierte, aber große Angst hatte. Ich kannte ihn weitläufig und wusste, dass er nicht sehr klar war und sich nicht um die Handy-Sicherheit kümmerte, weshalb ich die Bitte ausschlug.

Doch dann kamen mir die folgenden Worte des Meisters immer wieder in den Sinn:

„Wenn manche Familienangehörigen bei der Verfolgung inhaftiert oder verfolgt werden, setzt ihr euch noch nicht einmal umgehend mit den anderen zusammen gegen die Verfolgung ein, um die Verfolgung zu stoppen, die Verfolgung gegen die Familienangehörigen zu lindern, und sagt noch so etwas wie, dass ihr zu Hause das Fa lernt und nörgelt über alles, was die Lernenden getan haben. Weißt Du, dass die Verringerung oder der Einhalt der Verfolgung gegenüber deinen Familienangehörigen in Haft gerade ein Resultat dessen ist, dass die Dafa-Jünger dem Bösen Einhalt geboten haben, das Böse entlarvt und erschüttert haben und es damit gebremst haben? Wenn sie freigelassen werden, mit welchem Gesicht stehst du ihnen gegenüber? Was hast du für sie getan? Ein sich kultivierender Mensch ist nicht eine sich kultivierende Gottheit. Im Prozess der Kultivierung hat jeder seine Fehler gemacht, der Schlüssel ist, wie man damit umgeht. Manche können es erkennen, manche aber nicht. Es gibt auch welche, die eigensinnig auf die Angst oder andere Faktoren aus sind und es nicht erkennen wollen. Kultivierung heißt nicht einen politischen Kampf der gewöhnlichen Menschen zu betreiben, noch weniger heißt es, um Macht und persönliche Vorteile zu ringen. Solche Anschauungen und schlechten Angewohnheiten, die man sich in der menschlichen Gesellschaft und im Beamtenkreis angeeignet hat, werden unter den gewöhnlichen Menschen auch verachtet, bei der Kultivierung müssen sie umso mehr losgelassen werden.“ (Auch einen Stockschrei, 11.10.2004)

Ja wirklich, wie kann es sein, dass wir ungerührt bleiben, während unsere Mitpraktizierenden verfolgt werden? Wie können wir ihnen unter die Augen treten, wenn sie freigekommen sind? Mich hatte man auch verfolgt. Und ich erinnere mich sehr gut daran, wie sehr ich darauf gebaut hatte, dass die Praktizierenden draußen ihre helfende Hand reichen.

Aufgrund der schrecklichen Umgebung, meinem oberflächlichen Fa-Verständnis und meiner Anhaftung an die Angst war die Mitpraktizierende zu Beginn der Verfolgung bereits einmal für zehn Monate inhaftiert gewesen. Die Praktizierenden in ihrer unmittelbaren Umgebung hatten es damals nicht gewagt, das Böse zu demaskieren und sich nicht an irgendwelchen Versuchen, sie zu retten, beteiligt. Wie betäubt hatten wir einfach gewartet, was passieren würde. Die Praktizierende blieb standhaft und kam schließlich frei. Sie erzählte uns, dass die Polizisten sie gefragt hatten: „Wie kommt es, dass keiner deiner kultivierenden Freunde sich um dich schert?“ Ich hatte mich sehr geschämt. Ein gewöhnlicher Mensch würde alles tun, um seinen Freunden zu helfen, doch wie hatten wir Praktizierende reagiert?

Meine Schwächen erkennen und überwinden, während ich mich für die Rettung anderer engagiere

Endlich konnte ich mich dazu entschließen, dem Team zur Rettung unserer Mitpraktizierenden beizutreten. Möglicherweise spielte auch die emotionale Anhaftung an meine Mitpraktizierenden eine Rolle, aber es war dennoch ein erster Schritt. Ich war nicht sicher, ob die Familie der Praktizierenden wirklich einen Anwalt beauftragen wollte, da ihnen Geld sehr wichtig war. Also bat ich unseren Koordinator, sich mit ihrem Mann zu treffen und sich eine Bestätigung einzuholen.

Es war kein Problem, den Anwalt zu engagieren. Aber am Abend seiner Ankunft ging ihr Mann nicht mehr ans Telefon. Als ich ihn schließlich doch erreichen konnte und ihm sagte, er möge die Unterlagen und das Honorar bereithalten, änderte er plötzlich seine Meinung. Er meinte, dass er den Anwalt bislang nicht getroffen habe und dass er sich von mir gedrängt fühle. Er müsse am nächsten Morgen arbeiten gehen und wollte die Beauftragung des Anwalts verschieben.

Ich wusste, dass das eine Störung durch das Böse war. Er hatte Angst, dass man Druck gegen ihn ausüben würde, seine Arbeitsstelle gefährdet sein könnte oder dass das Anwaltshonorar seine finanziellen Möglichkeiten möglicherweise übersteige. Von daher musste ich zu meiner Bank eilen und Geld abheben, um den Anwalt bezahlen zu können. Dabei war ich voller negativer Gedanken über ihn.

Am nächsten Tag besuchte ich zusammen mit dem Anwalt die inhaftierte Praktizierende. Danach gingen wir zu ihr nach Hause, um ihrem Mann von ihrer Situation zu berichten und seine Unterstützung zu erbitten. Schließlich begleitete er uns zur Polizeiwache, wo er die Freilassung seiner Frau verlangte.

Der Anwalt hatte seit 10 Jahren Erfahrung darin, Falun-Dafa-Praktizierende zu vertreten, und besaß sehr starke aufrichtige Gedanken. Ihr Mann war davon sehr ermutigt und überwand seine Furcht. Zudem halfen ihm die aufrichtigen Gedanken des Koordinators, selbst zu einer aufrechten Haltung zu gelangen. Ich stellte fest, dass sich in der Zwischenzeit auch viele meiner menschlichen Bedenken verflüchtigt hatten und ich voll in dem Engagement für ihre Rettung aufging. Vieles von den Substanzen, die meine Ängste herbeigeführt hatten, war beseitigt worden. Ich kam zu dem Verständnis, dass es in Ordnung ist, wenn wir Ängste haben. Aber es ist wirklich wichtig, dass wir uns ihnen ernsthaft stellen. Wenn man in diesem Prozess seine Ängste verneint oder bereinigt, werden die schlechten Substanzen aufgelöst.

Nachdem sich meine Xinxing erhöht hatte, bemerkte ich, dass ihr Mann die Ängste oder Anschauungen, die ich ihm in meinen Gedanken immerzu unterstellt hatte, gar nicht besaß. Später gelangte ich zu dem Verständnis, dass solange Praktizierende bei der Kultivierung sind, der Meister sie beaufsichtigt. Deshalb sollten wir unsere Mitpraktizierenden nicht mit negativen Gedanken oder durch unsere Anschauungen betrachten. Solange wir starke aufrichtige Gedanken haben, werden sich die Dinge in eine gute Richtung bewegen und die negativen Faktoren werden keine Wirkung mehr ausüben. Letztlich war ihr Mann mit dem Anwalt sehr zufrieden und hatte keine Einwände dagegen, sein Honorar zu übernehmen.

Wie Minghui mir bei der Xinxing-Erhöhung geholfen hat

Ihr Mann wollte die Telefonnummern der Polizisten, die für den Fall zuständig waren, nicht preisgeben. Ich hatte ebenfalls Bedenken, mit hineingezogen zu werden, weshalb ich ihre Handynummern bewusst wegließ, als ich Artikel über die Verfolgung der Praktizierenden verfasste. Der Koordinator bat mich, die Telefonnummern einzufügen, damit die Praktizierenden aus dem Ausland die Polizeibeamten anrufen konnten. Aber wegen meiner Angst kam ich der Bitte des Koordinators nicht nach. Ich hoffte sogar darauf, dass der Artikel gar nicht auf der Minghui-Website erscheinen würde. Aber es dauerte nicht lange, bis er veröffentlicht wurde. Ich schaute mir den Artikel genauer an und bemerkte, dass die Redakteure von Minghui am Ende die Telefonnummern der Täter hinzugefügt hatten. Sie hatten in älteren Berichten nach Informationen über die Täter recherchiert, aber einige der Nummern waren inzwischen veraltet. Als ich das sah, war ich beschämt und fasste den Entschluss, ihnen die aktuellsten Informationen zu geben. Die Praktizierenden bei Minghui bestärkten mich darin, in meiner Kultivierung weiter voranzuschreiten.

Einmal schrieb ich einen Bericht über eine Praktizierende, die verfolgt wurde. Für ein vollständigeres Bild recherchierte ich, welchen Repressionen sie bereits früher ausgesetzt gewesen war. Ich empfand das aber als mühselig und dachte nicht wirklich an den Leser. Mein Text skizzierte, wie die Gefängnisverwaltung sich vor der Verantwortung drückte, den Anwalt drangsalierte und ihn an Treffen mit seiner Mandantin hinderte. Aber dem Bericht mangelte es an den nötigen Details und Beschreibungen, die die einzelnen Absätze sinnvoll miteinander verbanden. Ich hatte den Text eilig fertiggestellt und an die Minghui-Website geschickt. Nach seiner Veröffentlichung auf der Website sah ich, dass die Redakteure zahlreiche Beschreibungen ergänzt hatten, die dem Bericht zu Logik verhalfen, die Hintergründe der Verfolgung besser erklärten und ihn insgesamt abrundeten. Es war mir peinlich, dass ich mir beim Schreiben nicht mehr Mühe gegeben hatte. Genauer betrachtet hatte ich beim Schreiben den Kultivierungsaspekt vernachlässigt. Unter dem Einfluss der Partei-Kultur hatte ich oberflächlich und nachlässig gehandelt.

Der Meister hat uns gesagt:

„Ein ordentlicher, exakter, klarer Artikel, in dem es keine menschlichen Gefühle mehr gibt, kann nicht von einem gewöhnlichen Menschen geschrieben werden, denn das Innere eines Kultivierenden ist rein und ruhig.“ (Die Reifung, 29.10.2005)

Und:

„... darin gibt es auch keinen Jargon der Partei, keine unwahren und täuschenden Abläufe und Inhalte mehr, wie bei der Erledigung eines Auftrages. Die Gesinnung ,wenn nichts gesagt wird, wer kann es dann wissen‘, mit der man seine Verdienste präsentiert, ist nicht mehr zu finden. Im Grunde gibt es darin keine Denkweise und Logik der Partei-Kultur mehr.“ (ebenda)

Genau die Teile in meinem Bericht, in denen sich der Sprachgebrauch der Partei-Kultur gezeigt hatte, waren vor der Veröffentlichung redigiert worden. An dieser Stelle möchte ich den Praktizierenden bei Minghui für ihren selbstlosen Einsatz und ihre Mühe danken. Ich habe verstanden, dass man zum Schreiben von Berichten nicht zwangsläufig eine eloquente Sprache verwenden muss. Es ist viel wichtiger, dass der Autor mit Herz bei der Sache ist. Nur so lässt sich das Ziel, Lebewesen zu erretten, erreichen. Das Schreiben eines Berichts ist auch ein Vorgang, bei dem man seine Anhaftungen loslässt und die Xinxing erhöht.

Vielen Dank, Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende!