Ehemalige Hochschul-Dozentin nach 14 Jahren Haft zu weiteren 5 Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Eine Einwohnerin des Landkreises Longjiang, Provinz Heilongjiang wurde kürzlich wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu fünf Jahren Haft verurteilt.

Da das Bezirksgericht Longjiang Jiang Chunmei keine schriftliche Kopie ihres Urteils aushändigte, wie es das Gesetz vorschreibt, vermutete sie, dass das Gericht sie daran hindern wollte, Berufung einzulegen. Sie war jedoch entschlossen, Gerechtigkeit für sich selbst zu suchen. Als ihr Anwalt sie in der örtlichen Haftanstalt besuchte, bat sie ihn, ihr die Berufungsunterlagen vorzubereiten.

Jiang war früher Dozentin an der Fremdsprachenabteilung der Pädagogischen Hochschule in der Stadt Mudanjiang, Provinz Heilongjiang gewesen. 2018 zog sie nach ihrer Freilassung aus einer 14-jährigen Haftstrafe (Oktober 2003–Oktober 2017) wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu ihren Eltern in den Landkreis Longjiang. Dort wollte sie sich um die alten Leute kümmern. Ihr Mann und ihr älterer Sohn waren beide 2009 infolge der Verfolgung ums Leben gekommen, als sie selbst noch im Gefängnis war.

Letzte Verhaftung und Verurteilung

Einer Gruppe von Beamten nahm Jiang am 18. Dezember 2022 zu Hause fest. Es waren Beamte von der Polizeibehörde des Landkreises Longjiang unter der Leitung ihres stellvertretenden Leiters Liu Liting und der Hauptmann Li Guofeng von der Staatssicherheit des Landkreises Longjiang. Sie durchsuchten Jiangs Wohnung und nahmen einen Laptop, drei Handys, ein Tablet, einen Drucker, Falun-Dafa-Bücher und 550 Yuan (etwa 70 Euro) Bargeld mit. Als Jiang die Dokumente unterschreiben sollte, die ihr die Polizei vorlegte, weigerte sie sich.

Die Polizisten zwangen Jiang, sich neben ihr Fahrrad zu stellen, und versuchten, ein Foto von ihr als Beweismittel gegen sie zu machen. Als sie sich weigerte, verbanden sie ihr die Augen und zerrten sie gewaltsam in ein Polizeiauto. Dabei schlug ihr ein Polizist auf die Nase und gegen die Brust. Zur Bearbeitung ihrer strafrechtlichen Inhaftierung zwang die Polizei sie, sich einer körperlichen Untersuchung zu unterziehen und sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Sie trat in Hungerstreik und wurde drei Tage später gegen Kaution freigelassen.

Die Polizei gab bei Jiangs Festnahme vor, dass sie sie wegen ihrer früheren Verhaftung am 27. März 2020 strafrechtlich verfolge. Damals war sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa festgenommen worden und die Polizei hatte ihr die Hausschlüssel weggenommen und ihre Wohnung durchsucht. Um der Verfolgung zu entgehen und sich vor der Polizei zu verstecken, war Jiang von zu Hause geflohen. Zwei Jahre später verhaftete die Polizei sie erneut.

Anfang Februar 2023 nahmen Beamte der Polizeiwache Longhua im Landkreis Longjiang Jiang wieder in Gewahrsam und reichten ihren Fall bei der Staatsanwaltschaft des Landkreises Longjiang ein. Das Bezirksgericht Longjiang hielt am 24. Mai eine Anhörung über ihren Fall ab und verurteilte sie Anfang Juli zu fünf Jahren Haft.

Bisherige Verfolgung – 14 Jahre Haft und Tod von Ehemann und Sohn

Jiang und ihr Mann Jin Youfeng (ebenfalls ein Falun-Dafa-Praktizierender) wurden am 20. Juli 1999 verhaftet und mehrere Tage lang eingesperrt. Als sie sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, brachten die Polizisten sie vor dem Mittherbstfest am 24. September in die Haftanstalt Mudanjiang, wo man sie 15 Tage lang einsperrte.

Jiang wurde im März 2000 erneut verhaftet und 15 Tage in Verwaltungshaft genommen.

Am 22. Juni 2000 wurde Jiang wieder festgenommen und in die örtliche Haftanstalt gebracht, in Untersuchungshaft genommen und drei Monate später wieder freigelassen. Zu dieser Zeit befand sich ihr Mann in einem Arbeitslager und ihr 7-jähriger Sohn Jin Luyi blieb allein zu Hause zurück.

Jiang und eine weitere Praktizierende wurden im November 2001 erneut verhaftet. Ihr Bargeld und ihre Telefone im Wert von mehreren Tausend Yuan wurden beschlagnahmt. Die Polizei weigerte sich später bei ihrer Entlassung, ihr das Bargeld und die Telefone zurückzugeben.

Am 22. Oktober 2003 nahmen Polizisten Jiang und ihren Mann erneut fest. Danach verurteilte ein Gericht Jin zu 13 Jahren Haft im Gefängnis Mudanjiang. Jiang bekam eine Haftstrafe von 14 Jahren im Frauengefängnis Heilongjiang. Zu diesem Zeitpunkt war ihr zweiter Sohn Jin Panpan erst 15 Monate alt und Jiang stillte ihn noch.

Jin wurde im Gefängnis brutal gefoltert. Die Wärter schlugen ihn, hängte ihn auf, sperrten ihn in Isolationshaft, setzten ihn dem eisigen Wetter aus, ließen ihn hungern, zwangsernährten ihn und schockten seinen Intimbereich mit Elektrostäben. Später entwickelte er eine schwere Tuberkulose, wurde aber erst zehn Monate später, im Juni 2008, aus medizinischen Gründen auf Bewährung entlassen.

Als Jin entlassen wurde, war der ältere Sohn des Paares um die 20 Jahre alt. Obwohl er wusste, dass Tuberkulose hochansteckend ist, kümmerte er sich Tag und Nacht um seinen Vater. Kurz nachdem Jin am 21. Januar 2009 gestorben war, verlor auch der Sohn sein Leben durch die Infektion. Er war erst 23 Jahre alt.

Jiang wurde nach ihrer Freilassung auch noch von ihrem Arbeitgeber entlassen. Im Jahr 2018 zog sie in den Landkreis Longjiang in der Stadt Qiqihar, um sich um ihre Eltern zu kümmern, und nahm Teilzeitjobs an, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

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