Sechzehn Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt oder erneut strafrechtlich verfolgt, nachdem sie zuvor lange Haftstrafen verbüßt hatten

(Minghui.org) Sechzehn Falun-Dafa-Praktizierende in elf Provinzen und zentral verwalteten Gemeinden in China wurden verurteilt oder werden erneut strafrechtlich verfolgt, weil sie an ihrem Glauben festhalten. Elf von ihnen haben vor dieser letzten Verurteilung schon mindestens zehn Jahre im Gefängnis oder in Arbeitslagern verbracht.

Nur ein Jahr, nachdem ein Bewohner der Provinz Gansu aus einer 20-jährigen Haftstrafe entlassen worden war, wurde er erneut festgenommen und steht nun wieder vor Gericht. Er hatte seinerzeit das staatliche Kabelfernsehnetz unterbrochen, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen.

Eine ehemalige Hochschuldozentin in der Provinz Heilongjiang, die 14 Jahre im Gefängnis saß und ihren Mann und ihren älteren Sohn durch die Verfolgung verlor, wurde gleichfalls verhaftet. Ihr droht ebenfalls eine strafrechtliche Verfolgung.

Da die Verfolgung von Falun Dafa nach 24 Jahren immer noch andauert, haben wir Grund zu der Annahme, dass diese Fälle nur die Spitze des Eisbergs sind und ähnliche Fälle wahrscheinlich im ganzen Land passieren. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der bekannten 16 Fälle von Praktizierenden, die strafrechtlich verfolgt werden, einschließlich ihrer vergangenen Qualen und der aktuellen Situation.

Neun Praktizierende nach langen Haftstrafen zu weiteren Freiheitsstrafen verurteilt

Verurteilt zu weiteren zwei Jahren Haft, nachdem sie zuvor 15 Jahre verbüßt hatte

Liu Mei (56) aus der Stadt Donggang, Provinz Liaoning wurde auf der Arbeit jedes Jahr als herausragende Mitarbeiterin vorgestellt. Doch unabhängig von ihren Beitrag für die Gesellschaft sperrte man sie zwei Jahre lang in ein Zwangsarbeitslager und hielt sie weitere dreizehn Jahre lang eingesperrt. Als Folge der Folter in der Haft bekam sie Herzprobleme, Tuberkulose und entwickelte eine Hirnatrophie. Einmal wäre sie beinahe gestorben.

Im November 2021 wurde sie erneut verhaftet und am 13. Dezember 2022 vom Bezirksgericht Zhen'an in der Stadt Dandong vor Gericht gestellt. Der Richter verurteilte sie zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 410 Euro).

Liu wuchs in einer glücklichen Familie auf. Ihre Eltern waren beide Lehrer. Wegen der Arbeit ihres Vaters zog die Familie in eine große Stadt um. Doch nach der Beförderung ihres Vater ließ er sich von ihrer Mutter scheiden. Liu nahm ihm sein Verhalten sehr übel, zumal sie sah, wie sehr ihre Mutter unter der Trennung litt. Erst als Liu 1995 begann, Falun Dafa zu praktizieren, konnte sie ihrem Vater vergeben. 

Als das kommunistische Regime die Verfolgung begann, verhafteten die Behörden Liu, weil sie nach Peking gegangen war, um für Falun Dafa zu appellieren. In der örtlichen Haftanstalt drückten mehrere Wärter sie auf den Boden und peitschten sie mit Keilriemen und Bambusstöcken aus, bis sie ohnmächtig wurde. Sie und ihr Mann wurden 2002 zu 13 Jahren Haft verurteilt, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollten.

Frau aus Shanghai nach Jahren im Zwangsarbeitslager und Gefängnis zu 15 Monaten Haft verurteilt

Mehrere Beamte der Polizeiwache Anting verhafteten am 23. Dezember 2021 Chen Qinfang, eine Bewohnerin des Bezirks Dingjia in Shanghai. Ihre Anhörung fand am 18. Januar 2023 vor dem Bezirksgericht Jing'an statt, wo man sie zu 15 Monaten Haft verurteilte.

Zuvor hatten die örtlichen Behörden Chen viermal inhaftiert, fünfmal in Zwangsarbeitslager und zweimal ins Gefängnis gesperrt – das hieß insgesamt zehn Jahre Haft.

Ehepaar in der Provinz Shaanxi verhaftet und zu insgesamt 16 Jahren Haft verurteilt

Herr Wang Pingchuang und Frau Zhao Xijuan aus der Stadt Xianyang, Provinz Shaanxi wurden in der Stadt Xi'an, der Hauptstadt der Provinz Shaanxi, verhaftet. Nach einer Gerichtsverhandlung vor dem Bezirksgericht Yanta am 16. Dezember 2021 wurde er zu neun Jahren und Zhao zu sieben Jahren Haft verurteilt. Das Mittlere Gericht der Stadt Xi'an wies ihre Berufung zurück und bestätigte die ursprünglichen Urteile. Wang brachte man am 26. September 2022 in das Gefängnis Weinanund Zhao im Januar 2023 in das Frauengefängnis Xi'an.

Als Wang Falun Dafa zu praktizieren begann, hörte er mit dem Rauchen und Spielen auf. Doch statt sich ein gutes Leben aufbauen zu können, waren er und seine Frau gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und ein Leben in Armut zu führen, um den anhaltenden Schikanen der Polizei zu entgehen. Aufgrund der Verfolgung landete er zweimal im Zwangsarbeitslager Zaozihe, wo er unbezahlte Arbeit verrichten musste. Dort sperrten ihn die Wärter in einen kleinen Käfig und schlugen ihn zusammen. Im Sommer setzten sie ihn der prallen Sonne aus, im Winter wurde er in Eiswasser getaucht. Einmal wäre er fast gestorben. 

Abbildung: Eingesperrt in einem Metallkäfig

Hochschuldozentin nach 13-jähriger Haftstrafe zu weiteren 3,5 Jahren Gefängnis verurteilt

Liu Yitao, 50, eine ehemalige Dozentin an der Fernuniversität Jiangxi in der Provinz Jiangxi, wurde 2022 zu 3,5 Jahren Haft verurteilt, weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Derzeit ist sie im Frauengefängnis der Provinz Jiangxi inhaftiert.

Lius letzte Verhaftung fand am 8. Mai 2008 statt. Anschließend wurde sie nach neun Monaten in einer Haftanstalt in das Frauengefängnis Jiangxi verlegt. Das Bezirksgericht Qingyunpu hatte sie im Februar 2009 zu 13 Jahren Haft verurteilt. Anfang 2015 wurde sie freigelassen.

Nach zwölf Jahren Haft zu vier Jahren Gefängnis verurteilt

Liu Deyu, ein Einwohner der Stadt Jingmen, Provinz Hubei wurde am 8. Juli 2022 verhaftet, als er in der Öffentlichkeit von der brutalen Verfolgung von Falun Dafa aufklärte. Polizisten durchsuchten daraufhin seine Mietwohnung und konfiszierten seine Falun-Dafa-Bücher sowie andere persönliche Dinge. Seitdem ist Liu in der Haftanstalt Jingmen eingesperrt. Das Bezirksgericht Dongbao verurteilte ihn kürzlich zu vier Jahren Gefängnis.

Liu, 67, arbeitete früher im Epidemie-Präventionszentrum der Stadt Jingmen. Seit Beginn der Verfolgung war er viele Male verhaftet und war für insgesamt mehr als zwölf Jahre eingesperr. Mehrmals verließ er sein Zuhause, um Verhaftungen und Schikanen zu entgehen.

Frau aus Yunnan zu vierter Haftstrafe verurteilt

Beamte der Behörde für Öffentliche Sicherheit in der Stadt Wenshan, Provinz Yunnan verhafteten Li Qun, eine Bewohnerin des Landkreises Yanshan, Provinz Yunnan im Jahr 2021. Ein Gericht verurteilte Li kürzlich zu sechs Jahren Gefängnis. Zuvor war sie bereits dreimal zu insgesamt 13 Jahren Haft verurteilt worden, weil sie sich geweigert hatte, Falun Dafa aufzugeben.

Ehemalige Angestellte im Büro für Landmaschinen zu 3,5 Jahren Haft verurteilt

Das Bezirksgericht Naxi in der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan verurteilte Yang Taiying am 30. Dezember 2022 wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu dreieinhalb Jahren Haft  und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 710 Euro).

Yang war eine ehemalige Angestellte der Behörde für Landwirtschaftsmaschinen der Stadt Luzhou. Sie begann 1997 mit Falun Dafa und verdankt der Praxis die Heilung ihres Nierenleidens, ihrer chronischen Darmentzündung und ihres hohen Cholesterinspiegels.

Während der 24 Jahre dauernden Verfolgung von Falun Dafa wurde Yang zweimal für insgesamt 3,5 Jahre in einem Zwangsarbeitslager festgehalten. Nach einer weiteren Verhaftung im Jahr 2013 verurteilte das Bezirksgericht Jiangyang die Praktizierende zu viereinhalb Jahren Haft.

Nach elf Jahren Inhaftierung und Folter erneut verurteilt

Liu Quanwang aus der Stadt Huludao, Provinz Liaoning war dreimal für insgesamt elf Jahre in einem Zwangsarbeitslager und einmal in einem Gefängnis inhaftiert. Am 19. August 2022 nahm man ihn erneut fest. Der Richter Zhang Liang vom Bezirksgericht Lianshan verurteilte ihn zu fünf Jahren Haft.

Sieben Praktizierende vor Gericht

Nach 19 Jahren Gefängnis droht erneut Haftstrafe

Die Polizei verhaftete Li Wenming am 23. August 2022 an seinem zeitweiligen Aufenthaltsort in der Stadt Lanzhou, Provinz Gansu. Er wird derzeit im Untersuchungsgefängnis Guoyuan in der Stadt Lanzhou festgehalten, wo ihm die Staatsanwaltschaft mit einer Haftstrafe von fünf Jahren droht.

Li, 58, arbeitete früher in einer Rollerwerkstatt. Er fing damals das Signal eines lokalen Kabelfernsehsenders ab und sendete Videos, um die Fakten über die Verfolgung zu verbreiten. Daraufhin wurde er vom Bezirksgericht Chengguan zu 20 Jahren Haft verurteilt und im August 2021 ein Jahr früher freigelassen.

Verfolgung geht auch nach 14 Jahren Gefängnis und dem Tod von Ehemann und Sohn weiter

Jiang Chunmei lehrte an der Pädagogischen Universität Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang. Nach Beginn der Verfolgung starb ihr Mann Jin Youfeng an den Folgen der Folter, die er im Gefängnis erlitten hatte. Ihr Sohn Jin Luyi starb kurze Zeit nach seinem Vater. Beide Todesfälle ereigneten sich während Jiangs 14-jähriger Haftstrafe.

Im Dezember 2022 nahm die Polizei Jiang erneut fest und durchsuchte ihre Wohnung. Während sie jetzt zu Hause ihre betagten Eltern versorgt, sieht sie sich aber wieder mit einer möglichen Strafverfolgung konfrontiert.

Nach zwölf Jahren Haft vor Gericht

Mehrere Beamte der Polizeibehörde des Bezirks Changping in Peking verhafteten am 28. Juli 2022 den Einwohner Pang You. Er wurde angeklagt und muss sich vor dem Bezirksgericht Changping verantworten.

Pang, etwa 60 Jahre alt, arbeitete zuerst als Regierungsbeamter in Peking und später als Manager in einer Immobilienfirma. Seit 1998 praktiziert er Falun Dafa. Als die Verfolgung begann, verlor er dadurch seine Arbeit. Er wurde zweimal zu insgesamt zwölf Jahren Haft verurteilt, weil er Falun Dafa nicht aufgeben wollte.

Pang You mit seinem Sohn

Techniker aus Tianjin, der sieben Jahre im Gefängnis verbrachte, steht erneut vor Gericht

Am 4. Oktober 2022 verhaftete die Polizei in Tianjin den Einwohner Huang Liqiao und brachte ihn in das Untersuchungsgefängnis Hedong. Der Richter versuchte, am 28. Februar 2023 eine Videoanhörung durchzuführen, aber Huangs Anwalt bestand auf einer persönlichen Sitzung.

Huang arbeitete nach seinem Hochschulabschluss im Jahr 1988 als Techniker in einer Stahlrohrfirma in Tianjin. Als er für die Qualitätskontrolle der Ausrüstung in der Energieabteilung verantwortlich war, nahm er nie Bestechungsgelder von Kunden an und nahm auch keine Firmengegenstände mit nach Hause (eine gängige Praxis in dieser Branche). Um einen so hervorragenden Mitarbeiter wie Huang zu halten, unterzeichnete das Unternehmen einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit ihm.

Als dann die Verfolgung begann, wurde Huang verhaftet und zu drei Haftstrafen im Zwangsarbeitslager verurteilt. Die ersten beiden Male litt er als Folge der brutalen Folter an Urämie. Nachdem er 2010 aus dem dritten Arbeitslager entlassen worden war, erfuhr er, dass seine Firma seinen Vertrag gekündigt hatte. Am 7. April 2012 wurde er erneut verhaftet und zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich aufgrund der Folter und er erkrankte an Tuberkulose.

Nach 13 Jahren Folter im Gefängnis jetzt erneut vor Gericht

Luo Changyun, eine Einwohnerin der Stadt Ankang, Provinz Shaanxi, wurde am 30. Mai 2022 von mehreren Beamten der örtlichen Polizeidienststelle Hanbin festgenommen. Ihre erste Anhörung fand am 2. Februar 2023 statt.

Bevor sie in den Ruhestand ging, unterrichtete Luo am Gymnasium in Hanbin. Nach Beginn der Verfolgung weigerte sie sich, ihren Glauben aufzugeben, und wurde zu drei Haftstrafen im Shaanxi Frauenzwangsarbeitslager verurteilt.

2008 wurde Luo in der Stadt Guangzhou in der Provinz Guangdong festgenommen und später zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die Wärterinnen des Frauengefängnisses der Provinz Shaanxi zwangsernährten sie und injizierten ihr nervenschädigende Substanzen. Als Luo am 1. Februar 2013 entlassen wurde, war sie geistig verwirrt und sah nur noch unscharf. Ihre Finger waren verformt und ihr Gesundheitszustand schlecht.

86-jähriger ehemaliger vorbildlicher Arbeiter und seine Frau schikaniert

Beamte der Polizeiwache Youyilu in Tianjin brachen am 13. Februar 2023 in die Wohnung des 86-jährigen Guo Deyou ein und rieten ihm dringend, die Stadt nicht zu verlassen, da ihm ein Prozess bevorstehe.

Einige Monate zuvor war seine Frau Han Yuxia am 15. Oktober 2022 bei einer Praktizierenden zu Hause von Beamten der Polizeiwache Guajiasi verhaftet worden. Die Polizisten durchsuchten noch am selben Tag die Wohnung des Paares.

Seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 sind Guo, ein ehemaliger vorbildlicher Arbeiter in Tianjin, seine Frau und ihre Tochter Guo Chengru für insgesamt 31,5 Jahre wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert gewesen.