(Minghui.org) In der ersten Hälfte des Jahres 2023 wurden insgesamt 702 Fälle von Verurteilungen von Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet.
Von den 702 neu gemeldeten Fällen ereigneten sich 104 (14,8 Prozent) zwischen 2014 und 2020, 52 (7,4 Prozent) im Jahr 2021, 192 (27,4 Prozent) im Jahr 2022, 350 (49,9 Prozent) im Jahr 2023 und bei vier Fällen (0,6 Prozent) ist der Zeitpunkt nicht bekannt. Von den 350 Fällen im Jahr 2023 entfallen 42 auf den Januar, 44 auf den Februar, 73 auf den März, 58 auf den April, 71 auf den Mai, 29 auf den Juni und bei 33 Fällen ist der Monat der Verurteilung nicht bekannt. Aufgrund der strengen Informationszensur in China können die Vorfälle nicht immer rechtzeitig gemeldet werden und es sind auch nicht alle Informationen ohne Weiteres verfügbar.
Die verurteilten Praktizierenden kamen aus 23 Provinzen und vier regierungsunmittelbaren Städten. Shandong meldete mit 111 die meisten Fälle, gefolgt von Liaoning (85), Heilongjiang (77) und Jilin (54). Zwölf weitere Regionen meldeten zwischen zehn und 54 Fälle. In den übrigen elf Gebieten lag die Zahl der Fälle im einstelligen Bereich. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierende können Sie hier herunterladen (PDF).
Verurteilung ohne Rechtsgrundlage
Der Verfolgungsapparat der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) besteht aus drei Hauptkomponenten: dem Komitee für Politik und Recht, dem Büro 610 und dem Strafverfolgungs- und Justizsystem. Das Komitee für Politik und Recht und das Büro 610 sind außergerichtliche Einrichtungen, die die Befugnis haben, die Verfassung und die Gesetze Chinas außer Kraft zu setzen.
Die eigentlichen Vollstrecker sind das gesamte Strafverfolgungs- und Justizsystem – die Öffentliche Sicherheit (Polizei), die Staatsanwaltschaft, die Gerichte und die Justizbehörden – sowie andere Stellen wie die Propagandaabteilung der KPCh, die Staatsicherheitsabteilung, das Außenministerium, das Militär, die bewaffnete Polizei und so weiter.
Die meisten Praktizierenden wurden wegen Verstoßes gegen Artikel 300 des Strafgesetzes verurteilt, der besagt, dass jeder, der eine Sektenorganisation benutzt, um den Gesetzesvollzug zu untergraben, mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgt werden muss. Chinas gesetzgebendes Organ, der Volkskongress, hat nie ein Gesetz erlassen, das Falun Dafa strafbar macht oder es als Sekte einstuft.
Chen Qiuju, eine 54-jährigen Einwohnerin des Kreises Pengxi in der Provinz Sichuan, wurde am 29. Juni 2023 zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Dabei gaben sowohl der Staatsanwalt als auch der für ihren Fall zuständige Richter zu, dass das Büro 610 und das Komitee für Politik und Recht sie angewiesen hatten, Chen zu einer hohen Strafe zu verurteilen, falls sie sich weigern würde, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu unterzeichnen.
Ein anderer Richter in der Stadt Zhoukou in der Provinz Henan berief sich bei der Verurteilung von Xia Dongmei zu zweieinhalb Jahren Haft auf die „Chinesische Anti-Sekten-Website“ und die Verfolgungspolitik der Regierung und nicht auf ein geltendes Gesetz.
Nach Angaben der World Organization to Investigate the Persecution of Falun Gong sind die Leiter und wichtigsten Mitglieder der chinesischen Anti-Sekten-Vereinigung, – der Organisation hinter der „Chinesischen Anti-Sekten-Website“ – Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas und haben sich aktiv an der Verfolgung beteiligt. Die Website wurde auch zur Verbreitung von Hasspropaganda genutzt, um Falun Dafa zu verleumden und die Verfolgung zu rechtfertigen.
Am 9. Februar 2023 fand eine Anhörung im Verfahrens gegen Sun Baifeng, wohnhaft in der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei, statt. Dabei beschuldigte der Staatsanwalt sie und andere Falun-Dafa-Praktizierende, „die Kommunistische Partei Chinas und die Regierung angegriffen“ zu haben, weil sie den Schwindel der Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens aufgedeckt hatten. (Dabei hatten sich mehrere Personen auf dem Platz des Himmlischen Friedens selbst in Brand gesetzt. Sie wurden als Falun-Dafa-Praktizierende bezeichnet wurden, obwohl in Wirklichkeit keiner von ihnen jemals Falun Dafa praktiziert hatte).
Der Staatsanwalt sagte auch: „Die Verfassung besagt zunächst, dass das Land von der Kommunistischen Partei Chinas regiert wird. Wenn man gegen die Partei ist, verstößt man gegen die Verfassung.“ Er fuhr fort, dass die Regierung aufgrund des Einflusses von Falun Dafa in der Gesellschaft (vor der Verfolgung) eigens die Anklage „Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ erdacht hatte, um die Praktizierenden zu kriminalisieren. Zu dem Einwand, dass Falun Dafa nicht auf der vom kommunistischen Regime im Jahr 2000 erstellten Sektenliste stehe, erklärte er: „Dass es nicht auf der Liste steht, bedeutet nicht, dass wir nicht dagegen vorgehen können.“
Rechtsbeistand verweigert
Während sich immer mehr Anwälte und Familienangehörige für die Verteidigung der Betroffenen einsetzten, griffen die Behörden zu allen möglichen Taktiken, um ihre rechtliche Verteidigung zu verhindern.
Kurz nachdem Luo Banglin, ein 40-jähriger Veteran aus dem Kreis Miyi in der Provinz Sichuan, am 15. März 2022 verhaftet worden war, ging seine Frau Hong Chuyan zur Staatsanwaltschaft und beantragte, dass sie ihn als Familienangehörige und Nicht-Anwältin verteidigen könne. Hu Shouhua, der mit dem Fall betraute Staatsanwalt, verlangte von ihr die Unterzeichnung eines Papiers, in dem sie sich verpflichtete, keinen Anwalt für ihren Mann zu beauftragen. Sie weigerte sich, ein solches Versprechen abzugeben.
Hong reichte ihre Verteidigungsschrift am 12. August ein und erhielt drei Tage später einen Anruf von Hu. Hu sagte, dass es ihr weder erlaubt sei, ihren Mann als nichtanwaltliche Verteidigerin zu vertreten noch ihn in der Haftanstalt zu besuchen. Ohne Luo einen Rechtsbeistand zu gewähren, verurteilte das Kreisgericht Miyi ihn am 23. Dezember 2022 zu drei Jahren Haft.
Am 17. Februar 2023 stand Zhang Suqin aus der Stadt Xinxiang in der Provinz Henan vor Gericht, weil sie mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Der Richter unterbrach ihren Anwalt, Xie Yanyi, mehrmals, als er für sie auf nicht schuldig plädierte, bevor er ihn aus dem Gerichtssaal entfernen ließ.
Nachdem die Verhaftung von Miao Zhongjun bestätigt worden war, begab sich sein Anwalt im Juli 2022 zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Lianhu in der Stadt Xi'an in der Provinz Shaanxi, um die Unterlagen seines Falls zu prüfen. Staatsanwältin Zhao befragte ihn jedoch, ob er eine Vertretungsvereinbarung mit Miaos Familie unterzeichnet habe, ob er eine Quittung über ihre Zahlung an ihn vorgelegt habe und ob er seine örtliche Justizbehörde über seine Vertretung eines Falun-Dafa-Praktizierenden informiert habe.
Zhao fügte hinzu, dass es sich bei Miaos Fall um ein Staatsgeheimnis handele und sie erst die Erlaubnis ihres Vorgesetzten einholen müsse, bevor sie dem Anwalt Einsicht in die Unterlagen des Falls gewähren könne. Sie weigerte sich, dem Anwalt ihre Telefonnummer mitzuteilen und sagte, sie werde ihn kontaktieren, wenn sie Neuigkeiten habe. Sie fragte auch nach persönlichen Informationen über Miaos Familienmitglied, das den Anwalt engagiert hatte. Der Anwalt weigerte sich, ihre Frage zu beantworten und sagte, es sei rechtswidrig, wenn sie nach privaten Informationen über seinen Mandanten frage.
Nachdem der Anwalt Zhaos Büro verlassen hatte, reichte er eine Beschwerde gegen sie ein, jedoch ohne Erfolg. Zhao erhob Anklage gegen Miao und verlegte den Fall am nächsten Tag an das Bezirksgericht Lianhu, ohne dem Anwalt die Möglichkeit zu geben, die Unterlagen seines Falls einzusehen.
Am 23. März 2023 fand vor dem Bezirksgericht Lianhu der Prozess gegen den 66-jährigen Miao statt, der nun auf sein Urteil wartet.
In der Stadt Lanzhou in der Provinz Gansu beauftragte ein Richter zwei Anwälte mit der Vertretung von Jiang Minghui und wies sie an, für ihn auf schuldig zu plädieren, obwohl seine Frau einen Anwalt für ihn engagiert hatte. Jiang stand am 7. April 2023 vor Gericht und wartet ebenfalls auf das Urteil.
Li Dongjus Anwalt wandte sich am 13. April 2023 an das Mittlere Gericht, um sich nach dem Stand der Berufung seiner Mandantin gegen die Verurteilung zu fünfeinhalb Jahren Haft wegen Praktizierens von Falun Dafa zu erkundigen. Schockiert musste er erfahren, dass der Richter ihr ursprüngliches Urteil aufrechterhalten und den Fall abgeschlossen hatte.
Der Anwalt fand auch heraus, dass das Gericht zwei Anwälte mit der Vertretung von Li beauftragt hatte, obwohl er bereits mit der Bearbeitung ihres Falls begonnen hatte. Mit der Ausrede, dass nur zwei Anwälte Li vertreten könnten, lehnte der Richter des Berufungsgerichts den Antrag ihres Anwalts auf Einsichtnahme in die Prozessunterlagen ab und informierte ihn nicht über die Anhörung in Lis Berufungsverfahren.
Li, die in der Stadt Daqing in der Provinz Heilongjiang lebt und über 60 Jahre alt ist, war am 12. Juli 2022 verhaftet und am 4. Dezember 2022 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Gefälschte Beweise
Neben fehlender Rechtsgrundlage und der Verweigerung eines Rechtsbeistands für die Praktizierenden fälschten die Behörden auch Beweise gegen die Praktizierenden, um sie ins Gefängnis zu bringen.
Während der Anhörung von Wang Lin vor dem Gericht der Stadt Linghai am 5. Juni 2023 warf der in der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning lebende Wang der Polizei vor, Beweise gegen ihn gefälscht zu haben. Er beschuldigte auch die Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai, die von der Polizei vorgelegten Beweise nicht untersucht zu haben, wie es das Gesetz vorschreibt.
Nach Angaben von Wang legte die Polizei Videoaufnahmen vor, die einen Mann zeigen, der in der Nähe eines Wohnkomplexes ein Auto fährt. Die Polizei behauptete, das Video sei der Beweis dafür, dass Wang dort Falun-Dafa-Materialien verteilt habe. Die Marke und Modell des Autos stimmten nämlich mit seinem überein und der Mann auf dem Video sähe ihm sehr ähnlich. Wang sagte, das Videomaterial beweise nicht, dass der Mann im Video tatsächlich er sei. Außerdem sei auf dem Video nicht einmal zu sehen, wie der Mann irgendwelche Materialien verteile.
Das zweite Beweismittel, das die Polizei vorlegte, war ein Überwachungsvideo, das der Bewohner Hao aus demselben Wohnkomplex bei der Polizei eingereicht hatte. Auf den Aufnahmen war ein Mann zu sehen, der vor Haos Haus eine Tasche in der Hand hielt. Die Polizei behauptete, das Video sei der Beweis dafür, dass Wang Falun-Dafa-Materialien an den Türknauf von Haos Wohnung gehängt habe. Wang wies darauf hin, dass auf dem Video nicht zu sehen sei, wie der Mann Dinge aus seiner Tasche nimmt oder in die Tasche steckt. Außerdem sei das Video nicht klar genug, um zu zeigen, wie der Mann aussah.
Das dritte von der Polizei vorgelegte Beweisstück war ein Foto von Wang, das ihn an der Türklinke eines Hauses in der Wohnanlage zeigt. Er sagte, dass die Polizei ihn einen Tag nach seiner Verhaftung zu diesem Haus gebracht und eine Tasche an die Türklinke gehängt habe, bevor sie ein Foto von ihm machte. Er wies darauf hin, dass es sich bei dem Haus nicht um Haos Wohnung handelte und er nicht wusste, was in der Tasche war.
Das vierte von der Polizei zur Verfügung gestellte Beweismittel war ein Vernehmungsprotokoll, das der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai vorgelegt wurde, aber Wang nie gezeigt wurde. Er sagte, die Polizei habe ihm einige Dokumente gezeigt und er habe sie bestätigt, als er feststellte, dass es sich tatsächlich um das handelte, was er während des Verhörs gesagt hatte. Seinem Anwalt zufolge enthielt das Vernehmungsprotokoll, das die Polizei der Staatsanwaltschaft der Stadt Linghai vorlegte, jedoch belastende Informationen gegen ihn. Er vermutete, dass die Polizei eine völlig andere Version vorgelegt hatte, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, sie zu lesen.
Als Staatsanwalt Li Feng das Untersuchungsgefängnis aufsuchte, um Wang zu befragen, verlangte Wang, dass die Staatsanwaltschaft die Beweise untersucht, wie es das Gesetz vorschreibt, bevor sie eine Entscheidung über eine Anklage trifft. Li ignorierte ihn und ging nach wenigen Minuten, ohne seinen Bericht anzuhören, wie die Polizei die Beweise gegen ihn gefälscht hatte. Wang sagte auch, dass Li sehr unhöflich zu ihm gewesen sei.
Richter Huang Yanchun verurteilte Wang am 25. Juni zu vier Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan (etwa 1.000 Euro).
Ein Polizist zwang Xu Ping, ein leeres Blatt Papier zu unterschreiben, und er und andere Beamte fälschten dann ihre Unterschrift, um Beweise gegen sie zu fälschen. Außerdem fälschten sie zwei Zeugenaussagen gegen sie. Xu beantragte beim Gericht, die gefälschten Beweise zu prüfen, aber der Richter reagierte nicht auf sie. Der Staatsanwalt schwieg, als sie während ihrer Anhörung am 9. Februar 2023 über die gefälschten Beweise sprach.
Als Shi Zongxi, ein Einwohner der Stadt Baoding in der Provinz Hebei, am 17. Februar 2023 vor Gericht erschien, weil er Falun Dafa praktizierte, waren seine Anwälte schockiert, als sie bemerkten, dass der Staatsanwalt einen Dorfbewohner, der fünf Jahre zuvor gestorben war, als Zeugen gegen ihn aufführte.
Die Haftstrafen in den neu gemeldeten 702 Fällen reichten von zwei Monaten bis zu vierzehn Jahren, wobei 89 Praktizierende fünf Jahre oder länger erhielten. Insgesamt 206 Praktizierende wurden zu Geldstrafen von insgesamt 2.484.000 Yuan (etwa 312.400 Euro) verurteilt. Vier Praktizierende wurden zu einer Geldstrafe von 100.000 Yuan (etwa 12.570 Euro) verurteilt (darunter zwei Praktizierende, die beide zu acht Jahren verurteilt wurden), fünf erhielten Geldstrafen zwischen 50.000 und 70.000 Yuan (etwa 6.300 und 8.800 Euro), 84 erhielten Geldstrafen zwischen 10.000 und 40.000 Yuan (etwa 1.257 und 5.030 Euro) und weitere 113 Praktizierende wurden zu Geldstrafen zwischen 1.000 und 8.000 Yuan verurteilt.
Hou Lijun aus der Stadt Taiyuan, Provinz Shanxi, wurde weniger als drei Wochen nach seiner Verhaftung am 25. April 2023 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Vor seiner Verurteilung fand keine Anhörung statt, und es wurden auch keine Zeugenaussagen oder stichhaltigen Beweise im Urteil aufgeführt.
Hous Verhaftung erfolgte, nachdem er bereits über 20 Jahre untergetaucht war, um der Verfolgung zu entgehen. Vor fast drei Monaten trat er in Hungerstreik, um gegen seine Verhaftung und Verurteilung zu protestieren. Aufgrund seines ernsten Gesundheitszustandes wurde er ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben seiner Familie, die ihn im Krankenhaus sah, war sein Haar grau geworden und er wog nur noch etwa 50 kg. Er konnte nicht alleine gehen und war auf die Hilfe von zwei Häftlingen angewiesen. Trotz seines Zustandes befahl ihm ein Wärter einmal, 30 Minuten lang zu stehen.
Hou Lijun (oben links), seine Mutter Kang Shuqin (unten links), sein Vater (unten rechts) und seine Schwester (oben rechts)
In der Stadt Deyang in der Provinz Sichuan wurde Zhao Jie nach ihrer Anhörung durch das Bezirksgericht Jingyang am 17. Februar 2023 zu acht Jahren Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Yuan verurteilt. Ihr Vater stürzte vor kurzem und wurde bettlägerig. Er und seine Frau warten sehnsüchtig auf die Rückkehr der Tochter.
Auch die 60-jährige Han Chunbo aus Peking wurde zu acht Jahren Haft verurteilt. Ihre Berufung wurde vom Zweiten Mittleren Gericht in Peking abgelehnt. Vor ihrer letzten Haftstrafe war Han 2008 zu zwei Jahren Zwangsarbeit und 2015 zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Ortsgericht genehmigte während ihrer Haftzeit den Scheidungsantrag ihres Mannes. In dem Scheidungspapier hieß es, sie sei geschieden worden, weil sie gegen das Gesetz verstoßen habe, und ihr Ex-Mann erhalte das gesamte eheliche Vermögen.
Im Pekinger Frauengefängnis wurde Han ständig geschlagen, durfte nicht auf die Toilette gehen und musste hungern. Die Wärterinnen zwangen sie zu Mehrarbeit und kürzten ihr die Schlafzeit. Sie musste sich in dem Waschbecken erleichtern, das sie zum Waschen ihres Gesichts benutzte. Im Winter zogen sie sie nackt aus und schütteten ihr kaltes Wasser über den Kopf. Außerdem zerkratzten und verletzten sie ihren Rücken mit scharfen Gegenständen.
Neun Praktizierende und ein Familienmitglied, die am 23. April 2021 in der Stadt Dongying in der Provinz Shandong verhaftet wurden, wurden später zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie Briefe an die Öffentlichkeit geschickt hatten, in denen sie die Verfolgung aufdeckten. Ihre Haftstrafen reichten von eineinhalb Jahren auf zwei Jahre Bewährung bis zu acht Jahren. Zhou Deyong, ein leitender Geologie-Ingenieur und Vater einer in den USA lebenden Frau, erhielt die höchste Haftstrafe, verbunden mit einer Geldstrafe von 100.000 Yuan.
Bei einer Informationsveranstaltung der Kommission für Internationale Religionsfreiheit des US-Kongresses am 23. Mai 2023 zum Thema „Religiöse Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas“ berichtete Zhou You, der Sohn von Herrn Zhou, von der Tortur seines Vaters.
„Mein Vater ist 62 Jahre alt. Er hat alle Zähne verloren und kann weder Fleisch noch Gemüse essen, noch nicht einmal Reis. Seine Nahrung besteht jeden Tag nur aus Suppe“, berichtete Zhou You. Er fügte hinzu: „Bitte helfen Sie meinem Vater und allen Falun-Gong-Praktizierenden, die in China verfolgt werden.“
Die Informationsveranstaltung der Kommission für Internationale Religionsfreiheit des US-Kongresses am 23. Mai 2023
Zhou You, ein Software-Ingenieur aus Florida, sprach bei einem Informationsgespräch am 13. Mai 2023 über die jüngste Verurteilung seines Vaters zu acht Jahren Haft durch die KPCh
Die 284 (40,4 Prozent) Praktizierenden, deren Alter zum Zeitpunkt ihrer Verurteilung bekannt war, waren zwischen 22 und 88 Jahre alt, darunter waren 82 Praktizierende die zwischen 70 und 80 und 22, die über 80 Jahre alt waren.
Liang Shuzhi, eine 86-jährige Einwohnerin der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning, wurde am 27. März 2023 zu drei Jahren Haft verurteilt. Am 8. Juni 2021 hatte man sie zu Hause verhaftet. Die Polizei warf ihr vor, ein schweres Verbrechen begangen zu haben, indem sie im März 2021 Falun-Dafa-Materialien auf Autos in der Nähe einer Polizeistation platzierte und andere Praktizierende in ihrer Wohnung Falun-Dafa-Materialien drucken ließ.
Ein pensionierter Eisenbahningenieur aus der Stadt Changzhou in der Provinz Jiangsu, Chen Renlin, ebenfalls 86 Jahre alt, wurde im Januar 2022 zu sieben Jahren Haft verurteilt und im Mai 2023 in das Suzhou-Gefängnis überstellt, wie Minghui.org Ende Juni 2023 erfuhr.
Neben den älteren Praktizierenden wurden auch immer mehr jüngere Praktizierende wegen ihres Glaubens angegriffen. Viele dieser Praktizierenden, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, fühlten sich von der spirituellen Läuterung und den gesundheitlichen Vorteilen von Falun Dafa angezogen und praktizierten trotz der anhaltenden Verfolgung weiter. Aufgrund ihrer mutigen Bemühungen, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen, werden auch sie zur Zielscheibe, und für einige ist ihre Karriere in Gefahr.
Qu Xing, ein 34-jähriger Einwohner der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan, wurde am 15. Februar 2023 zu acht Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 4.100 Euro) verurteilt. Seit seiner Jugend interessiert er sich für spirituelle Kultivierungsmethoden. Er studierte Buddhismus und reiste nach Tibet, um dort den Tantrismus zu lernen. Später ging er nach Nepal, wo er bei einem berühmten Mönch in die Lehre gehen wollte. Dieser legte sich jedoch nicht fest, ob er Qu als Schüler aufnehmen würde, und behielt ihn zunächst ein Jahr im Kloster. Qu lebte in einem Bambuszelt und führte ein sehr einfaches Leben.
Im Jahr 2018 stieß er im Internet auf Falun Dafa. Nachdem er das Zhuan Falun gelesen hatte, war er begeistert. Falun Dafa sei genau das, wonach er gesucht habe, sagte er. Dem Mönch erzählte er, dass er sich im Falun Dafa kultivieren wolle. Dieser freute sich sehr für Qu.
Auf dem Weg zurück in die Heimat reiste Qu durch Chengdu. Die Stadt gefiel ihm so gut, dass er beschloss, dort zu bleiben. Allerdings wurde er dort am 8. Juni 2021 verhaftet, nachdem ihn jemand angezeigt hatte, weil er bei der Auslieferung von Lebensmitteln Falun-Dafa-Plakate aufgehängt hatte. Während des Prozesses von Qu am 15. Februar 2023 wurde das Gericht von den Justizbeamten schwer bewacht. Seine Familie, einschließlich seiner Mutter, durfte der Verhandlung nicht beiwohnen. Sein Anwalt plädierte für ihn auf nicht schuldig. Der Richter verurteilte ihn am Nachmittag zu acht Jahren Haft.
In Chengdu hatte sich Qu mit einem etwas jüngeren Falun-Dafa-Praktizierenden angefreundet, dessen Spitzname „Sonnenschein“ war. Oft waren sie zusammen losgegangen, um Materialien über Falun Dafa zu verteilen und die Menschen über die Verfolgung aufzuklären. Aus Sicherheitsgründen hatte „Sonnenschein“ weder seinen richtigen Namen noch seine Adresse bekannt gegeben. Qu wusste lediglich, dass er aus der Provinz Hunan stammte.
Als bekannt wurde, dass der 30-jährige Pang Xun am 2. Dezember 2022 im Gefängnis von Jiazhou zu Tode geprügelt worden war, während er eine fünfjährige Haftstrafe absaß, weil er Informationen über die Verfolgung verbreitet hatte, erkannte Qus Mutter, Xu Yanping, dass es sich um „Sonnenschein“ handelte.
Zhao Yubo aus der Stadt Anshan in der Provinz Liaoning begann mit 14 Jahren im Juli 1997 Falun Dafa zu praktizieren. Er sagte, dass die tiefgründige Lehre und die universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht ihn tief bewegt hätten.
Durch das Praktizieren verwandelte er sich von einem introvertierten, passiven und rebellischen jungen Mann in einen aufgeschlossenen, warmherzigen und hilfsbereiten Menschen. Auch seine schulischen Leistungen verbesserten sich rasch und er wurde von seinen Mitschülern sehr geschätzt.
Gerade als die Menschen um ihn herum von seinen erstaunlichen Veränderungen beeindruckt waren, begann 1999 die Verfolgung. Mit dem einfachen Wunsch, sich für Falun Dafa einzusetzen, ging Zhao im Jahr 2000 zur Kommunalverwaltung, um dort für Falun Dafa zu appellieren. Er wurde jedoch verhaftet und musste einen Brief schreiben, in dem er versprach, nicht mehr wegen Falun Dafa nach Peking zu reisen.
Danach war der 17-Jährige ständigen Schikanen zu Hause und in der Schule ausgesetzt. Sein Lehrer und die Schulleitung drohten, ihn der Schule zu verweisen, sollte er sich nicht von Falun Dafa lossagen. Da er keine andere Wahl hatte, verließ er die Schule und lernte alleine. Dennoch wurde er weiterhin regelmäßig von der Polizei schikaniert.
Trotz der Entbehrungen und des Drucks durch die Verfolgung entwickelte sich Zhao zu einem widerstandsfähigen und starken Menschen, der ein großes Herz hat und positiv und optimistisch ist. Schließlich wurde er Innenarchitekt, indem er sich alles selbst beibrachte. Seine Entwürfe fanden großen Anklang.
Am 21. September 2022 arbeitete Zhao zu Hause an einem neuen Entwurf, als die Polizei plötzlich einbrach und ihn verhaftete. Sie hielten ihn zwei Tage lang auf dem Polizeirevier fest, ohne ihm etwas zu essen oder zu trinken zu geben, bevor sie ihn in das Untersuchungsgefängnis Xiuyan überstellten. Am 28. März 2023 erschien er vor dem Bezirksgericht Lishan und wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt.
Li Desheng, 22, aus der Stadt Guangzhou, Provinz Guangdong, wurde am 24. Juni 2021 verhaftet, nachdem er von einem Ladenbesitzer angezeigt worden war, weil er Geldscheine mit Informationen über Falun Dafa verwendet hatte – eine kreative Methode, um die strenge Zensur in China zu umgehen.
Der Ladenbesitzer Zhu bekam für die Anzeige eine Belohnung von 6.000 Yuan (etwa 800 Euro) von der örtlichen „Anti-Sekten-Vereinigung“, die vom Komitee für Politik und Recht mit der Überwachung der Verfolgung beauftragt wurde.
Li wurde später vom Bezirksgericht Haizhu zu vier Jahren Haft verurteilt. Am 11. Januar 2023 wurde er ins Pekinger Gefängnis gebracht, zwei Monate vor der Gerichtsverhandlung seines Vaters, des 55-jährigen Li Aimin, ebenfalls wegen seines Glaubens an Falun Dafa.
Yang Chunrong aus Chongqing litt als Zwanzigjährige an allen möglichen Krankheiten. Sie unterzog sich verschiedenen medizinischen Behandlungen, aber keine zeigte Wirkung. Im August 2012 erfuhr sie von der brutalen Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas. Sie erkannte, dass sie von der Propaganda des kommunistischen Regimes getäuscht worden war. So begann sie, die Falun-Dafa-Bücher zu lesen, und fühlte sich von der tiefgründigen Lehre angezogen. Überrascht bemerkte sie, dass sich ihr Gesundheitszustand dann innerhalb kurzer Zeit verbesserte.
Yang und drei weitere Praktizierende wurden am 22. April 2021 verhaftet, als sie gemeinsam die Falun-Dafa-Lehre studierten. Bei ihrer Anhörung vor dem Bezirksgericht Jiulongpo am 24. Oktober 2022 führte der Staatsanwalt von der Polizei gefälschte Beweise an und beschuldigte sie, mehr als 10.000 Exemplare von Falun-Dafa-Materialien zu besitzen. Zu den von der Polizei vorgelegten Beweisen gehörten auch Tonaufnahmen, auf denen zu hören war, wie ihr kleines Kind gezwungen wurde, verleumderische Lügen über sie zu lesen. Yang wurde Anfang April 2023 zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Die Verurteilten sind nicht nur unterschiedlich alt, sondern kommen auch aus ganz verschiedenen Gesellschaftsschichten, darunter Bibliothekare, Ärzte, Lehrer, Buchhalter, Busfahrer, Beschäftigte im Gesundheitswesen und Künstler.
Dong Yu ist 50 Jahre alt und wohnt in der Stadt Changchun in der Provinz Jilin. Sie war Chefärztin in der Abteilung für Augenheilkunde des Ersten Krankenhauses der Universität Jilin und Professorin an der Universität. Sie war auf die Behandlung komplexer und schwieriger Augenkrankheiten spezialisiert und genoss bei ihren Patienten hohes Ansehen. Am 4. März 2022 wurde sie verhaftet, nachdem sie wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien angezeigt worden war. Sie wurde im Geheimen verurteilt.
Chen Ping ist Lehrerin an der Pädagogischen Universität West China in der Stadt Nanchong, Provinz Sichuan. Sie wurde am 26. Juli 2020 verhaftet, nachdem sie von zwei Schülerinnen der Mittelschule angezeigt worden war. Mehr als zehn Beamte verhörten sie, während sie 38 Stunden lang in Gewahrsam gehalten wurde. Sie bekam nichts zu essen und wurde außerdem gezwungen, eine Zwangsjacke zu tragen. Am nächsten Abend wurde sie entlassen und unter Hausarrest gestellt.
Chen stand am 21. April 2022 im Bezirk Shunqing vor Gericht. Die meisten von der Polizei vorgelegten Beweise waren gefälscht, einschließlich gefälschter Zeugenunterschriften. Obwohl Beamte des Gerichts behaupteten, es handele sich um eine „offene Verhandlung“, wurde Chens Schwester, ihrem Bruder und ihrer Schwägerin die Teilnahme an der Verhandlung untersagt. Nur ihr Mann und ihre Eltern durften den Gerichtssaal betreten. Auf der Tribüne saßen Polizeibeamte, Mitarbeiter des Wohnkomitees und Sicherheitsbeamte von Chens Hochschule. Ein starkes Polizeiaufgebot befand sich vor dem Gerichtsgebäude, angeblich, um zu verhindern, dass sich Praktizierende aus der Region dort versammelten.
Ein Mitarbeiter des Wohnkomitees rief Chen am 17. März 2023 an und forderte sie auf, in ihr Büro zu kommen. Sie ging dorthin, traf dort jedoch ausschließlich auf Gerichtsbeamte, die ihr Urteil verkündeten. Seitdem befindet sie sich in Gewahrsam.
Wang Jian, eine stellvertretende Kommunikationsingenieurin der Eisenbahnbehörde in Harbin, wurde am 11. Juli 2022 auf dem Weg zur Arbeit verhaftet. Ihr Laptop, ihr Drucker, ihre Falun-Dafa-Bücher und ihr Mobiltelefon wurden beschlagnahmt. Cheng Long, der für ihren Fall zuständige Polizeibeamte, gab an, dass sie schon lange vor der Verhaftung überwacht worden war.
Die 35-jährige Einwohnerin der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang wurde im Untersuchungsgefängnis 2 der Stadt Harbin inhaftiert. Das Kreisgericht von Yilan hielt am 6. März 2023 die Verhandlung und verurteilte sie drei Tage später. Zusätzlich zu der zweijährigen Haftstrafe verhängte der Richter eine Geldstrafe von 100.000 Yuan (etwa 14.000 Euro). Das übergeordnete Gericht lehnte den Antrag von Wangs Familie auf eine offene Anhörung in ihrer Berufungssache ab und hielt das ursprüngliche Urteil aufrecht.
Nicht nur in persönlichen Gesprächen und durch Drucken und Verteilen von Informationsmaterialien haben Falun-Dafa-Praktizierende auf die Verfolgung aufmerksam gemacht. Sie haben auch eine Software entwickelt, mit der die Öffentlichkeit die Internetblockade der Kommunistischen Partei Chinas überwinden und auf kostenlose Informationen von ausländischen Websites zugreifen kann.
Wegen ihrer Beteiligung an der Entwicklung und Wartung der Software oGate zur Umgehung der Firewall wurden ein Software-Ingenieur und seine Verlobte in Shanghai am 12. Juni 2023 zu sechs und fünf Jahren Gefängnis verurteilt.
He Binggang, 46, wurde am 9. Oktober 2021 zu Hause verhaftet. Polizisten stürmten in seine Wohnung, als er einem Zusteller die Tür öffnete. Sie beschlagnahmten seinen Computer und sein Mobiltelefon. Zur gleichen Zeit brach eine andere Gruppe in Zhangs Wohnung ein. Obwohl Zhang die Tür von innen verschlossen hatte, öffneten die Polizisten diese gewaltsam und brachen ein. Sie beschlagnahmten ihren Computer, ihr Tablet und ihr Mobiltelefon.
Die Polizei verweigerte Hes Anwalt, ihn zu sehen mit der Begründung, sein Fall gefährde die nationale Sicherheit. Erst am 10. März 2022 durfte sein Anwalt endlich mit ihm in der Haftanstalt telefonieren, ohne ihn jedoch persönlich sehen zu können. Dies geschah etwa einen Monat nachdem die Polizei seinen Fall am 15. Februar an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Changning weitergeleitet hatte.
Die Staatsanwaltschaft erhob am 15. März 2022 Anklage gegen die beiden Praktizierenden, und das Bezirksgericht Fengxian, eines der Gerichte in Shanghai, die für die Verurteilung von Falun-Dafa-Praktizierenden zuständig sind, nahm ihre Fälle am 10. Juni 2022 an.
He leidet seit seiner Verhaftung an einer Verschlechterung seines Gesundheitszustands. Seine Nackenprobleme und eine teilweise Lähmung, die auf Folter während einer früheren Inhaftierung zurückzuführen sind, verschlimmerten sich. Er kann inzwischen nicht mehr gehen und ist bettlägerig. Nachts hat er Probleme einzuschlafen und leidet unter ständigem Schwindel, Kopfschmerzen und Inkontinenz. Aufgrund der Misshandlungen und des psychischen Drucks während ihrer Haftzeit ist bei seiner Verlobten Zhang Yibo, 46, ein abnormaler Knoten in der Brust gewachsen.
Am 21. Januar 2022, neun Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest 2022, kehrte Gong Yubo, 45, von seiner Arbeit außerhalb der Stadt nach Hause zurück, um die Feiertage mit seiner Familie zu verbringen. Drei Beamte in Zivil kamen zu ihm nach Hause und verhafteten ihn, Das Nummernschild ihres Wagens war durch eine chirurgische Maske verdeckt.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Liaozhong in der Stadt Huludao, Provinz Liaoning, erhob am 6. Dezember 2022 Anklage gegen Gong. Der Staatsanwalt warf ihm vor, zwischen 2002 und 2022 unter den Pseudonymen „Xiao Lian“, „Shi Fangxinng“, „Lan Xin“ und „Yu Bo“ 208 Artikel auf PureInsight und drei Artikel auf Minghui veröffentlicht zu haben.
Er wurde wegen „Untergrabung des Gesetzesvollzugs durch eine Sektenorganisation“ angeklagt.
Das Bezirksgericht Liaozhong gab am 18. Mai 2023 bekannt, dass Gong zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2840 Euro) verurteilt wurde. Während er der Alleinverdiener der Familie ist, kämpft seine Frau darum, ihre Tochter im Collegealter und ihren einjährigen Sohn zu versorgen. Ihr bettlägeriger Vater, der bei ihnen lebt, ist ebenfalls auf ihre Pflege angewiesen.
Wie bei Zhang Yibo, bei der ein Knoten in der Brust wuchs, traten auch bei vielen anderen Praktizierenden aufgrund der körperlichen Misshandlung und des psychischen Drucks während der Haft gravierende Symptome auf. Selbst als ihr Leben in Gefahr war, weigerten sich die Behörden, sie freizulassen; stattdessen verurteilten sie die Praktizierenden zu Gefängnisstrafen und erlaubten ihren Familienangehörigen nicht, sie zu besuchen.
Yu Hongying, eine 60-jährige Einwohnerin der Stadt Xichang in der Provinz Sichuan, wurde am 15. Juli 2022 verhaftet, weil sie an die städtischen Polizeichefs schrieb und sie aufforderte, Falun Dafa nicht zu verfolgen. Die Polizei verbrachte fünf Monate damit, sie aufzuspüren. Sie stuften ihren Brief als „Anti-KP-Propaganda“ ein, weil Falun Dafa darin erwähnt wurde. Im Januar 2023 bekam sie extrem hohen Blutdruck und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Als sie entlassen wurde, war ihr Blutdruck weiterhin sehr hoch. Außerdem erlitt sie einen lakunären Hirninfarkt und erkrankte an Diabetes Typ II.
Trotz ihres Zustandes wurde Yu am 1. Juni 2023 vor Gericht gestellt. Der Richter lehnte den Antrag ihres Anwalts ab, die Verhandlung zu unterbrechen, obwohl sie sehr krank aussah. Elf Tage später wurde sie zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Han Liping, eine 73-jährige Einwohnerin der Stadt Chengde in der Provinz Hebei, wurde am 22. Juli 2022 zu Hause verhaftet. Das Untersuchungsgefängnis informierte ihre Familie nicht über ihren sich verschlechternden Gesundheitszustand. Auch das Gericht informierte die Familie nicht über ihren Prozess und die fünfjährige Haftstrafe, die am 19. Januar 2023 über sie verhängt wurde.
Bevor Han am 18. April in das Frauengefängnis der Provinz Hebei verlegt wurde, litt sie unter Hustenanfällen und erhöhtem Blutdruck. Eines Nachts verlor sie das Bewusstsein und musste eine Woche lang im Krankenhaus behandelt werden. Einen Monat nach ihrer Einweisung in das Gefängnis wurde bei ihr Lungenkrebs im Spätstadium diagnostiziert, doch die Behörden hinderten ihre Familie daran, sie zu besuchen, und weigerten sich, ihr Haftaussetzung zur medizinische Behandlung zu gewähren.
Im Fall von Zhu Yanhua, einer Einwohnerin der Stadt Mudanjiang in der Provinz Heilongjiang, verhängte der Richter zwar sechs Monate Hausarrest wegen ihres hohen Blutdrucks, ordnete aber nach ihrer Verurteilung zu viereinhalb Jahren Haft am 25. April 2023 an, sie gegen ihren Willen nach nur einem Monat in ein örtliches Krankenhaus einzuweisen. Er wies die Justizbeamten an, sie in das Gefängnis zu verlegen, sobald ihr Blutdruck wieder auf ein normales Niveau gesunken sei.
Yang Xiaoming, eine 54-jährige Einwohnerin der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan, litt von klein auf an einer Augenkrankheit, ständigem Fieber und rheumatischer Arthritis. Nach Abschluss der Grundschule hörte sie auf, zur Schule zu gehen. Nachdem sie 1995 mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatte, erhielt sie durch das Lesen der Bücher und die Übungen ihr volles Augenlicht zurück und konnte sogar die kleinen Anmerkungen in einem Wörterbuch lesen.
Weil sie nach Beginn der Verfolgung an ihrem Glauben festhielt, wurde sie zu einer Abtreibung gezwungen, und ihr Mann ließ sich aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen des kommunistischen Regimes von ihr scheiden. Zwischen 2001 und 2008 wurde sie zweimal für insgesamt fünf Jahre in ein Zwangsarbeitslager gesteckt. Ihre Augen wurden durch die Schläge verletzt, und sie erblindete 2012 vollständig.
Am 28. Mai 2022 wurde Yang erneut verhaftet. Die Polizei versuchte, sie zum Öffnen der Tür zu verleiten, indem sie vorgab, von der Hausverwaltung zu sein, um zu prüfen, ob ihre Rohre undicht seien. Als Yang sich weigerte, die Tür zu öffnen, brachen die Polizisten ein und legten ihr Handschellen an.
Im Krankenhaus wurde sie zu einer körperlichen Untersuchung gezwungen. Ein Arzt knöpfte ihr Hemd auf und öffnete ihre Hose, um sie zu untersuchen. Er ließ ein Abtastgerät über ihren Körper gleiten, während die männlichen Polizisten zusahen. Sie fühlte sich extrem gedemütigt.
Obwohl Yang aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes nicht aufgenommen und gegen Kaution freigelassen wurde, legte die Polizei ihren Fall dennoch der Staatsanwaltschaft vor. Am 1. Februar 2023 brachten sie sie zu einer Anhörung vor das Gericht. Am 14. März 2023 kam ein Richter zu ihr nach Hause, um das Urteil zu verkünden: sieben Jahre Haft und 20.000 Yuan Geldstrafe.
Ähnlich wie Yang mussten viele Praktizierende in den letzten 24 Jahren ununterbrochene Verfolgung ertragen, nur, weil sie an ihrem Glauben festhielten. Einige waren dadurch behindert, andere verloren ihren Arbeitsplatz, und wieder andere saßen Jahrzehnte hinter Gittern, bevor sie erneut verurteilt wurden.
Nachdem Gao Hong 1991 sein Studium an der Chinesischen Petroleum Universität mit dem Hauptfach Automatisierungstechnik abgeschlossen hatte, fand er eine Anstellung im Petrochemischen Forschungsinstitut Qilu in der Stadt Zibo in der Provinz Shandong. Nachdem er 1997 die positiven Veränderungen seiner Eltern durch das Praktizieren von Falun Dafa miterlebt hatte, folgte er ihrem Beispiel und wurde ebenfalls Praktizierender. Durch das Praktizieren erlangte er Weisheit und gewann mehrere Preise für technologische Innovationen bei der Arbeit.
Weil er an seinem Glauben festhielt und über die Verfolgung sprach, wurde er wiederholt verhaftet und am 26. August 2008 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, nachdem er für fast ein Jahrzehnt von zu Hause weggezogen und untergetaucht war. Während seiner Abwesenheit wurde er von seinem Arbeitsplatz entlassen.
Im Zwangsarbeitslager 2 der Provinz Shandong durfte Gao sieben Tage lang nicht schlafen, wurde geschlagen und mit Handschellen hinter dem Rücken gefesselt. Aus Protest trat er in Hungerstreik und weigerte sich, Zwangsarbeit zu leisten. Als Vergeltung zwangen ihn die Wärter, drei Tage lang zu stehen und 81 Tage lang täglich von 5.30 Uhr bis 23.00 Uhr auf einem kleinen Schemel zu sitzen. Er war nur noch Haut und Knochen und bekam am 3. Oktober 2009 Haftaussetzung zur ärztlichen Behandlung gewährt.
Gao Hong war nach den Folterungen im Arbeitslager nur noch Haut und Knochen
Die Polizei verhaftete Gao am 29. August 2022 erneut, obwohl er seine 85-jährige Mutter allein pflegte. Das Bezirksgericht Zichuan verurteilte den 55-Jährigen am 5. Dezember 2022 zu drei Jahren Haft, während seine Mutter, die mit Bluthochdruck und einer schweren Herzerkrankung zu kämpfen hatte, sich selbst überlassen blieb.
Nach insgesamt 15 Jahren Haft, davon zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager und 13 Jahre im Gefängnis, wurde Liu Mei aus der Stadt Dongguan in der Provinz Liaoning am 7. November 2021 erneut verhaftet, als sie auf dem Rückweg vom Einkaufen war. Die Polizei versprach ihr, sie in zwei Stunden freizulassen, wenn sie kooperiere. Die Polizei verleitete sie dazu, bestimmte Dokumente zu unterschreiben und zuzugeben, dass die fünf Informationskarten über Falun Dafa, die bei einem anderen Praktizierenden beschlagnahmt worden waren, ihr gehörten.
Liu erschien am 13. Dezember 2022 vor Gericht. Sie forderte den Staatsanwalt auf, das Vernehmungsvideo auf der Polizeiwache zu prüfen, doch der Staatsanwalt behauptete, die Polizeiwache habe an diesem Tag einen Stromausfall gehabt und es sei nichts aufgezeichnet worden. Der Richter verurteilte sie am 29. Dezember 2022 zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 3.000 Yuan (etwa 420 Euro).
Der Praktizierende Wu Haibo, ein 58-jähriger Einwohner der Stadt Zhanjiang in der Provinz Guangdong, wurde am 5. März 2022 verhaftet und am 24. März 2023 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Wu, ein ehemaliger Techniker eines Pharmaunternehmens, hatte vor seiner letzten Verurteilung bereits eine Strafe in einem Arbeitslager und zwei Gefängnisstrafen von insgesamt elf Jahren abgesessen.
Steven Wang, der seinen Vater durch die Verfolgung von Falun Dafa verloren hatte, wurde ein schwerer Schlag versetzt, als seine Mutter kürzlich zum dritten Mal zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde – ebenfalls wegen der Ausübung von Falun Dafa.
Es ist das elfte Mal, dass Liu Aihua, eine 69-jährige Einwohnerin der Stadt Shaoyang in der Provinz Hunan, wegen ihres Glaubens verhaftet wurde.
Liu wurde zuletzt am 7. Juli 2022 verhaftet, nur zwei Jahre nachdem sie eine dreijährige Haftstrafe abgeleistet hatte. Das Gericht der Stadt Liuyang, das für alle Falun-Dafa-Fälle in der Region zuständig ist, verurteilte sie am 10. März 2023 zu vier Jahren Haft.
Als Steven 2017 heiratete, lud er seine Mutter in die USA ein, damit sie an seiner Hochzeit teilnehmen konnte, doch dann erfuhr er, dass sie verhaftet wurde, bevor sie China verlassen konnte. Diese Verhaftung führte zu einer dreijährigen Haftstrafe.
Aufgrund der früheren Inhaftierung und der Folter leidet Liu an vielen Krankheiten, darunter Bluthochdruck und Diabetes. Steven und seine Frau Lydia sind in großer Sorge um ihre Mutter. Sie appellieren an die internationale Gemeinschaft, sie zu retten. Steven, der inzwischen selbst Vater geworden ist, hofft auf den Tag, an dem er seine Mutter wiedersehen kann und sein Zuhause ein komplettes Heim nennen kann.
Ähnlich wie Steven und Lydia erging es auch Jin Xin, einer 39-jährigen Frau in der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang, die eine ähnliche Tragödie erlebte. Ihr Vater, Jin Chengshan, ein ehemaliger Polizeibeamter, wurde vor einigen Jahren zu Tode verfolgt, und ihre Mutter, Jiao Xiaohua, 61, wurde am 12. Juli 2022 wegen Verbreitung von Informationen über Falun Dafa zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Um Gerechtigkeit für ihre Mutter zu erreichen, schrieb Jin einen Brief an den für ihren Fall zuständigen Polizeibeamten. Der Beamte, ein ehemaliger Kollege von Jin, verwendete den Brief gegen Jiao, was dazu führte, dass der Richter ihre Haftstrafe um zwei Jahre verlängerte. Verzweifelt über die verlängerte Haftstrafe ihrer Mutter, verstarb Jin kurz darauf. Sie hinterlässt ihren Mann und einen sechsjährigen Sohn.
Eine Gruppe von Beamten in Zivil aus der Stadt Tangshan in der Provinz Hebei drang am 12. Mai 2021 in die Wohnung von Sun Baifeng ein, um sie zu verhaften. Ihr Mann, der sich gerade von einer schweren Diabeteserkrankung und Komplikationen erholt hatte, war völlig entsetzt. Da Sun in Gewahrsam gehalten wurde und sich nicht um ihn kümmern konnte, verschlechterte sich sein Zustand rasch. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert und lag in den nächsten Monaten mehrmals auf der Intensivstation. Er verstarb am 1. Februar 2022 (dem Vorabend des chinesischen Neujahrsfestes 2022), als er allein zu Hause war.
Am selben Tag wie Sun wurde ein weiteres Ehepaar verhaftet, Zhang Wei und seine Frau Guo Yanju, die Besitzer des Zhuoyu-Kamerageschäfts in der Stadt Tangshan, in dem Sun arbeitete. Guo war gerade auf Besuch in der Wohnung ihrer Tante, als man sie verschleppte. Die ältere, kranke Frau war so bestürzt, dass sie einige Tage später verstarb. Für Guos Vater war das Ableben seiner Schwester und die Verhaftung seiner Tochter ein schwerer Schlag. Er verlor bald sein Augenlicht und hatte Mühe, für sich selbst zu sorgen. Auch seine damals zehnjährige Enkelin befand sich in einer schlimmen Situation, als beide Elternteile verhaftet wurden.
Obwohl Zhang später freigelassen wurde, blieben Sun und Guo in Haft und wurden nach einer Verhandlung am 9. Februar 2023 zu jeweils zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.
Sun Jings Mann, Hu Guojian, war wegen Praktizierens von Falun Dafa im Gefängnis inhaftiert. Er starb am 15. Mai 2018, nachdem er fast zwei Jahre lang aufgrund von Folter im Gefängnis im Koma gelegen hatte. Danach hatte Sun das Gefühl, dass ihre ganze Welt zusammenbricht. Während ihr Sohn noch auf dem College war, kämpfte die Einwohnerin der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning damit, weiter zu arbeiten, um seine Ausbildung zu unterstützen. Als ihr Sohn schließlich seinen Abschluss machte und eine Arbeitsstelle fand, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, begann sie unter schweren körperlichen und psychischen Problemen zu leiden.
Im Jahr 2020 konnte die 53-jährige Sun drei Monate lang nicht mehr schlafen, und ihr geistiger Zustand war äußerst instabil. Ihr Sohn musste seine Arbeit aufgeben und brachte sie in verschiedene Krankenhäuser, um sie behandeln zu lassen. Ein Arzt sagte ihm, dass ihr Schlafproblem dauerhaft sein könnte.
Suns Sohn berichtete: „Meine Mutter sagte mir jeden Tag, dass sie nicht mehr leben wolle. Sie bat mich, sie zu betäuben, damit sie für eine Weile schlafen konnte. Ich bin ihr einziges Kind. Aber ich schaffte es nicht, mich um sie zu kümmern und gleichzeitig eine Vollzeitstelle zu haben. Es war eine wirklich schwierige Zeit für uns beide.“
Da Sun keine Hoffnung mehr hatte, beschloss sie im Jahr 2020, Falun Dafa zu praktizieren. Kurze Zeit später konnte sie wieder normal schlafen und auch ihr Sohn konnte wieder zur Arbeit gehen.
In ihrer Freizeit arbeitete sie mit anderen Praktizierenden vor Ort zusammen, um Informationen zu verbreiten und die Verfolgung aufzudecken. Weil Sun Plakate mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ aufhängte, wurde sie am 29. Mai 2022 verhaftet. Ihr Sohn suchte die Polizeiwache auf, um ihre Freilassung zu erwirken, doch er wurde abgewiesen. Das Bezirksgericht Shuncheng hielt am 25. November 2022 eine Anhörung zu ihrem Fall ab und verurteilte sie am 21. März 2023 zu eineinhalb Jahren Haft.
Bilanz im Mai 2023: Insgesamt 133 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz im April 2023: Insgesamt 128 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz im März 2023: Insgesamt 116 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz Februar 2023: Insgesamt 110 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz Januar 2023: Insgesamt 117 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt
Bilanz 1. Halbjahr 2023: Insgesamt 120 Todesfälle von verfolgten Falun-Dafa-Praktizierenden