Wie das Abschreiben des Fa mir bei meinen Anhaftungen hilft

(Minghui.org) Im vergangenen Jahr war ich bei der Kultivierung mal fleißig, mal nachlässig. Nach einer gewissen Zeit war ich wieder fleißig, dann ließ ich wieder nach. Das ging immer so weiter.

Wenn ich fleißig war, machte ich die fünf Übungen und lernte jeden Tag das Fa. Wenn ich nachlässig war, saß ich an meinem Mobiltelefon und schaute mir Videos, Nachrichten und sogar Erotik-Filme an. Es fiel mir schwer, morgens aufzustehen, um die Übungen zu praktizieren, und ich schaffte es nicht immer, das Fa zu lernen. In der Folge bekam ich körperliche Beschwerden. Daraufhin bemühte ich mich, wieder fleißig zu sein.

Obwohl ich nach innen schaute, um meine Anhaftungen zu finden, betrachtete ich das Problem nur oberflächlich. Dann hörte ich einen Minghui-Podcast, in dem ein Praktizierender erwähnte, dass er das Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa, viele Male gelesen habe und mit dem Inhalt vertraut sei. Wenn er also den Anfang eines Satzes lese, könne er sich leicht an die folgenden Worte erinnern. Infolgedessen habe er nicht mehr darauf geachtet, was er las. Ich hatte lange Zeit das gleiche Problem. Manchmal konzentrierte ich mich auf die Anzahl der Seiten, die ich las, und las die Sätze nur oberflächlich.

Als ich mein Problem erkannte, beschloss ich, das Buch abzuschreiben. Beim Abschreiben des Buches musste ich mich konzentrieren und ein Wort nach dem anderen aufschreiben. Sobald meine Gedanken abschweiften, machte ich Fehler.

Gerade bin ich bei der vierten Lektion des Zhuan Falun. Obwohl das Abschreiben viel langsamer ist als das Lesen, erkenne ich dabei mehr die tiefere Bedeutung des Fa. Manchmal kann mich ein Wort oder ein Satz richtig erleuchten. Außerdem erkenne ich deutlich viele meiner Anhaftungen: Groll, Selbstsucht, Ungeduld, Lust, Neid, Angst und so weiter. Sie waren noch nie so offensichtlich, wie sie es jetzt für mich sind!

Eigennutz und Groll

Hin und wieder hegte ich Groll gegen meine Frau und meine 3-jährige Tochter. Manchmal bat mich meine Frau, ihr zu helfen, wenn ich gerade mitten in einer Arbeit steckte. Ich half ihr zwar, beschwerte mich aber im Stillen, weil sie meinen Gedankengang gestört hatte.

Manchmal bat mich meine Tochter, mit ihr zu spielen, und ich ärgerte mich darüber, während wir spielten. Obwohl ich meine Gefühle schon vorher bemerkt hatte, sind sie jetzt sehr offensichtlich.

Meine Frau arbeitet hart und kümmert sich um unser Kind und viele Dinge im Haushalt; so konnte ich mich immer auf meine Arbeit konzentrieren. Da ich egoistisch war und mich nur um meine eigenen Dinge kümmerte, versetzte ich mich auch nie in ihre Lage. Da ich nur mich im Blick hatte, hegte ich Groll gegen sie. Eine so starke Anschauung behindert mich bei meiner Kultivierung.

Ich ärgerte mich auch, wenn ich nach der Arbeit oder an den Wochenenden Zeit mit meiner Tochter verbringen musste. Ich hielt es für Zeitverschwendung und dachte, ich könnte mich stattdessen doch lieber mit dem Fa beschäftigen. In Wirklichkeit schaute ich mir, sobald meine Tochter schlief, im Internet Videos an oder legte mich schlafen – die Dafa-Bücher las ich nur selten. Es war also nicht meine Tochter, die meine Zeit vergeudete, sondern ich war derjenige, der nachlässig war und seine Zeit verschwendete.

Versessen auf Essen und Videos

An den Wochenenden aß ich hin und wieder Snacks, während ich mir Videos anschaue, manchmal dann sogar bis zwei oder drei Uhr in die Nacht hinein. Meine Frau erinnerte mich daran, ins Bett zu gehen, aber ich ignorierte sie einfach.

Auch wenn ich wusste, dass es falsch war, hing ich daran. Erst sagte ich mir, dass ich mir nur ein Video ansehen und dann abschalten würde, aber ehe ich mich versah, waren mehrere Stunden vergangen. Nachdem ich mir so viele Videos angesehen hatte, fiel es mir schwer, in den nächsten Tagen konzentriert zu bleiben.

Lust

Neben Videos schaute ich mir auch Pornos an. Im Nachhinein bereute ich es zwar, aber das hielt mich nicht lange davon ab, mir wieder welche anzuschauen. Ich konnte mich nicht beherrschen. Seitdem ich begonnen habe, das Fa abzuschreiben, traten all diese Anhaftungen deutlich hervor. Im Laufe der Zeit beseitigte ich sie. Jetzt können sie mich nicht mehr stören. Die Videos interessieren mich nicht mehr. Es drängt mich auch nicht mehr zum Essen und wenn ich satt bin, höre ich auf zu essen. Ich kann die Dinge aus der Perspektive meiner Frau und meiner Tochter betrachten und stelle sie an die erste Stelle. So unterstütze ich meine Frau bei der Hausarbeit und zeige ihr meine Wertschätzung. Ich spiele auch gerne mit meiner Tochter. Dies sind Dinge, die ein Ehemann und Vater tun soll, aber ich hatte mich in meinem geschäftigen Leben davon entfernt. Jetzt bin ich zur Besinnung gekommen und möchte mich unbedingt richtig verhalten.

Vor kurzem spürte ich schlechte Dinge in meinem Inneren. Wenn ich allerdings das Fa abschreibe, ist mein Kopf leer und nur die Dafa-Worte kommen mir in den Sinn, da es keinen Platz für die schlechten Substanzen gibt.

Vor einigen Jahren versuchte ich bereits einmal, das Fa abzuschreiben, schaffte es aber nicht. Ich schrieb nur ein Dutzend Seiten ab, ehe ich es wieder aufgab. Dieses Mal habe ich schon mehr als einen Monat lang durchgehalten.

Beim Abschreiben des Fa kam das gleiche Problem auf, das ich beim Lernen des Fa hatte, nämlich das Streben nach Quantität. Ich zählte immer wieder, wie viele Seiten ich innerhalb von 30 Minuten abgeschrieben hatte, wie viele Seiten in einer Stunde und wie lange es bei einer Lektion dauern würde. Ich wollte immer schneller schreiben.

Als ich dieses Phänomen entdeckte, korrigierte ich meine Denkweise und verlangsamte mein Tempo. Sobald ich ein wenig Zeit finde, schreibe ich einen Satz ab, auch wenn es nur ein einziger Satz ist. Ich rechne nicht mehr aus, wie lange es dauern wird, ihn zu beenden, sondern schreibe jedes Wort konzentriert auf.