67-Jährige wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu dritter Freiheitsstrafe verurteilt

(Minghui.org) Eine 67-jährige Frau aus der Stadt Fuzhou in der Provinz Fujian wurde Ende Juni 2023 in die erste Abteilung des Frauengefängnisses der Provinz Fujian eingewiesen, um dort eine Haftstrafe von 5,5 Jahren Haft anzutreten, die sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa ableisten muss.

Li Yaping erkrankte innerhalb weniger Monate nach ihrer Ankunft im Gefängnis an Bluthochdruck und Diabetes. Ihre Familie wurde nicht darüber informiert, ob sie eine angemessene Behandlung erhält.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Li wegen ihres Glaubens verfolgt wird. Kurz nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, gefolgt von einer vierjährigen Gefängnisstrafe im Jahr 2002 und einer 4,5-jährigen Haftstrafe im Jahr 2015.

Lis jüngste Haftstrafe geht auf ihre Verhaftung am 30. März 2020 zurück, nachdem sie drei Tage zuvor zusammen mit ihrer jüngeren Schwester, der 65-jährigen Li Weiping, die ebenfalls Falun Dafa praktiziert, wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden war.

Die Li-Schwestern wurden gegen Kaution freigelassen, weil sich die örtlichen Haftanstalten aufgrund eines lokalen COVID-19-Ausbruchs geweigert hatten, sie aufzunehmen. Li Weiping wurde am 14. Juli 2021 wieder in Gewahrsam genommen und Monate später zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Li Yaping war nicht zu Hause, als die Polizei auch sie am selben Tag abholen wollte. So sah sie sich gezwungen unterzutauchen. Daraufhin kam ihr Name auf die Fahndungsliste und die Behörden setzten die Zahlung ihrer Rente aus. Am 17. August 2022 wurde sie erneut verhaftet und im Jahr 2023 zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Einzelheiten ihres Prozesses und ihrer Verurteilung bleiben unbekannt.

Jüngste Festnahme

Am Abend des 27. März 2020 hatten Li Yaping und Li Weiping in einem Wohnviertel Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt. Dabei wurden sie von einer Video-Türklingel gefilmt. Die betroffene Familie zeigte die Frauen bei der Polizei an, die sie drei Tage später verhaftete. Die örtliche Haftanstalt weigerte sich mit Verweis auf die Pandemie jedoch, die Schwestern aufzunehmen. Daraufhin setzten die Polizisten die zwei Frauen unter Druck und forderten die Zahlung von 4.000 Yuan (etwa 55 Euro). Dann durften sie vorerst wieder nach Hause.

Nach diesem Vorfall kamen immer wieder Polizisten und Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees zu den Schwestern nach Hause, um sie zu schikanieren. Am 13. Juli 2020 rief die Polizeiwache Yuefeng bei Li Weipings Mann an. Die Schwestern sollten zur Polizei kommen und dort Papiere unterschreiben, hieß es. Als die Frauen dem nicht nachkamen, suchten Beamte am nächsten Tag Li Weipings Wohnung auf, um die Schwestern zu verhaften. Li Yaping entging einer Festnahme, da sie nicht zu Hause war. Sie tauchte unter und versteckte sich vor der Polizei.

Li Weiping wurde zunächst im Kreis Minqing inhaftiert und 14 Tage später in die Haftanstalt 2 von Fuzhou gebracht. Als die Familie am 21. August bei der Polizei anrief, erhielt sie die Nachricht, dass die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jin‘an die Verhaftung gerade genehmigt habe. Nach zwei Jahren Haft wurde sie vom Bezirksgericht Mawei zu vier Jahren Haft verurteilt, wogegen sie Berufung vor dem Mittleren Gericht Fuzhou einlegte.

Ihre Schwester Li Yaping wurde von der Polizei auf die Fahndungsliste gesetzt. Die Behörden setzten zudem ihre Rente aus. Am 17. August 2022 wurde die Praktizierende im Kreis Yongtai in der Nähe der Stadt Fuzhou festgenommen, als sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Sie wurde auf die Polizeiwache Yuefeng in Fuzhou gebracht.

Li Yaping kam in das zweite Untersuchungsgefängnis der Stadt Fuzhou und im Jahr 2023 wurde sie zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Ende Juni 2023 wurde sie in die Abteilung Eins des Frauengefängnisses der Provinz Fujian eingewiesen. Dort wurde sie derart misshandelt, dass sie an Bluthochdruck und Diabetes erkrankte.

Frühere Verfolgung von Li Yaping

Die 66-jährige Li Yaping hatte 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Nach nur einer Woche verschwanden die Kopfschmerzen sowie eine Luftröhrenentzündung, unter der sie jahrelang gelitten hatte. Auch hitziges Temperament besänftigte sich und sie wurde immer gelassener.

Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 reiste Li Yaping dreimal nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Jedes Mal wurde sie verhaftet. Nach der dritten Festnahme brachte man sie für zwei Jahre ins Zwangsarbeitslager Qingyunpu nach Nanchang. Während dieser Zeit wurde sie einer brutalen Gehirnwäsche unterzogen und musste unbezahlte Arbeit verrichten.

Im Januar 2002 wurde sie erneut festgenommen, weil sie während einer Zugfahrt eine Broschüre über Falun Dafa gelesen hatte. Sieben Tage blieb sie in Gewahrsam.

Einige Monate später erfolgte die nächste Festnahme. Li Yaping war angezeigt worden, weil sie einen Aufkleber mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ in der Öffentlichkeit angebracht hatte. Kurz darauf verurteilte ein Gericht sie zu vier Jahren Haft, die sie im Frauengefängnis Nanchang verbringen musste. Dort wurde sie von den Wärtern ständig verprügelt und beschimpft. Unter anderem musste sie stundenlang stillstehen und zeitweise in Isolationshaft gesperrt. Die überwiegende Zeit musste sie täglich mehr als zehn Stunden Zwangsarbeit leisten. Wenn sie die vorgegebene Tagesquote nicht schaffte, durfte sie nicht schlafen.

Als Wärter die Praktizierende dabei erwischten, wie sie die Falun-Dafa-Übungen machte, brachen sie ihr den linken Arm und fesselten ihr die Hände auf dem Rücken, sodass der gebrochene Knochen ins Fleisch bohrte. Am nächsten Tag war der Arm stark geschwollen, sodass ein Wärter sie ins Krankenhaus brachte.

Folter-Nachstellung: Die Hände hinter dem Rücken gefesselt

Als Li später von ihrem Arbeitgeber, dem Bahnunternehmen Yingtai, Provinz Jiangxi, berentet wurde, zog sie mit ihrem Mann nach Fuzhou. Da sie auch dort auf die Verfolgung aufmerksam machte und Materialien über Falun Dafa verteilte, wurde sie drei weitere Male festgenommen: am 22. Juli 2011, im Jahr 2012 sowie am 15. Februar 2015. Nach der Verhaftung 2011 blieb sie 15 Tage in Gewahrsam.

2015 kam sie nach der Festnahme in die Haftanstalt Nr. 2 von Fuzhou. Am 23. März genehmigte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jin‘an die Verhaftung. Es folgten zwei Anhörungen vor dem Bezirksgericht Jin‘an am 20. August und 8. September. Das Verfahren endete mit einem Urteil, wonach Li zu viereinhalb Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Fujian verurteilt wurde. Sie legte zwar Berufung beim Mittleren Gericht Fuzhou ein, aber ohne Erfolg.

Früherer Bericht:

66-Jährige zu vier Jahren Haft verurteilt – auch ihrer Schwester droht ein Prozess (Provinz Fujian)