Die Fallen der Schmeichelei und Bewunderung

(Minghui.org) Die im Artikel der Minghui-Redaktion „Schmeichelei und dämonische Störung aus eigenen Gedanken“ angesprochenen Probleme bestehen in unserem hiesigen Kultivierungsumfeld bereits seit längerer Zeit: Wir wurden übermäßig gelobt und umschmeichelt. Damals bemühte ich mich, diese Probleme in einem Erfahrungsbericht festzuhalten, aber es fiel mir schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Ich bin froh, dass nun die Minghui-Redaktion darauf hingewiesen hat.

Unsere lokalen Praktizierenden haben in Bezug auf die persönliche Kultivierung und Erklärung der wahren Umstände großartige Arbeit geleistet. Als wir jedoch anfingen, die Praktizierenden in ländlichen Gebieten zu unterstützen, wurden wir häufig mit übermäßigem Lob überschüttet, was schließlich zu den Problemen führte, die ich im Folgenden beschreiben werde.

Unser lokales Kultivierungsumfeld

In unserer kleinen Stadt gibt es viele Praktizierende. Bevor die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Verfolgung von Falun Dafa befohlen hatte, lebten in der Regel mehrere Praktizierende im selben Wohnviertel. Selbst angesichts der Verfolgung blieben die meisten in ihrem Glauben standhaft. Unser aufrichtiges Handeln hat die Verfolgung in unserer Region in hohem Maße verhindert.

Über zwanzig Jahre hinweg hielten wir das tägliche Fa-Lernen in der Gruppe aufrecht. In letzter Zeit haben sich viele Praktizierende sogar dazu verpflichtet, das Fa zweimal am Tag gemeinsam zu lernen. Durch gemeinsames Fa-Lernen und Auswendiglernen des Fa helfen und ermutigen wir uns gegenseitig, fleißiger voranzukommen und Bedrängnisse besser zu handhaben.

Neben regelmäßigem Fa-Lernen verteilen wir weiterhin Dafa-Materialien und sprechen täglich mit den Menschen. Unsere Bemühungen haben dazu beigetragen, dass die Ortsansässigen, Regierungsangestellten, Vollzugsbeamten und Mitglieder des Straßenkomitees ein besseres Verständnis über Falun Dafa und die Verfolgung gewonnen haben.

In unserer Freizeit gingen wir in die nahegelegenen Dörfer und tauschten uns mit den dortigen Mitpraktizierenden über unsere Kultivierungserfahrungen aus. Früher lebten in diesen Dörfern zahlreiche Praktizierende, aber nur wenige von ihnen blieben während der Verfolgung standhaft in dem Bemühen, das Kultivierungsumfeld aufrechtzuerhalten.

Wir brachten den Praktizierenden Abspielgeräte mit Podcasts der Minghui-Website, damit sie sich die Erfahrungsberichte während ihrer arbeitsreichen Saison in der Landwirtschaft anhören konnten. Praktizierende, die nicht viel Geld besaßen, bekamen das Gerät umsonst. Mit fortschreitender Verbesserung in ihrer Kultivierung deckten wir sie mit Computern und Druckern ein, damit sie selbständig Informationsmaterialien herstellen konnten.

Im Jahr 2015 halfen wir den meisten Praktizierenden in den umliegenden Dörfern, eine Anzeige gegen Jiang Zemin, den ehemaligen chinesischen Parteivorsitzenden, aufgrund seiner aktiven Rolle in der Verfolgung, einzureichen.

Die Fallen der Schmeichelei und Bewunderung

Allmählich lösten unsere regelmäßigen Besuche in den Dörfern bei den dortigen Praktizierenden Bewunderung aus. Sie fingen an, uns zu schmeicheln und Komplimente zu machen. Anfangs verstanden einige von uns dies als Bestätigung für unsere Bemühungen, ihnen zu helfen. Aber die Schmeicheleien und Komplimente nährten auf subtile Weise unsere Geltungssucht und unser Streben nach Ansehen.

Mit der Verbreitung unseres guten Rufes baten uns bald Praktizierende aus benachbarten Landkreisen und Städten um Rat, wie man eine Fa-Lerngruppe bilden könne. Einmal wurden wir eingeladen, unsere Erfahrungen mit Koordinatoren aus verschiedenen Gemeinden zu teilen. Durch das daraufhin geäußerte Lob und die Anerkennung hätten eigentlich unsere Alarmglocken läuten müssen, aber niemand von uns erkannte das Problem.

Unsere lokalen Praktizierenden nahmen auch Praktizierende auf, die sich aufgrund der Verfolgung gezwungen sahen, ihrem Zuhause fernzubleiben oder die von Krankheitskarma belastet waren. Die meisten von ihnen verbreiteten eifrig ihre positiven Erfahrungen mit uns und „warben“ für uns bei anderen Praktizierenden. Dies führte zu einem Zustrom von weiteren Praktizierenden – einer nach dem anderen suchte Zuflucht in unserer Region.

Schließlich dämmerte es einigen unserer lokalen Praktizierenden, dass wir uns unmerklich vom Fa entfernt hatten und dass uns die Zuflucht suchenden Praktizierenden als Vorbilder betrachteten. Uns wurde klar, dass unser gesundes Kultivierungsumfeld aus unserer standhaften Kultivierung und aufrichtigen Gedanken resultierte. Wir erkannten auch, dass alles das Ergebnis der Unterstützung des Meisters war und es keinen Grund gab, uns zu brüsten. Wenn unsere Handlungen unsere Mitpraktizierenden dazu verleiten, uns zu bewundern oder sich auf uns zu verlassen, sind wir bereits vom Fa abgewichen. Nach dieser Erkenntnis lehnten wir sämtliche Einladungen anderer Regionen zum Austausch über unsere Erfahrungen ab.

In jener Zeitspanne ereigneten sich zwei Dinge, die uns wachrüttelten, dass wir vom Fa abgewichen waren: Eines Tages wurden drei örtliche Praktizierende auf ihrem Weg in eine andere Region wegen des Verteilens Informationsmaterialien über Dafa verhaftet. Die Polizei drohte ihnen mit hohen Gefängnisstrafen. Unter der Fürsorge des Meisters und der Unterstützung von Praktizierenden aus den umliegenden Regionen wurden sie schließlich nach einigen Monaten wieder freigelassen.

Ein anderes Mal entfernten die örtlichen Beamten während des chinesischen Neujahrsfestes die Falun-Dafa-Anhänger von den Häusern der Praktizierenden und zwangen einige Praktizierende, ihre Satellitenschüsseln, die Programme aus dem Ausland ausstrahlten, zu entfernen. So etwas war in unserer Region noch nie vorgekommen. Wir betrachteten es als Zeichen dafür, dass die bösartigen Mächte unsere Lücken ausnutzten, um unser lokales Umfeld zu stören.

Nach meinem Verständnis ist der Erfahrungsaustausch unter den Praktizierenden für unsere gemeinsame Erhöhung von enormer Bedeutung; aber jegliches Lob oder jegliche Schmeichelei, die unser Streben nach Anerkennung und Ansehen nährt, muss erkannt und gestoppt werden. Wir müssen unsere Handlungen sorgfältig abwägen und unsere Kultivierungsumgebung pflegen, um solide auf dem aufrichtigen Weg der Kultivierung vorankommen zu können.

Bitte weist mich auf alles Unangemessene in meinen Ausführungen hin.