Groll beseitigt – die Welt mit klarem Blick sehen

(Minghui.org) Früher war ich ein Mensch mit starkem Groll. Wenn ich auch nur im Geringsten unfair behandelt wurde, hegte ich Groll, bekam Schuldgefühle und stürzte mich in enormes Leid. Während meiner Kultivierung erkannte ich diese Anhaftung und arbeite hart daran, sie loszulassen.

Groll gegen meine Eltern abgelegt

Von klein auf war mein Stiefvater schlecht zu mir. Wegen jeder Kleinigkeit beschimpfte er mich und sprach heftig und bösartig, worunter ich sehr gelitten habe. So war er nicht nur zu mir, sondern auch zu seinen eigenen Eltern, Brüdern, Vorgesetzten und Kollegen, also zu allen. Damals war ich noch jung und konnte mich damit nicht abfinden. Ich hatte einfach das Gefühl, dass mir großes Unrecht widerfuhr, so dass ich Groll gegen meinen Stiefvater entwickelte. Außerdem war ich als Kind oft krank. Da meine Mutter arbeiten musste, gab sie mich zu meiner Oma in Pflege. Da sie mich selten besuchte, kam ich mir vor wie ausgesetzt und hatte das Gefühl, dass niemand mich liebte und sich um mich kümmerte. Da meine Oma von Kindererziehung keine Ahnung hatte, blieb ich unerzogen und verstand nichts vom Umgang mit anderen. Das hat mein späteres Leben enorm beeinträchtigt. In der Schule hatte ich keine Freunde, vor allem traute ich mich nicht, Kontakt zu Mädchen aufzunehmen. Ich hatte einen starken Minderwertigkeitskomplex und zog mich immer zurück. Sowohl in der Schule als auch bei der Arbeit wurde ich oft gemobbt. So war ich immer unglücklich und immer mehr Groll baute sich bei mir gegen meine Eltern auf.

Zu Beginn meiner Kultivierung war mir noch nicht bewusst, wie sehr ich meinen Eltern grollte. Ich lernte nur, den Groll zu tolerieren. Ganz gleich, wie viel Groll und Schmerz ich innerlich empfand, ich ertrug es. Während ich mich weiter kultivierte, erkannte ich, dass es nicht reichte, es nur an der Oberfläche zu ertragen; ich musste diese Anhaftung wirklich loslassen.

Einmal stellte mein Vater mir während des Abendessens eine Denksportaufgabe. Das ist seine übliche Methode, Menschen zu konfrontieren und sie zum Streit mit ihm zu verleiten. Anders konnte er einfach nicht mit Menschen kommunizieren. Als ich versuchte, die Aufgabe zu lösen, fing er plötzlich an herumzualbern. Er wurde immer aufgeregter, sein Gesichtsausdruck wurde immer wilder und seine Worte immer heftiger. Egal was ich auch sagte, akzeptierte er es einfach nicht und beharrte darauf, dass ich falsch lag. Aus einem Impuls heraus packte er mich am Arm und bestand darauf, es mir endlich genau zu erklären. Ich war ziemlich gereizt und sagte ihm in ernstem Ton, dass ich unser Gespräch nicht fortsetzen wolle. Schließlich bat ich ihn, sich hinzusetzen und sich zu beruhigen.

Rückblickend wurde mir klar, dass meine Anhaftung hervorgerufen worden war. Wenn es jemand anderes als mein Vater gewesen wäre, hätte ich nicht so wütend reagiert und nicht hartnäckig darauf bestanden, mich mit ihm auseinanderzusetzen. Ich hätte ihn einfach ignoriert. Aber durch den langfristigen Groll verlor ich immer meinen Verstand, so dass ich mit ihm streiten wollte, um zu beweisen, dass er Unrecht hatte.

Danach begann ich, nach innen zu schauen und fand eine Reihe von Anhaftungen wie Groll, Kampfgeist, Streitlust, den Wunsch, mich selbst zu bestätigen, keine Kritik hören wollen, Ungeduld, Streben nach Ruhm, Gefühle, Egoismus und Rachegelüste. Wie schlecht war doch meine Xinxing! Während ich aufrichtige Gedanken aussendete, um diese Anhaftungen zu beseitigen, schimpfte meine Mutter neben mir und stellte meine Ausdauer auf die Probe. Glücklicherweise hatte ich mich zu jener Zeit bereits beruhigt und ließ mich nicht mehr von ihrer dämonischen Natur herumkommandieren. Nachdem ich aufrichtige Gedanken ausgesendet hatte, fühlte ich mich viel entspannter. Als ich ins Wohnzimmer ging, sah ich meinen Vater auf dem Sofa liegen und mit seinem Handy spielen. Es war, als wäre nichts passiert und alles nur eine Illusion.

Meinen Groll gegen bösartige Menschen losgelassen

Zweimal wurde ich von der Polizei entführt, weil ich die wahren Begebenheiten über Dafa erklärt hatte. Einmal wurde ich in eine Haftanstalt eingesperrt und dreimal von meinem Arbeitgeber entlassen, da viele private Unternehmen in China nicht wagen, Dafa-Jünger anzustellen. In meinem Berufsleben lief es also nicht so glatt. Jedes Mal, wenn ich wegen der Erklärung der wahren Begebenheiten entlassen wurde, hegte ich Groll gegen die Polizei und diejenigen, die mich angezeigt hatten. Ich gab ihnen die Schuld, dass ich meinen Brotgeber verlor und mir das Leben schwer gemacht wurde. Aber jetzt denke ich, so viele schlechte Dinge sie gegen mich getan haben, so viel hat der Meister für mich in gute Dinge umgewandelt!

Wie könnte ich ohne diese Schwierigkeiten so vernünftig und standhaft in meinem Glauben bleiben wie heute? Das liegt daran, dass ich bei all den Schwierigkeiten nicht erkannte, dass es alles nur Illusionen und konkrete Manifestationen waren, welche Dafa-Jünger heranbilden. Was ich tun muss, ist, diese dämonischen Schwierigkeiten mit aufrichtigen Gedanken behandeln und mich herauskultivieren.

Jetzt ärgere ich mich nicht mehr über Menschen, die mir Schaden zugefügt haben, und ich gebe nicht mehr anderen die Schuld für meine Situation. Ich werde ihnen nur dafür danken, dass sie mir dazu verholfen haben, dass ich einen großen Teil meiner menschlichen Gesinnungen ablegen und mich erhöhen konnte. Zugleich finde ich sie erbärmlich, weil sie vom Bösen geblendet sind und schlimme Dinge getan haben. Ich hoffe, dass sie noch Chancen bekommen, die wahren Begebenheiten zu verstehen und errettet zu werden.

Die Beziehung zwischen Groll und anderen menschlichen Gesinnungen

Während ich nach innen schaute, entdeckte ich, dass Groll mit vielen anderen Gesinnungen zusammenhängt. Erstens entsteht Groll aus Egoismus und Egozentrik, die sich als negative Emotionen manifestieren; zweitens geht Groll oft mit anderen Anhaftungen wie Kampfgeist, Neid und Rachegelüsten einher und existiert selten alleine. Diese Anhaftungen verstärken sich gegenseitig und hängen miteinander zusammen. Bei einer einzigen Gelegenheit spiegeln sie sich oft gleichzeitig wider. Wenn nur eine Anhaftung davon nicht beseitigt wird, ist es schwierig, andere Anhaftungen loszuwerden. Wenn nur eine Anhaftung abgelegt wird, werden die anderen wieder auftauchen. Wir müssen sie daher alle gleichzeitig wegkultivieren. Drittens sind diese Anhaftungen oft eng miteinander verbunden. Es mag so aussehen, als würden wir mit anderen über richtig und falsch streiten, aber tatsächlich kann es auf Groll zurückgeführt werden, und Groll entsteht aus Neid. Wenn Gefühle dabei im Spiel sind und das Streben nach Ruhm und Reichtum berührt wird, kann es auch zu Groll führen. Die Quelle des Grolls ist sicher Egoismus. Wenn wir eine Anhaftung wirklich loswerden wollen, müssen wir ihren Ursprung finden und sie entwurzeln. Nur dann können wir wissen, warum wir diese Anhaftung haben.

Nachdem ich mich gestählt habe, verstehe ich endlich, dass es überhaupt keine Ungerechtigkeit oder bösartige Menschen in meinem Leben gibt. Der Meister hat sie nur genutzt, um mich zum Erfolg zu bringen. Um das zu erreichen, will er, dass ich die Anhaftung loslasse. Dadurch, dass er mich in dämonischen Schwierigkeiten erkennen lässt, kann ich es wirklich schaffen, mich so zu verhalten, wie es im Zhuan Falun steht:

„... nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird, und nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 187)

Wenn ich jetzt zurückblicke, finde ich mich selbst wirklich zu dumm. Es hat so lange gedauert, bis ich diesen einfachen Grundsatz endlich erkannt habe. Ich litt, machte mich lächerlich und war in den oberflächlichen Illusionen gefangen, während ich darüber grübelte, wer Recht und wer Unrecht hat, wer gut und wer schlecht ist, wer den Kürzeren gezogen hat und wer Leiden ertrug. Dieser Eigensinn quälte mich derartig, dass ich bei der Kultivierung keine Fortschritte machen und nicht fleißig vorankommen konnte. Das war wirklich schade!

Von nun an werde ich strenger mit mir selbst umgehen und darf nicht mehr „das Gesetz brechen, obwohl ich es kenne“.