Ehemaliger Mittelschullehrer verliert Berufung – sechs Jahre Gefängnis warten auf ihn
(Minghui.org) Mitte Januar 2024 wurde bekannt, dass ein Einwohner des Kreises Qingcheng in der Provinz Gansu ins Gefängnis überstellt wurde. Er hatte seine Berufung gegen eine sechsjährige Haftstrafe, zu der er wegen seines Glaubens an Falun Dafa verurteilt worden war, verloren.
Die Gefängnisstrafe von Yao Lishu, 44, ging auf seine Verhaftung gegen Ende 2021 zurück. Damals geriet er ins Visier der Polizei, nachdem am 22. November 2021 eine andere Falun-Dafa-Praktizierende namens Zhang Ping verhaftet worden war. Zhang, eine 61-jährige ehemalige Postangestellte, hatte im nahegelegenen Bezirk Zhenyuan Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt. Die Polizei fand heraus, dass Yao Zhang die Materialien geliefert hatte.
Yao und Zhang erschienen im Mai 2023 zu einer virtuellen Anhörung vor dem Bezirksgericht Zhenyuan. Sie wurden beide zu sechs Jahren Haft verurteilt. Yaos Berufung wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt abgelehnt und er wurde daraufhin in ein Gefängnis überführt. Es ist ungewiss, in welchem Gefängnis er sich befindet.
Frühere Verfolgung
Es ist nicht das erste Mal, dass Yao wegen seines Glaubens ins Visier genommen wurde. Nach seinem Hochschulabschluss war er als Mittelschullehrer tätig. Am 11. Juli 2008 wurde er von mehr als einem Dutzend Beamten der Polizeibehörde der Stadt Qingyang, der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qingyang und der Polizeibehörde des Kreises Qingcheng in seinem Schulwohnheim verhaftet. Sie beschlagnahmten seine Falun-Dafa-Bücher, seinen MP3-Player, seinen Laptop und zwei Exemplare der Wochenzeitschrift Minghui Weekly. Anschließend brachten sie ihn in das Untersuchungsgefängnis des Kreises Huan, wo er brutalen Schlägen ausgesetzt war.
Die Kreise Huan, Qingcheng und Zhenyuan unterstehen alle der Stadt Qingyang. Yao wurde von der Staatsanwaltschaft des Kreises Qingcheng angeklagt und Ende März 2009 vom Kreisgericht Qingcheng verurteilt. Zu den Beweisen der Anklage gehörten die Artikel, die er im Internet veröffentlicht hatte und in denen er die Verfolgung von Falun Dafa anprangerte. Er wurde später zu vier Jahren Haft verurteilt und am 9. April 2009 in das Tianshui-Gefängnis verlegt.
In den ersten Monaten nach seiner Einlieferung wurde Yao im Team für Neuankömmlinge festgehalten. Er musste sich Fernsehsendungen ansehen, die Falun Dafa verleumdeten, Gefängnisregeln rezitieren, an körperlichen Aktivitäten teilnehmen oder unbezahlte Arbeit verrichten. Die Wärter befahlen ihm außerdem, jeden Monat einen Gedankenbericht zu schreiben. Ein Mitgefangener wurde beauftragt, jeden seiner Schritte zu überwachen. Es war ihm nicht erlaubt, Falun-Dafa-Übungen zu machen oder mit anderen inhaftierten Praktizierenden zu sprechen.
Liu Jiangtao, der stellvertretende Leiter der „Anti-Kult-Abteilung“ des Gefängnisses, „bearbeitete“ Yao persönlich, um ihn zum Verzicht auf Falun Dafa zu bewegen. Liu zwang ihn, drei Tage lang jeden Tag von 8 bis 12 Uhr auf einer winzigen Bank zu sitzen, wobei die Wärter ihn auch mit Elektrostäben schockten, ihn schlugen und beschimpften.
Einige Monate später wurde er in das Team 1 der Abteilung 1 versetzt. Dort musste er unbezahlte Arbeit in der Werkstatt leisten. Zu seinen Aufgaben gehörten das Schieben von Karren mit schweren Metallladungen, der Transport von Holzkohle, das Zertrümmern von Steinen, die Qualitätskontrolle der von anderen Häftlingen hergestellten Kleidung und die Reinigung des Gefängnisses.
Nach seiner Entlassung erfuhr er, dass sein Arbeitgeber sein Gehalt ab Januar 2010 ausgesetzt hatte. Der Arbeitgeber weigerte sich, ihn wieder einzustellen, und verwies ihn an die Personalabteilung des örtlichen Bildungsbüros. Dort erhielt er die Auskunft, dass Personen, die eine Haftstrafe verbüßt haben, nicht wieder eingestellt werden können.
Yao verdiente vor seiner Verhaftung im Jahr 2008 insgesamt 2.000 Yuan (etwa 280 Euro) pro Monat. Der finanzielle Verlust durch die Beendigung seines Arbeitsverhältnisses beläuft sich auf mindestens 322.000 Yuan (etwa 40.940 Euro) ohne Berücksichtigung der jährlichen Gehaltserhöhung (2.000 Yuan pro Monat für 161 Monate von Januar 2010 bis Mai 2023).
Frühere Berichte:
Nach vier Jahren Haft und Verlust des Arbeitsplatzes erneu zu sechs Jahren verurteilt
Insgeheim zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil sie Informationen über ihren Glauben weitergab
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