Kranke 88-Jährige soll wegen ihres Glaubens ins Gefängnis – Schikanen durch Beamte reißen nicht ab

(Minghui.org) Ungeachtet ihres schlechten Zustandes wird eine 88-Jährige seit Monaten von Polizisten und anderen Beamten schikaniert. Grund ist eine Gefängnisstrafe von sechs Jahren und neun Monaten, welche die Rentnerin wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verbüßen soll.

Liao Anan lebt mit ihrem Sohn in der Stadt Baiyin in der Provinz Gansu. Sie wurde am 14. Januar 2022 festgenommen, als sie eine andere Praktizierende besuchte. Während des Verhörs bei der Polizei wurde Liao ohnmächtig und daraufhin ins Erste Volkskrankenhaus der Stadt gebracht. Als ihr Sohn dort eintraf, verließen die Polizisten das Gebäude.

Das Team der Notaufnahme brauchte zwei Stunden, um Liaos Zustand zu stabilisieren. Die Ärzte rieten zu einer stationären Behandlung, aber der Sohn nahm Liao mit nach Hause. Er konnte sich die Behandlung nicht leisten (in China müssen Patienten in der Regel für medizinische Behandlungen in Vorleistung treten). Liaos Rente sowie ihre Krankenversicherung wurden schon vor Jahren eingestellt, nachdem sie im Jahr 2014 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet worden war. Seither kämpft ihre Familie darum, über die Runden zu kommen – geschweige denn, unerwartete zusätzliche Rechnungen zu bezahlen. Daher nahm der Sohn Liao aus dem Krankenhaus mit nach Hause.

Am 30. März 2023 kamen zwei Mitarbeiter des Bezirksgerichts Baiyin zu Liao in die Wohnung und richteten einen Computer ein, damit sie sofort an einer virtuellen Anhörung teilnehmen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war Liao noch immer bettlägerig.

Zwei weitere Justizbeamte brachten ihr am 5. September 2023 das Urteil nach Hause. Das Gericht hatte gegen sie eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten verhängt. Zusätzlich ordnete das Gericht an, dass Liao diese Strafe zusammen mit einer verbliebenen Restzeit von drei Jahren aus einer früheren Haftstrafe absitzen soll – insgesamt also sechs Jahre und neun Monate für die heute 88-Jährige.

Damals war Liao wegen ihres Glaubens am 19. September 2014 verhaftet und später zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Aus gesundheitlichen Gründen durfte sie die letzten drei Jahre außerhalb des Gefängnisses verbringen. Eine weitere frühere Verhaftung vom 18. August 2008 hatte zu einer fünfjährigen Haftstrafe geführt.

Liao legte gegen das jüngste Urteil Berufung beim Mittleren Gericht Baiyin ein, unterlag jedoch in dem Verfahren.

Auf Urteilsspruch folgen Schikanen

Am 7. November 2023 suchten acht Beamte der Staatssicherheit Liao in ihrer Wohnung auf, um sie ins Krankenhaus zu bringen. Sie befahlen ihrem anwesenden Sohn, sie dabei zu unterstützen. Als dieser sich weigerte, gingen die Beamten direkt zu Liao ins Schlafzimmer. Sie riefen immer wieder ihren Namen, doch Liao hielt ihre Augen geschlossen und schwieg. Die Beamten riefen einen Arzt hinzu, doch Liao weigerte sich, mit ihm zu sprechen oder sich von ihm untersuchen zu lassen. Gegen 11.00 Uhr vormittags verließen die Beamten Liaos Wohnung. Doch die Schikanen gingen weiter.

Seit Mai 2024 belästigte die Polizei Liao mindestens zwei- bis dreimal im Monat. Als Beamte im Juli zu ihr nach Hause kamen, weigerte sie sich, die Tür zu öffnen. Daraufhin war erstmal Ruhe.

Anfang September begannen Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees, bei Liaos Sohn anzurufen. Sie forderten ihn auf, ihnen Zutritt zur Wohnung zu gewähren. Da er sich weigerte, befahlen sie ihm, Videos von seiner Mutter zu machen und ihnen zuzuschicken. Liaos Sohn jedoch ging darauf nicht ein. Als das Nachbarschaftskomitee erneut anrief, beendete er das Gespräch.

Die Situation ist für Liao und ihren Sohn unerträglich. Sie können kein normales Leben führen und müssen mit ständigen Schikanen rechnen.

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