Während meiner Inhaftierung das Fa bestätigt und die Lebewesen errettet
(Minghui.org) Meinen 60. Geburtstag verbrachte ich in einer Haftanstalt. Viele mögen dies für eine unglückliche Situation halten und mich bedauern, aber in Wirklichkeit war es ein wahrer Segen. Ihr müsst jedoch wissen, dass meine Inhaftierung nicht aufgrund eines Verbrechens oder der Missachtung des Gesetzes erfolgte. Vielmehr hing es mit meinem Glauben an Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) zusammen, einer spirituellen Praxis, deren Anhänger den universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen.
Ich fing an, Falun Dafa zu praktizieren, nachdem die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) im Jahr 1999 die Praxis verboten und eine Verfolgung gegen sie eingeleitet hatte. Ich wurde zweimal festgenommen und nach der zweiten Verhaftung 14 Monate lang widerrechtlich festgehalten.
Obwohl dies das größte Trübsal in meinem Leben darstellt, bin ich für diese Erfahrung sehr dankbar. Während der etwas mehr als einjährigen Haftzeit begegnete ich zahlreichen Insassen, die dazu bestimmt waren, die wahren Hintergründe über Dafa zu erfahren. Aufgrund meiner Worte und Taten erkannten sie, dass Falun Dafa gut ist und sich die Praktizierenden trotz der Hetzkampagne der KPCh freundlich und tolerant verhalten. Die schwierige Umgebung und die komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen haben mir geholfen, meinen Charakter zu zügeln und mein Herz zu kultivieren. Ich habe in vielerlei Hinsicht davon profitiert und es geschafft, über meine Grenzen hinauszuwachsen, was von unschätzbarem Wert ist.
Einen klaren Plan haben
Um ehrlich zu sein, verspürte ich bei meiner erstmaligen Ankunft in der Haftanstalt große Angst. Alle möglichen menschlichen Anschauungen tauchten auf und schoben meine aufrichtigen Gedanken beiseite. Zahlreiche Fragen schossen mir durch den Kopf, wie: „Wie komme ich hier am schnellsten wieder raus? Wann werde ich freigelassen? Werden andere Praktizierende eine Petition für meine Freilassung einreichen?“, und fragte mich immer und immer wieder: „Was soll ich nur tun?“
Worin bestand der nächste Schritt? Sollte ich aus Protest in den Hungerstreik treten, so wie viele andere Praktizierende? Oder sollte ich den Forderungen der Beamten nachgeben und meinen Glauben aufgeben? Was sollte ich angesichts der Insassen, die vorsätzlich gegen das Gesetz verstoßen hatten, unternehmen? Ihnen mit Güte begegnen? Einfach das tun, was die Dafa-Praktizierenden in jeder Situation tun sollen? Oder gar nichts tun, weil man mich sowieso weichkochen wird? In den ersten drei Tagen drehten sich meine Gedanken nur darum, was ich tun sollte, und ich versuchte, mir einen Plan zurechtzulegen.
Schließlich kam ich zum Schluss, dass ich nicht einfach in die Fußstapfen der anderen Praktizierenden treten konnte. Ich musste mich selbst überprüfen und mich an einem hohen Maßstab messen, indem ich jederzeit die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beherzigte. Ich durfte mich auf keinen Fall von der KPCh und ihren Vertretern einschüchtern lassen, sondern musste meine Anschauungen und Anhaftungen loslassen. Die Zeit war einfach zu kostbar!
Vor allem aber sollte ich diese Gelegenheit ergreifen und die Menschen erretten, jedem einzelnen die Güte und Toleranz eines Dafa-Praktizierenden zeigen, und so die Lügen der KPCh aufdecken. Auf diese Weise würden die Insassen empfänglicher sein, wenn ich ihnen nahelegte, aus der KPCh und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten.
Ich beschloss, auf einen Hungerstreik zu verzichten und wollte mein Bestes geben und allen zeigen, dass ich ein guter Mensch war. Ich wollte jeden freundlich behandeln und dabei meine besten Absichten im Auge behalten, ihnen Empathie entgegenbringen, sie über die Fakten aufklären und erretten.
Meine Einstellung ändern
Mein erster Gedanke war, dass alles, was ich tat, im Einklang mit dem Fa stehen musste, und dass ich mich nach dem hohen Maßstab von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richten und davon anleiten lassen sollte. Die Insassen stammten aus unterschiedlichen Schichten der Gesellschaft. Obwohl ich schon meine zweite Lebenshälfte überschritten hatte, begegnete ich in der Haftanstalt einigen Dingen zum ersten Mal.
Das Umfeld war komplex und unversöhnlich. Während sich einige Insassen unvernünftig verhielten, waren andere hinterlistig, um die Oberhand zu gewinnen. Es gab auch Jähzornige, die gerne einen Streit anfochten oder solche, die mit niemandem sprachen. Als ehemalige Angestellte der Arbeitergewerkschaft hatte ich mit vielen Menschen zu tun gehabt, lernte in der Haftanstalt jedoch schnell, dass ich nicht viel vom Leben wusste.
Um ihnen zu helfen, das Dafa zu verstehen und wie die Praktizierenden wirklich sind, ließ ich meine Tendenz des arroganten Verhaltens eines Beamten los, verhielt mich stets freundlich und rücksichtsvoll und befreite mich von der Vorstellung, dass Inhaftierte schlechte Menschen und es nicht wert seien, gerettet zu werden. Denn dieser Gedanke war falsch; Meister Li schätzt alle Lebewesen und ich durfte niemanden auslassen.
Eingeschränkten Häftlingen helfen
Während meiner Inhaftierung gab es zu zwei verschiedenen Zeiten zwei Insassinnen, deren Bewegungsfreiheit aus unterschiedlichen Gründen eingeschränkt war. Die erste wurde zu Unrecht beschuldigt, in einen Betrug verwickelt zu sein, und war selbstmordgefährdet. Damit sie sich nichts antun konnte, war sie mit Handschellen an das Bettgitter gefesselt. Bei der zweiten Insassin handelte es sich um eine drogenabhängige Frau, die sich oft sehr aggressiv verhielt. Ihre Hände und Füße waren mit Handschellen an den vier Ecken ihres Bettes gefesselt, sodass sie sich nicht bewegen konnte. Die anderen in der Zelle waren angehalten, ihnen zu helfen, wie beispielsweise bei der Nahrungsaufnahme, beim Wäschewaschen, Haarewaschen, bei der Benutzung der Bettpfanne und sogar beim Wechseln der Menstruationsbinden. Natürlich war niemand von diesen Aufgaben begeistert.
Obwohl sich alle abwechselnd um die beiden Insassen kümmern sollten, ekelten sie sich vor dem Auskippen und Reinigen der Bettpfanne. Also meldete ich mich freiwillig. Außerdem wusch ich von Hand ihre Wäsche und fütterte sie mit dem Löffel. Obwohl ich die Älteste unter ihnen war, fürchtete ich mich nicht davor, schmutzige Arbeit zu verrichten. Nach und nach zeigten die anderen Insassen mehr Bereitschaft. Am Anfang fühlten sie sich beschämt, waren aber schließlich bereit, zu unterstützen. Sie zeigten mir den gestreckten Daumen und machten mir Komplimente. Auch die gefesselten Häftlinge waren tief berührt. Eine von ihnen versprach: „Nach meiner Freilassung werde ich mich bei dir revanchieren.“ Ich bat sie, es nicht zu erwähnen, sondern stattdessen dem Dafa-Meister zu danken.
Die Hocker wegräumen
Jede Insassin erhielt einen kleinen Hocker und war dafür verantwortlich, ihn bei Nichtgebrauch wegzuräumen. Trotzdem blieben stets einige Hocker im Gang liegen. Die Insassen zogen es vor, über sie hinweg zu steigen, wobei sie manchmal stolperten und stürzten. Manchmal gerieten sie sich wegen dieser trivialen Sache sogar in die Haare.
Sobald ich sah, dass überall Hocker herumlagen, räumte ich sie weg. Aber einige Insassen versuchten, mich davon abzubringen, indem sie kommentierten: „Sieh dir diese faulen Penner an! Du solltest ihnen nicht helfen müssen. Man sollte sie bestrafen, damit sie das nächste Mal daran denken, ihre Hocker wegzuräumen!“ Mit einem Lächeln erklärte ich, dass es in Ordnung sei, ein wenig zusätzliche Arbeit zu leisten und anderen zu helfen, und dass es keine große Sache sei. Als Kultivierende von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht verfolgte ich das Ziel, selbstloser zu werden. Meine Zellengenossen lächelten zustimmend und bekräftigten, dass die Falun-Dafa-Praktizierenden gute Menschen seien.
Jeden mit Freundlichkeit behandeln
Es gab immer ein paar Inhaftierte, die nicht auf ihre Körperpflege achteten. Andere sahen auf sie herab und vermieden den Umgang mit ihnen. Die Zellenleiterin diskriminierte auch die armen Insassen. Sie lieh nur denjenigen Dinge, von denen sie wusste, dass sie das Geld zurückerstatteten. Wenn eine Insassin jedoch kein Geld besaß, händigte sie ihr nur gebrauchte Gegenstände aus oder lehnte ihre Bitte einfach ab.
Diese Insassen taten mir leid und es gefiel mir nicht, wie andere über sie urteilten. Als Praktizierende wusste ich, dass ihr Haupturgeist möglicherweise tugendhaft war – ein Buch sollte nicht nach seinem Umschlag beurteilt werden. Deshalb teilte ich oft mein Essen mit ihnen und überließ ihnen meine Dinge des täglichen Bedarfs. Wenn es an der Zeit war, unsere Bestellungen aufzugeben, kaufte ich zusätzliche Dinge für sie. Ich behandelte sie gleich wie alle anderen und war immer freundlich, was sie zutiefst berührte. Selbst die Wärterinnen lobten mich. Ich sagte zu allen, auch zu den Wärterinnen, dass ich mich so verhalten würde, weil ich Falun Dafa praktiziere. Eine von ihnen entgegnete lächelnd: „Sagen Sie das nicht zu laut.“ Ich wusste, dass sie wegen der Überwachungskamera besorgt war.
Den Insassen beim Falten der Bettdecken helfen
In der Haftanstalt ging es zu wie beim Militär und wir mussten unsere Bettdecken zu einem perfekten „Tofublock“ falten. Diese Aufgabe bereitete allen große Schwierigkeiten und wir wurden oft getadelt oder mussten lange stehen, weil wir das Falten nicht beherrschten. Einige Insassen wurden sogar zu zusätzlicher Arbeit oder einer zusätzlichen Nachtschicht verdingt. Aber das Schlimmste war, wenn die Wärter die Bettdecke eines Insassen zur Strafe im Waschbecken einweichten – wer seine Bettdecke nicht ordentlich faltete, hatte keine mehr zur Verfügung.
Glücklicherweise passierte mir das nie. Ich war jedoch der Meinung, dass Bestrafung keine gute Methode war, um das präzise Zusammenlegen von Bettdecken zu lernen – eine Veränderung war angesagt! Mir fielen einige „Tipps“ eines pensionierten Militäroffiziers ein, den ich vor ein paar Jahren kennen gelernt hatte. Nach einigem Üben gelang es mir, die Bettdecke zu einem „Tofublock“ zu falten.
Daraufhin wurde ich inoffiziell zur „Beauftragten für das Falten von Bettdecken“ ernannt. Die Insassen, die Hilfe benötigten, baten mich oft, ihre Bettdecken zu falten. Auch Neulinge brauchten anfangs Tipps und Unterstützung. Ich ging ihnen gerne zur Hand und blieb dabei stets geduldig. So etwas hätte ein gewöhnlicher Mensch nicht ständig tun können!
Durch die Hilfe, die ich denjenigen anbot, die sich abmühten, sahen unsere Bettdecken allmählich ziemlich anständig aus und niemand wurde mehr für ein schlampiges Falten bestraft. Schließlich lobte uns der Direktor der Haftanstalt. Eine Insassin fragte mich: „Wie kommt es, dass du nie nein sagst, wenn du um Hilfe gebeten wirst? Du flippst nie aus, beschwerst dich nie, hilfst jederzeit gern und verlangst nie etwas dafür. Du bist wirklich ein guter Mensch! Du bist einfach perfekt.“ Ich erklärte, dass das die Kraft von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sei. Würde ich nicht Falun Dafa praktizieren, wäre ich dazu nicht in der Lage.
Auf andere Rücksicht nehmen
Wir hatten einen zweiwöchigen Turnus, bei dem alle Insassen das Bett wechselten. Es gab zwei bestimmte Plätze, die niemand mochte – nämlich neben dem Fenster oder neben der Toilette. An heißen Sommertagen plagten uns die Mücken, und diejenige, die neben dem Fenster schlief, war am meisten betroffen. Im Winter blies ein eiskalter Luftzug durch einen Spalt im Fenster direkt auf die Schulter der Person, die dort schlief. Blieb das Fenster geschlossen, konnte die Luft nicht zirkulieren und in der ganzen Zelle wurde es stickig. Niemand mochte das Bett neben der Toilette aus verständlichen Gründen: der Gestank war widerlich und die Geräusche der Spülung hielten einen die ganze Nacht wach.
Dabei gab es noch ein weiteres Problem: Diejenigen, die in diesen unerwünschten Betten schliefen, lehnten sich nach vorne, um vom Fenster oder der Toilette wegzurücken, und schoben die Schlafenden neben ihnen so weit wie möglich von sich weg. Manchmal rückten die „Geschobenen“ zu nah auf die nächste Person auf und wurden beschimpft. Oftmals artete es in Streit und sogar Schlägereien aus. Ich nahm das alles gelassen hin.
Wenn ich jeweils unter dem Fenster oder neben der Toilette schlafen musste, achtete ich darauf, auf die anderen Rücksicht zu nehmen und ließ das Fenster offen, damit wir frische Luft hatten. Wenn die Person neben mir den Luftzug nicht ertragen konnte, öffnete sie das Fenster gerade so weit, dass die Luft knapp zirkulieren konnte. Die frische Luft war für sie bestimmt angenehm, während ich den kalten Luftzug abbekam. Gewöhnliche Menschen sind oft egoistisch. Manchmal ärgerte ich mich über sie und wollte mit ihr streiten, ermahnte mich dann aber sogleich, dass ich eine Dafa-Praktizierende war. Der Meister wachte über mich, der kalte Luftzug würde meine Gesundheit nicht tangieren, und es würde mir gut gehen. Ich durfte mich nicht wie ein gewöhnlicher Mensch verhalten, sondern musste bei allem, was ich tat, Rücksicht auf die anderen nehmen. Auf diese Weise bestätigte ich das Fa.
Mein Opfer hatte sich gelohnt, denn die Haltung der Insassen gegenüber mir und Dafa änderte sich. Eine Inhaftierte, die zuvor große Vorurteile gegen Dafa hegte, sagte zu mir: „Die Leute in meinem Dorf mögen Falun Gong nicht. Sie finden, den Praktizierenden fehle es an Menschlichkeit, da sie nie an den wichtigen Ereignissen ihrer Familienangehörigen teilnehmen würden, wie beispielsweise Hochzeiten, Beerdigungen oder der Feier von Neugeborenen. Sie würden nicht Babysitten, wie es Großeltern normalerweise tun, hätten nie Zeit und seien sehr egoistisch. Aber dank dir weiß ich jetzt, dass nicht alle Praktizierenden so sind. Du bist selbstlos und verlangst keine Gegenleistung. Obwohl du hier die Älteste bist, wirkst du nicht überheblich. Du hast meinen Eindruck über die Falun-Dafa-Praktizierenden komplett verändert.“
Mit meinen Worten und Taten die Denkweise der anderen verändern
Einmal sagte die Zellenleiterin zu mir: „Falun-Dafa-Praktizierende sind gute Menschen. Sie besitzen eine gesunde Moral und Würde. Aber du bist anders als die anderen. Wir hatten früher eine Falun-Dafa-Praktizierende in unserer Zelle, aber sie war nicht wie du. Sie hat nie mit uns gesprochen, sondern fortwährend allein in der Ecke meditiert. Du hingegen bist eine von uns geworden. Das gefällt uns. Dank deiner Anwesenheit ist es viel einfacher, mit den Häftlingen klarzukommen.“
Kurz nach meiner Ankunft in der Haftanstalt baten mich einige Insassen, ihnen etwas vorzusingen. Ich erachtete dies als eine gute Gelegenheit, das Fa zu bestätigen, und sang die Dafa-Lieder „Coming For You“, „Dafa Is Good“ und „Hurry and Find the Truth“. Später warnte mich die Zellenleiterin, diese Lieder wegen der Überwachungskameras nicht zu singen. Wenn mich jedoch eine Insassin darum bat, sang ich leise für die Häftlinge außerhalb der Reichweite der Kameras. Ich bedauerte, dass ich nicht mehr Dafa-Lieder gelernt hatte.
„Warum können Falun-Dafa-Praktizierende so geduldig und tolerant sein? Sie haben eine großartige Persönlichkeit und sind zu allen freundlich, egal wer die Person ist. Warum kann ich nicht so geduldig sein?“, seufzte eine Inhaftierte. Ich riet ihr, bei Konflikten einen Schritt zurückzutreten, dann würde alles sofort besser werden. Sie sagte, sie wolle es versuchen, und fügte hinzu: „Wenn alle so nett wären wie du, wären wir gar nicht erst in der Haftanstalt gelandet.“ Dann erhob sie ihre Stimme und rief: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“ Sie fragte, ob sie die beiden Sätze korrekt ausgesprochen habe, was ich bejahte. Ich freute mich sehr für sie.
Eine andere Insassin meinte: „Falun Dafa ist großartig. Es kann jemanden in einen guten Menschen verwandeln. Die Praktizierenden sind stets rücksichtsvoll und denken zuerst an die anderen. Außerdem hilft diese Praxis den Menschen, von ihrer Drogensucht loszukommen. Nach meiner Freilassung werde ich dich aufsuchen, damit ich ebenfalls Falun Dafa lernen kann. Ich werde nie wieder Drogen nehmen!“ „Großartig“, entgegnete ich. „Das ist abgemacht!“
„Erinnerst du dich, wie du mir erzählt hast, dass du, seitdem du Falun Dafa praktizierst, deine Schwiegermutter wie deine eigene Mutter behandelst? Sie war fünf Jahre lang bettlägerig und du hast dich gewissenhaft um sie gekümmert, ohne dich zu beschweren. Jetzt weiß ich, dass du die Wahrheit sagst. Trotz deinem hohen Alter hast du dich um die an die Betten gefesselten Insassen gekümmert und ihre Bettpfannen sauber gemacht. Du streitest dich nie mit jemandem, selbst wenn man dir Unrecht tut oder dich ausnutzt. Du nimmst persönliche Vorteile sehr leicht, bist aber immer bereit, anderen zu helfen und etwas mehr zu tun. Ich bin sehr berührt! “, knüpfte eine weitere Insassin an.
„Davon bin ich noch weit entfernt. Warum habe ich ein schlechtes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter? Es liegt daran, dass ich faul bin. Ich konzentriere mich immer auf die Unzulänglichkeiten anderer und kritisiere meine Schwiegermutter, anstatt nach meinen Fehlern zu suchen. Ich kann nicht einmal die kleinsten Verluste verkraften. Wenn ich so fleißig wäre wie du, würde meine Schwiegermutter mich dann nicht mögen? Wenn ich in Konflikten bei mir selbst schauen würde, könnte ich dann noch mit meiner Schwiegermutter streiten? Würden die Konflikte nicht gelöst werden? Falun Dafa ist wirklich kraftvoll! Wenn ich entlassen werde, musst du mir ein Zhuan Falun (das Hauptwerk des Falun Dafa) besorgen, damit ich es auch lernen kann!“ „Natürlich“, versicherte ich ihr. „Wenn du es wirklich lernen willst, werde ich dir helfen.“
Daraufhin baten mich drei Insassen, die Gedichte des Meisters zu rezitieren. Eine unter ihnen lernte vier Gedichte aus Hong Yin und Hong Yin III auswendig, nämlich: „Wenig argumentieren“, „Wer hat recht, wer hat unrecht“, „Das Herz leiden lassen“ und „Mensch sein“. „Das Gedicht deines Meisters ‚Wer hat recht, wer hat unrecht‘ ist so gut gesagt. Er ist sehr begabt! Ich möchte dieses Gedicht auswendig lernen, es wird mir im Lebensalltag sehr helfen“, stellte eine Insassin fest. Eine andere bat mich, all das Fa, das ich auswendig gelernt hatte, zu rezitieren, da sie es sehr gerne höre. Sie wolle von ganzem Herzen verstehen können, was Falun Dafa sei.
Eine bestimmte Insassin benahm sich äußerst streitsüchtig und kleinlich. Sie interessierte sich für Wahrsagerei und verbreitete gerne Gerüchte. Niemand mochte sie und jeder mied den Umgang mit ihr. Auch mir gegenüber fühlte sie sich überlegen und sah auf mich herab. Ich ignorierte sie ebenfalls, da sie eine negative Energie ausstrahlte. Doch schon bald überlegte sie: „Warum ist sie so beliebt, und ich nicht? Ich bin jetzt seit fast einem Jahr hier und habe trotzdem keine Freunde.“
Ihre Haltung mir gegenüber änderte sich. Kurz vor ihrer Freilassung kam sie zu mir und bat mich, das Fa des Meisters für sie zu rezitieren. Ich war überrascht, aber auch sehr froh über ihre Bitte. Sie wollte das Fa ernsthaft lernen und erkundigte sich hin und wieder, ob sie es korrekt auswendig gelernt habe. Ihre Aufrichtigkeit machte mir klar, dass eine Person, die wir nicht mögen, nicht unbedingt ein schlechter Mensch sein muss. Wenn jemand aus eigener Initiative auf mich zukommt und darum bittet, das Fa lernen zu dürfen, muss er eine tiefe Schicksalsverbindung zu Dafa haben. Ich hatte Unrecht und hätte sie nicht beurteilen dürfen.
Ich habe meinen Zellengenossinnen immer wieder gesagt, dass der Meister unendlich barmherzig ist und niemandem etwas vorwirft. Der Meister ist gekommen, um alle Menschen zu erlösen: „Denkt nicht, dass ihr Falun Dafa nicht lernen könnt, nur weil ihr früher Fehler begangen und Untaten verübt habt. Solange man das Zhuan Falun liest und daran arbeitet, sich selbst zu verbessern, kann man gerettet werden. Ihr und auch alle eure Familienangehörigen werdet enorm davon profitieren.“
Mich erhöhen
Indem ich während meiner Inhaftierung den Dafa-Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgte und streng mit mir selbst war, habe ich viel gelernt und profitiert. Früher hätte ich niemals die Bettpfanne eines anderen Menschen säubern, stundenlang in der Werkstatt arbeiten oder solch harte Bedingungen ertragen können. Ich war jähzornig und geriet wegen jeder Kleinigkeit sofort in Rage. Obwohl ich mich durch die Kultvierung ein wenig erhöht hatte, war ich noch weit von den Anforderungen des Fa entfernt.
Wenn ich neben dem Fenster oder der Toilette schlief, nahm ich weiterhin Rücksicht auf die anderen. Trotzdem wurde ich schikaniert und beschimpft. Obwohl ich mich mit niemandem stritt, blieb mein Herz nicht immer ruhig. Ich wurde wütend, fühlte mich ungerecht behandelt und konnte es einfach nicht hinnehmen. Aber dann überlegte ich: „Was mache ich da? Bin ich immer noch eine Dafa-Praktizierende? Ist das nicht die perfekte Gelegenheit zur Erhöhung meiner Xinxing}?“ Mit dieser Erkenntnis fühlte ich mich sofort besser – der Meister musste eine weitere Schicht meines Körpers gereinigt haben.
Das Leiden in der Haftanstalt war eine gute Sache, da es mein Temperament gemildert und meinen Glauben an Dafa gestärkt hat. In dieser komplexen Umgebung konnte ich bei Konflikten nach innen schauen und sie als Arrangement des Meisters erkennen, die dazu dienten, meine Xinxing zu erhöhen. Außerdem war es eine großartige Gelegenheit, vielen jungen Menschen die Fakten näherzubringen. Wie groß die Hindernisse oder Schwierigkeiten auch erscheinen mögen – solange ich an den Meister und das Fa glaube, kann alles gelöst werden.
Eine streitlustige Insassin kommt zur Vernunft
Jeden Morgen hatten wir eine halbe Stunde Zeit, uns zum Appell aufzustellen, nach dem Mittagessen eine halbe Stunde zum Ausruhen sowie vier Stunden Nachtruhe – alles Gelegenheiten, um die Menschen mit Falun Dafa bekanntzumachen und über die wahren Zusammenhänge aufzuklären. Auch diejenigen, die tagsüber in der Werkstatt neben mir arbeiteten, erfuhren die wahren Umstände. Ich nutzte jede Gelegenheit, über die wahren Begebenheiten von Dafa und die ungerechte Verfolgung zu sprechen. Aufgrund meiner Worte und Taten erkannten die Insassen, dass Dafa-Praktizierende gute Menschen sind und gaben ihr Einverständnis zum {{Parteiaustritt.
Als Mei in unserer Zelle untergebracht wurde, bemühte ich mich, sie über die wahren Zusammenhänge zu informieren, konnte sie jedoch nicht erreichen. Bald stellte ich fest, dass sie eine streitlustige, vulgäre Person war. Da ich sie nicht mochte und sie meines Erachtens der Errettung nicht würdig war, gab ich auf und ließ es auf sich beruhen. Erst viel später wurde mir klar, dass das falsch war. Mein Ziel war es, sie und ihre Lebewesen in den anderen Dimensionen zu retten. Ich durfte sie nicht aufgrund ihres Verhaltens verurteilen.
Mit dieser gewonnenen Erkenntnis nahm ich einen neuen Anlauf. Ich sprach lange mit ihr, erklärte ihr, worum es bei Falun Dafa wirklich geht, und zählte alle Fakten und Gründe auf, warum die Verfolgung falsch war. Ich erläuterte ihr die wahren Hintergründe bis ins kleinste Detail, konnte sie jedoch immer noch nicht dazu bewegen, sich von der KPCh zu trennen. Sie gab zu, dass sie mich als Mensch bewunderte und auch nichts gegen Falun Dafa hatte, die universellen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht in ihren Augen jedoch zu weit hergeholt seien. Mit ihren eigenen Worten gesagt, sei dies „unmöglich zu erreichen“. „Wenn du das auf Anhieb erreichen könntest, wärst du kein Mensch mehr, sondern eine Gottheit“, stellte ich klar.
Sie sprach einfach weiter und betonte, dass jeder auf dieser Welt gegen sie sei. Das lag wahrscheinlich eher an ihrer Persönlichkeit und ihrem Charakter, nämlich ihrer kämpferischen und streitlustigen Natur. Darin lag auch der Grund ihrer Verhaftung, da sie andere attackiert hatte. Niemand mochte sie, auch ich nicht; ich unterhielt mich mit ihr, weil ich mich als Dafa-Praktizierende verpflichtet fühlte, sie über die Fakten aufzuklären.
Es dauerte nicht lange, bis Mei in eine andere Zelle verlegt wurde, nachdem sie sich mit einer anderen Insassin geprügelt hatte. Ich dachte, ich würde sie nie wieder sehen, aber schon bald kehrte sie in unsere Zelle zurück – dieses Mal in Handschellen und Fußfesseln. „Großartig!“, dachte ich. „Das erneute Zusammentreffen gibt mir die Möglichkeit, ihr die Fakten weiterhin zu verdeutlichen.“ Aber sie wollte immer noch nicht zuhören.
Zwei Tage vor ihrer Freilassung beschloss ich, es ein letztes Mal zu versuchen und sagte zu Mei: „Ich möchte mit dir reden, weil wir uns vielleicht nie wieder sehen werden. Wenn du diese Gelegenheit, aus der KPCh und ihren Jugendorganisationen auszutreten, verpasst, werde ich dich sehr bedauern. Wenn du wieder zu Hause bist und jemand anderes mit dir über Dafa spricht und dir zum Parteiaustritt verhelfen will, hoffe ich, dass du diese Chance nicht verpasst. Wie wäre es, wenn du erst einmal aus den Jungen Pionieren austrittst? Was hältst du davon?“ Entgegen meinen Erwartungen stimmte sie zu: „Okay. Warum auch nicht?“ Ich war erleichtert. Das beweist, dass Beharrlichkeit am Ende siegen wird!
Kurz bevor Mei die Haftanstalt verließ, umarmte sie mich mit tränenbedecktem Gesicht. Sie sagte, ich sei ein guter Mensch und dass sie mich nicht verlassen wolle. Ich tröstete sie: „Du hast dich bereits für das Gute entschieden und wirst eine glänzende Zukunft haben. Wenn du nach Hause zurückkehrst, wirst du ein anderer Mensch sein. Denke bei Konflikten einfach an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.“ Zu meiner Überraschung tauchten Mei und meine ehemalige Zellenleiterin am Tag meiner Freilassung vor der Haftanstalt auf, um mich zu verabschieden und mir zu gratulieren. Ich war zutiefst gerührt.
Ihre Errettung war vorherbestimmt
Die Begegnung mit Ling war in der Tat vorherbestimmt. Wir wurden am gleichen Tag inhaftiert und schliefen in den ersten neun Monaten direkt nebeneinander. Trotz der Rotation der Schlafplätze, waren wir am Ende immer zusammen. Welch starke Schicksalsverbindung!
Jeden Abend vor dem Einschlafen informierte ich Ling flüsternd, was es mit Falun Dafa auf sich hatte. Sie hörte zwar zu, sagte aber nie etwas. Meine Frage, ob sie der KPCh oder einer ihrer Jugendorganisationen beigetreten sei, verneinte sie. Ich konnte das nur schwer glauben, da sie nur ein Jahr jünger war als ich. Die Leute unserer Generation wurden zumindest zum Beitritt der Jungen Pioniere gezwungen. Überdies stammte Ling aus der Stadt und arbeitete in einer Regierungsbehörde; es wäre also sehr seltsam, wenn sie kein Mitglied der KPCh oder einer ihrer Jugendorganisationen wäre. Nach diesem Gespräch weigerte sie sich, meinen Ausführungen über Falun Dafa zuzuhören. Ich nahm ihr das übel und distanzierte mich immer mehr von ihr, bis ich schließlich überhaupt nicht mehr mit ihr redete und ihr auch nicht mehr meine Hilfe anbot.
Ling war anders als die anderen. Die meisten weiblichen Insassen waren ungebildet und unhöflich, deshalb störte es mich nicht sonderlich, wenn sie sich weigerten, aus der Partei auszutreten. Bei Ling war es jedoch anders. Sie war gebildet, höflich und sanftmütig; es traf mich tief, dass ich nicht zu ihr durchdringen und begreiflich machen konnte, wie wichtig es ist, alle Verbindungen zur KPCh zu kappen. Glücklicherweise entlarvte ich sogleich diesen falschen Gedanken. Ich durfte es ihr nicht übelnehmen oder sie ignorieren, nur weil sie nicht aus der Partei austreten wollte. Was mich tatsächlich aufregte, war, dass ich ihr nicht helfen konnte. Wie sollte sie jemals die Wahrheit erfahren und gerettet werden können, wenn ich einen so starken Groll hegte? Diesen Groll galt es, zu beseitigen!
Ich korrigierte meine Denkweise: „Vielleicht ist sie tatsächlich keiner Jugendorganisation der KPCh beigetreten.“ Danach behandelte ich sie wieder freundlich. Bevor Ling entlassen wurde, versuchte ich ein letztes Mal, sie zum Parteiaustritt zu bewegen. „Ich bin wirklich nie einer Organisation beigetreten“, betonte sie. „Aber wie sieht es mit der Kleinen Roten Garde aus? Zählt das?“ Ich bejahte. „Das ist auch eine Jugendorganisation der KPCh.“ Zu meiner Überraschung willigte sie ein, sich von der Kleinen Roten Garde zu trennen. Wenn ich sie aufgegeben hätte, hätte dieses Lebewesen seine Chance auf Errettung verloren!
Dafa rettet einer Frau das Leben
Cai hat eine großartige Schicksalsverbindung mit Dafa. Falun Dafa hat ihr schon einmal das Leben gerettet, ohne dass sie es wusste. Einige Jahre bevor wir uns in der Haftanstalt begegneten, war sie einen Monat lang in Peking interniert, wo sie auf eine ältere Praktizierende traf. Diese erklärte ihr, dass Falun Dafa eine wundervolle Meditationspraxis sei und weshalb es verfolgt wurde, ohne zu erwähnen, dass sie aus der KPCh austreten sollte.
Dieses Mal wurde Cai von ihrem Verlobten reingelegt und betrogen, der sie in seine Verbrechen hineingezogen hatte. Als sie es herausfand, sprang Cai aus dem fünften Stock eines Gebäudes, was sie jedoch wie durch ein Wunder überlebte. Aufgrund ihrer Selbstmordgefährdung wurde sie in unserer Zelle an das Seitengitter eines Bettes gefesselt. Als ich anfing, über Falun Dafa zu sprechen, unterbrach sie mich: „Ich weiß, dass Falun Dafa gut ist. Ich habe schon einmal eine Praktizierende getroffen und sie hat mir alles darüber erzählt. Die Falun-Dafa-Praktizierenden sind alle sehr nett.“ Als ich sie fragte, ob sie aus der KPCh ausgetreten sei, schüttelte sie den Kopf und meinte, sie habe noch nie davon gehört. So erklärte ich ihr, wie bedeutsam dieser Schritt sei. Sie sagte sich sofort von den Jungen Pionieren los.
„Weil du positiv über Falun Dafa denkst und weißt, dass die Verfolgung falsch ist, wurdest du beschützt und bist bei deinem Sprung aus dem Gebäude unverletzt geblieben. Dafa hat dich gerettet. Wer könnte einen Sturz aus einer solchen Höhe überleben?“, gab ich zu bedenken. „Ist das so?“, staunte sie. „In jenem Moment wollte ich nur noch sterben. Aber wer weiß, was passiert ist. Es ist in der Tat seltsam, dass ich überlebt habe.“ „Falun Dafa hat dein Leben gerettet. Dafa ist außergewöhnlich! Du solltest keine Selbstmordgedanken mehr haben. Sich das Leben zu nehmen, ist ebenfalls Mord. Du darfst auf keinen Fall Selbstmord begehen“, betonte ich. Sie nickte.
Eine Inhaftierte erholt sich von einem Bandscheibenvorfall
Qian, eine Insassin, litt unter einer starken, von der Taille abwärts aufgetretenen Schwellung. Als sie in unsere Zelle kam, schimmerte ihre Haut aufgrund der starken Schwellung bereits durchsichtig. Sie konnte nicht mehr gehen und benötigte beim Gang zur Toilette Hilfe. Trotzdem wurde sie in der Werkstatt gezwungen, im Sitzen zu arbeiten. Sie erzählte uns, dass die Schwellung durch einen Bandscheibenvorfall verursacht worden sei. Eigentlich stand vor ihrer Verhaftung der Termin für eine Operation bereits fest.
Ich sprach mit ihr über Falun Dafa und sie erklärte sich bereit, die KPCh und die ihr angeschlossenen Jugendorganisationen zu verlassen. „Besorge dir nach deiner Freilassung ein Zhuan Falun und lies es. Es wird dir enorm helfen! Im Moment kannst du nur rezitieren: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“. Du wirst überrascht sein, wie viel Kraft das in sich birgt!“, legte ich ihr ans Herz.
Nach diesem Gespräch ließ ich es auf sich beruhen, da ich nicht wusste, ob Qian die beiden glücksverheißenden Sätze aufrichtig rezitieren würde. Sollte sie keine Besserung erfahren, könnte sie negativ über Dafa denken. Aber eine Woche später kam Qian zu mir und verkündete: „Meine Rückenschmerzen sind schon viel weniger und die Schwellung ist auch zurückgegangen. Ich kann ohne große Schmerzen gehen. Das Rezitieren von 'Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!' hilft wirklich!“ Ich nickte. „Das liegt aber nicht nur daran, dass du die beiden Sätze rezitiert hast, sondern auch daran, dass du aus der KPCh ausgetreten bist. Sobald du dich von der Partei trennst, werden sich die höheren Wesen um dich kümmern.“ Ich ermunterte sie, so weiterzumachen und nach ihrer Freilassung auch ihren Familienangehörigen davon zu erzählen. Sie stimmte gerne zu. Vier Monate später wurde Qian auf ärztliche Bewährung entlassen.
Der Meister trifft Vorkehrungen für eine Kurzzeit-Inhaftierte
Yi traf spätabends in der Haftanstalt ein und stand am nächsten Morgen während des Zählappells direkt neben mir. Als ich erfuhr, dass sie höchstwahrscheinlich nur für einige Tage in Haft sein würde, ergriff ich die Gelegenheit und erzählte ihr die wahren Begebenheiten über Dafa. Obwohl die Zeit für ausführliche Erläuterungen zu knapp war, verstand sie alles, was ich sagte, und trat bereitwillig aus der KPCh aus. Ich freute mich sehr für sie.
Bereits eineinhalb Stunden nach dem Appell kam Yi frei, was sie selbst überraschte. Es mag wie ein Zufall erscheinen, dass ich ihr während der kurzen Zeit des Appells zum Parteiaustritt verhelfen konnte. Hingegen war mir klar, dass es sich um das Arrangement des Meisters handelte, ansonsten hätte sie nicht direkt neben mir gestanden. Ich dankte dem Meister von ganzem Herzen.
Die wahren Umstände erklären, die Lebewesen erretten
Ich hatte genügend Zeit, den Insassen die wahren Umstände zu erklären. Wenn ich jemanden nicht erreichen konnte, versuchte ich es am nächsten Tag erneut. Es gab auch Fälle, in denen eine Insassin entlassen oder verlegt wurde, bevor sie die Fakten erfahren konnte, über vierzig an der Zahl. Es machte mich traurig, sie gehen zu sehen, und ich machte mir Vorwürfe, weil ich sie im Stich gelassen hatte. Ich würde keine weitere Chance haben, es wieder gutzumachen.
In den vierzehn Monaten während meiner Inhaftierung verhalf ich insgesamt 116 Insassen zum Parteiaustritt. Ich lernte ihre Namen auswendig und rezitierte sie wiederholt, bis sich die Möglichkeit ergab, die Liste an einen Praktizierenden weiterzugeben, der die Austrittserklärungen auf Minghui.org veröffentlichte. Ohne die Fürsorge des Meisters sowie den aufrichtigen Gedanken und die Unterstützung der örtlichen Praktizierenden hätte ich es nicht geschafft. Hier möchte ich dem Meister dafür danken, dass er jeden meiner Schritte überwacht hat; meinen Anwälten, dass sie mich vertreten und sich für mich eingesetzt haben; meinen Mitpraktizierenden für ihre ständigen Bemühungen, meine Freilassung zu fordern, und meiner Familie für ihre Liebe und Unterstützung.
Meine Erkenntnis aus dieser Bedrängnis
Die etwas über ein Jahr dauernde Inhaftierung war das größte Leiden, das ich je ertragen musste. Ich habe keine schlimmeren Misshandlungen oder Feindseligkeiten erlebt. Zwar wurde ich gezwungen, stundenlang auf einem kleinen Schemel zu sitzen, und durfte mich kein bisschen bewegen, sodass mein Gesäß eiterte und die Schmerzen unerträglich waren. Aber der Nachtdienst entpuppte sich als das Schlimmste meiner Trübsale. Ich musste so lange stehen, bis mir der Rücken und die Beine so sehr schmerzten, dass ich es keine Sekunde länger aushielt. Man trieb mich körperlich und geistig bis über die Grenze meiner Belastbarkeit.
Während meiner Haft fiel mir ein Zahn aus und ich konnte meine Zahnprothese nicht mehr tragen. Ich setzte sie dennoch als Stütze für meine Gesichtsstruktur ein, war jedoch nicht mehr in der Lage zu kauen. Ich aß kaum noch und verlor rapide an Gewicht. Trotzdem wurde ich zu stundenlanger Werkstattarbeit gezwungen. Außerdem entwickelte ich ein schmerzhaftes Leiden an den Sehnen, die den Daumen mit dem Handgelenk verbinden. Mein linker Daumen war rot und geschwollen.
Nebst der stundenlangen Arbeit in der Werkstatt half ich den Insassen täglich beim Falten ihrer Bettdecken. Obwohl ich aus bester Absicht heraus handelte, wurde ich oft ungerecht behandelt und zu Unrecht beschuldigt. Manchmal wurde ich von meinen menschlichen Anschauungen und Anhaftungen überwältigt und sah mich enormen Herausforderungen gegenübergestellt. Ich war gefordert, zu beweisen, dass ich aushalten und durchhalten kann. Dies stellte die größte Prüfung in meiner Kultivierung dar.
Inhaftiert zu werden, bedeutet für die meisten Menschen ein unglückliches Ereignis, aber für einen Kultivierenden kann es sich als eine gute Sache erweisen. In dieser komplizierten Umgebung stählte ich meinen Charakter und ging gestärkt daraus hervor. Im Umgang mit allen möglichen Menschen erhöhte ich meine Xinxing und meine Ebene. Durch die Konfrontation mit Insassen, mit deren unterschiedlichen Meinungen und Ideen, wuchs mein Vertrauen in meine Fähigkeit, über die wahren Umstände aufzuklären. Es ist mir gelungen, die Schwierigkeiten und ungünstigen Umstände zu durchbrechen und mein wahres Wesen zum Vorschein zu bringen.
Wo sonst hätte ich ohne diese Drangsal durch so viel Leid erfahren können? Wo sonst hätte es so viele Möglichkeiten gegeben, meine Xinxing mit der Hilfe zahlreicher Menschen zu erhöhen? Auf diese Erkenntnis folgte die Dankbarkeit für all diese Trübsal und all das Leid. Indem ich mich nach dem Maßstab von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht richtete und mein Herz unablässig kultivierte, wurde ich barmherziger und selbstloser. Es erfüllt mich mit Freude, meinen eigenen Weg in der Kultivierung zu gehen, das zu tun, was der Meister von uns erwartet, und mein heiliges vorgeschichtliches Gelübde zu erfüllen.
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