25 Verhaftungen an einem Tag, acht Praktizierende jetzt angeklagt (Stadt Kunming, Provinz Yunnan)

(Minghui.org) Am 6. Juli 2024 wies die Polizeibehörde der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan ihre untergeordneten Behörden an, an diesem Tag 25 Einwohner wegen des Praktizierens von Falun Gong festzunehmen.

Insidern zufolge wurde diese Massenverhaftung als „Projekt 6.6“ bezeichnet. Die Polizei hatte die ins Visier genommenen Praktizierenden mindestens sechs Monate lang vor der Aktion überwacht und Beweise gegen sie gesammelt.

Zu den beteiligten Behörden gehörten die Staatssicherheitabteilungen in den Bezirken Xishan, Wuhua, Panlong und Guandu sowie die für die Wohngebiete der Praktizierenden zuständigen Polizeistationen.

Während die meisten Praktizierenden zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts gegen Kaution auf freiem Fuß waren, wurden gegen mindestens acht Praktizierende formell Haftbefehle ausgestellt. Sie werden nun wegen ihres Glaubens angeklagt.

Zuvor gemeldete Massenverhaftung von acht Frauen bei einem privaten Treffen

Minghui.org hat bereits über die Verhaftung von acht Frauen aus Kunming in einem Privathaus berichtet. Es folgt eine kurze Zusammenfassung mit Aktualisierungen.

Am 6. Juni gegen 13 Uhr drangen mehr als zwanzig Beamte der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Xishan und der Polizeistation Zongshuying in das Haus der 72-jährigen Liu Cuixian ein und verhafteten sie und ihre acht Gäste, allesamt Falun-Gong-Praktizierende. Die Polizei durchsuchte und fotografierte alle neun Personen.

Die Beamten durchsuchten Lius Wohnung und eine weitere Wohnung. Ihr Computer, ihr Drucker, mehr als 30.000 Yuan (etwa 3.800 Euro) in bar und eine große Menge anderer Wertgegenstände wurden beschlagnahmt. Sie und ihre Gäste Gui Mingzhen (77), Yin Qiongying (87), Li Zhuxiu (73), Wang Yulan (73), Liu Xiaoping (67), Huang Yunjun (60) und Zhu Qin (50), wurden auf den für ihre jeweiligen Wohngebiete zuständigen Polizeistationen verhört. Während Gui, die auf Gehhilfen angewiesen ist, gegen 22.00 Uhr gegen Kaution freigelassen wurde, brachten die Polizisten die anderen Praktizierenden zu weiteren Verhören in die Polizeistation in Xishan.

Eine Praktizierende auf der Straße verhaftet

Die 56-jährige Yang Huifang telefonierte auf der Straße gerade, als eine Gruppe von Beamten sie ergriff und zu einer Hausdurchsuchung mitnahm. Anschließend wurde sie zum Polizeirevier des Bezirks Xishan gebracht.

Verhaftung im Büro des Straßenkomitees

Zheng Cuilan, 77, war dazu verleitet worden, zu ihrem örtlichen Straßenkomitee zu gehen, nachdem man ihr vorgegaukelt hatte, die Regierung würde Reis an die Anwohner verteilen. Die Polizei verhaftete sie dort und durchsuchte anschließend ihre Wohnung, bevor sie zur Polizeibehörde in Xishan gebracht wurde.

Verhaftung vor der eigenen Wohnung

Als die 60-jährige Xiao Yuxia kurz nach 18 Uhr in ihre Wohnung zurückkehrte, umzingelte eine Gruppe von Beamten, die vor ihrer Wohnung Posten bezogen hatten, die Praktizierende. Die Beamten durchsuchten zuerst ihre Wohnung und brachten sie dann zum Polizeirevier des Bezirks Xishan.

14 Personen zu Hause verhaftet

Mehr als zehn Beamte der Polizeistation Zongshuying brachten Su Kun (um die 50 Jahre alt) gegen 19 Uhr dazu, seine Wohnungstür zu öffnen. Sie verhafteten ihn und seine Frau Zhang Xiaodan (ebenfalls um die 50 Jahre alt) und brachten beide zum Polizeirevier in Xishan.

Während die 71-jährige Xia Cunfen gerade ein Nickerchen machte, drang eine Gruppe von Beamten in ihre Wohnung ein und nahm sie fest. Die Beamten durchsuchten die Wohnung und nahmen Xia danach mit zum Polizeirevier in Xishan.

Ma Ling (67 Jahre) und ihre Tochter Zhang Ji (39 Jahre) wurden von Mitarbeitern der Hausverwaltung dazu verleitet, die Tür zu öffnen. Etwa fünf Beamte drangen in die Wohnung ein und durchsuchten sie. Mutter und Tochter wurden zuerst auf dem Polizeirevier des Bezirks Wuhua verhört und danach auf das Polizeirevier Xishan gebracht.

Ma Yan (etwa 60 Jahre alt), die jüngere Schwester von Ma Ling, wurde ein paar Stunden später ebenfalls zu Hause verhaftet. Sie wurde auf dem Polizeirevier von Lianhua verhört und einen Tag später wieder freigelassen. Die Polizei nahm sie am 29. Juni erneut fest und brachte sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming, wo sie 15 Tage lang festgehalten wurde.

Zu den anderen Praktizierenden, die zuhause verhaftet wurden, gehören: Li Huanzhen (w, Mitte 80), Zhang Xiuzhen (w, 65), Zhang Jiahui (w, 82), und ihr Sohn Bi Sheng (62), Su (Vorname, Alter und Geschlecht unbekannt), Guan Xueheng (m, etwa Mitte 40), Zhou Yongzhen (w, Alter unbekannt), und ein/e Praktizierende/r, dessen Name, Alter und Geschlecht nicht bekannt sind.

Zhang Jiahui und Su wurden noch in der Nacht gegen Kaution freigelassen, die anderen Praktizierenden, die in ihren Wohnungen festgenommen worden waren, wurden alle zum Polizeirevier in Xishan gebracht.

22 Praktizierende auf dem Polizeirevier verhört

Mit Ausnahme von Zhang Jiahui, Su und Ma Yan, die nur wenige Stunden nach ihrer Verhaftung gegen Kaution freikamen, wurden die anderen 22 Praktizierenden in der Nacht des 6. Juni zur Polizeidienststelle in Xishan gebracht. Beamte der Polizeistation Jinjiahe und einer anderen örtlichen Polizeistation wurden zur Bewachung hinzugezogen. Die Polizisten verhörten die Praktizierenden zunächst getrennt und hielten sie danach in drei Räumen fest.

Bei Guan zeigten sich einige Krankheitssymptome, so dass er später in der Nacht ebenfalls gegen Kaution freigelassen wurde. Am nächsten Tag mussten sich die verbleibenden 21 Praktizierenden körperlichen Untersuchungen unterziehen, einschließlich Blutabnahmen und CT-Scans. Am 7. Juni gegen 18.00 Uhr brachten die Beamten Bi in das Bezirksgefängnis von Xishan und alle weiblichen Praktizierenden in die Haftanstalt der Stadt Kunming (mit Ausnahme von Zhu, die in eine örtliche Haftanstalt gebracht und später nach einer unbekannten Dauer der Haft wieder freigelassen wurde).

Aktueller Stand der Dinge

Wie bereits erwähnt, wurden Frau Gui, Frau Zhang Jiahui, Herr Guan und Su am 6. Juni gegen Kaution freigelassen. Die beiden Frauen Wang und Ma Yan kamen am nächsten Tag gegen Kaution frei, wobei letztere jedoch am 29. Juni wieder in Gewahrsam genommen und weitere 15 Tage festgehalten wurde.

Zhu wurde ebenfalls freigelassen, das genaue Datum ist jedoch nicht bekannt.

Die Frauen Xiao, Su, Zhang Xiaodan, Zhang Ji, Xia und Li Zhuxiu wurden am 12. Juli gegen Kaution freigelassen, nachdem die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xishan festgestellt hatte, dass es keine ausreichende Rechtsgrundlage für ihre weitere Inhaftierung gab.

Die Staatsanwaltschaft erließ am 12. Juli auch formell Haftbefehle gegen Li Huanzhen, Zhang Xiuzhen, Yin, Liu Cuixian, Liu Xiaoping, Ma Ling, Bi und Yang. Gegen sie wird nun wegen ihres Glaubens Anklage erhoben.

Der Status der Fälle der drei Frauen Zheng, Huang und Zhou Yongzhen sowie der des/der ungenannten Praktizierenden ist nicht bekannt.

Frühere Verfolgung

Viele der verhafteten Praktizierenden waren schon früher mindestens einmal wegen des Praktizierens von Falun Gong inhaftiert.

Su wurde im Dezember 2004 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er und seine Frau Zhang Xiaodan wurden am 4. Mai 2012 verhaftet und zu sechs bzw. vier Jahren Haft verurteilt. Er wurde von seiner Stelle als Lehrbeauftragter an der Berufs- und Fachschule der nationalen Verteidigungsindustrie Yunnan entlassen. Seine Frau, eine Ärztin für chinesische Medizin, konnte nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis keine Arbeit mehr finden.

Li Huanzhen, eine pensionierte Textilfabrikarbeiterin, wurde nach ihrer Verhaftung am 18. April 2005 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die Behörden gaben ihr jedoch erst nach ihrer Entlassung am 15. Dezember 2006 eine Kopie ihres Zwangsarbeits-Urteils. Im Mai 2007 wurde sie erneut verhaftet und drei Tage lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Außerdem musste sie mehr als 1.000 Yuan (etwa 130 Euro) für ihren Lebensunterhalt zahlen. Ihre nächste Verhaftung erfolgte am 19. Mai 2010, nachdem sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt worden war. Staatsanwalt Wu Lin von der Staatsanwaltschaft Kunming erhob neun Monate später Anklage gegen sie. Zu einem unbekannten Zeitpunkt verurteilte ein Gericht sie zu drei Jahren Haft mit drei Jahren Bewährung.

Zhang Xiuzhen ist eine pensionierte Arbeiterin der Provinz-Metallgesellschaft Yunnan. Nach ihrer Verhaftung am 16. Mai 2009 wurde sie zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach einer weiteren Verhaftung am 15. April 2016 brachten die Beamten sie zu einer ärztlichen Untersuchung in ein Krankenhaus. Ihr Sohn musste zunächst 6.000 Yuan (etwa 760 Euro) zahlen, bevor er sie am nächsten Tag gegen drei Uhr morgens abholen durfte. Am 30. Dezember 2020 erschienen zwei Beamte der Polizeistation Daguan bei Zhang zu Hause und forderten sie auf, Erklärungen über den Verzicht auf Falun Gong zu unterschreiben, was sie jedoch ablehnte.

Ma Ling, die aus der Universitätsbibliothek von Yunnan ausgeschieden ist, wurde zweimal zu insgesamt sechseinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt (2000 und 2004). Nachdem sie und ihre Tochter Zhang Ji am 19. April 2014 verhaftet worden waren, wurden beide zu vier bzw. dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Ihre Schwester Ma Yan, wurde am 25. Juni 2004 verhaftet und für eine unbekannte Zeit in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Nach einer weiteren Verhaftung am 20. April 2014 war sie nochmals einen Monat lang inhaftiert.

Yin war 2001 über eine unbekannte Zeit im Frauen-Zwangsarbeitslager der Provinz Yunnan inhaftiert.

Gui arbeitete früher für das Metallurgie-Unternehmen Yalong. Sie schreibt Falun Gong die Heilung ihrer langjährigen Schlaflosigkeit, ihrer Herz-, Leber- und Lungenprobleme sowie ihrer schweren rheumatoiden Arthritis zu. Im Juli 2000 wurde sie verhaftet und einen Monat lang festgehalten, weil sie nach Peking gefahren war, um für Falun Gong zu appellieren. Im Dezember 2000 wurde sie erneut verhaftet und eine Woche lang in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Nach einer weiteren Verhaftung am 16. Oktober 2007 wurde sie zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Während der Haftzeit setzte die Sozialversicherung ihre Rente aus. Zusätzlich zu ihrer eigenen Tortur wurde ihr Sohn Li Chao im Jahr 2000 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Ihr Mann Li Linshu wurde 2000 und 2003 in einer Gehirnwäsche-Einrichtung interniert und 2008 zu drei Jahren Haft verurteilt.

Ein Gericht verurteilte Li Zhuxiu im August 2002 zu eineinhalb Jahren Zwangsarbeit im Frauenlager der Provinz Yunnan. Im Jahr 2012 wurde sie zu drei Jahren und 2019 zu weiteren dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis stellte sie fest, dass ihre Rente ausgesetzt worden war.

Wang wurde zweimal, nämlich 2002 und 2004, in ein Arbeitslager eingewiesen. Während ihrer Inhaftierung wurde sie brutal gefoltert. Danach waren ihre Augen blutunterlaufen, ihre Vorderzähne ausgeschlagen und ihre untere Wirbelsäule gebrochen.

Liu Cuixian wurde am 20. Dezember 2012 zusammen mit ihrer Schwiegertochter Peng Xueping verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Gong verteilt hatten. Sie wurden jeweils zu acht Jahren Haft verurteilt. Als Lius Mutter während ihrer Haft verstarb, durfte sie sie nicht noch einmal sehen. Die körperliche Folter und die psychische Belastung forderten einen hohen Tribut an Pengs Gesundheit. Sie verstarb am 11. Juli 2023 im Alter von 46 Jahren. Zusätzlich zu ihrer Haftstrafe war Liu zweimal zu Zwangsarbeit verurteilt worden: 2003 zu zwei Jahren und im Jahr 2005 zu einem Jahr.

Liu Xiaoping wurde am 20. Dezember 2012 zusammen mit Liu Cuixian und Peng wegen der Verteilung von Falun-Gong-Materialien verhaftet. Sie wurde zu zehn Jahren Haft verurteilt und ihre Rente während der Haftzeit für siebeneinhalb Jahre ausgesetzt.

Als Huang im Dezember 2000 an einer Versammlung von über 50 Praktizierenden teilnahm, wurde sie verhaftet und später zu einer Arbeitslager-Haftstrafe verurteilt.

Frühere Berichte:

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