(Minghui.org) Ein Großvater in Chengdu, Provinz Sichuan, wurde während seiner 7,5-jährigen Haftstrafe gezwungen, Blutdruckmedikamente einzunehmen. Danach verschlechterte sich Chen Shiguis Zustand rapide. Er weigerte sich, weitere Tabletten einzunehmen. Er befindet sich nun in einem Polizeikrankenhaus, erhält jedoch keine Bewährung.

Seine Enkelin, eine Internatsschülerin, wurde am 18. September 2025 von der Schule verwiesen, nachdem sie ihren Mitbewohnerinnen von den Qualen ihres Großvaters erzählt hatte.

Chen wurde am 10. Juli 2019 verhaftet und am 28. Dezember 2020 zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Nachdem seine Berufung im Mai 2021 abgelehnt worden war, wurde er in das Gefängnis Jiazhou verlegt. Bis Anfang August 2025 telefonierte er regelmäßig einmal im Monat mit seiner Familie.

Chen meldete sich schließlich am 24. August 2025 und berichtete seiner Familie, was ihm zugestoßen war. Er sagte, der Gefängnisarzt habe seinen systolischen Blutdruck mit 180 mmHg gemessen (normal sind 120 oder weniger) und ihm dringend geraten, Blutdruckmedikamente einzunehmen, da er sonst eine Hirnblutung riskieren würde. Er glaubte dem Arzt und begann, die Tabletten einzunehmen. Die Medikamente machten ihn jedoch extrem schwach. Er hatte ein Summen im Kopf und fühlte sich benommen. Außerdem litt er unter zeitweiligem Gedächtnisverlust und konnte sich nicht mehr an die Namen von Bekannten erinnern.

Chen sagte, er fürchte, seine Haftstrafe nicht zu überleben.

Bai Yang, Leiter der Gefängnisverwaltung, rief am nächsten Tag Chens Familie an. Er teilte ihnen mit, er habe den Gefängnisarzt angewiesen, Chens Blutdruck mehrmals zu messen, nachdem er sich die Aufzeichnung seines letzten Telefonats mit der Familie angehört hatte. Bai erklärte, Chens Blutdruck sei weiterhin anhaltend hoch, obwohl er die Tabletten abgesetzt habe. Man plane, ihn am nächsten Morgen ins Polizeikrankenhaus der Provinz Sichuan zu bringen.

Chens Familie wurde am darauffolgenden Tag benachrichtigt, ihn am 28. August im Polizeikrankenhaus zu besuchen. Während des Besuchs schilderte er seine Leidensgeschichte detaillierter und äußerte Zweifel an der Genauigkeit des im Gefängnis verwendeten Blutdruckmessgeräts. Es zeige ständig abnorme Werte an. Nachdem er ein bis zwei Wochen lang die Tabletten eingenommen hatte, hörte er laute Geräusche in seinem Kopf, die unerträglich waren. Sein Kopf fühlte sich sehr schwer an, und sein Nacken war so steif, dass er ihn nicht drehen konnte. Er hatte das Gefühl, als würden all seine Organe versagen, und weigerte sich, weitere Tabletten einzunehmen. Der Gefängnisarzt geriet in Wut und befahl den Wärtern, ihn zum Schlucken der Tabletten zu zwingen. Er weigerte sich entschieden.

Chen berichtete außerdem, dass die meisten seiner Zähne verfault und locker seien, nur zwei seien noch brauchbar, was ihm das Kauen extrem erschwere. Das Gefängnisessen sei sehr schlecht und nährstoffarm. Trotzdem sei er weiterhin zu Zwangsarbeit gezwungen worden und habe lediglich zwei Tage Ruhezeit erhalten.

Chen bat seine Familie, einen Anwalt zu konsultieren und seine Freilassung zu erwirken. Seine Tochter und Enkelin besuchten ihn am 29. August im Gefängnis, um seine Entlassung aus medizinischen Gründen zu beantragen. Bai erklärte, Chen habe nicht alle vier Erklärungen unterzeichnet, die Falun-Gong-Anhänger zur Abkehr von ihrem Glauben abgeben müssten. Zudem habe das Krankenhaus keine Bescheinigung über seinen kritischen Zustand ausgestellt, weshalb Chen nicht für eine Entlassung auf Bewährung infrage komme.

Enkelin von der Schule verwiesen

Chens Enkelin, Hou Tianran, ist Internatsschülerin an der Chengdu-Eisenbahn-Gesundheitsschule (einer Berufsschule). Als ihre Mitbewohnerinnen sie fragten, warum sie so traurig wirke, erzählte sie ihnen von der Inhaftierung ihres Großvaters. Sie berichtete auch, wie er vor Jahren vor ihren Augen verhaftet wurde, als sie erst zehn Jahre alt war.

Eine der Mitbewohnerinnen erzählte Hous Geschichte ihrer Klassenlehrerin, Chen Zhujiao (nicht verwandt mit Herrn Chen). Diese bestellte Hou in ihr Büro und gab vor, mehr über Falun Gong erfahren zu wollen. Sie fragte, ob Hou Falun-Gong-Bücher besitze, woraufhin die Jugendliche ihr eine elektronische Version des Zhuan Falun zusammen mit einigen Fotos ihres Großvaters im Gefängnis schickte.

Zwei Tage später bestellte Feng Boyang, der stellvertretende Studiendekan, Hou in sein Büro und forderte sie auf, die Schule freiwillig zu verlassen. Anschließend beauftragte er Chen und drei weitere Lehrer, sie am 18. September 2025 nach Hause zu begleiten.

Hous Mutter schickte einen Brief an die Schule und erklärte, es sei rechtswidrig, ihre Tochter wegen des Glaubens ihres Großvaters von der Schule zu verweisen, da dieser in China nie unter Strafe gestellt worden sei. Die Schulleitung sprach mit der Mutter und veranlasste, dass Lehrerin Chen Hou mitteilte, sie müsse sich auf der Polizeiwache in Sandaoyan melden, um ihren Fall registrieren zu lassen, bevor sie wieder zur Schule gehen dürfe.

Hous Mutter brachte sie jedoch nicht zur Polizeiwache, sondern zum Schuleingang. Dort brachte Lehrerin Chen die beiden gegen ihren Willen zur Wache. Lehrer Huang Deshou forderte Hou auf, die Schule zu verlassen. Der stellvertretende Schulleiter Pan Jicheng warf Mutter und Tochter vor, der Kommunistischen Partei Chinas, die „ihnen alles gegeben habe“, keine Dankbarkeit entgegenzubringen.

Als Lehrerin Chen Hous Mutter dafür beschämte, dass sie arbeitslos sei, entgegnete Hou, sie kümmere sich ganztägig um ihre eigene Mutter, die dreimal wöchentlich zur Dialyse müsse.

Pan wies Hous Mutter an, ihre Tochter nach Hause zu bringen, um dort auf eine Mitteilung zu warten, ob und wann sie wieder zur Schule gehen dürfe. Später erfuhr sie, dass Lehrerin Chen auch ihre vier Mitbewohnerinnen zur Polizeiwache gebracht hatte, um sie dort vernehmen zu lassen.

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