(Minghui.org) Im April 2025 wurden insgesamt 79 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens zu Gefängnisstrafen verurteilt – diese Fälle sind inzwischen bestätigt.

Unter den neu bestätigten Fällen stammt je einer aus den Jahren 2019, 2 aus dem Jahr 2020, 5 aus dem Jahr 2023, 18 aus dem Jahr 2024, 47 aus dem Jahr 2025 und 6 Fälle haben kein bekanntes Datum. Aufgrund der immer strengeren Informationszensur durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ließen sich viele Details zu den Anklagen, Gerichtsverfahren und Urteilen nur schwer – wenn überhaupt – recherchieren. Das hat zu weiteren Verzögerungen bei der Berichterstattung geführt.

Die verurteilten Falun-Dafa-Praktizierenden stammen aus 18 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Die meisten Fälle wurden aus der Provinz Shandong gemeldet (18), gefolgt von Jilin mit 10, Hubei mit 8 und Hebei mit 7 Fällen. In den übrigen 14 Regionen lag die Zahl der Verurteilungen jeweils zwischen 1–6.

Die Haftstrafen, zu denen die Praktizierenden verurteilt wurden, lagen zwischen vier Monaten und acht Jahren, im Durchschnitt bei drei Jahren. 32 Praktizierende wurden zu Geldstrafen von insgesamt 412.000 Yuan (etwa 50.400 Euro) verurteilt, durchschnittlich 12.875 Yuan (etwa 1.580 Euro) pro Person.

Unter den 55 verurteilten Praktizierenden war das Alter zum Zeitpunkt der Urteilsverkündung zwischen 36 und 86 Jahren. Darunter waren 24 Praktizierende über 60, 15 über 70 und drei über 80 Jahre alt.

Im Folgenden sind ausgewählte Urteilsfälle näher beschrieben. Die vollständige Liste der verurteilten Praktizierenden kann hier (PDF) heruntergeladen werden.

I. Unrechtmäßige Verurteilungen

1) Hohe Strafen

7,5 Jahren Haft, weil er mit anderen über die Verfolgung von Falun Dafa gesprochen hat

Kong Fanwei, ein 60-jähriger Einwohner von Tianjin, wurde am frühen Morgen des 3. Juli 2024 auf einem Gemeindemarkt verhaftet, weil er Banknoten mit Botschaften über Falun Dafa weitergegeben und mit den Marktbesuchern über die Verfolgung gesprochen hatte. Aufgrund der strengen Informationszensur in China sind Falun-Dafa-Praktizierende oft sehr kreativ, um mittels Methoden, wie beispielsweise dem Drucken von Informationen auf Banknoten, die Bevölkerung über die Verfolgung zu informieren.

Beamte der Polizeiwache Chengguan brachen gegen 9 Uhr morgens in Kongs Wohnung ein. Während die meisten Beamten seine Wohnung durchsuchten, standen zwei Beamte draußen und verboten Kongs Familienmitgliedern, die mit ihm in der Wohnung wohnten, den Zutritt. Die Polizisten verließen die Wohnung erst um 15 Uhr. Kongs Computer, Drucker und Informationsmaterialien über Falun Dafa wurden beschlagnahmt. Abends brachte man Kong in das Untersuchungsgefängnis Yangcun.

Das Bezirksgericht Wuqing hielt am 8. November 2024 eine virtuelle Anhörung zu seinem Fall ab, ohne seine Familie darüber zu informieren, und verurteilte ihn zu 7,5 Jahren Haft. Am nächsten Tag wurde er in das Gefängnis Binhai überstellt.

Acht Jahre Gefängnis für einen 60-Jährigen – nur wegen seines Glaubens an Falun Dafa

Qu Pengcheng, ein ehemaliger Stahlwerksarbeiter, wurde am 18. Mai 2024 in seiner Wohnung festgenommen. Die Polizei durchstöberte seine Wohnung stundenlang und beschlagnahmte seine persönlichen Gegenstände und etwas Bargeld. Nach einem kurzen Verhör auf der Polizeistation wurde er in die Haftanstalt Liaoyang eingeliefert.

Staatsanwalt Wang Zhong der Staatsanwaltschaft in Dengta genehmigte seine Verhaftung am 20. Juni und erhob am 12. November Anklage gegen ihn. Dengta untersteht der Verwaltung von Anshan.

Qu stand am Morgen des 3. Dezember 2024 vor dem Stadtgericht Dengta. Sein Anwalt plädierte für ihn auf nicht schuldig. Qu verweigerte die Beantwortung jeglicher Fragen. Der Vorsitzende Richter Gao Shangping teilte Qus Anwalt am 1. April 2025 mit, dass sein Mandant zu acht Jahren Haft verurteilt worden sei.

2) Willkürliche Verhaftungen und polizeiliche Drohungen

73-jährige pensionierte Lehrerin zu 16 Monaten Haft verurteilt

Ma Xiuqin, eine 73-jährige Lehrerin im Ruhestand, wurde am 11. Juli 2024 um 7 Uhr anlässlich einer Massenverhaftung von lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden festgenommen. Die Polizei verhörte sie tagsüber auf der Polizeistation Beicheng und brachte sie am frühen Abend in die Haftanstalt Heze. Als die Wärter sie aufgrund ihres hohen Blutdrucks zunächst nicht aufnehmen wollten, setzten die Polizisten sie unter Druck mit den Worten: „Wir sind seit 4 Uhr morgens pausenlos unterwegs, nur um diese Falun-Dafa-Praktizierenden zu verhaften.“

Mas Blutdruck blieb weiterhin hoch. Sie war nicht in der Lage, ohne Hilfe zu gehen oder nach dem Toilettengang aufzustehen. Als ihre Familie von ihrer Situation erfuhr, suchte sie die Polizeistation Beicheng auf und bat um ihre Freilassung auf Kaution, was jedoch abgelehnt wurde.

Um Ma ins Gefängnis zu bringen, rollte die Polizei ihren Fall aus dem Jahr 2020 wieder auf, als sie wegen des Aushändigens einer Falun-Dafa-Broschüre verhaftet worden war. Damals wurde sie für einige Tage inhaftiert und dann unter Hausarrest entlassen. Als sie 2024 ihren jüngsten Fall an die Staatsanwaltschaft einreichte, beschuldigte die Polizei sie des „Fluchtversuchs“ und fabrizierte Zeugenaussagen, um ihr etwas anzuhängen.

Am 28. November 2024 fand vor dem Bezirksgericht Yuncheng eine Anhörung zu Mas Fall statt. Ihr Anwalt plädierte für sie auf „nicht schuldig“. Er wies darauf hin, dass Falun Dafa in China durch kein Gesetz kriminalisiert werde und keine Beweise für den Vorwurf der „Untergrabung der Strafverfolgung“ vorlägen, der als Standardanklage für die Verurteilung von Falun-Dafa-Praktizierenden angewendet wird. Dennoch verurteilte der Richter Ma am 5. Dezember 2024 zu einer Gefängnisstrafe.

Ma legte Berufung beim Mittleren Gericht Heze ein, das am 10. März 2025 eine Anhörung durchführte. Der Richter bestätigte am 27. März 2025 das ursprüngliche Urteil und ordnete eine Haftstrafe an, obwohl sie bereits arbeitsunfähig und auf die Pflege anderer angewiesen war.

Zwei ältere Bürger der Provinz Liaoning wegen ihres Glaubens verurteilt

Zwei Bürger von Shenyang, Provinz Liaoning, wurden am 31. März 2025 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Der 65-jährige Xiaofeng wurde zu drei Jahren und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.200 Euro) verurteilt; die 71-jährige Zhao Guiping zu fünf Jahren und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 3.640 Euro).

Jin Xiaofeng

Zhao Guiping

Jin und Zhao unterhielten sich am 13. Juli 2024 in der Öffentlichkeit, als fünf Beamte in Zivil auf die beiden zustürmten und ihnen mitteilten, dass sie Jin seit drei Monaten gefolgt seien. Ohne einen Ausweis oder einen Durchsuchungsbefehl zu zeigen, durchsuchten sie Jins Auto und beschlagnahmten mehr als 500 Falun-Dafa-Flyer. Am Nachmittag durchsuchten sie zudem seine Wohnung, wo sie einen Computer und einen Drucker beschlagnahmten.

Auf dem Weg zur Wohnungsdurchsuchung sagte ein Beamter zu Jin: „Leute wie Sie sterben oft in der Haft – und ihre Kinder werden mit hineingezogen.“

Sie brachten Jin zur Polizeistation Quanyuan, wo ihm die Beamten versprachen, ihn nach drei Tagen freizulassen, sofern er alle Fragen beantworten würde. Er lehnte ab und verlangte einen Rechtsbeistand.

Staatsanwalt Wang Yu der Staatsanwaltschaft Dadong erhob am 10. Dezember 2024 Anklage gegen die beiden Praktizierenden. Am 20. Februar 2025 standen sie vor dem dortigen Bezirksgericht.

Ihre jeweiligen Anwälte sowie Jins Tochter Mei, die als Verteidigerin fungierte, forderten ihren Freispruch. Auch verteidigten sich die beiden Praktizierenden vor Gericht selbst. Der Vorsitzende Richter Zhang Jutao und die Staatsanwältin Wang Yu unterbrachen die Anwälte und Praktizierenden während des Prozesses mehrmals.

Wang beschuldigte Jin und Zhao, „eine Sektenorganisation zu benutzen, um die Strafverfolgung zu untergraben“ – die Standardanklage des kommunistischen Regimes zur Anschuldigung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Die Verteidigung wies darauf hin, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisieren oder als Sekte bezeichnen würde. Außerdem legte sie eine gemeinsame Mitteilung vor, die am 9. April 2000 vom Büro des Zentralkomitees der KPCh, vom Büro des Staatsrates und des Ministeriums für politische Sicherheit herausgegeben wurde, mit dem Titel „Mitteilung des Ministeriums für politische Sicherheit zu bestimmten Fragen bezüglich der Identifizierung und Bekämpfung von Sektenorganisationen“. In dieser Mitteilung wurden 14 Sektenorganisationen aufgeführt; Falun Dafa war nicht darunter.

Richter Zhang lehnte die gemeinsame Mitteilung als Beweis für die Unschuld der Angeklagten ab und rief: „Wie kann das als Beweis verwendet werden?“

Er vertagte die Anhörung nach vier Stunden und verurteilte die beiden Praktizierenden am 31. März 2025. Jin und Zhao befinden sich aufgrund des psychischen Drucks durch die Verfolgung in einem kritischen Zustand.

3) Verurteilt aufgrund gefälschter Beweise

Ärztin im Ruhestand wegen ihres Glaubens zu über drei Jahren Gefängnis verurteilt

Xi Guoxiu, eine 61-jährige pensionierte Ärztin aus Wuhan, Provinz Hubei, wurde am 26. Februar 2025 in das Frauengefängnis derselben Provinz eingewiesen, wo sie eine Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten verbüßen muss, nur weil sie Falun Dafa praktiziert.

Xi wurde am 24. Oktober 2023 gegen 23 Uhr verhaftet. Mehr als zehn Polizisten – teils in Uniform teils in Zivil – von der Polizeibehörde des Bezirks Hanyang und der Polizeistation Sixin drangen in ihre Wohnung ein und beschlagnahmten ihren Computer, ihr Mobiltelefon und weitere Wertgegenstände. Anschließend schleppten sie Xi zum Verhör auf das Polizeirevier des Bezirks Hanyang. Sie behaupteten, jemand habe Broschüren über Falun Dafa in einem Wohngebiet gefunden. Sie stehe nun unter dem Verdacht, diese verteilt zu haben. Obwohl die Verbreitung von Materialien, die sich auf Falun Dafa beziehen, legal ist, hatte Xi diese nicht in besagter Gegend verteilt. Sie hielt in den Vernehmungsprotokollen fest: „Die Behauptungen, ich hätte die genannten Materialien verteilt, sind erfunden.“

Am darauffolgenden Tag wurde Xi in die erste Haftanstalt der Stadt Wuhan gebracht, wo am 9. November 2023 ein formeller Haftbefehl gegen sie ausgestellt wurde. Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Hanyang nahm ihren Fall Mitte Januar 2024 auf und leitete ihn am 11. April an das Bezirksgericht Hanyang weiter.

Am 19. November 2024 stand Xi vor Gericht und wurde am 31. Dezember 2024 verurteilt. Sie legte im Januar 2025 beim Mittleren Gericht der Stadt Wuhan Berufung ein, die jedoch 28. Februar 2025 abgewiesen wurde.

Nachdem sie ihre Berufung verloren hatte, wandte sich ihre Familie an die Polizei, das erstinstanzliche Gericht und das Mittlere Volksgericht, um zu erfahren, wann sie ins Gefängnis überstellt werden würde. Sie wurden entweder vertröstet oder ihre Anrufe blieben unbeantwortet. Erst am 10. März 2025 erhielten sie einen Brief vom Frauengefängnis der Provinz Hubei, in dem stand, dass Xi am 26. Februar (zwei Tage vor Ablehnung ihrer Berufung) in das Gefängnis eingeliefert worden sei. Ihre Familie begab sich daraufhin dorthin, um sie zu besuchen. Die Wärter lehnten jedoch ihre Bitte ab, mit der Begründung, dass Xi sich noch in der dreimonatigen Phase der strikten Verwaltung befände.

Vor ihrer jüngsten Haftstrafe war Xi mindestens fünf Mal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten und 2016 zu zwei Jahren Haft verurteilt worden.

Frau aus Hebei aufgrund gefälschter Beweise zu 5,5 Jahren Haft verurteilt

Am 31. März 2025 wurde Li Guoying aus dem Kreis Zhengding, Provinz Hebei, zu 5,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 3.600 Euro) verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Sie legt nun Berufung gegen das Urteil ein.

Lis Verurteilung führt auf ihre Verhaftung am 18. Juli 2023 zurück, als sie sich nach der Arbeit auf dem Weg nach Hause befand. Die Polizei hatte sie ins Visier genommen, nachdem ein Mann sie wegen des Verteilens von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt hatte. In der Nacht durchsuchten Polizeibeamte ihre Wohnung. Da niemand zu Hause war, forderten sie die Hausverwaltung auf, die Tür zu öffnen.

Als die Polizei später Li nach Hause gebracht hatte, bemerkte sie fremde Gegenstände in ihrer Wohnung. Offenbar hatten die Polizisten gefälschte „Beweise“ platziert, um sie zu belasten. Als sie versuchte, mit den Beamten zu reden, stieß man sie grob gegen die Möbel, so dass sie das Bewusstsein verlor.

Als Li wieder zu sich kam, befand sie sich in der Staatssicherheitsabteilung Zhengding. Die Polizei forderte sie auf, die Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu unterschreiben. Sie lehnte ab, da sie die Gegenstände nicht überprüfen durfte. Daraufhin öffnete man ihre Faust und setzte gewaltsam ihre Fingerabdrücke auf das Dokument. Sie war äußerst geschwächt und besaß nicht die Kraft, sich dagegen zu wehren. Die mit ihren Fingerabdrücken versehene Liste der beschlagnahmten Gegenstände wurde später als Beweismittel gegen sie verwendet.

Frau Li stand am 6. März 2024 vor dem Bezirksgericht Zhengding, das sie am 31. März 2025 verurteilte.

Insidern zufolge wurde die Fallakte vor der Urteilsverkündung dem Mittleren Gericht in Shijiazhuang zur Überprüfung vorgelegt. Laut Gesetz hat das Gericht erster Instanz die volle Entscheidungsbefugnis, ohne das Oberste Gericht konsultieren zu müssen.

62-Jähriger aus Sichuan nach zehnjähriger unrechtmäßiger Haft zu weiteren 5 Jahren Haft verurteilt

Die Familie von Xu Weidong erfuhr am 21. April 2025, dass er wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. Sie riefen das mit dem Fall befasste Gericht an und erfuhren, dass das Urteil bereits Wochen zuvor, am 25. März, gefällt worden war. Das Gericht weigerte sich, der Familie die Kopie des Urteils auszuhändigen.

Xu, 62, ist Einwohner der Stadt Chengdu, Provinz Sichuan und ehemaliger Metallurgie-Ingenieur. Er soll in der letzten Aprilwoche 2025 ins Gefängnis eingeliefert worden sein.

Xu und seine Frau Sun Fenghua wurden am 26. November 2023 in ihrer Wohnung verhaftet. Die Polizisten nahmen das Ehepaar ins Visier, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatten. Sun wurde am 7. Dezember 2023 freigelassen, aber Xu wurde in der Haftanstalt Yongsheng in Verwaltungshaft genommen. Wenige Stunden später verschärfte die Polizei seine Haft zu einer Strafhaft mit der Begründung, er sei ein „Wiederholungstäter“. Xu war zuvor zehn Jahre (Mai 2002–Mai 2012) eingesperrt gewesen, weil er Fernsehsignale abgefangen hatte, um Sendungen auszustrahlen, die die Hasspropaganda gegen Falun Dafa widerlegten.

Die Polizei reichte den Fall am 14. Dezember 2023 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Wenjiang ein. Eine Woche später stellte Staatsanwalt Liu Xu einen formellen Haftbefehl gegen Xu aus. Der Beamte Huang Kai teilte Sun telefonisch mit, sie solle sich auf dem Polizeirevier melden, um den Haftbefehl zu unterzeichnen. Sun ging dorthin, wurde aber gezwungen, das Datum des Haftbefehls vom 21. Dezember auf den 26. November 2023 (den Tag der Verhaftung) zu ändern.

Am Abend des 23. Dezember 2023 kam ein Beamter zum Haus des Ehepaars und fuhr Xus elektrisches Vierrad weg. Der Beamte behauptete, das Vierrad sei ein „Beweismittel“ und müsse beschlagnahmt werden.

Mehrere Beamte brachten Herrn Xu am 25. Dezember 2023 aus der Haftanstalt Yongsheng zurück in ihre Polizeistation. Sie zwangen ihn, neben seinem Vierrad zu stehen und sich fotografieren zu lassen. Am 21. Februar 2024 reichten sie die „neuen Beweise“ bei der Staatsanwaltschaft ein.

Staatsanwalt Liu erhob im November 2024 Anklage gegen Xu und drohte ihm eine hohe Strafe an, falls er sich weigere, seine „Schuld“ einzugestehen. Xu beteuerte seine Unschuld und weigerte sich, die Anklageschrift zu unterschreiben.

Sun reichte beim Bezirksgericht Wenjiang Anträge ein, um die Rechtsgrundlage für seine Anklage zu erfahren und die von der Polizei vorgelegten Beweise gegen ihn neu zu bewerten. Anstelle einer Antwort vom Gericht, erfuhr sie am 21. April 2025 durch einen Insider von Xus geheimer Gefängnisstrafe. Sie rief beim Bezirksgericht Wenjiang an und erkundigte sich nach den Einzelheiten. Das Gericht bestätigte lediglich das Datum der Verurteilung am 25. März, weigerte sich aber, ihr eine Kopie des Urteils auszuhändigen. Sie behaupteten, dass nur der Angeklagte das Recht habe, eine Kopie des Urteils zu erhalten.

Am 23. April 2025 begab sich Sun in die Haftanstalt der Stadt Chengdu, doch ihr wurde der Besuch bei ihrem Mann verweigert. Die Begründung lautete, es handele sich bei seinem Fall um einen „geheimen“ Fall. Die Wärter teilten ihr außerdem mit, dass Xu in einer Woche in das Gefängnis Wumaping in der Stadt Leshan, Provinz Sichuan verlegt werde – und dass sie ihn erst nach drei Monaten dort besuchen dürfe.

II. Die Opfer

1) Junge ebenso wie Alte verurteilt

Frau aus Peking zu fünf Jahren Haft verurteilt

Die 36-jährige Sun Shuang aus dem Pekinger Bezirks Fangshan wurde am 20. März 2025 zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 600 Euro) verurteilt.

Sie wurde am 22. November 2023 in ihrer Wohnung festgenommen, nachdem sie zuvor am selben Tag wegen des Verteilens von Kalendern angezeigt worden war.

Die Polizei versprach, Sun freizulassen, sofern sie den Festnahmebescheid und die Vernehmungsprotokolle unterschreibe. Sie glaubte ihnen und unterschrieb die Dokumente – nur um anschließend in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Fangshan gebracht zu werden.

Ende Dezember 2023 wurde ihre Fallakte bei der Staatsanwaltschaft Fangshan eingereicht. Staatsanwalt Wang Jun erhob im April 2024 Anklage gegen sie. Das Bezirksgericht Fangshan verhandelte ihren Fall am 17. Juni 2024 und verurteilte sie am 20. März 2025.

Daraufhin legte Sun Berufung ein. Ihre Mutter, selbst Falun-Dafa-Praktizierende, sah sich Ende 2023 oder Anfang 2024 gezwungen, unterzutauchen, nachdem die Polizei ihr mit Verhaftung gedroht hatte, weil sie sich für die Freilassung ihrer Tochter eingesetzt hatte.

47-jähriger Mann aus Chongqing zu 2,5 Jahren Gefängnis verurteilt

Zou Bin, ein 47-jähriger Einwohner von Chongqing, wurde am 22. Mai 2024 verhaftet und im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Nan'an festgehalten. Am19. Dezember wurde er vor das Bezirksgericht Jiulongpo gestellt und im Februar 2025 zu 2,5 Jahren Haft verurteilt.

Zous Eltern sind verstorben. Sein älterer Bruder hat eine Gehbehinderung und kann sich nicht selbst versorgen. Zou hat sich mehrmals schriftlich an die Polizei gewandt und um seine Freilassung gebeten, damit er sich um seinen Bruder kümmern kann – ohne Erfolg.

Zou hat seinen Abschluss an der Universität Jiaotong in Chongqing gemacht. Er hatte eine gute Stelle, die ihm jedoch nach Beginn der Verfolgung gekündigt wurde, nachdem er für seinen Glauben eingetreten war. Hinzu kam, dass man ihn im Mai 2001 für eine unbekannte Dauer zu Zwangsarbeit verurteilte. Im Zwangsarbeitslager wurde er geschlagen und getreten und ihm jegliche Behandlung verwehrt, sodass Insekten auf seine Wunden kamen. Im Mai 2002 wurde er schließlich zur medizinischen Behandlung freigelassen.

Ende März 2011 wurde Zou erneut festgenommen und später vom Bezirksgericht Qingchuan in Guangyuan, Provinz Sichuan, zu drei Jahren Haft mit vier Jahren Bewährung verurteilt.

Zwei Seniorinnen aus Sichuan wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt

Zwei Einwohnerinnen der Stadt Suining in der Provinz Sichuan wurden kürzlich darüber informiert, dass sie wegen des Praktizierens von Falun Dafa zu jeweils sechs Monaten Haft verurteilt wurden. Sie können ihre Haftstrafe außerhalb des Gefängnisses absitzen, müssen sich aber einmal im Monat bei ihrer örtlichen Polizeidienststelle melden.

Pu Zexiu, eine 86-jährige pensionierte Lehrerin, und die 80-jährige Chen Weixin wurden am Morgen des 1. April 2024 verhaftet, nachdem ein Beamter in Zivil sie dabei beobachtet hatte, wie sie mit Leuten über Falun Dafa sprachen. Sie wurden zur Polizeistation in der Kaixuan-Straße gebracht, wo man sie einer Leibesvisitation unterzog und verhörte, bevor sie am Mittag gegen Kaution freikamen.

Am 5. Juni 2024 rief die Polizei die Söhne beider Frauen an und forderte sie auf, ihre Mütter zur Polizeiwache zu bringen. Frau Pu und Frau Chen kamen der Aufforderung nach und meldeten sich am nächsten Tag in Begleitung ihrer Söhne bei der Polizei. Anstatt jedoch mit ihnen zu sprechen, ließ die Polizei ihre Söhne alle Unterlagen unterschreiben. Anschließend wurden alle vier zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Chuanshan gebracht, wo die Mitarbeiter ebenfalls mit den Söhnen sprachen und sie alle Unterlagen unterschreiben ließen.

Pu und Chen wurden Ende Februar 2025 von der Polizeiwache Chengnan aufgefordert, sich beim Bezirksgericht Chuanshan zu melden, um ihre Fälle abklären zu lassen. Sie gingen dorthin und wurden angewiesen, jeweils 2.000 Yuan (etwa 260 Euro) zu zahlen, um ihre Fälle abzuschließen. Sie taten das, erhielten jedoch Mitte März eine weitere Aufforderung vom Gericht, erneut vor Gericht zu erscheinen. Sie folgten der Anweisung und erfuhren, dass sie jeweils zu sechs Monaten Haft verurteilt worden waren.

Vier Jahre Haft für 84-Jährigen aus Shandong

Yang Yudong, ein 84-jähriger Einwohner des Kreises Mengyin in der Provinz Shandong, wurde am 26. März 2025 in das Gefängnis der Provinz Shandong eingeliefert. Er verbüßt dort eine vierjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa.

Die Verurteilung von Yang Yudong geht auf seine Verhaftung Ende Januar 2025 zurück, als er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Die Beamten der Polizeistation der Gemeinde Jiuzhai, die ihn festgenommen hatten, ließen ihn am Nachmittag gegen Kaution frei. Am nächsten Tag brachen sie bei ihm zu Hause ein und wollten wissen wo er sich befinde. Seine Frau sagte, er sei zu einer örtlichen Messe gegangen. Die Polizisten begaben sich zu der Messe und nahmen ihn erneut fest. Nachdem er einige Tage später gegen Kaution freigelassen worden war, tauchte er unter, um weiterer Verfolgung zu entgehen.

Als Yang am 13. März 2025 nach Hause zurückkehrte, wurde er von Beamten in Zivil verhaftet, die seine Wohnung überwacht hatten. In weniger als zwei Wochen wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt und am 26. März in das Gefängnis der Provinz Shandong gebracht.

2) Familienmitglieder gemeinsam im Visier

Wegen Praktizierens von Falun Dafa: Gefängnisstrafen für Frau aus Hebei, ihre Tochter und den Schwiegersohn

Das Bezirksgericht Mentougou in Peking verurteilte drei Familienmitglieder wegen ihres Glaubens an Falun Dafa. Yu Shikun, 62, und ihre Tochter Liu Meili leben beide im Kreis Wangdu in der Provinz Hebei. Lius Mann, An Chaoxu, ebenfalls aus Hebei, arbeitet im etwa 210 Kilometer entfernten Peking. Er und seine Frau wurden am 25. April 2024 in Peking verhaftet, als sie ihn besuchte. Seine Schwiegermutter wurde am 12. Juni 2024 in Hebei verhaftet und Stunden später nach Peking gebracht.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Mentougou gab den Fall der drei Familienmitglieder im September 2024 mit der Begründung unzureichender Beweise an die Polizei zurück. Die Pekinger Polizei reiste am 7. Oktober 2024 mit mindestens drei Streifenwagen in den Kreis Wangdu in der Provinz Hebei und befragte die Bewohner, ob sie jemanden kennten, der Falun Dafa praktiziert oder Informationsmaterialien darüber verteilt. Sie blieben etwa fünf Nächte dort, bevor sie nach Peking zurückkehrten. Mit den neu gesammelten „Beweisen“ gegen die drei Familienmitglieder reichte die Polizei den Fall am 12. Oktober 2024 erneut ein. Diesmal nahm die Staatsanwaltschaft den Fall an.

Die drei Familienmitglieder wurden am 22. November 2024 angeklagt. Am 24. Januar 2025 fand ihre Verhandlung vor dem Bezirksgericht Mentougou statt. Ihre Angehörigen erfuhren kürzlich von ihren Gefängnisstrafen: Yu wurde zu eineinhalb Jahren und ihre Tochter zu zwei Jahren Haft verurteilt. Beide wurden zudem zu einer Geldstrafe von 2.000 Yuan (ca. 260 Euro) verurteilt. An erhielt eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren mit drei Jahren auf Bewährung.

3) Wiederholt verfolgt

Nur wenige Monate nach der Freilassung erneut wegen seines Glaubens inhaftiert

Xia Hongmin, 70, aus Laishui, Provinz Hebei, wurde am 2. April 2025 in das Gefängnis Jidong Nr. 4 eingeliefert, um eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu verbüßen.

Seine Familie wurde kürzlich benachrichtigt. In der offiziellen Mitteilung stand lediglich, dass ihr Verwandter vom Gericht der Stadt Zhuozhou verurteilt worden sei, ohne weitere Informationen, wann er angeklagt, vor Gericht gestellt oder verurteilt wurde.

Xias jüngste Verurteilung folgte auf eine 18-monatige Haftstrafe, die er am 17. Januar 2024 – ebenfalls wegen Ausübens seines Glaubens – verbüßt hatte. Drei Monate später, am 30. April 2024, wurde er erneut festgenommen. Gegen 7:30 Uhr desselben Tages hielt ein Polizeiwagen vor seinem Wohngebäude. Kurze Zeit später klopften fünf Beamte, darunter einige in Zivil, an seine Wohnungstür. Sobald er sie geöffnet hatte, stürmten sie in seine Wohnung und hielten ihm ein Stück Papier unter die Nase, ließen jedoch weder ihn noch seine Familie lesen, was darauf geschrieben stand. Ein Beamter filmte Xia mit einer Kamera. Die Beamten äußerten, dass jemand einen Brief an die Polizei geschickt habe und er nun nach Überprüfung der Überwachungsvideos unter Verdacht stehe.

Sie hielten Xia die ganze Nacht über auf der Polizeistation fest. Am nächsten Tag informierten sie seine Familie, dass er sich im Bezirksgefängnis Laishui in Administrativhaft befinde. Nach seiner letzten Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten musste er am 2. April 2025 erneut ins Gefängnis.

Wegen Praktizierens von Falun Dafa zum dritten Mal inhaftiert

Yu Shuhui aus Chongqing wurde am 27. Dezember 2024 wegen Praktizierens von Falun Dafa zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Dies ist bereits das dritte Mal, dass sie wegen ihres Glaubens verurteilt wurde. Im Jahr 2000 war sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden, am 13. Mai 2012 zu weiteren 3,5 Jahren. Während ihrer beiden vorherigen Haftstrafen wurde sie brutal gefoltert.

Yu wurde zuletzt am 23. Januar 2024 gegen 20 Uhr in ihrer Wohnung von drei Männern und einer Frau festgenommen. Keiner der Zivilbeamten gab seine Identität preis oder legte einen Durchsuchungsbefehl vor. Später am selben Tag durchsuchten sie ihre Wohnung und beschlagnahmten ein Kleidungsstück und ein Paar Schuhe.

Staatsanwalt Zhang Lin von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Jiulongpo erhob am 13. Mai 2024 Anklage gegen Yu, teilte ihr die Anklage jedoch erst am 24. Juli mit. Ihre Familie erstattete Anzeige gegen Zhang und beantragte deren Ablehnung.

Aus Rache überarbeitete Zhang die Anklage. In der früheren Fassung hieß es, Yu habe ein „geringfügiges Verbrechen“ begangen; dieser Wortlaut wurde jedoch aus der überarbeiteten Fassung entfernt.

Das Bezirksgericht Jiulongpo verurteilte Frau Yu am 27. Dezember 2024 zu dreieinhalb Jahren Haft. Sie wurde Anfang April 2025 in das Frauengefängnis Chongqing gebracht.

Frühere Berichte:

Bilanz März 2025: Insgesamt 61 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz im Februar 2025: Insgesamt 68 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt

Bilanz Januar 2025: Insgesamt 97 Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verurteilt