Der Falun Gong-Praktizierende Tang Xuelin schreibt als Reaktion auf einen verleumderischen Bericht der Chenzhou Tageszeitung einen Leserbrief

Sehr geehrter Chefredakteur der Chenzhou Tageszeitung, sehr geehrte Herausgeber der Wochenendauflage, sehr geehrter Herr Xia Zhijun, Herr Tan Jian und Herr Lu Xinxiang, sehr geehrter Autor des Artikels "Von Falun Gong besessen und die Vollendung erstrebend; ein Mann lehnt medizinische Behandlung ab und wird behindert" [nur auf vereinfachtem Chinesisch].

Mein Name ist Tang Xuelin. Ich bin ein pensionierter Angestellter des Suxian Bezirk Forstwirtschaftsbüro der Provinz Hunan. Ich bin Herr Tang Xueling, dieselbe Person, die sie in dem oben genannten Artikel erwähnten, den sie in der Wochenendausgabe am Sonntag den 22. Juni 2003 veröffentlicht haben. Den Bericht habe ich erst vor kurzem gelesen und bin der Meinung, dass die Chenzou Tageszeitung diesen Artikel geschrieben hat, ohne die Informationen geprüft zu haben. Die Informationen in diesem Bericht könnten nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein. In der Tat können die irreführenden Informationen in diesem Artikel als Verleumdung gegen meinen Charakter und meinen Ruf gelten. Solche offensichtlichen Lügen zu berichten, mit der Absicht, jemanden zu verleumden, hat bereits der Glaubwürdigkeit und dem öffentlichen Ruf Ihrer Zeitung geschadet. Ebenso hat dieser Artikel gegen die Ethik verstoßen und stellt Ihre journalistische Integrität und Prinzipien in Frage. Ich fordere hiermit, dass sie unverzüglich die Schäden an meinem persönlichen Ruf mit einer öffentlichen Erklärung der Wahrheit berichtigen! Die Wahrheit zu respektieren bedeutet sich selbst zu respektieren. Ansonsten sehe ich keine andere Möglichkeit, als einen juristischen Weg zu gehen und Sie für Rufmord verantwortlich zu machen.

Das Folgende ist die wahre Version meiner Geschichte:

Vor Juli 2002 war ich sehr gesund und für mein Alter sehr aktiv. Ich half bei vielen schweren Hausarbeiten. Die ständige brutale Folter, die ich in der Tizi Ridge Strafanstalt in Chenzhou, Provinz Hunan und im Xinkaipu Arbeitslager, Provinz Hunan erlebte, führte zu meinem Schlaganfall mit Folgen der Behinderung.

Weil ich fest entschlossen Falun Gong übte, was mich immer energiereich und lebhaft machte, kamen am 3. Mai 2002 Polizeibeamte des Hengyang Eisenbahn Sicherheitsbüros und Regierungsbeamten zu mir nach Hause und entführten mich. Sie brachen die Eisentür bei mir Zuhause auf, plünderten mein Haus, entführten mich und steckten mich in die Tizi Ridge Strafanstalt in Chenzhou. Ich verlor so meine Freiheit und mein Recht auf Glaubensfreiheit wurde mir auch genommen (das Verhalten der Polizei in dieser Situation war gegen die chinesische Verfassung und die Grundgesetze, die chinesischen Bürgern das Recht einräumen, den eigenen Glauben frei zu wählen). Während der gesetzeswidrigen Gefangenschaft gestattete die Gefängniswache mir nicht, die Falun Gong Übungen zu machen und sie versklavten mich. Als ein 68jähriger Mann musste ich jeden Tag von Morgengrauen bis Mitternacht wie ein Sklave für mehr als 70 Tage arbeiten. Darüber hinaus wurde ich als ein standhafter Falun Gong Praktizierender grundlos zu anderthalb Jahren Arbeitslager verurteilt. Sie hatten keinerlei Beweise für ein Vergehen und hatten keinen öffentlichen Gerichtsprozess geführt (ich wurde allein aus dem Grunde ins Arbeitslager gesteckt, weil ich gegen die "Anordnungen" des ehemaligen Vorsitzenden der Chinesischen Kommunistischen Partei, Jiang Zemin, verstoßen hatte).

Am 15. Juli 2002 wurde ich in das Xinkaipu Arbeitslager gebracht, um dort meine unrechtmäßige Strafe abzusitzen. Nachdem ich für mehr als 70 Tage körperliche Folter, Zwangsarbeit und Versklavung erlitten hatte, fiel ich bei der anfänglichen körperlichen Untersuchung in Hinblick auf meinem Blutdruck und meinem Herzzustand durch. Zuerst weigerte sich das Xinakaipu Arbeitslager mich aufzunehmen, doch die Polizeibeamten des Bezirks Suxian in Chenzhou zwangen sie dazu.

Die Bedingungen im Xinkaipu Arbeitslager waren schlechter als die in der Tizi Ridge Strafanstalt. Zwei Insassen wechselten sich ab, mich rund um die Uhr zu bewachen, um mich daran zu hindern, das Fa [Gebot] zu lernen, die Falun Gong Übungen zu machen und mich mit anderen zu unterhalten. Sie versuchten mich dazu zu zwingen, meinen Glauben an Falun Gong aufzugeben und an der Gehirnwäscheklassen teilzunehmen. Ich musste für viele Stunden arbeiten und wurde mit meinen 68 Jahren wie ein Sklave behandelt. Darüber hinaus wurde mir jeden Tag das Minimum der benötigten Schlafruhe entzogen. Solch brutale Folter war unerhört für jemanden im fortgeschrittenen Alter wie mich.*

Am 4. November 2002 hatte ich im Laufe der Zeit die Kontrolle über meine Gliedmaßen verloren. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Obwohl die Mitarbeiter des Arbeitslagers mich in ein so genanntes Gesundheitszentrum schickten, wurde nichts unternommen, um mir zu helfen. Am 8. November 2002 verlor ich komplett die Kontrolle über mein rechten Arm und rechtes Bein. Dann verlor ich das Bewusstsein. Das Xinkaipu Arbeitslager konnte nichts tun und gab mir Glukoseinfusionen und Sauerstoff. Dann schickten sie mich in die Notaufnahme des Changsha Krankenhaus [der genaue Name des Krankenhauses ist nicht bekannt]. Doch aufgrund meines körperlichen Zustandes weigerte sich das Krankenhaus mich aufzunehmen.

Die Mitarbeiter des Xinkaipu Arbeitslagers hatten Angst die Verantwortung für meinen Tod zu übernehmen und schickten mich in das Chenzou Volkskrankenhaus. Dann benachrichtigten sie meine Kinder, mich vom Krankenhaus abzuholen. Nach zwei Wochen Behandlung im Krankenhaus hatte ich mich noch nicht vom Schlaganfall erholt. Währenddessen stiegen die Kosten meiner medizinischen Behandlung auf mehr als 10 000 Yuan [Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan]. Da zu jener Zeit das Suxian Bezirk Forstwirtschaftsbüro bereits Konkurs machte, mussten meine Kinder, die entlassen wurden, hart arbeiten, um die medizinischen Kosten zu bezahlen (Kosten, die direkt durch die gesetzeswidrige Gefangenschaft im Arbeitslager, die körperliche und mentale Folter und die Versklavung verursacht wurden. Diese verstoßen alle gegen das chinesische Grundgesetz und gegen die chinesische Verfassung).

Seit dem 20. Juli 1999 wurde meine Rente auf unbestimmte Zeit eingefroren, weil ich entschlossen blieb, Falun Gong zu üben. Außerdem hat die Polizei mein Zuhause geplündert, mein Bargeld und alle meine Wertsachen gestohlen. Ebenso zogen sie zu Unrecht eine Geldstrafe von mir ein. Das gestohlene Bargeld und die Geldstrafe belaufen sich auf eine Gesamtsumme von mehr als 10.000 Yuan. Außerdem bestraften sie meine Frau und ihre Angestellte, obwohl sie nicht Falun Gong üben. Weder meine Frau noch meine Kinder oder ich können sich die hohen medizinischen Kosten leisten. Und warum sollte ich für die medizinischen Kosten aufkommen, die durch die gesetzeswidrige Folter verursacht wurden? Wegen meiner finanziellen Schwierigkeiten bestand ich darauf, dass meine Kinder mich mit nach Hause nahmen, obwohl ich noch ärztlich behandelt werden musste.

Diese Beschreibung ist die Wahrheit und nichts als die ganze Wahrheit. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zu Verfügung, damit sie die Wahrheit verstehen.

Kontaktadressen des Chenzhou ersten Volkskrankenhauses:
Leiter des Krankenhauses: Herr Chen Yaguang
Fax: 0086-735-2343385
Adresse: Nr. 102 Luojiajin, Chenzhou, Provinz Hunan

* Versklavung im Arbeitslager: Die Arbeitslager stellen Falun Gong-Praktizierende als Sklaven zur Verfügung. Die Arbeitskräfte werden an ihre Grenzen getrieben, ungeachtet dessen, ob die gefangenen Praktizierenden krank, durch die Prügel behindert oder durch die nicht akzeptablen Bedingungen geschwächt sind. In den Arbeitslagern und Strafanstalten wird nichts bezüglich der Lebensverhältnisse getan, da jede Verbesserung die Profite mindern würde. Unrechtmäßig eingesperrte Falun Gong Praktizierende werden einfach als Objekte betrachtet, aus denen man das Maximum an Arbeitsleistung herausziehen kann. Freigelassen werden sie, wenn sie halb tot sind. Ersetzt werden sie dann durch neu inhaftierte Praktizierende.