Provinz Henan: Der Brief einer Mutter eines Praktizierenden an einen Prokurator

An den verantwortlichen Prokurator des Bezirkes Shan Provinz Henan:

Ich bin die Mutter des Falun Gong Praktizierenden Wu Zhongmin. Das Anliegen meines Schreiben, ist Ihnen über die schwere Verfolgung meines Sohnes zu berichten. Ich hoffe, dass sie in dieser Angelegenheit die Gerechtigkeit widerfahren lassen können.

Hiermit verklage ich den Chefbeamten, Li Fengrui, des öffentlichen Sicherheitsbüro im Bezirk Shan Provinz Henan. Auch die Regierung muss sich an die Gesetze halten, dass niemand über seine vorgesehene Strafzeit eingesperrt werden darf. Darüber hinaus hat die Regierung neulich erwähnt, dass die Person, die für die Strafzeitverlängerung verantwortlich ist, untersucht und für seine Taten Rechenschaft ablegen musste. Mein Sohn wurde zu zwei Jahre Arbeitslager verurteilt. Nun ist es aber vier Jahre her und er ist immer noch nicht frei. Ich bitte sie darum das Versprechen der Regierung an das Volk einzuhalten und diese in die Tat umzusetzen.

Mein Sohn, Wu Zhongmin, wurde am 17. August 1999 festgenommen, als er nach Peking ging, um im Rahmen des gesetzlichen Rechtes für Falun Gong zu appellieren. Am 23. August 1999 wurde Wu Zhongmin in das Gefängnis des Bezirks Shan gebracht. Dort hatte er jeden Tag nur zwei kleine Dampfbrote bekommen.

Am 1. Dezember 2000 ging ich nach Xuchang, um meinen Sohn zu besuchen. Ich entdeckte, dass das Haar meines Sohns sich weiß gefärbt hatte. Daraufhin fragte ich Li Fengrui nach dem Grund, weshalb er in diesem Zustand war. Der leitende Beamte sagte jedoch nur, dass sie meinen Sohn nicht gefoltert hätten. Doch vor seiner Verfolgung war das Haar meines Sohnes schwarz und er war erst 30 Jahre alt. Was passierte nur mit ihm in den letzten paar Monaten? Welche Art Folter und Leiden konnten nur das Haar komplett weiß färben?

Am 22. Oktober 2000 wurde mein Sohn zu zwei Jahre Arbeitslager verurteilt. Am 26. Oktober wurde er im dritten Arbeitslager in Xuchang Provinz Henan gefangengehalten. Sobald er auf dem Hof des Arbeitslagers ankam, wurde er auf seinem Kopf so doll geschlagen, dass es blutete. Die Narben und die Schürfwunden auf der linken Seite seiner Stirn waren immer noch erkennbar, als ich ihn besuchte. Die Schnittwunde war länger als 2.5cm.

Oft schlagen sie Wu Zhongmin erbarmungslos im Xuchang Arbeitslager. Außerdem verlängerte oder änderte das Arbeitslager willkürlich seine Strafzeit. Es war geplant, dass er im August 2001 vom Arbeitslager entlassen werden sollte. Jedoch wurde seine Entlassung ohne Begründung verschoben, so dass er erst am 27. April 2002 freikam.


So unglaublich das auch klingt, es stellte sich heraus, dass seine Entlassung rückgängig gemacht wurde und er nicht mehr die Erlaubnis bekam nach Hause zu gehen. Die Beamten der Shan Polizeinebenstelle der Provinz Henan schickten ihre Leute in das dritte Arbeitslager in Xuchang und fesselten ihn auf dem Hof des Arbeitslagers. Dann wurde er zurückgebracht und im Bezirksgefängnis von Shan eingesperrt. Nun wird er in der Gehirnwäscheklasse gefangengehalten.

Im Dezember 2003 rief, ich, die Mutter von Wu Zhongmin, den leitenden Beamten, Li Fengrui, an, um mich nach den Verletzungen meines Sohnes und seiner Entlassung zu erkundigen. Der leitendende Beamte, Li, wagte es nach wie vor zu behaupten, dass mein Sohn nicht gefoltert wurde. Wie konnte ich ihnen denn noch vertrauen?

Vor nicht all zu langer Zeit gingen mein ältester Sohn und meine Tochter los, um Wu Zhongmin zu sehen. Sie erfuhren, dass Wu Schwierigkeiten beim Gehen hatte und er körperlich sehr schwach war. Wenn das Gemüse nur ein bisschen salzig schmeckte, bekam er extreme Bauchschmerzen. In den zwei Jahren, wo die Strafzeit von Wu gesetzeswidrig verlängert wurde, versuchte das Arbeitslager immer wieder gewaltsam ihn „umzuerziehen” (Falun Gong aufzugeben).

Nach meinen persönlichen Erfahrungen lernte mein Sohn wie er ein guter Mensch wurde, nachdem er anfing Falun Gong zu praktizieren. Danach wurde er sehr gesund, gutmütiger und nachgiebiger. Außerdem war er auch viel aufrichtiger in seinem Verhalten. Ich verstehe nicht was daran [eine guter Mensch zu werden] falsch war? Er hat niemanden geschadet. Sicherlich hat er der Gesellschaft keinen Schaden zugefügt. Er ist eine sehr gefühlvolle und vernünftige Person. Ich frage mich, in was sie ihn „umerziehen” wollen?

Mir wurde gesagt, dass der Beamte, Li Fengrui, der Leiter des „Büro 610” ist. Dieser sagte mir am Telefon: „Das Land hat Falun Gong verboten, aber Du bist entschlossen..., nur ihr Sohn ist noch nicht umerzogen worden.”

Der Beamte Li wollte, dass wir ihm einen Gefallen tun. Er sagte, dass er ein Mitglied der kommunistischen Partei war. Deshalb musste er auf das hören, was die Partei ihm befahl und die Aufgabe ausführen, die ihn die Partei auferlegte. Ebenso sagte er: „Wir müssen einfach gegen diese Leute durchgreifen". Dann fragte ich ihn, wen oder was sie niederschlagen wollen, wenn mein Sohn doch kein Revolutionär war. Li Fengrui wechselte dann seine Taktik und sagte, dass sie ihn „umerziehen” müssen. Ich fragte: „Wie erzieht ihr ihn den um? Er ist ein guter Mensch und in welche Richtung wollt ihr ihn noch umerziehen? Erzieht ihr wirklich jemanden um? Umerziehung ist doch eigentlich eine freiwillige Angelegenheit. Ihr verfolgt ihn! Ihr benutzt den Begriff Erziehung als Tarnung, um ihn in Wirklichkeit zu verfolgen. Wir akzeptieren dies nicht.”


Unerwartend fing der leitende Beamter, Li Fengrui, mir zu drohen und sagte: „Du bist eine sehr sture, alte Frau,...” Wenn die Zeit kommt, würden sie dann zu mir nach Hause kommen und die Angelegenheiten meines Sohnes zusammen erledigen. Dabei sagte er mir aber nicht, was dann geschehen würde. Zudem sagte er mir, dass ich eine sehr kompetente Person war und ich mich im Land um alle Angelegenheiten von Falun Gong kümmern sollte.

Li Fengrui verstieß bewusst gegen das Gesetz. Es ist absolut gegen das Gesetz meinen Sohn zu verfolgen! Im Abschnitt 40 in der chinesischen Verfassung steht eindeutig, dass jeder Bürger das Petitionsrecht und das Recht auf Glaubensfreiheit hat. Ihre Taten treten die Menschenrechte mit Füßen. Sie verhaften gesetzeswidrig unschuldige Menschen, verlängern ihre Strafzeiten und foltern sie willkürlich körperlich und mental. Dies ist ein Verbrechen.

Ich bitte sie, als Prokurator des Bezirkes Shan, darum diese Angelegenheit aufzunehmen und zu untersuchen. Bitte lösen sie so schnell wie möglich das Problem. Wenn Sie in dieser Angelegenheit nichts tun können, informieren sie mich bitte so schnell wie möglich in Form eines offiziellen Rückschreibens, so dass ich diesen Vorfall an die noch höhere Behörde weiterleiten kann.

(Unterschrift) Wu Zhongmins Mutter

Die Telefonnummer der Bezirkspolizeiwache von Shan: 0086-398 - 3833900

Bemerkung:
Als wir dabei waren, diesen Brief wegzuschicken, wurde uns gesagt, dass mit Hilfe der aufrichtigen Gedanken von anderen Praktizierenden, die Flucht von Wu Zhongmin aus dem Gefängnis des Bezirks Shan Provinz Henan gelang und dass er sich so von der Polizei befreien konnte. Danach schloss er sich der Fa-Berichtigung wieder an. Vor ein paar Tagen brachen mehrere Polizisten in das Haus von Wu Zhongmins Mutter ein und forderten in einem arroganten Ton, den Aufenthaltsort von Wu preiszugeben. Erst zu diesem Zeitpunkt erfuhr die Mutter, dass ihrem Sohn die Flucht aus den Händen seiner Unterdrücker gelang. Die Polizei erzählte der Mutter, dass ihr Sohn noch nicht „umerzogen” war und wegrannte.

Wus Mutter bat die Polizei darum, sich auszuweisen. Sie gab ihnen Papier und Stifte und fragte, ob sie ihre Namen, ihre Arbeitseinheit und Telfonnummer hinterlassen könnten, damit sie weiß, wo sich die Stellen befanden, die die Folter, die gesetzeswidrige Gefangennahmen und die Verlängerung der Strafzeit ihres Sohnes bestätigen konnten.

Die Polizei aber fürchtete sich davor. Sie wagten es nicht ihre Namen zu nennen, noch wollten sie sich ausweisen und fragten stattdessen: „Wirst Du uns im Minghui.net aufdecken?” Danach ergriff die Polizei schnell die Flucht. Frau Wu war über das merkwürdige Verhalten der Polizei recht verwundert.