USA: Freunde von Falun Gong schrieb einen Brief an über 1.250 der größten US Firmen

Die gemeinnützige Organisation „Freunde von Falun Gong USA (FoFG)”, die sich für die Beendigung der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden in China einsetzt, schrieb einen Brief an über 1.250 der größten US Firmen. Viele dieser Firmen sind auf dem chinesischen Markt aktiv. Der Brief rief die Firmen dazu auf, sich weder direkt noch indirekt an der staatlich gelenkten Verfolgung von Falun Gong zu beteiligen.

In dem Brief ersucht der Vorsitzende von FoFG, Alan Adler, die Firmen, sich selbst von den Hintergründen der Verfolgung ein Bild zu machen. Außerdem bat er die Unternehmen, dass ihre Angestellten nicht gemäß dem Druck der chinesischen Behörden gezwungen werden, so genannte „Verhaltensanweisungen” zu unterschreiben und sicherzustellen, dass von den Firmen vertriebene Produkte nicht in Arbeitslagern produziert werden. Desweiteren schrieb Herr Adler: „Wir hoffen, [...] dass Sie den Wunsch, in China erfolgreiche Geschäfte zu machen, in Einklang mit Ihrer Verantwortung als amerikanische Firma bringen, nämlich Werte wie Freiheit und Menschenrechte zu unterstützen und zu bewahren.”

Es folgt der ganze Text des Briefes.

---------------------------

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Volksrepublik China verfolgt bereits vier Jahre lang Menschen im eigenen Land, die eine friedliche, spirituelle Übungspraxis, bekannt als Falun Gong, praktizieren. „Freunde von Falun Gong” ist eine Menschenrechtsorganisation, die diese Verfolgung aufdecken möchte. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen ihren Glauben in Frieden leben können.

Da immer mehr Firmen auf dem chinesischen Markt aktiv werden, wenden wir uns hiermit an mehr als eintausend der größten US Firmen. Die Tendenz, in China Waren beziehungsweise Dienstleistungen anzubieten oder Fertigungsbetriebe dorthin zu verlegen, gewinnt immer mehr an Bedeutung und deshalb fühlen wir uns verpflichtet, unser Wissen über diese Verfolgung mit Ihnen zu teilen.

Wir möchten Ihnen keinesfalls vorschlagen, den chinesischen Markt zu ignorieren oder alle Verbindungen zu diesem Land abzubrechen. Wir verstehen, dass Firmen Geld verdienen müssen und dass sich vielen Firmen in China die Gelegenheit bietet, das zu tun. Wir sehen, dass US Firmen in China zum Wohlstand des Landes beitragen, Millionen Menschen aus der Armut verhelfen und die Lebensqualität verbessern können. Wir verstehen ebenfalls, dass der Einfluss westlicher Ideale und Werte die Grundlage für eine offenere Gesellschaft legen kann.

Jedoch erachten wir es als wichtig, den US Firmen zu vergegenwärtigen, dass trotz der Öffnung China immer noch von einem kommunistischen Regime regiert wird, das bis heute brutalste Foltermethoden anwendet, um eigene Bürger gefügig zu machen, die in ihren Augen eine Gefahr darstellen.

Für die Falun Gong Praktizierenden in China ist die Situation momentan besonders schlimm. Die VR China betreibt eine intensive Propagandakampagne, um die öffentliche Meinung gegen die Übungspraktik aufzubringen und gleichzeitig inhaftiert, foltert und tötet sie jene, die [Falun Gong] üben. Das Falun Dafa Informationszentrum hat detaillierte Informationen über 824 verifizierte Todesfälle. Daneben berichtete die „Strait Exchange Foundation” aus Taiwan in ihrem Bericht vom Dezember 2002 von 1600 außergerichtlichen Hinrichtungen und bezeichnete dies als die größte Verfolgung einer spirituellen Gruppe in der heutigen Zeit. Weiterhin schätzen Experten, dass derzeit über 100.000 Menschen ohne echte Gerichtsverfahren in Arbeitslagern inhaftiert sind.

Diese Verfolgung stellt nach dem Bericht der Human Rights Watch vom Januar 2002 „Dangerous Meditation: China's Campaign Against Falun Gong” eine „massive und ausufernde” Verletzung grundlegender Menschenrechte dar. In dem Bericht wird erklärt: „Keiner der Zehntausende inhaftierten Falun Gong Praktizierenden wurde aufgrund von Straftaten oder aufgrund einer Bedrohung festgenommen. Ihr Verbrechen besteht ausnahmslos in ihrem Glauben und in ihrem Engagement für Falun Gong. Eine derartige Behandlung verstößt gegen grundlegende Menschenrechte, wie die Glaubens- und Gewissensfreiheit, die Versammlungsfreiheit und die Meinungsfreiheit.”

Damit US Firmen sichergehen können, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen, möchten wir folgende Möglichkeiten anregen.

* Erkennen Sie die Wahrheit: die Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime Chinas geschieht auf äußerst massive Weise und ist nicht zu rechtfertigen. Wir haben oft erfahren, dass viele ihre Augen vor der Wahrheit verschließen, anstatt die Tatsachen anzuerkennen. Somit wird man zu einem stummen Gehilfen dieser brutalen Unterdrückung.

* Sie können sich über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong aus unvoreingenommenen Quellen, wie dem US Außenministerium, oder anerkannten Menschenrechtsorganisationen, wie der Human Rights Watch, informieren. Wenn Sie möchten, können Sie sich auch an uns wenden. Wir bieten beispielsweise einen kostenlosen Email-Service an, durch den Sie sich über aktuelle Ereignisse informieren können. Desweiteren möchten wir Sie bitten, der durch die staatlich gelenkten Medien oder von offizieller Seite der Kommunistischen Partei verbreiteten Verleumdungspropaganda keinen Glauben zu schenken.

* Widerstehen Sie allen Aufforderungen seitens der Regierungsbehörden, Ihre Angestellten zur Unterzeichnung sogenannter „Verhaltensanweisungen” zu verpflichten, die beinhalten, dass sie Falun Gong weder praktizieren noch unterstützen dürfen. Derartige Anweisungen verletzen international anerkannte Menschenrechte.

* Stellen Sie sicher, dass keine der Produkte, die sie in China kaufen, in Arbeitslagern produziert werden. Dieser Punkt mag nicht einfach sein, ist jedoch unabdingbar, wenn man nicht ein modernes System von Sklavenarbeit unterstützen möchte.

Es gibt noch viele andere Dinge, die US Firmen beim Handel mit China tun können, um sicherzugehen, dass sie der Chinesischen Regierung bei der Unterdrückung der Menschenrechte nicht helfen; die obigen Vorschläge sind keinesfalls abschließend. Wir hoffen, dass Sie sich aktiv dafür einsetzen, dass sich Ihre Firma nicht an der Verfolgung unschuldiger Menschen beteiligt und dass Sie den Wunsch, in China erfolgreiche und profitable Geschäfte zu machen, gut mit ihrer Verantwortung abwägen, die Sie als amerikanische Firma haben, nämlich Werte wie Freiheit und Menschenrechte zu unterstützen und zu bewahren.

Wenn Sie mehr über die Verfolgung von Falun Gong wissen möchten, können Sie unsere Webseite unter <http://www.fofg.org/> besuchen. Sie können uns gerne unter der Telefonnummer, die in der Fußzeile angegeben ist, anrufen. Wir sind auch gerne bereit mit Ihnen ein persönliches Gespräch über diese wichtigen Themen zu führen. [...]

Mit freundlichen Grüßen

Alan Adler

Vorsitzender