Bürger aus Qiqihar erstattet Strafanzeige gegen Jiang Zemin wegen Folter und Haft

(Minghui.org) Tian Yong (39) wohnt in Qiqihar in der Provinz Heilongjiang. Er hat im Juli 2015 Strafanzeige gegen Jiang Zemin, das frühere Staatsoberhaupt Chinas, erstattet. Jiang hatte im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Gong initiiert.

Herr Tian hatte im Mai 1994 angefangen, Falun Gong zu praktizieren. Er schreibt dem Praktizieren seine gesundheitlichen und charakterlichen Verbesserungen zu. Er weigerte sich, das Praktizieren aufzugeben; deshalb wurde er wiederholt festgenommen und 1999 zu einem Jahr Zwangsarbeit und 2003 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Nach Folterungen war er mehrmals dem Tode nahe.

Als er inhaftiert war, wurden er, seine Eltern und sein Bruder von ihren Arbeitgebern entlassen. Die gesamte Familie mit Ausnahme seines Vaters praktizierte Falun Gong. Die finanzielle Verfolgung führte zur Verarmung der Familie.

Schwere Zeiten

Herr Tian demonstrierte mit mehreren hundert Falun Gong-Praktizierenden friedlich vor der Stadtverwaltung Qiqihar. Als die Verfolgung im Juli 1999 begann, appellierten sie für ihr Recht auf das Praktizieren von Falun Gong. Über 100 Polizisten schlugen auf die Praktizierenden ein. Sie zerrten sie in Busse und brachten sie in eine polizeiliche Hafteinrichtung. Später am gleichen Tag wurden sie freigelassen.

Die Leitung an Herrn Tians Arbeitsplatz forderte, dass er Falun Gong aufgeben solle. Er aber weigerte sich.

„Einen Monat lang sprachen sie immer wieder mit mir. Sie forderten von mir, eine Erklärung zu unterschreiben, dass ich Falun Gong aufgäbe“, berichtete er. „Zwischenzeitlich attackierten die chinesischen Medien ununterbrochen Falun Gong in ihrer Propaganda. Das waren wirklich eine schwere Zeiten.“

Trotz der Angriffe wollte Herr Tian nicht schweigen. Daher gingen er und sein Bruder am 15. September 1999 nach Peking, um sich dort für Gerechtigkeit für Falun Gong einzusetzen. Sie wurden festgenommen und über Nacht in einer Polizeiwache eingesperrt. Die Polizei beschlagnahmte ihren persönlichen Besitz im Wert von über 8.000 Yuan (ungefähr 1.130 Euro) Sie wurden nach Qiqihar zurückgebracht und am 17. September in das Untersuchungsgefängnis Nr. 1 von Qiqihar gesteckt.

Im Untersuchungsgefängnis wurde er von den Wärtern verprügelt, wenn er die Falun Gong-Übungen machte. Sie zwangen ihn, drei Tage lang ein Folterinstrument zu tragen, das Hände und Füße zusammenkettete. Die Fußfesseln an seinen Füßen wogen fast 20 Kilogramm.

Folterillustration: Hände und Füße zusammengekettet

Schwerstarbeit und Gehirnwäsche

Nach zwei Monaten Untersuchungshaft wurde er zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt und am 7. Dezember 1999 in das Zwangsarbeitslager Fuyu gebracht.

Er musste schwere Arbeiten verrichten und wenn er sein vorgegebenes Pensum nicht erreichte, schlugen ihn die Wärter mit Ledergürteln oder einem harten Holzbrett.

Das Arbeitslager fing im Mai 2000 in der Abteilung Nr. 4 mit intensiven Gehirnwäsche-Sitzungen für Praktizierende an.

Weil er sich weigerte, Falun Gong abzuschwören, verlängerte das Arbeitslager seine Strafzeit um zehn Monate. Am 16. Juli 2001 wurde er entlassen.

Mit brennenden Zigarettenstummeln gefoltert

Drei Monate nach seiner Entlassung wurde er wieder festgenommen. Er versuchte zu entkommen, scheiterte aber.

Die Polizisten folterte ihn, indem sie ihn von einer Mauer herunterhängen ließen. Sie dehnten und verengten ständig die Ketten an seinen Füßen, so dass sein Leiden erhöht wurde.

Als er heruntergenommen wurde, steckten die Polizisten angezündete Zigarettenstummeln in seine Nasenlöcher. Fast wäre er erstickt. Außerdem zogen sie ihm einen Plastiksack über den Kopf und banden diesen um seinen Hals herum fest, und zwar jedes Mal von 20 Sekunden bis zu einer Minute.

Die Polizisten wechselten sich bei der vier Nächte langen Folter ab. Einige Polizisten schlugen mit einem Ledergürtel auf seinen Kopf und seinen Rücken ein.

Ein paar Monate später wurde er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er reichte Berufung ein, doch die höhere Instanz hielt das Urteil aufrecht. Am 2. März 2003 wurde er in das Gefängnis Tailai gebracht.

In fünf Jahren Gefängnishaft gefoltert

Im Gefängnis wurde Herr Tian einem Training im Militärstil und schwerer Arbeit unterzogen.

Im Juli 2004 trat er aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Die Wärter ketteten seine Füße und Hände daraufhin an eine lange Metallstange und setzten ihn der glühend heißen Sonne aus. Seine Fußgelenke wurden verletzt und seine Beine waren über einen Monat lang angeschwollen.

Folternachstellung: An eine Metallstange gekettet

Während eines anderen Hungerstreiks wurde er eine Woche lang in einer Einzelzelle festgehalten. Die Wärter ketteten seine Hände und Füße an einen Metallring, der im Boden verankert war. Er musste seinen Körper in U-Form beugen.

Im Februar 2005 weigerte er sich, die schwere Arbeit zu verrichten. Die Wärter ketteten ihn daraufhin mit Handschellen an eine Säule und hängten ihm ein über 10 Kilogramm schweres Schild um den Hals. Darauf stand „Widersetzt sich der Umerziehung“.

Ein anderes Mal ketteten die Wärter ihn an eine Metallstange, weil er Bücher über Falun Gong für andere inhaftierte Praktizierende abgeschrieben hatte. Häftlinge schlugen ihm auf den Kopf, bissen ihn in die Finger und führten eine Zwangsernährung bei ihm durch. Seine Kleidung war blutbedeckt.

Am 16. Tag seines Hungerstreiks war er dem Tode nahe. Die Wärter brachten ihn in das Gefängniskrankenhaus und setzten ihre Zwangsernährung drei Monate lang fort.

Seit 2014 auf der Flucht

Auf einer Geschäftsreise wurde er am 1. April 2014 festgenommen. Die Polizei beschlagnahmte sein Mobiltelefon und andere persönliche Gegenstände.

Als er aus der Polizeiwache fliehen wollte, fiel er aus einem Fenster und verletzte sich schwerwiegend. Als seine Familienangehörigen ihn im Krankenhaus besuchten und seine Freilassung forderten, drohte die Polizei ihnen mit Verhaftung.

Als die Wärter eingeschlafen waren, floh er aus dem Krankenhaus und ist seitdem obdachlos.

Düstere Situation seiner Familie

Nicht nur Herr Tian litt unter der Verfolgung, sondern auch seine Familie hatte schwere Zeiten. Das kommunistische chinesische Regime betreibt nämlich die Politik der Sippenhaft.

Aufgrund des großen seelischen Drucks unternahm sein Vater – ein Nicht-Praktizierender – 1999 einen Selbstmordversuch. Das war genau zu dem Zeitpunkt, als Herr Tian und sein Bruder nach Peking fuhren, um sich dort für das Recht auf das Praktizieren von Falun Gong einzusetzen.

Getäuscht von der Propaganda, die diese Praktik angriff, war sein Vater von den Personen in seinem Umfeld unter Druck gesetzt worden, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Denn sie hatte sich geweigert, Falun Gong aufzugeben.

Seine Eltern und sein Bruder hatten, wie bereits erwähnt, ihre Arbeitsplätze verloren. Ohne jegliches Einkommen tat sich die Familie sehr schwer, ein Auskommen zu finden.

Seine Mutter und sein Bruder verließen die Wohnung und zogen von Ort zu Ort, um einer Festnahme zu entgehen. Trotzdem forderte das Arbeitslager regelmäßige Zahlungen, um die Lebensunterhaltskosten von Herrn Tian zu decken.

„Die Verfolgung brachte unserer Familie einfach zu viele Schmerzen und zu großes Leiden. Ich hoffe, dass Jiang vor Gericht gestellt wird“, schrieb Herr Tian in seiner Strafanzeige.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 16 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Weitaus mehr wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.

Früherer Bericht:

Falun Gong-Praktizierender während einer Geschäftsreise festgenommen (Stadt Qiqihar, Provinz Heilongjiang)http://de.minghui.org/html/articles/2014/4/30/78491.html