Inhaftierter Energietechniker überlebt tägliche Zwangsernährung während seines 5-jährigen Hungerstreiks (Foto)

(Minghui.org) Gleich am ersten Tag seiner Verhaftung im September 2002 trat Herr Qu Yanlai in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung seines Glaubens und seines Praktizierens von Falun Gong zu protestieren.

Als Mitglied der größten Gruppe von politischen Häftlingen in China hatte er keinerlei Rechte – er konnte nirgendwo Berufung einreichen oder Gerechtigkeit fordern. In Herrn Qus eigenen Worten: „Der Hungerstreik war mein letztes Mittel, das ich einsetzen konnte, um gegen die rechtswidrige Festnahme und Inhaftierung zu protestieren.“

Auf seinen gewaltlosen Widerstand reagierten die Behörden mit der Verurteilung zu einer langen Gefängnisstrafe mit Zwangsernährung und brutaler Folter.

Herr Qu wurde in einem 15-minütigen Schauprozess zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Mit einem unglaublich starken Willen überlebte er die fünf Jahre Zwangsernährung unter brutalen Bedingungen.

Er litt vier Mal unter Magenblutungen und war monatelang im Krankenhaus. Als dieser einst völlig gesunde 1,80 Meter große junge Mann am 29. September 2007 aus dem Gefängnis Tilanqiao (http://de.minghui.org/html/articles/2014/12/28/112107.html) entlassen wurde, war er ausgemergelt und hatte fast seine ganzen Haare verloren. Außerdem litt er unter einer Zirrhose.

„Einmal wäre ich fast gestorben”, erinnert sich Herr Qu. „Auf dem Weg zur Toilette schwankte ich. Alle meine Organe versagten und mein Herz hörte fast zu schlagen auf. Mit Worten kann man die Schmerzen, die ich hatte, überhaupt nicht beschreiben. Es dauerte weniger als eine Minute, es fühlte sich jedoch unendlich lang an.“

„Fast hätte ich aufgegeben. Der Tod schien mir die einfachere Wahl zu sein – ich hätte nicht mehr leiden müssen. In diesem äußerst schwierigen Augenblick waren es meine Eltern und mein Glaube an Falun Gong, die mir die Kraft gegeben haben weiterzumachen. Ich habe mir gesagt, dass ich nicht so leicht aufgeben soll.“

Verhör, Folter und Schauprozess

Herr Qu Yanlai war von Beruf Energietechniker. Er hatte zwei Jahre lang Falun Gong praktiziert, als er am 30. September 2002 festgenommen wurde.

Herr Qu Yanlai

Als Herr Qu in Polizeigewahrsam war, banden die Polizisten ihn an einen Stuhl fest und verhörten ihn. Sie wollten ihn dazu bringen, über Aktivitäten von sich und anderen Falun Gong-Praktizierenden zu sprechen und die Namen ihm bekannter Praktizierender preiszugeben.

Weil er nicht mit ihnen kooperierte, verprügelten ihn die Polizisten und stampften auf seinem Penis herum.

In einem provisorischen Gerichtssaal im Krankenhaus fand im Juni 2003 die Verhandlung gegen Herrn Qu statt. Der vom Gericht ernannte Anwalt weigerte sich, ihn zu verteidigen, und ging kurz nach Beginn des Prozesses weg. Der Richter verkündete daraufhin eine 15-minütige Unterbrechung. Als sie die Verhandlung wieder aufnahmen, verurteilten sie Herrn Qu zu fünf Jahren Gefängnis.

Herrn Qus Familie war über die Verhandlung nicht informiert worden.

Fünf Jahre Zwangsernährung und Folter

Nachdem Herr Qu am 2. Oktober 2002 in das Untersuchungsgefängnis Putuo eingewiesen worden war, fingen sie mit der Zwangsernährung an.

Als die Häftlinge ihn ins Krankenhaus bringen wollten, weigerte er sich, zu gehen. Daher zerrten sie ihn über den Zementboden, wobei sich seine Haut an Zehen und Knien aufrieb.

„Als der Arzt das erste Mal den Zwangsernährungsschlauch in meinen Magen einführte, fühlte es sich so an, als bohre sich eine feurige Schlange in meinen Körper hinein. Es war qualvoll“, erinnert sich Herr Qu.

In dem Versuch, ihn zur Aufgabe seines Hungerstreiks zu bewegen, setzten die Wärter und Ärzte alle möglichen Foltermethoden ein. Sie verwendeten einen dicken Schlauch, zogen den Schlauch während der Zwangsernährung hin und her und begrenzten die Nahrungsmenge, um ihn hungern zu lassen.

Da er nicht genügend Nährstoffe bekam, fühlte er sich schläfrig und hatte ständig Schmerzen in Herz- und Lebergegend.

Als er im Gefängniskrankenhaus wegen seiner Magenblutung behandelt wurde, banden die Häftlinge ihn fest an das Bett, wobei sie manchmal einen Reifen unterlegten oder das Bett erhöhten. Viele seiner Blutgefäße platzten infolge dieser monatelangen Tortur.

Der Gefängnisarzt fügte seinen Infusionen Kaliumchlorid hinzu, das seine Blutgefäße reizte und starke Schmerzen verursachte.

Während des Krankenhausaufenthalts von Herrn Qu drosselten Häftlinge auch seine Infusionsgeschwindigkeit. Drei Flaschen, die normalerweise in drei Stunden geleert würden, zögerten sie auf 19 Stunden hinaus. Seine Arme schwollen dann meistens nach jeder Infusion stark an.

Als er wieder im Gefängnis war, wurde er in den Stationen hin und her verlegt. Die Wärter befahlen den Häftlingen auf jeder Station, ihn zu beschimpfen und zu foltern. Wenn sie ihn dazu bringen würden, seinen Hungerstreik zu beenden, würde man ihre Haftzeiten verkürzen.

Die Häftlinge gossen eiskaltes Wasser über seinen Kopf und drehten dann ein Gebläse in seine Richtung. In der Dusche bürsteten sie ihn mit einer Bodenbürste. Andere Häftlinge drehten einen Hocker um und zwangen ihn, innerhalb der Hockerbeine zu sitzen.

Ein Wärter sagte einmal zu ihm, dass sie ihm 3.000 Yuan geben würden, wenn er etwas essen würde.

Herr Qu Yanlai wurde bis zur letzten Minute im Gefängnis gefoltert. Kurz vor seiner Entlassung wurden seiner Nahrung Psychopharmaka hinzugefügt, um ihn zu zwingen, seinen Hungerstreik aufzugeben.

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am 29. September 2007 nahm Herr Qu sein normales Leben wieder auf. Durch das Praktizieren der Falun Gong-Übungen hat er sich rasch wieder erholt. Er teilt seine Erlebnisse mit, um zu zeigen, wie brutal die KPCh wirklich ist.