Forderung nach Haftaussetzung für einen schwerkranken Mann abgelehnt; Anzeigen der Familie bleiben unbeantwortet

(Minghui.org) Ein Bürger der Stadt Chongqing, der wegen seines Glaubens inhaftiert ist, befindet sich seit Mai 2016 in einem kritischen Zustand. Dennoch holte ihn das Gefängnis zwei Wochen wieder zurück, nachdem man ihm Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zugesichert hatte.

Liu Daoquans Familie erstattete gegen die Gefängnisleitung Strafanzeige, doch die lokalen Gerichte verweigerten eine Anhörung in dieser Angelegenheit.

Liu wurde am 9. April 2013 verhaftet und am 16. Oktober 2014 zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, weil er sich weigerte, Falun Gong aufzugeben. Falun Gong ist ein Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird.

Während sich der 45-Jährige im Gefängnis Yongchuan befand, wurde er wiederholt verprügelt und erlitt schwere Verletzungen. Die Wärter entzogen ihm sein Besuchsrecht, damit seine Familienangehörigen die Wunden nicht sehen konnten. Aus Protest trat er in einen Hungerstreik und wurde dann  zwangsernährt.

Die ständigen Schläge und Zwangsernährungen machten sich in Lius Gesundheitszustand bemerkbar. Im Mai 2016 wurde er ernsthaft krank und musste viele Male ins Krankenhaus.

Infolge der wiederholten Forderungen der Familienangehörigen garantierte ihm das Gefängnis am 24. Juni 2016 Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung. Doch am 9. Juli sperrte man ihn zurück ins Gefängnis, noch bevor er sich erholt hatte. Einige Tage später wurde die Familie informiert, dass sich sein Zustand verschlechtert habe und er ins Krankenhaus gekommen sei. Erneut forderte die Familie eine Haftaussetzung, was jedoch abgelehnt wurde.

Lius Anwalt erstattete Anzeige gegen die Gefängnisleitung bei den Bezirksgerichten Yongchuan und Yubei.

Am 14. Oktober trafen sich die Beamten des Gerichts Yongchuan mit dem Anwalt. Der Gerichtspräsident Han Jingyao und Richter Lu Yon forderten den Anwalt wiederholt auf, die Anzeige zurückzunehmen, doch er lehnte ab. Daraufhin verkündete Han mündlich, dass es keine Anhörung zu dem Fall geben und er auch keine schriftliche Benachrichtigung schreiben werde, wie der Anwalt es von ihm gefordert hatte.

Einige Wochen später rief das Bezirksgericht Yubei den Anwalt an und erklärte ihm, dass es auch keine Anhörung durchführen werde. Die Forderung des Anwalts nach einer schriftlichen Verständigung wurde ebenfalls abgelehnt.

Während Liu weiterhin in Haft ist, muss seine Familie noch für die Arztrechnungen aufkommen, die sich mittlerweile auf über 200.000 Yuan (ca. 27.500 Euro) [1] belaufen.

Frühere Berichte:Anwalt eines schwerkranken Praktizierenden erstattet Strafanzeige gegen Gefängnishttp://de.minghui.org/html/articles/2016/9/21/123025.html

Mr. Liu Daoquan Transferred to Yongchuan Prison from Hospital ICUhttp://en.minghui.org/html/articles/2016/8/4/158109.html

Geschäftsinhaber im Gefängnis dem Tode nahe, Besuch des Vaters verweigerthttp://de.minghui.org/html/articles/2016/6/30/121669.html

Chongqing: Angesehener Unternehmer protestiert mit Hungerstreik gegen seine Verurteilunghttp://de.minghui.org/html/articles/2016/7/7/121743.html

Chongqing Business Owner Sentenced to 8 Years at Third Trialhttp://en.minghui.org/html/articles/2014/10/8/146291.html


[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €