Persönlicher Bericht über sieben Jahre Haft

(Minghui.org) He Qiqiong praktiziert seit fast 20 Jahren Falun Dafa [1]. Dafür war sie insgesamt sieben Jahre inhaftiert, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben.

He, 64, ist eine ehemalige Mitarbeiterin der Kunming Iron & Steel Holding Co. Ltd. mit Sitz in der Stadt Anning, die unter der Gerichtsbarkeit von Kunming (der Hauptstadt der Provinz Yunnan) steht. Im Juni 2005 wurde sie zu vier Jahren Haft verurteilt, weshalb ihr ehemaliger Arbeitgeber ihre Rentenzahlung von Juli 2005 bis April 2008 aussetzte.

Später wurde ihre Rente wieder ausgezahlt, aber sie bekam vier Jahre lang keine Erhöhung für Lebenshaltungskosten. Im September 2017 setzte ihr Arbeitgeber die Zahlung erneut aus, als sie ihre zweite Haftstrafe beendete, weil sie sich weiterhin weigerte, auf ihren Glauben zu verzichten.

Es folgt Hes Bericht über ihre erlittenen Qualen während der Verfolgung.

Hausdurchsuchung und Schikanen der Familie

„Kurz nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 kamen Beamte der Polizei von Luobai häufig, um mich zu schikanieren und zu bedrohen. Sie wollten mich einschüchtern, damit ich meinen Glauben an Falun Dafa aufgab. Meine Angehörigen und ich wurden beobachtet, wenn wir zu Hause waren, und verfolgt, wenn wir hinausgingen. Unser Telefon wurde abgehört und mein Mann und meine Tochter terrorisiert.

Erste Verhaftung und Gefängnisstrafe

Acht Beamte der Polizei von Luobai brachen am 23. Oktober 2004 in meine Wohnung ein, nachdem mich ein Arbeitskollege wegen der Ausübung von Falun Dafa gemeldet hatte. Sie beschlagnahmten meine Falun-Dafa-Bücher und brachten mich und meinen Mann zur Polizei. Ich weigerte mich, Fingerabdrücke oder Fotos machen zu lassen, da das Praktizieren von Falun Dafa mein verfassungsmäßiges Recht ist. Danach wurde ich zum Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming gebracht, wo ich 20-mal verhört wurde. Im April 2005 stand ich vor dem Mittleren Gericht Qunming und wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Meine Berufung wurde abgelehnt.

Im Gefängnis gefoltert

Nach der Ablehnung meiner Berufung brachten sie mich im Juni 2005 ins Zweite Frauengefängnis von Yunnan. Gleich bei meiner Ankunft wurde ich durchsucht. Weil ich mich weigerte, meinen Glauben aufzugeben, war ich gezwungen, jeden Tag von 6 bis 23 Uhr auf einer kleinen Bank stillzusitzen. Ich bekam eine Flasche Wasser und durfte die Toilette 3-mal täglich benutzen. Der Ort war voller Moskitos, Schutz bekam ich keinen.

Eine Woche später wurde ich in Isolationshaft gesperrt, weil ich mich weigerte, Erklärungen zu schreiben, dass ich auf Falun Dafa verzichten würde. Ich musste den ganzen Tag still auf einem Holzbett sitzen. Wenn ich mich bewegte, schockten mich die Wärter mit Elektrostäben. Ich bekam nur ganz wenig zu essen und nur kaltes Wasser, um mein Gesicht zu waschen. Ich durfte nicht duschen, mich nicht umziehen oder heißes Wasser benutzen, auch nicht im Winter. Ich war gezwungen, meine Kleidung auszuziehen und die zu große, schmutzige Kleidung zu tragen, die mir gegeben wurde.

Außerdem zwang man mich, mir von 6:30 bis 23 Uhr Aufnahmen in maximaler Lautstärke anzuhören, die Falun Dafa verleumdeten.

Nach 48 Tagen in Isolationshaft wurde ich wieder in eine normale Station gebracht und musste jeden Tag von morgens bis mitternachts Arbeiten verrichten. Wenn wir die monatliche Produktionsquote nicht erreichten, durften wir die Stationen nicht verlassen.

Im April 2008 wurde ich nach dreieinhalb Jahren entlassen. Als ich zuhause war, riefen mich jeden Tag Agenten vom Büro 610 an, um mich zu bedrohen und zu schikanieren.

Zweite Verhaftung, Misshandlung und Gefängnisstrafe

Im September 2014 erzählte ich einer älteren Frau, die ich auf dem Markt traf, von den gesundheitlichen Vorteilen durch Falun Dafa. Zufällig hörte ein Polizist das Gespräch mit und rief weitere Polizisten an, um mich zu verhaften.

Sie brachten mich zur Polizeiwache Langjiazhuang, wo ich untersucht wurde. Ein Beamter legte später zwei CDs in den Stapel der Gegenstände, die aus meiner Tasche genommen wurden, als Beweis gegen mich.

Ein Dutzend Beamter verhörte mich. Dabei wurde ich geschlagen und nackt ausgezogen. Als nächstes brachten sie mich trotz meines Bluthochdrucks in die Haftanstalt Kunming. Wieder war ich gezwungen, Sklavenarbeit zu leisten, um Deko-Lichter herzustellen.

Ich musste jeden Tag lange arbeiten, wodurch meine Finger voller Blasen waren. Ich bekam weder eine Bezahlung noch den notwendigen Schutz. Es gab wenig zu essen, vor allem gekochten Kohl und Kartoffeln. Die Wärter nahmen mir die 700 Yuan [2] in bar weg und erlaubten meiner Familie nicht, mich zu besuchen oder Geld zu überweisen. Ich konnte drei Monate lang keine Dinge des täglichen Bedarfs kaufen.

Später wurde ich zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Mein ehemaliger Arbeitgeber setzte meine Rentenzahlung nach meiner Entlassung im September 2017 aus und hat sie bis heute nicht gezahlt.

Früherer Bericht:

Rechtsanwalt: Es ist erlaubt, Falun Gong zu praktizieren


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 90 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.