Ein Leben von einer Verhaftung zur nächsten – Praktizierender aus Yunnan zu sechs weiteren Jahren verurteilt

(Minghui.org) Li Wenbo, ein Bewohner der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan, wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil er in der Öffentlichkeit Falun-Dafa-Übungen praktiziert hatte. Er legte Berufung gegen diese letzte Haftstrafe ein, die vom Bezirksgericht Xishan kurz nach seiner Gerichtsverhandlung am 18. Dezember 2019 verkündet wurde.

Li, 54, wurde zuletzt am 23. August 2019 verhaftet und befindet sich seitdem im Untersuchungsgefängnis Jinning.

Eine frühere Verurteilung zu fünf Jahren

Lis Verurteilung zu dieser sechsjährigen Haftstrafe kam, als er noch auf die Entscheidung über seine Berufung wegen einer fünfjährige Haftstrafe wartete. Zu dieser war er im Mai 2019 für das Schreiben von Briefen an die Behörden verurteilt worden.

In den Briefen hatte er die Behörden aufgefordert, die in seiner Nachbarschaft aufgehängten Propagandaplakate gegen Falun Dafa zu entfernen. Außerdem hatte er gefordert, dass die Dorfbeamten die gegen ihn wegen seines Glaubens verhängte Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) zurückgeben.

Anstatt dass seine Forderungen erfüllt wurden, wurde Li am 17. Mai 2018 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis von Jinning gebracht. Nach fast sechsmonatiger Haft bekam er eine Magen-Darm-Blutung und litt an einer Perforation der Hohlorgane, unter einem Darmverschluss und einer schweren Anämie. Am 2. November 2018 wurde er gegen Kaution freigelassen.

Am 23. Mai 2019 erschien Li vor dem Bezirksgericht Xishan und wurde kurz darauf verurteilt. Er legte beim Mittleren Gericht der Stadt Kunming Berufung ein, das noch kein Urteil in diesem Fall erlassen hat.

Acht Jahre Haft in der Vergangenheit

Wegen seines Glaubens wurde Li in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt inhaftiert.

Im Jahr 2005 wurde er zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er erlitt eine Sehschwäche, verlor sechs Zähne und hatte eine acht Zentimeter große Narbe am linken Bein als Folge der Misshandlungen im Zwangsarbeitslager 2 der Provinz Yunnan. Seine Haftstrafe wurde außerdem um drei Monate verlängert, weil er sich weigerte, seinem Glauben abzuschwören.

Nur ein Jahr nach seiner Entlassung wurde Li erneut verhaftet und 2009 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Die Wärter schlugen ihn, beschimpften ihn und hängten ihn auf. Er erkrankte an einer Entzündung und Tumorbildung in der Speiseröhre und an einem schweren Magenproblem.

Früherer Bericht:

Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er Behörden Briefe über seinen Glauben schrieb (Provinz Yunnan)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.