Bilanz des ersten Halbjahres 2022: Insgesamt 92 Falun-Dafa-Praktizierende infolge der Verfolgung ums Leben gekommen – Teil II

(Minghui.org)

Teil I

Tod infolge Verfolgung über einen langen Zeitraum

Frau stirbt vier Monate nach neun Jahren Haft und Folter (Provinz Liaoning)

Yong Fang war für das Praktizieren von Falun Dafa neun Jahre lang in Haft. Als die Frau aus Anshan, Provinz Liaoning, am 25. Oktober 2021 entlassen wurde, war sie so schwach, dass sie nicht einmal mehr alleine duschen konnte. Ihr Sohn hatte Mühe, sich um sie und ihren bettlägerigen Mann zu kümmern. Kurz nach ihrer Entlassung setzten die Behörden ihre Rentenzahlung aus. Yong sollte sogar die 60.000 Yuan (etwa 8.800 Euro) „Gehalt“ zurückzahlen, das sie erhalten hatte, als sie Jahre vor ihrer letzten Haftstrafe zu Zwangsarbeit gezwungen worden war – auch wegen ihres Glaubens.

Dieses Martyrium führte dazu, dass sich ihr Gesundheitszustand weiter verschlechterte. Die 65-Jährige starb am 19. Februar 2022, vier Monate nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis.

Yong Fang

Als die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) 1999 die Verfolgung von Falun Dafa in Gang setzte, wurde Yong immer wieder verhaftet und inhaftiert, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Im Jahr 2000 wurde sie zu einer Haftstrafe verurteilt und im Juli 2004 zu einer einjährigen Haftstrafe in dem berüchtigten Zwangsarbeitslager Masanjia. Nach ihrer letzten Verhaftung im Jahr 2012 folgten neun Jahre Gefängnis. Ihre jüngere Schwester, die zusammen mit Yong verhaftet worden war, starb kurze Zeit später.

Nach 19 Jahren Haft: 59-Jähriger stirbt ein Jahr nach Freilassung

Als Zhang Yaoming nach 19 Jahren Haft im April 2021 entlassen wurde, war er äußerst schwach und abgemagert. Der Einwohner von Hegang, Provinz Heilongjiang, war verurteilt worden, weil er zusammen mit anderen Praktizierenden ein Fernsehsignal unterbrochen hatte, um im Fernsehen ein Video zu senden, das die Hasspropaganda der KPCh gegen Falun Dafa aufdeckte. Zhang starb ein Jahr nach seiner Freilassung im Alter von 59 Jahren. Er hinterlässt seine Frau Fan Fengzhen und ein Kind.

Am 20. Juli 1999 leitete die KPCh die Verfolgung von Falun Dafa ein. Alle staatlich kontrollierten Medien waren voller Propaganda, die Falun Dafa verleumdete. Über Nacht wurden 100 Millionen Praktizierende dieser friedlichen Meditationspraxis zu Chinas Staatsfeind Nummer eins erklärt.

Um über die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären, riskierten Zhang, Mathematiklehrer an einer Mittelschule, sowie vier weitere Praktizierende am 20. April 2002 ihr Leben: Die Männer unterbrachen ein Fernsehsignal und spielten ein 20-minütiges Video ab, das die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens und die Propaganda gegen Falun Dafa aufdeckte. Zhang Xingfu, der Parteisekretär der Stadt Hegang, tobte vor Wut und befahl, die beteiligten Praktizierenden zu verhaften. „Ihr dürft keinen einzigen Beteiligten entkommen lassen, auch wenn ihr dafür 1.000 falsche Personen einsperren müsst“, so der Parteisekretär damals.

Innerhalb weniger Tage wurden über 500 Praktizierende in Hegang verhaftet. Am 24. April wurden Zhang und Fan mitten in der Nacht aus der Wohnung eines Verwandten abgeführt. Kurz darauf verhaftete man drei weitere Praktizierende.

Im Oktober 2002 verurteilte das Bezirksgericht Gongnong die vier Praktizierenden zu hohen Haftstrafen: Zhang zu 19 Jahren und die anderen drei Praktizierenden zu 13 bis 18 Jahren. Der fünfte Praktizierende, der seinerzeit der Verhaftung entkommen war, wurde am 7. September 2005 festgenommen und 2006 zu 17 Jahren Haft verurteilt.

Zunächst kam Zhang in das Gefängnis Nr. 3 in Harbin und am 30. Juni 2014 in das Gefängnis Tailai. Die Gefängnisleitung versprach den Abteilungsleitern eine Belohnung von je 2.000 Yuan (rund 300 Euro) und den Wärtern je 1.000 Yuan für den Fall, dass alle Praktizierenden in der Abteilung zur Aufgabe ihres Glaubens gezwungen würden. Sofern sie aber die Quote von 100 Prozent nicht erreichten, drohte den Beamten Lohnkürzung, Degradierung oder sogar Entlassung. Den Wärtern war es erlaubt, die Praktizierenden mit allen beliebigen Methoden zu foltern, um ihren Willen zu brechen. Wenn es nicht genügend Folterwerkzeuge gab, konnten sie ihre eigenen herstellen.

Oft wurden die Praktizierenden an Handschellen aufgehängt oder auf einer Streckbank gefoltert. In der Nacht durften sie nicht schlafen. Falls sie doch einschliefen, übergossen die Wärter sie mit kaltem Wasser. Manchmal wurden sie in der brennenden Sonne bei über 40 Grad Celsius aufgehängt. Manche wurden gefesselt und tagelang in eine etwa einen Meter tiefe Grube gelegt. Eine andere Foltermethode bestand darin, dass den Praktizierenden für sieben Tage zwei Stahlkugeln unter das Gesäß gebunden wurden. Neben der brutalen Folter mussten die Praktizierenden unentgeltlich Schwerstarbeit verrichten.

Infolge der Folter litt Zhang unter schwerer Blutarmut, Hautkrankheiten und Hämorrhoiden. Zwar wurde ihm aus gesundheitlichen Gründen Haftaussetzung gewährt, aber schon am 17. August 2015 brachte man ihn wieder ins Gefängnis, wo er die restliche Haftstrafe verbüßen musste.

Als die Haft am 23. April 2021 endete, informierte die Gefängnisleitung Zhangs Familie nicht darüber, dass sie ihn abholen könne. Stattdessen übergab sie ihn Beamten des Komitees für Politik und Recht von Hegang, des Büros 610 und der Polizeistation Hongjun. In letztere wurde Zhang gebracht. Beamte zwangen Zhangs Angehörige, in seinem Namen eine Verzichtserklärung [nicht mehr Falun Dafa zu praktizieren] zu unterschreiben. Erst dann ließen sie ihn frei.

Von den schweren gesundheitlichen Schäden, die Zhang durch die lange Haftzeit und die ununterbrochene Folter erlitten hat, erholte er sich nicht. Er starb Anfang April 2022.

Mathematiklehrer im Koma liegend zu Gefängnis verurteilt – zwei Monate später tot

Ding Guochen lag im Koma, als er für das Praktizieren von Falun Dafa zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Zwei Monate später, am 30. April 2022, starb der Mathematiklehrer aus Dalian in der Provinz Liaoning. Er war 51 Jahre alt.

Ding und seine Frau Yan Qinghua wurden am 11. Juli 2019 im Zuge einer Provinzrazzia verhaftet. Die Massenverhaftung vor dem nahenden 70. Jahrestag der Machtübernahme der KPCh war Teil ihrer Maßnahmen, die „Stabilität aufrechtzuerhalten“.

Yan wurde noch am selben Tag freigelassen, während Ding am Abend in das Untersuchungsgefängnis Jinzhou kam. Aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung trat er für vier Wochen in Hungerstreik, woraufhin Wärter ihn zwangsernährten und folterten. Aufgrund dieser Misshandlungen verlor er sein Gehör und erlitt einen Schlaganfall. Am 19. Oktober 2019 wurde er gegen Kaution freigelassen.

Zu Hause praktizierte er wieder Falun Dafa. Seine Beweglichkeit erlangte er teilweise wieder, aber mit dem Hören hatte er weiterhin Schwierigkeiten.

Als Ding noch inhaftiert war, ging seine Frau zur lokalen Polizeiwache und forderte seine Freilassung. Der Beamte Li packte sie einmal am Hals und zerrte sie in einen Raum, wo er sie verhören wollte. Am 10. September 2019 ging sie erneut auf die Wache und forderte die Freilassung ihres Mannes. Da riss der Beamte ihr an den Haaren, wobei diese büschelweise ausgerissen wurden, und versetzte ihr Stöße. Die Polizei drohte auch damit, dass sie die beiden Kinder des Paares verhaften würde, sobald diese 18 Jahre alt seien.

Am 27. Januar 2021 erlitt Ding einen zweiten Schlaganfall und fiel ins Wachkoma. Er kam nie wieder zu Bewusstsein. Trotz seines Zustands verkündete das Bezirksgericht Jinzhou am 23. Februar das Urteil: für Ding zwei Jahre Haftstrafe und eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 Yuan (etwa 750 Euro) und für Yan dreieinhalb Jahre Haftstrafe und 8.000 Yuan (etwa 1.200 Euro) Geldstrafe.

Einmal kamen drei Gerichtsbeamte in die Wohnung des Paares, um Dings Zustand zu prüfen. Yan zeigte auf ihren Mann, der im Koma lag und an Sauerstoff angeschlossen war, und sagte: „Aufgrund der Verfolgung ist das aus ihm geworden. Schauen Sie selbst. Wir können uns die Kosten für eine Behandlung im Krankenhaus nicht leisten. Ich kann mich nur zu Hause um ihn kümmern.“

Als die Gerichtsbeamten die fürchterliche Lage der Familie sahen, sagten sie zu Yan: „Sie können zu Hause bleiben und ihn pflegen.“

Yan gab die gesamten Ersparnisse der Familie für Dings Behandlung aus. Sie lieh sich noch Geld von Verwandten und Freunden. Jetzt lebt sie mittellos und bemüht sich, sich und ihre beiden Kinder durchzubringen.

Liaoning Man Dies of Lung Condition Caused by Torture 14 Years Ago in a Labor Camp (nur Englisch)

Zhang Guoyu wurde mehrmals verhaftet, inhaftiert und gefoltert, seit das kommunistische Regime in China vor 23 Jahren anfing, Falun Dafa zu verfolgen. Als er das zweite Mal in einem Arbeitslager war, wurde er durch extremes Strecken gefoltert und befand sich für neun Tage in einer unerträglich schmerzhaften Position. Dabei erlitt er eine schwere Lungeninfektion.

2021 wurde Zhang erneut schikaniert, was ihn psychisch sehr belastete. Sein Lungenleiden trat wieder auf. In seinem Bauchraum sammelte sich Flüssigkeit an, was zum Versagen mehrerer Organe führte. Er starb am 18. Januar 2022 im Alter von 50 Jahren.

Zhang Guoyu

Zhang war Kundendienstleiter eines Kommunikationsunternehmens in Dalian, Provinz Liaoning. 2001 wurden er und seine Frau zum ersten Mal verhaftet, weil sie nach Peking gegangen waren, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Ihr Sohn im Vorschulalter blieb nach der Verhaftung seiner Eltern alleine zurück.

Später verurteilte man Zhang zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Weil er sich weigerte, ein Namensschild zu tragen, steckten die Wärter ihn in Isolationshaft und stifteten Häftlinge an, ihn zu schlagen. Sie fesselten ihn mit Handschellen an ein Bett, bedeckten seinen Kopf mit einem Helm und schlugen auf ihn ein. Seine Beine wurden so schwer verletzt, dass er das Bett anschließend nicht mehr verlassen konnte. Die Wärter zogen die Handschellen so fest, dass Zhangs Finger noch einen Monat später taub waren.

Zhang wurde gezwungen, über 20 Tage lang im Bett zu liegen – ohne Bettzeug oder Decke. Er durfte nur aufstehen, um auf die Toilette zu gehen und zu essen, was weniger als eine Stunde pro Tag war. Auch durfte er sich weder waschen noch seine Kleidung wechseln. Als sie ihn schließlich aufstehen ließen, waren seine Hände und Füße aufgrund der schlechten Durchblutung stark geschwollen.

Am 12. September 2006 wurde Zhang erneut verhaftet und zu zwei weiteren Jahren Haft im Zwangsarbeitslager Benxi verurteilt.

Um ihn zur Aufgabe seines Glaubens zu zwingen, folterten die Wärter ihn im März 2003 neun Tage lang durch „extremes Strecken“. Dabei stellten sie zwei Einzelbetten zusammen und banden Zhangs Gliedmaßen an den vier Bettpfosten fest. Hin und wieder zogen sie entweder die Seile fester oder sie zogen die Betten weiter auseinander und fixierten diese, indem sie Ziegelsteine zwischen sie legten.

Folternachstellung: extremes Strecken

So wollten sie ihn für längere Zeit foltern, in der Hoffnung, ihn dadurch zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben und Informationen über andere Praktizierende preiszugeben. Am neunten Tag hatte Zhang Atembeschwerden und weitere akute Symptome. Die Wärter brachten ihn ins Krankenhaus, wo der Arzt eine schwere Lungeninfektion feststellte, die sofort behandelt werden musste. Die Wärter wollten jedoch nicht, dass er dort bleib; sie brachten ihn in das Krankenhaus des Arbeitslagers.

Zhang hatte eine Woche lang hohes Fieber. Nachdem er täglich drei Flaschen Tropfinfusionen erhalten hatte, normalisierte sich seine Temperatur wieder. Da er die Verfolgung nicht mehr aushielt, schrieb er eine Verzichtserklärung – gegen seine Überzeugung. Danach bereute er es und widerrief diese Erklärung, indem er eine feierliche Erklärung schrieb. Dafür kam er 14 Tage lang in Isolationshaft.

Nach seiner Freilassung im September 2008 schikanierten Beamte ihn und seine Frau weiter. Er lebte in Angst und unter einer enormen Belastung. Während der letzten Schikane 2021 erlitt er einen Rückfall seiner Lungenerkrankung. Er hatte Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge und im Bauchraum und starb am 18. Januar 2022 frühmorgens in einem Krankenhaus an multiplem Organversagen.

Vorzeitiger Tod eines 44-Jährigen nach zwei Jahren Arbeitslager, erzwungener Scheidung und ständiger Schikane

Guan Yunzhi wohnte in Tieling, Provinz Liaoning. Von 2002 bis 2004 wurde er in einem Zwangsarbeitslager unmenschlich gefoltert, weil er Falun Dafa praktizierte. Seine Frau ließ sich von ihm scheiden, weil der Druck durch die Verfolgung so massiv war. Guan verlor seinen Arbeitsplatz und wurde unaufhörlich durch Beamte schikaniert. Das psychische Leiden forderte seinen Tribut: Er starb am 1. März 2022 im Alter von 44 Jahren.

Am 24. Dezember 2001 wurde Guan erstmals verhaftet, als er bei der Qinghe District Power Company arbeitete. Die Polizei drohte ihm mit einer Haftstrafe, um einen Präzedenzfall für die Verurteilung unschuldiger Praktizierender im Bezirk Qinghe zu schaffen.

Guan wurde verhört. Weil er Falun Dafa nicht aufgab, schlugen ihm die Polizisten ins Gesicht, traten ihm auf die Zehen, packten ihn am Nacken, zogen an seinen Körperhaaren und verbrannten seine Finger mit Zigaretten.

Ende Januar 2002 wurde er verurteilt und kam für zwei Jahre in das Zwangsarbeitslager Tieling. In einem geforderten „Gedankenbericht“ schrieb er von den Vorteilen und dem Nutzen, den ihm das Praktizieren von Falun Dafa gebracht hat. Dafür schlugen die Wärter mit einem Gummistock mit Stacheln, der einen Metallkern hatte, auf seinen Rücken ein. Weil Guan weiterhin standhaft an seinem Glauben festhielt, versetzten ihm die Wärter Elektroschocks an Kopf, Brust und schließlich an seinem ganzen Körper.

Die Schikanen durch die Polizei gingen auch nach Guans Freilassung weiter. Im März 2007 erfuhr er von einer möglichen Verhaftung und zog von zu Hause weg, um der Polizei zu entgehen. Sein Arbeitgeber kündigte ihm. Zu diesem Zeitpunkt war seine Frau bereits einige Monate schwanger. In der Annahme, dass auch sie Falun Dafa praktiziert, verhaftete und bedrohte die Polizei sie. Weil sie nicht länger in Angst leben wollte, ließ sie sich von Guan scheiden.

Am 30. Juli 2014 wurde Guan auf der Straße von Polizisten angehalten und befragt. Als sie herausfanden, dass er Falun Dafa praktiziert, nahmen sie ihn fest und verhörten ihn über Nacht. Nach über 40 Tagen Gewahrsam ließen sie ihn gegen Kaution frei.

Infolge der unerbittlichen Verfolgung litt Guan unter gesundheitlichen Beschwerden. Sein Zustand verschlechterte sich im Laufe der Jahre zusehends. Er starb am 1. März 2022 im Alter von 44 Jahren.

Todesfälle infolge der jüngsten Verfolgungswelle

Todesmeldung: Unrechtmäßig zu drei Jahren Haft verurteilte Frau stirbt an Hirnblutung

Wenige Tage nachdem ein Berufungsgericht die dreijährige Haftstrafe von Ma Shufang wegen des Praktizierens von Falun Dafa bestätigt hatte, erlitt Ma eine Gehirnblutung und starb. Sie war 69 Jahre alt.

Die Einwohnerin von Beian, Provinz Heilongjiang, leitete die Haushaltsabteilung der Polizeibehörde des Forstamtes des Landkreises Tongbei. Am 12. August 2020 wurde sie verhaftet und ihre Falun-Dafa-Bücher, ihr Drucker sowie Kopierpapier wurden beschlagnahmt.

Nach einem Verhör durch die Polizeibehörde des Forstamtes Tongbei brachte man Ma in die Haftanstalt des Forstamtes im Landkreis Tongbei. Weil sie hohen Blutdruck hatte, wurde sie gegen Kaution freigelassen.

Auch zu Hause wurde sie weiterhin von Polizisten schikaniert. Diese legten ihren Fall der Staatsanwaltschaft des Forstamtes Yabuli vor, die im August 2021 Anklage gegen Ma erhob und den Fall an das Gericht von Yabuli weiterleitete. Der Richter verurteilte sie im Dezember 2021 in einem virtuellen Prozess zu drei Jahren Haftstrafe.

Ma legte beim mittleren Volksgericht der Provinz Heilongjiang Berufung ein, das Anfang Juni 2022 eine virtuelle Anhörung durchführte. Der Richter des Berufungsgerichts war äußerst arrogant und ließ Ma nicht zu Wort kommen. Am 4. Juni erlitt sie eine Gehirnblutung. Sechs Tage später starb sie.

Schon in den früheren Jahren der Verfolgung war Ma mehrmals verhaftet und in einer Gehirnwäscheeinrichtung und in einer Haftanstalt festgehalten worden. Ihr Arbeitgeber hatte sie entlassen.

Nach zwei Jahrzehnten Verfolgung: Gesundheitszustand einer älteren Frau verschlechtert sich rapide – bis zu ihrem Tod

Yue Shuxia und ihre Tochter waren wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden. Zwar wurde Yue kurz darauf wieder freigelassen, doch der psychische Druck durch die Verhaftung und die polizeilichen Verhöre war einfach zu groß. Nachdem sie zwei Jahrzehnte lang verfolgt worden war und zwei Haftstrafen von insgesamt sieben Jahren verbüßt hatte, verlor sie plötzlich ihr Augenlicht. Ihre Gesundheit verschlechterte sich rapide. Sie starb zwei Monate später, am 6. Juni 2022, im Alter von 73 Jahren.

Yue, die in der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei lebte, wurde das letzte Mal am 31. März 2022 in ihrer Wohnung verhaftet – zusammen mit ihrer Tochter, nachdem diese von der Polizei beschattet worden war. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Und die Polizei hatte sie anschließend anhand von Überwachungskameravideos identifiziert.

Weil Yue nicht kooperierte, legten vier Polizisten sie auf eine Decke und trugen sie – wobei jeder einen Zipfel hielt – zum Polizeiauto. Sie brachten sie auf die Polizeiwache Pingzhuang und verhörten sie.

Yue beantwortete keine einzige Frage der Polizisten und wurde kurze Zeit später wieder freigelassen. Aber die Verhaftung und das Verhör waren dennoch ein schwerer Schlag für sie. Bald nach ihrer Rückkehr nach Hause erblindete sie, und viele weitere Symptome folgten. Yue starb zwei Monate später, am 6. Juni 2022.

Vor ihrer letzten Verhaftung war Yue zweimal zu dreieinhalb Jahren Haftstrafe verurteilt worden. Im Gefängnis wurde sie geschlagen und durfte nicht schlafen.

Frühere Berichte:

Bilanz im Mai 2022: Todesfälle von 17 Falun-Dafa-PraktizierendenTod von 19 Falun-Dafa-Praktizierenden im April 2022 gemeldetErstes Quartal 2022: Insgesamt 44 Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldetBilanz Januar 2022: Tod von 20 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldetBilanz 2021: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende durch Verfolgung verstorben