Bilanz im Mai 2022: Todesfälle von 17 Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) Im Mai 2022 wurden insgesamt 17 Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet, womit sich die Zahl der bestätigten Todesfälle in diesem Jahr auf 81 erhöht. Von den im Mai gemeldeten Fällen ereignete sich einer im Jahr 2018, einer im Jahr 2020, vier im Jahr 2021 und elf im Jahr 2022.

Seit der Einführung von Falun Dafa in der Öffentlichkeit im Jahr 1992 haben sich unzählige Menschen von seinen tiefgreifenden Prinzipien und gesundheitlichen Vorteilen angezogen gefühlt. Aus Angst vor der wachsenden Popularität dieser Praxis leitete das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 eine landesweite Unterdrückungskampagne ein.

Die 17 verstorbenen Praktizierenden, darunter acht Frauen, kamen aus elf Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Liaoning führte die Liste mit sechs Fällen an, Peking mit zwei. In den übrigen Regionen – darunter Heilongjiang, Hubei, Hunan, Jilin, Jiangsu, Shandong, Shanxi, Anhui und Hebei – gab es jeweils einen Fall.

Von den 14 Praktizierenden, deren Alter bekannt ist, waren neun im Alter von über 50 Jahren, zwei im Alter von über 60 Jahren und drei im Alter von über 70 Jahren. Die älteste Praktizierende war die 77-jährige Shao Guoying aus der Provinz Hubei, die am 6. Januar 2022 verstarb, nachdem sich ihr ohnehin schon schlechter Zustand aufgrund von Polizeischikanen noch weiter verschlechtert hatte.

Drei der Praktizierenden starben in der Haft. Unter ihnen waren eine Frau, die 14 Stunden nach ihrer Verhaftung starb, ein Witwer, der während seiner zehnjährigen Haftstrafe verstarb, und ein weiterer Mann, der zunächst für tot erklärt wurde, obwohl er noch lebte und später tatsächlich starb.

Die meisten anderen Praktizierenden starben, nachdem sie zwei Jahrzehnte lang verfolgt worden waren. So starb ein Mann ein Jahr nachdem er eine 19-jährign Haftstrafe abgesessen hatte. Er war zu der Strafe verurteilt worden, weil er Fernsehsignale eingespeist hatte, um Programme auszustrahlen, die die Hasspropaganda der Kommunistischen Partei Chinas gegen Falun Dafa widerlegten. Ein Mathematiklehrer, der zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, während er noch im Koma lag, erlangte das Bewusstsein nicht wieder und verstarb.

Eine Praktizierende entkam zwar der Verhaftung, wurde aber Wochen später in der Wohnung einer anderen Praktizierenden, in der sie sich zuvor aufgehalten hatte, tot aufgefunden. Die Polizei gab an, dass sie eines unnatürlichen Todes gestorben war, weigerte sich jedoch, nähere Angaben dazu zu machen.

Nachfolgend finden Sie Auszüge aus einigen der Todesfälle. Die vollständige Liste aller 81 bestätigten Todesfälle zwischen Januar und Mai 2022 können Sie hier herunterladen (PDF).

Todesfälle in Gewahrsam

Falun-Dafa-Praktizierende aus Shanxi stirbt 14 Stunden nach ihrer Verhaftung

Die Familie von Niu Lanyun wurde am Abend des 28. März 2022 von der Polizei darüber informiert, dass ihre Angehörige, die erst am Morgen verhaftet worden war, gestorben sei.

Niu lebte seit Anfang 2021 nicht mehr in ihrer Wohnung in der Stadt Datong, Provinz Shanxi, um der Verfolgung wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu entgehen. Ein Zeuge sah, wie sie am 28. März gegen 6 Uhr morgens an einem Seil aus ihrer Wohnung im dritten Stock des Wohngebiets Heng'an in der gleichen Stadt hinunterkletterte. Als sie sich dem ersten Stockwerk näherte, fielen das Seil und sie hinunter. Sie stand schnell wieder auf und ging auf den Zeugen zu.

Der Zeuge bot ihr an, einen Krankenwagen für sie zu rufen. Niu lehnte dies freundlich ab. Aber der Zeuge rief trotzdem an. Bevor Niu ging, traf der Krankenwagen ein. Sie weigerte sich, in den Krankenwagen zu steigen, und ein Sanitäter versuchte, sie in den Wagen zu ziehen. Als sie sich stritten, erschien die Polizei. Sie stießen sie in das Polizeiauto und fuhren davon.

Kurz darauf verhaftete die Polizei Nius Vermieter. Einem Insider zufolge fand die Polizei in Nius Wohnung frischen Teig in der Küche, was darauf hindeutete, dass sie gerade das Frühstück zubereitete, als sie plötzlich zur Flucht gezwungen wurde.

Um 20:00 Uhr erhielt Nius Familie einen Anruf von der Polizei und wurde über ihren Tod informiert. Sie wurde auch gebeten, zum Datong Bestattungsinstitut zu kommen, um ihre Identität zu bestätigen.

Die Familie stand noch immer unter Schock über den mysteriösen Tod von Niu und verlangte zu erfahren, was ihr in Polizeigewahrsam widerfahren war, das zu ihrem Tod führte.

Die letzte Runde der Verfolgung von Niu geht auf das Jahr 2020 zurück, als sie und mehrere andere Falun-Dafa-Praktizierende von der Polizei verfolgt und verhaftet wurden. Die Polizei hatte Niu noch am Tag der Verhaftung freigelassen, da die örtliche Haftanstalt sie wegen der Pandemie nicht aufnehmen wollte. Die Beamten drohten der Praktizierenden damit, in Zukunft erneut nach ihr zu suchen.

Ab dem 17. Februar 2021 begannen Sun Wenlong von der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Datong und Yang Haoxiang, der Leiter des Polizeireviers Xinhuajie, Niu und ihre Familie zu schikanieren und signalisierten, sie erneut verhaften zu wollen. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, zog Niu aus und mietete eine Wohnung in einem anderen Bezirk derselben Stadt, wo sie allein lebte. Doch die Polizei fand sie bald wieder. Als sie eines Tages in ihre vorübergehende Unterkunft zurückkehrte, sah sie Polizeibeamte (in Zivil) weggehen. Nur weil sie sie nicht erkannten, konnte sie der Verhaftung entgehen.

Praktizierender stirbt während zehnjähriger Haftstrafe

Am 22. Mai 2022 starb Yin Guozhi. Der 56-Jährige befand sich zum Todeszeitpunkt in zehnjähriger Haft, zu der er wegen seines Glaubens an Falun Dafa verurteilt worden war. Auch Yins Eltern kamen bei der Verfolgung ums Leben.

Yin lebte in der Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning. Um der Verfolgung zu entgehen, tauchte er unter. Zehn Jahre später, am 26. September 2019, wurde er festgenommen, weil seine Wohnung in Brand geraten war und die Polizei den Fall untersuchte. Sie sperrten den Praktizierenden in die Haftanstalt des Kreises Jianping, wo er von den Insassen verprügelt wurde.

Staatsanwaltschaft und Gericht des Kreises Jianping verhängten im Geheimen zehn Jahre Haft gegen Yin. Seine Familie blieb ohne jegliche Informationen, bis er in das Gefängnis Jinzhou gebracht wurde.

Kurz nach Yins Verurteilung starb seine Frau Fu Jinghua am 31. Dezember 2019 nach jahrelanger Verfolgung. Sie befand sich ebenfalls auf der Flucht.

Am 8. März 2022 tauchten zwei Gefängniswärter und ein Dorfbeamter bei Yins Verwandtem auf. Sie erzählten, dass Yin an Lungenkrebs im Endstadium erkrankt sei. Er befinde sich im Krankenhaus und erhalte Sauerstoff, hieß es. Seine Familie sollte für die medizinischen Kosten aufkommen. Es ist nicht bekannt, ob die Familie der Aufforderung nachkam. Yin starb zwei Monate später am 22. Mai.

Als die Familie gerade auf dem Weg war, um den Leichnam im Gefängnis abzuholen, rief das Gefängnis an. Sie teilten mit, dass die Quarantänebestimmungen einzuhalten seien, bevor sie zu dem Leichnam könnten. Da die Familie die damit verbundenen Kosten und auch die lange Wartezeit nicht aufbringen konnte, musste sie ihren Plan aufgeben, den Leichnam abzuholen.

Der Leidensweg von Yin und seiner Frau hatte begonnen, als sie am 28. Juli 2009 von Beamten verhaftet wurden. Yin entkam und sah sich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. Seine Frau wurde festgenommen und später zu sieben Jahren Haft verurteilt. Ihre betagten Eltern musste das Paar zurücklassen – ebenso ihren Sohn, der bei seinen Großeltern aufwuchs.

Die Polizei setzte Yin auf die Fahndungsliste und versprach eine Belohnung von 50.000 Yuan (rund 7.000 Euro) für Hinweise auf seinen Aufenthaltsort. Auf der Suche nach Yin wurden auch viele andere lokale Praktizierende von Beamten belästigt. Viele wurden verhaftet. Eine Baustelle musste abgeriegelt werden, weil die Polizei vermutete, dass Yin dort arbeitete.

Aus Verzweiflung über die Verfolgung des Paares und durch die ständigen Schikanen der Polizei starb Fus Mutter im Jahr 2013. Yins Mutter starb ein Jahr später an einem Herzleiden und Bluthochdruck.

Als Fu 2015 freigelassen wurde, kümmerte sie sich um ihren bettlägerigen über 80-jährigen Schwiegervater. Drei Jahre später, am 13. Dezember 2018, wurde sie erneut festgenommen und 15 Tage lang festgehalten. Für den betagten Schwiegervater war das ein schwerer Schlag. Er starb kurz nach Fus Entlassung.

Die Polizei schikanierte Fu weiterhin. Die Beamten drohten ihr sogar eine Haftstrafe von 16 Jahren an, weil sie ihren Glauben verteidigte. Aus Angst vor weiterer Verfolgung blieb sie ihrer Heimat fern. Kurz darauf erkrankte sie und starb am 31. Dezember 2019 in ihrer Mietwohnung. Sie wurde 53 Jahre alt.

74-Jähriger stirbt während Inhaftierung

Liu Qingfeis Familie erhielt am 24. April 2022 um 20:25 Uhr einen Anruf von der Haftanstalt des Bezirks Liaozhong und erfuhr, dass der 74-jährige Mann aus der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning an einer plötzlichen, akuten Krankheit gelitten habe und trotz Wiederbelebungsversuchen im Krankenhaus verstorben sei.

Als die Familie ins Krankenhaus eilte, waren Lius Augen und Mund geöffnet. Seine Augen waren noch hell und sahen nicht aus wie die eines Toten. Als die Angehörigen seinen Körper berührten, stellten sie fest, dass er noch warm war. Sie fragten die anwesenden Wärter des Gefängnisses: „Warum hat der Arzt aufgehört, ihn wiederzubeleben, wenn er doch noch lebt?“

Die Wärter behaupteten, dass Liu um 18:39 Uhr in einem kritischen Gesundheitszustand gewesen sei. Sie hätten das Krankenhaus angerufen und der Krankenwagen sei 20 Minuten später gekommen. Liu wurde um 19:08 Uhr für tot erklärt. Es ist nicht klar, ob er um 19:08 Uhr im Krankenhaus war. Es ist auch nicht klar, wer ihn für tot erklärt hat und warum die Wärter der Haftanstalt bis 20:25 Uhr damit gewartet hatten, seine Familie zu informieren.

Auf Drängen der Familie versuchte der Arzt erneut, Liu wiederzubeleben, doch er starb kurz darauf.

Liu wurde am 28. August 2021 von Beamten zu Hause verhaftet. Sie brachen in seine Wohnung ein und behaupteten, sie seien dort, um ihm eine COVID-19-Impfung zu verabreichen. Die Polizisten brachten ihn zum Verhör auf das Polizeirevier Ciyutuo. Einen Tag später erlitt Liu einen Herzinfarkt, nachdem er während des Verhörs gefoltert worden war. Liu starb in der Haft, als er auf seine Gerichtsverhandlung vor dem Bezirksgericht Liaozhong wartete.

Lius Familie vermutet ein falsches Spiel bei seinem Tod. Sie bewahren seine Leiche im Bestattungsinstitut auf und versuchen, Gerechtigkeit für ihn zu erlangen.

Verdächtiger Todesfall

Feng Yan aus dem Kreis Yingshang, Stadt Fuyang, Provinz Anhui, besuchte im April 2021 eine andere Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Hefei und blieb einige Tage bei ihr. Am 28. April brach die Polizei ein und durchsuchte die Wohnung der Falun-Dafa-Praktizierenden. Die Beamten nahmen die Praktizierende fest und brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Liu'an. Feng floh aus der Wohnung und ihr Aufenthaltsort war unbekannt.

Als die Falun-Dafa-Praktizierende zwei Wochen später, am 13. Mai, freigelassen wurde, hatte die Polizei ein neues Schloss an ihrer Tür angebracht, um das bei der Razzia aufgebrochene Schloss zu ersetzen. Außerdem nahm die Falun-Dafa-Praktizierende einen Gestank wahr. Sie ging auf den Dachboden und sah die Leiche von Feng auf dem Boden liegen, die Augen waren hervorgetreten und das Fleisch war teilweise verwest. Als die Polizisten eintrafen, machten sie Fotos von der Leiche und brachten sie umgehend in ein Krematorium.

Am nächsten Tag rief die Polizei Fengs Familie in der Stadt Fuyang an und ließ sie nach Hefei kommen. Die Familie wollte die Leiche so schnell wie möglich zur Einäscherung zurück nach Fuyang bringen, aber die Polizei sagte, dass eine Autopsie durchgeführt werden müsse, die drei Monate dauern würde, bevor sie den Fall abschließen könne. Die Polizei warnte die Familie außerdem davor, Informationen über Fengs Tod ins Internet zu stellen oder eine Beschwerde einzureichen. Die Familie willigte ein, die Autopsie durchführen zu lassen, forderte aber eine Beschleunigung des Verfahrens. Eine Woche später stellte die Polizei eine Sterbeurkunde aus, in der die Todesursache als unnatürlich bezeichnet wurde, ohne jedoch nähere Angaben dazu zu machen, worum es sich handelte.

Seit Beginn der Verfolgung wurde Feng, 53, wiederholt verhaftet und schikaniert, weil sie ihren Glauben verteidigte. Das Gericht genehmigte den Scheidungsantrag ihres Mannes ohne ihr Wissen, während sie in einem Arbeitslager einsaß.

Nachdem Feng 2021 aus der Haft in einer Gehirnwäsche-Einrichtung entlassen worden war, sagte sie zu ihrem Sohn: „Falls ich sterbe, müssen sie es gemacht haben. Ich würde niemals Selbstmord begehen, weil es gegen meinen Glauben ist.“

Todesfälle aufgrund lang andauernder Verfolgung

Mann aus Heilongjiang stirbt ein Jahr nach Ablauf einer 19-jährigen Haftstrafe, weil er über seinen verfolgten Glauben gesprochen hat

Als Zhang Yaoming nach 19 Jahren Haft entlassen wurde, weil er Fernsehsignale eingespeist hatte, um Sendungen auszustrahlen, die die Propaganda gegen Falun Dafa widerlegten, war er sehr schwach und abgemagert. Der Einwohner der Stadt Hegang in der Provinz Heilongjiang verstarb ein Jahr später im Alter von 59 Jahren. Er hinterlässt seine Frau Fan Fengzhen und ein gemeinsames Kind.

Als die Kommunistische Partei Chinas am 20. Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa ankündigte, waren alle staatlich kontrollierten Medien voll von Propagandasendungen, die Falun Dafa verteufelten. Über Nacht wurden die 100 Millionen Praktizierenden dieses Kultivierungsweges für Körper und Geist zum Hauptfeind des Staates.

Um die Fakten über Falun Dafa klarzustellen, riskierten Zhang, ein Mathematiklehrer der Mittelstufe, und vier weitere Praktizierende ihr Leben. Am 20. April 2002 speisten sie in das lokale Fernsehen Signale ein und spielten ein 20-minütiges Video ab, das den Schwindel der Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens und die Diffamierung von Falun Dafa widerlegte. Zhang Xingfu, der Parteisekretär der Stadt Hegang, war wütend. Er gab den Befehl, die beteiligten Praktizierenden zu verhaften und behauptete: „Selbst wenn ihr 1.000 falsche Leute verhaftet, dürft ihr nicht einen einzigen übersehen, der es getan hat!“

Innerhalb weniger Tage wurden über 500 Falun-Dafa-Praktizierende in der Stadt Hegang verhaftet. Zhang und Fan wurden mitten in der Nacht am 24. April im Haus eines Verwandten verhaftet. Drei weitere Praktizierende wurden kurz darauf ebenfalls verhaftet.

Das Bezirksgericht Gongnong verhängte im Oktober 2002 hohe Strafen gegen die vier Praktizierenden: Zhang erhielt die längste Strafe von 19 Jahren, die anderen drei bekamen 13 bis 18 Jahre. Der fünfte Praktizierende, der damals der Verhaftung entkam, wurde am 7. September 2005 verhaftet und 2006 zu 17 Jahren Haft verurteilt.

Zhang wurde zunächst im Gefängnis 3 in Harbin inhaftiert und dann am 30. Juni 2014 in das Tailai-Gefängnis verlegt. Die Gefängnisbehörden versprachen dem Leiter jeder Abteilung eine Belohnung in Höhe von 2.000 Yuan (ca. 2.800 Euro) und jedem Wärter eine Belohnung in Höhe von 1.000 Yuan (ca. 1.400 Euro), wenn es einer Abteilung gelänge, alle Praktizierenden in der Abteilung zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben. Jeder Aufseher oder Wärter, der es nicht schaffte, die Umwandlungsquote von 100 Prozent zu erreichen, musste mit Gehaltskürzungen, Degradierung oder sogar Entlassung rechnen. Die Wärter durften alle Foltermethoden anwenden, die nötig waren, um den Willen der Praktizierenden zu brechen. Wenn es nicht genügend Folterwerkzeuge gab, konnten sie ihre eigenen herstellen.

Oft wurden die Praktizierenden an Handschellen aufgehängt oder an ein Folterinstrument zum Strecken gefesselt. In der Nacht durften sie nicht schlafen. Wenn sie einschliefen, wurden sie von den Wärtern mit kaltem Wasser übergossen. Manchmal wurden sie aufgehängt und mussten unter der sengenden Sonne ausharren (wenn die Temperatur über 40 Grad Celsius erreichte). Einige wurden tagelang in eine ein Meter tiefe Grube gelegt, wobei ihre Gliedmaßen nach oben gebunden waren. Bei einer anderen Foltermethode drückten die Wärter sieben Tage lang zwei Stahlkugeln unter das Gesäß eines Praktizierenden. Zusätzlich zu den Folterungen wurden die Praktizierenden auch zu Schwerstarbeit ohne Bezahlung gezwungen.

Zhang entwickelte als Folge der Folter eine schwere Anämie, eine Hauterkrankung und Hämorrhoiden. Obwohl er zeitweise auf Bewährung entlassen wurde, wurde er am 17. August 2015 wieder ins Gefängnis gebracht und musste seine Strafe absitzen.

Als seine Haftzeit am 23. April 2021 endete, informierten die Gefängnisbehörden nicht seine Familie, um ihn abzuholen, sondern übergaben ihn an Beamte des Komitees für Politik und Recht der Stadt Hegang, des Büro 610 und der Polizeiwache Hongjun. Sie brachten ihn zur Polizeiwache Hongjun und zwangen seine Familie, eine Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa in seinem Namen zu verfassen, bevor sie ihn nach Hause gehen ließen.

Aufgrund der schweren gesundheitlichen Schäden, die er durch die lange Haftzeit und die ununterbrochene Folter erlitten hatte, erholte sich Zhang nicht mehr und verstarb Anfang April 2022.

Mathematiklehrer im Koma liegend zu Gefängnis verurteilt – zwei Monate später tot

Als der Praktizierende Ding Guochen wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu Gefängnis verurteilt wurde, lag er im Koma. Zwei Monate später, am 30. April 2022, starb der 51-Jährige. Ding Guochen lebte in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning.

Ding und seine Frau Yan Qinghua wurden am 11. Juli 2019 bei einer Razzia in der Provinz verhaftet, weil die Kommunistische Partei angesichts des 70. Jahrestages ihrer Machtübernahme die „Stabilität aufrechterhalten“ wollte.

Später am Tag ließ man Yan frei, während Ding abends ins Untersuchungsgefängnis Jinzhou gebracht wurde. Er trat aus Protest gegen die willkürliche Inhaftierung in einen vierwöchigen Hungerstreik. Daraufhin unterzogen die Wärter ihn einer Zwangsernährung und folterten ihn. Aufgrund der Misshandlungen verlor er sein Gehör und erlitt einen Schlaganfall.

Während Ding noch inhaftiert war, ging seine Frau mehrfach zur örtlichen Polizeiwache und forderte die Freilassung ihres Mannes. Der Beamte Li packte sie einmal am Hals und zerrte sie zum Verhör in einen Raum. Als sie am 10. September 2019 erneut die Freilassung forderte, riss der Beamte ihr an den Haaren und versetzte ihr Stöße. Dabei riss er ihr die Haare büschelweise heraus. Die Polizei drohte auch damit, ihre beiden Kinder zu verhaften, sobald sie 18 Jahre alt sind.

Ding wurde am 19. Oktober 2019 auf Kaution freigelassen. Nach seiner Rückkehr nach Hause begann er, wieder Falun Dafa zu praktizieren. Teilweise erlangte er seine Beweglichkeit zurück, hatte aber weiter Probleme mit dem Hören.

Anfang 2020 reichte die Polizei den Fall des Paares bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Jinzhou ein. Diese erhob Anklage und legte die Akten am 14. Mai 2020 dem örtlichen Gericht vor. Als sich das Paar weigerte, an dem Gerichtstermin teilzunehmen, wurden die beiden von der Polizei und Gerichtsbeamten häufig zu Hause schikaniert.

Am 27. Januar 2021 erlitt Ding einen weiteren Schlaganfall und fiel ins Koma. Er kam nie wieder zu Bewusstsein und blieb im Wachkoma. Am 23. Februar verkündete das Bezirksgericht Jinzhou das Urteil: Ding wurde zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 700 Euro) verurteilt, seine Frau zu dreieinhalb Jahren und 8.000 Yuan (etwa 1.100 Euro).

Einmal kamen drei Gerichtsbeamte in die Wohnung des Paares, um Dings Zustand zu prüfen. Yan zeigte auf ihren Mann, der im Koma lag und an Sauerstoff angeschlossen war. Sie sagte: „Aufgrund der Verfolgung ist das aus ihm geworden. Schauen Sie selbst. Wir können uns die Kosten für eine Behandlung im Krankenhaus nicht leisten und ich kann mich nur zu Hause um ihn kümmern.“

Als die Justizangestellten die aktuelle Situation der Familie erfassten, sagten sie zu Yan: „Sie können zu Hause bleiben und ihn pflegen.“

Yan gab die gesamten Ersparnisse der Familie für Dings Behandlung aus. Sie lieh sich noch Geld von Verwandten und Freunden. Jetzt lebt sie mittellos und bemüht sich, sich und ihre beiden Kinder durchzubringen.

52-Jähriger stirbt nach jahrzehntelanger Verfolgung

In den vergangenen 23 Jahren der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) wurde der 52-Jährige Wu Daxing wiederholt verhaftet und schikaniert.

Wu Daxing

Während seiner drei Jahre Haft im Zeitraum von 2007 bis 2009 wurde er brutal gefoltert, was seine Gesundheit stark beeinträchtigte. Unter anderem wurde er mit einem Ledergürtel ausgepeitscht, ins Gesicht geschlagen, mit Füßen getreten, stundenlang mit Elektroschocks traktiert und auf einen Hocker mit geriffelter Oberfläche gesetzt. Neben der körperlichen Folter wurde er auch zu schwerer Arbeit ohne Bezahlung gezwungen, beschimpft und gezwungen, sich Videos anzusehen, die Falun Dafa verleumden.

Folter-Zeichnung: Auf einem Hocker mit geriffelter Oberfläche sitzen

Nach seiner Heimkehr konnte sich Wu nur schwer von den bei der Folter erlittenen Verletzungen erholen. Im Gegensatz zu früher war er nicht mehr der starke Mann, sondern musste sogar häufig eine Pause einlegen, wenn er für die Familie kochte.

Aus Angst vor weiterer Verfolgung zog Wu 2019 um. Kurz darauf fanden die Beamten ihn jedoch. Als ein Polizist eines Tages gegen 19:00 Uhr an die Tür klopfte, sprang er aus dem Fenster und flüchtete. Daraufhin belästigten Beamte seinen Sohn in der Schule, um Wus Aufenthaltsort zu erfahren. Der Junge besuchte damals noch die Grundschule und durfte mehrere Monate nicht zum Unterricht. Die Schikanen der Polizei setzten sich im Laufe der Jahre fort, vor allem, als Wu erneut inhaftiert war. Die Lehrer schikanierten den Jungen oft, was ihn lebenslang beeinträchtigte.

Als Wu im Jahr 2007 verhaftet wurde, war seine Mutter so schockiert, dass sie plötzlich erblindete. Wu tat nach seiner Freilassung sein Bestes, um sie zu pflegen, aber ihr Zustand verschlechterte sich immer weiter, bis sie starb. Ihr Tod und die Schikanen der Polizei belasteten Wu sehr. 2019 beschloss er, erneut umzuziehen. Abermals spürten Polizisten ihn auf, sodass die Schikanen weitergingen.

Jedes Mal, wenn Wu belästigt wurde, war er in einem schlechten Zustand. Seine Gesundheit ließ immer mehr nach und ein schweres Herzleiden stellte sich ein. Wu starb am 4. Februar 2021 im Alter von 52 Jahren.

68-Jährige an den Folgen der Verfolgung verstorben

Kuang Changyun, eine Einwohnerin der Stadt Hengyang, Provinz Hunan verstarb am 6. März 2022 an den Folgen der Verfolgung ihres Glaubens. Sie war 68 Jahre alt.

Nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa wurde Kuang Changyun mindestens zehnmal verhaftet und ihre Wohnung siebenmal durchwühlt. Im Jahr 2000 wurde sie zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt, das um ein Jahr verlängert wurde, weil sie sich nicht von Falun Dafa lossagte. Sie wurde in Einzelhaft gehalten und musste auf einem kleinen Schemel sitzen. Außerdem befahlen die Wärter den Insassen, sie zu foltern.

Auch als ihre verlängerte Haftzeit 2002 ablief, weigerten sich die Behörden, sie freizulassen, und brachten sie in das Gefängnis Nanyue, wo sie für weitere sechs Monate festgehalten wurde. Nach ihrer Entlassung fuhr sie nach Changsha, um ihren Onkel zu besuchen, und blieb dort fünf Tage lang. Als sie nach Hause zurückkehrte, musste sie mit Entsetzen feststellen, dass ihre Wohnung auf den Kopf gestellt worden war. Beamte des Büro 610 verhafteten sie daraufhin mit der Begründung, sie habe die Stadt ohne ihre Erlaubnis verlassen. Sie wurde fast zwei Wochen lang im Untersuchungsgefängnis von Nanyue festgehalten. Aus Protest gegen die Inhaftierung trat sie eine Woche lang in Hungerstreik.

Die Behörden überwachten seitdem ihr tägliches Leben und erlaubten ihr nicht, die Stadt zu verlassen, um einen Arbeitsplatz zu suchen. Um sie besser überwachen zu können, vermittelte ihr Yue Donghua, der Leiter des Büro 610, eine Stelle als Hausmeisterin in der Stadt. Sie musste jeden Tag arbeiten, erhielt nur 250 Yuan (ca. 35 Euro) im Monat, ohne Anspruch auf Urlaub. Wenn sie sich einen Tag freinehmen musste, wurde ihr das vom Gehalt abgezogen.

Die Verfolgung forderte ihren Tribut an Kuangs Gesundheit. Sie verstarb am 6. März 2022. Sie war 68 Jahre alt.

Pekinger Mann stirbt plötzlich beim Versuch, seine wegen ihres Glaubens verhaftete Frau zu retten

Wang Lianyi aus Peking fiel am 25. April 2022 plötzlich tot in seinem Vorgarten um. Da er zwei Tage lang nicht auf den Anruf seines Bruders reagierte, kletterte dieser über Wangs Zaun, um in sein Haus zu gelangen – und fand seine Leiche. Er war 56 Jahre alt.

Nur einen Tag vor seinem Tod war Wang noch auf der Suche nach einem Anwalt gewesen, der seine Frau, Lang Dongyue, vertreten sollte. Sie war am 14. Dezember 2021 wegen Praktizierens von Falun Dafa verhaftet worden und wartet nun auf ihre Gerichtsverhandlung.

Nachdem Wang selbst wiederholt verhaftet und schikaniert worden war, erschrak er beim Anblick der beiden Polizeiautos, die vor der Anwaltskanzlei parkten, und brach auf der Straße zusammen. Nach einer langen Pause sammelte er seine Kräfte und ging mit seinem Freund in die Kanzlei. Er erzählte dem Anwalt, dass er Landwirt sei und es ihm finanziell nicht gut gehe, er aber bereit sei, alles zu tun, um seine Frau zu retten. Er verstarb am nächsten Tag, noch bevor sich der Anwalt bei ihm meldete.

In den ersten Jahren der Verfolgung wurde Wang 2002 zu Arbeitslager verurteilt. Nach seinen Verhaftungen am 5. Mai 2016, am 21. Oktober 2016 und am 19. Mai 2017 wurde er vierzehn, sieben bzw. fünfzehn Tage lang festgehalten.

Weil Wang die Freilassung seiner Frau forderte, wurde er am 19. Juli 2017 erneut verhaftet und einen Monat lang in einem Untersuchungsgefängnis festgehalten, gefolgt von vierzehn Tagen in einer Gehirnwäsche-Einrichtung.

Die Polizei schikanierte das Ehepaar auch danach weiter und verhaftete ihn unter anderem bei der Hochzeit seiner Tochter am 22. März 2018.

Frau mittleren Alters stirbt während sie untergetaucht ist

Zhang Jingbo, die in der Stadt Yanji in der Provinz Jilin lebte, sah sich 2008 gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, um nicht wegen des Praktizierens von Falun Dafa verfolgt zu werden. Die Angst und der enorme psychische Druck beeinträchtigten ihre Gesundheit. Am 8. Mai 2022 verstarb sie in ihrer Mietwohnung. Sie wurde nur 52 Jahre alt.

Nach ihrer Verhaftung am 14. April 2008 wurde Zhang von der Polizei fast sechs Stunden lang in einer qualvollen Position gefesselt. Sie hatte Atemprobleme und war dem Tode nahe. Später führte sie den Hungerstreik durch, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Die Polizei versuchte sie einer Zwangsernährung zu unterziehen, musste dies jedoch aufgrund ihres extrem hohen Blutdrucks, der durch die Folter verursacht wurde, aufgeben. Die Polizei gab ihr daraufhin eine Injektion, die bei ihr einen abnormalen Herzschlag und ein allgemeines Taubheitsgefühl verursachte.

Zhang wurde durch die Folter und den Hungerstreik sieben Tage nach ihrer Verhaftung extrem schwach und geriet in einen kritischen Zustand. Die Polizei versuchte jedoch weiterhin, sie in ein Zwangsarbeitslager zu bringen. Erst als die Wärter des Arbeitslagers sich weigerten, sie aufzunehmen, ließ die Polizei sie frei.

Zhang blieb zur Erholung einige Tage zu Hause und zog dann weg, um nicht erneut verhaftet zu werden. Sie wurde auf die Fahndungsliste der Polizei gesetzt, und auch die Handys ihrer Familienmitglieder wurden von der Polizei überwacht.

Vor der Verhaftung im Jahr 2008 war Zhang am 29. November 2000 zu drei Jahren Zwangsarbeit im Heizuizi-Zwangsarbeiterlager verurteilt worden. Jeden Tag musste sie 18 Stunden ohne Bezahlung arbeiten. Die Wärter schlugen und beschimpften sie, wenn sie die Arbeit nicht rechtzeitig beenden konnte.

Neben der Zwangsarbeit wurde sie auch mit einem Elektrostab geschockt, in Einzelhaft gesperrt und erhielt keinen Schlaf. Ihr Körper war ständig mit blauen Flecken übersät, die erst nach Monaten verheilt waren.

Frau aus Liaoning stirbt an den Folgen von Folter und Medikamentengabe in der Haft

Wang Chaohui aus der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning verstarb am 29. Dezember 2021 an den Folgen der langjährigen psychischen und physischen Verfolgung. Sie war 53 Jahre alt.

Wang Chaohui

Wang wurde erstmals im Juli 1999 verhaftet, als sie mit ihrem 13 Monate alten Sohn nach Peking reiste, um das Recht auf Praktizieren von Falun Dafa einzufordern. Sie wurde zwei Wochen lang festgehalten und mit elektrischen Schlagstöcken geschockt. Weil sie Artikel von Minghui.org fotokopiert hatte, wurde sie im Jahr 2000 erneut verhaftet und 15 Tage lang festgehalten. Um sich vor der Polizei zu verstecken, tauchte sie Ende 2000 mit ihrem Sohn unter.

Im August 2008 wurde Wang auf die Fahndungsliste der Polizei gesetzt, weil sie ein Transparent mit Informationen über Falun Dafa aufgehängt hatte. Als sie am 9. September 2009 verhaftet wurde, war ihr 11-jähriger Sohn Zeuge des gesamten Vorgangs, einschließlich der Tatsache, dass die Polizei ihr eine schwarze Kapuze über den Kopf zog und sie schlug. Der Junge wurde ebenfalls auf die Polizeiwache gebracht und kurz inhaftiert.

Später wurde Wang zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis der Provinz Liaoning verurteilt. Nachdem sie an einer Rippenfellentzündung erkrankt war, verabreichte der Arzt ihr unbekannte Medikamente, die bei ihr ein schweres Leberleiden verursachten. Sie befand sich am Rande des Todes und wurde im Oktober 2010 entlassen. Im Laufe der Jahre kämpfte sie mit Leberwassersucht, Herz- und Nierenversagen, was schließlich ihr Leben kostete.

Zusätzlich zu der Verfolgung, die sie selbst erlitt, war auch ihre Familie einem enormen Druck ausgesetzt. Sowohl sie als auch ihr Mann verloren ihre Arbeit. Ihre Eltern verstarben zwischen 2003 und 2004 nacheinander. Auch ihr Sohn war traumatisiert, nachdem er Zeuge der Verfolgung geworden war, die die Familie all die Jahre über ertragen musste.

Frühere Berichte:

Tod von 19 Falun-Dafa-Praktizierenden im April 2022 gemeldet

Erstes Quartal 2022: Insgesamt 44 Todesfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet

Bilanz Januar 2022: Tod von 20 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet

Bilanz 2021: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende durch Verfolgung verstorben