Zwei Frauen wegen Falun Dafa zu Haftstrafen verurteilt, eine war zuvor fünf Jahre lang inhaftiert

(Minghui.org) Zwei Einwohnerinnen der Stadt Dazhou, Provinz Sichuan, wurden am 12. September 2023 zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie an Falun Dafa glauben.

Liu Mingzhen, 72, und Li Jinru, 59, wurden am 17. Oktober 2022 verhaftet und standen am 9. Juni 2023 vor dem Bezirksgericht Dachuan, wo sie drei Monate später verurteilt wurden. Liu wurde zu 4,5 Jahren und einer Geldstrafe von 30.000 Yuan (etwa 4.260 Euro) verurteilt. Li wurde zu 5,5 Jahren und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (etwa 7.100 Euro) verurteilt.

Li weigerte sich, ihr Urteil zu unterschreiben. Sie kündigte an, in Berufung zu gehen. Zuvor war sie wegen der Ausübung von Falun Dafa zu 2,5 Jahren Zwangsarbeit und fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sowohl sie als auch Liu haben nach ihrer jüngsten Verhaftung schwere gesundheitliche Probleme bekommen.

Lius Inhaftierung hat ihre Familie in eine schwierige Lage gebracht. Ihr Sohn, der geschieden ist und bei ihr lebt, fährt Taxi, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er arbeitet jeden Tag bis spät in die Nacht. Nach ihrer Verhaftung musste er jeden Monat 4.000 Yuan (etwa 568 Euro) für eine Hilfskraft ausgeben, um seinen demenzkranken Vater zu pflegen. Die finanzielle Belastung und die Sorgen um seine Mutter erdrückten ihn fast. Er und seine Schwester wandten sich an verschiedene Regierungsstellen, um die Freilassung ihrer Mutter zu erwirken, doch ohne Erfolg.

Festnahmen

Im Juli 2022 begaben sich Wang (m) und Zhou (w) vom Komitee für Politik und Recht der Provinz Sichuan in die Stadt Dazhou, um mit den ihnen unterstellten Komitees in der Stadt Dazhou und im Bezirk Dachuan zu arbeiten.

Dieses Komitee ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Überwachung der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist. Sie hat Zweigstellen auf allen Regierungsebenen.

Wang und Zhou leiteten ihre Untergebenen an, Informationen über Falun-Dafa-Praktizierende durch Abhören von Telefonen, Skynet (das massive Videoüberwachungsnetzwerk des kommunistischen Regimes) und Big-Data-Analysen zu sammeln. Liu und Li waren unter den ins Visier genommenen Praktizierenden.

Mehr als zehn Agenten unter der Leitung von Huang Xianfeng von der Polizeibehörde des Bezirks Dachuan durchsuchten am 17. Oktober 2022 die Wohnungen von Liu und Li. Sie beschlagnahmten bei den beiden Frauen Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, Porträts des Begründers von Falun Dafa und elektronische Geräte.

Insidern zufolge stammten die Agenten vom Polizeirevier Cuiping, vom Polizeirevier Xianhe Road, von der Gemeinde Xinqiao in der Cuiping-Straße und von der Gemeinde Caojialiang in der Sanliping-Straße.

Die Polizisten brachten Liu, Li und ihren Ehemann zum Polizeirevier des Bezirks Dachuan und verhörten sie zwei Tage lang getrennt voneinander, bevor sie sie ins Krankenhaus Nanfang brachten.

Liu und Lis Ehemann wurden am 23. Oktober 2022 in das Untersuchungsgefängnis Wanyuan gebracht und zwei Wochen später in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Dazhou verlegt. Lis Ehemann wurde um den 24. November 2022 entlassen.

Li im Krankenhaus festgehalten und verhört

Die Polizisten versuchten am 23. Oktober 2022, die Aufnahme von Li im Untersuchungsgefängnis Wanyuan zu erwirken, doch wurde ihr die Aufnahme verweigert. Sie wurde in das Zentralkrankenhaus der Stadt Dazhou gebracht und dort etwa zwei Wochen lang festgehalten, bevor sie in das Krankenhaus Nanfang verlegt wurde.

Während Lis Inhaftierung in den beiden Krankenhäusern wurde sie rund um die Uhr bewacht, wobei sich Polizisten in Zweiergruppen in drei Schichten abwechselten. Eine ihrer Hände war mit Handschellen an das Bettgestell gefesselt, und sie durfte ihr Krankenhauszimmer nicht verlassen. Die Handschellen schnitten ins Fleisch ein und hinterließen tiefe Spuren. Ihr Arm schmerzte von der langen Fesselung so sehr, dass sie ihn nicht mehr heben konnte.

Die Polizisten verhörten sie immer wieder und drohten ihr mit der Sicherheit ihres Ehemanns und anderer Familienmitglieder. Schon bald hatte Li Symptome von hohem Blutdruck, Herzkrankheiten, Diabetes und diabetischen Komplikationen (wie periphere Neuropathie, die ihr Herz, ihre Leber und ihre Nieren beeinträchtigte). Immer wieder überwältigten sie heftige Schmerzwellen; von Zeit zu Zeit verlor sie auch die Kontrolle über ihre Blase.

Trotz ihres sich verschlechternden Gesundheitszustands behielt die Polizei sie bis zum 4. Dezember 2022 im Krankenhaus Nanfang, als eine neue Welle des COVID-19-Ausbruchs mehrere Beamte und Krankenhausmitarbeiter traf. Sie wurde entlassen und sechs Monate unter Hausarrest gestellt.

Liu bekam auch gesundheitliche Probleme

Während ihrer Inhaftierung im Untersuchungsgefängnis der Stadt Dazhou wurde Liu unter Folter verhört und bedroht. Außerdem bekam sie hohen Blutdruck. Ihr Sohn und ihre Tochter wandten sich an die zuständigen Regierungsbehörden, um ihre Freilassung zu erwirken, wurden jedoch abgewiesen und bedroht.

Zu Unrecht verurteilt

Liu und Li standen am 9. Juni 2023 im Bezirk Dachuan vor Gericht und wurden am 12. September verurteilt. Richter Qu Shen führte den Vorsitz im Verfahren, unterstützt von den Richtern Qing Xin und Yang Su sowie dem Richterassistenten Tong Xiaofang und dem Gerichtsschreiber Wang Xuejiao.

Es ist unklar, ob Li nach ihrer Gerichtsanhörung im Juni 2023, als ihr sechsmonatiger Hausarrest ablief, wieder in Gewahrsam genommen wurde.

Frühere Verfolgung von Liu

Liu schreibt Falun Dafa zu, dass es sie von ihren zahlreichen Krankheiten befreit hat, einschließlich koronarer Herzkrankheit, zerebraler Arteriosklerose (Verhärtung der Arterien im Gehirn), Schwindel und Schmerzen im unteren Rücken. Ihre gute Gesundheit ersparte ihrer Familie die Kosten für ihre medizinische Versorgung und ermöglichte es ihr, sich um ihren an Demenz erkrankten Mann zu kümmern.

Lius schnelles Aufbrausen verbesserte sich ebenfalls, nachdem sie im Februar 2004 mit Falun Dafa begonnen hatte. Sie wurde geduldiger, freundlicher, toleranter und aufrichtiger. Einmal ging sie zu ihrer Bank, um eine Einzahlung von 600 Yuan (etwa 85 Euro) vorzunehmen, und der Kassierer verbuchte fälschlicherweise 6.000 Yuan (etwa 850 Euro) auf ihrem Konto. Als sie Zuhause davon erfuhr, benachrichtigte sie sofort die Bank, um den Fehler zu korrigieren.

Nachdem sie positive Erfahrungen mit Falun Dafa gemacht hatte, arbeitete Liu hart daran, über die Verfolgung der lebensverändernden Praxis zu informieren. Am 21. Juli 2008 wurde sie von etwa zehn Beamten der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Dachuan verhaftet. Sie brachten sie in das Gefängnis des Kreises Xuanhan in der Stadt Dazhou in Strafhaft.

Die Polizisten stifteten den Leiter von Lius Zelle an und versuchten, sie zu zwingen, die Quelle der Falun-Dafa-Informationsmaterialien zu verraten, bei dessen Verteilung sie erwischt wurde. Sie versprachen, sie freizulassen, wenn sie einwillige, drohten aber, ihre Tochter zu verhaften, falls sie sich weigere.

Liu willigte nicht ein und wurde bestraft. Der Anstaltsleiter schlug sie mit einem harten Plastikpantoffel und zwang sie, die Toilette zu putzen und den Boden zu wischen. Später wurde sie zu einem Jahr und drei Monaten Zwangsarbeit verurteilt und am 25. September 2008 in das Bezirksgefängnis Dachuan verlegt. Kurze Zeit später wurde sie vom Leiter des Gefängnisses und einem Polizeibeamten in das Arbeitslager Nanmusi im Kreis Zizhong, Provinz Sichuan gebracht.

Die Wärter des Arbeitslagers forderten sie auf, Erklärungen zu verfassen, in denen sie sich von ihrem Glauben lossagte. Liu weigerte sich, dem nachzukommen und wurde bestraft. Sie durfte weder schlafen noch mit jemandem sprechen. Außerdem wurde sie gezwungen, über längere Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen oder Zwangsarbeit ohne Bezahlung zu leisten. Bald bekam sie hohen Blutdruck und wurde am 5. Dezember 2008 auf Bewährung entlassen.

Die nächste Verhaftung von Liu fand am 10. Juni 2010 statt, als sie eine andere Falun-Dafa-Praktizierende besuchte. Etwa sechs Beamte der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Dachuan, der Polizeiwache Nanwai und des Komitees der Huaxi-Straße brachten sie anschließend in das Gefängnis Fuxing. Dort wurde sie 15 Tage lang festgehalten.

Mehr als ein Dutzend Beamte verhafteten Liu am 7. August 2012, als sie vom Einkaufen nach Hause kam. Die verhaftenden Beamten stammten von der Stasi-Abteilung der Stadt Dazhou, dem Büro 610 der Stadt Dazhou, der Stasi-Abteilung des Bezirks Dachuan, der Polizeiwache Gayun und der Gemeinde Caojialiang. Sie brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Dazhou. Sie bekam hohen Blutdruck (mit einem systolischen Druck von 200 mmHg) und wurde 14 Tage später entlassen.

Frühere Verfolgung von Li

Li begann im Oktober 1995 mit Falun Dafa und wurde eine liebevolle Ehefrau und Schwiegertochter. Ihre Schwiegermutter litt an hohem Blutdruck, Herzerkrankungen, Diabetes, Gallensteinen und anderen Krankheiten. Die ältere Frau bekam 2009 aus unbekannten medizinischen Gründen eine Hemiplegie (Lähmung einer Körperseite). Sie machte sich mehrmals am Tag in die Hose, aber Li zögerte nie, sie zu säubern und dafür zu sorgen, dass sie sich wohlfühlte.

Eine so gute Schwiegertochter wurde jedoch immer wieder zur Zielscheibe, weil sie Falun Dafa praktizierte. Vor ihrer letzten Tortur wurde sie mehrfach verhaftet, was 2001 zu einer eineinhalb Jahre langen Zwangsarbeit und 2011 zu einer fünf Jahre langen Gefängnisstrafe führte. Die Folterungen brachten sie mehrmals an den Rand des Todes.

Auch Lis Familie war von der jahrzehntelangen Verfolgung betroffen. Ihr Vater, der an Demenz erkrankt war, wurde nach der Zwangsarbeit gelähmt und verstarb 2006, fünf Jahre nach dem Tod ihrer Mutter. Ihr Ehemann wäre aufgrund des Stresses fast an hohem Blutdruck gestorben.

Aus Angst, in die Verfolgung verwickelt zu werden, schimpften Lis Schwiegereltern, die mit ihr und ihrem Mann zusammenlebten, oft mit ihr und wollten sie aus dem Haus vertreiben, wenn sie weiterhin Falun Dafa praktizierte. Da sie während ihrer Inhaftierung zweimal fast ihr Leben verloren hätte, waren sie besorgt, dass sich dies auf ihren Sohn auswirken könnte, der sich durch die Verfolgung zurückgezogen hatte. Sie gaben einmal zu, dass sie Li nicht so behandelt hätten, wenn es diese Verfolgung nicht gegeben hätte. Und sie hätten sie als gute Schwiegertochter anerkannt, wie sie es vor Beginn der Verfolgung taten.

Einzelheiten über Lis frühere Verfolgung sind im folgenden Bericht zu finden:

Jahrzehntelanges Leiden einer Falun-Dafa-Praktizierenden und ihrer Familie (Provinz Sichuan)