76-Jährige erstattet Strafanzeige gegen Leiterin des zweiten Masanjia-Zwangsarbeitslagers für Frauen

(Minghui.org) Liu Wenzhi, 76, ist Einwohnerin der Stadt Huludao in der Provinz Liaoning. Im April 2002 wurde sie unrechtmäßig verhaftet und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, nur weil sie Falun Dafa praktiziert.

In dem inzwischen aufgelösten Zwangsarbeitslager Masanjia wurde Liu um ihren Schlaf gebracht, mit Handschellen an einen Pfeiler in einem Raum gefesselt und gezwungen, sich in ihrer Hose zu erleichtern. Um den Geruch zu überdecken, wickelte eine Wärterin sie in Plastikfolie und fesselte ihre Hände und Füße. Nach wochenlanger Folter erlitt Liu einen Nervenzusammenbruch und konnte danach ihre Familie nicht mehr erkennen. Sie hatte starke Schmerzen im Rücken, die es ihr unmöglich machten, normal zu gehen. Heute ist sie immer noch auf eine Gehhilfe angewiesen und hat einen Rundrücken. Auch ihr geistiger Zustand hat sich noch nicht vollständig erholt.

Anfang Dezember 2023 hat Liu Strafanzeige gegen Su Jing erstattet, gegen die ehemalige Leiterin des zweiten Masanjia-Zwangsarbeitslagers für Frauen, weil diese für ihr schweres körperliches und seelisches Leid verantwortlich ist.

Liu Wenzhi

Nachstehend ist Lius Strafanzeige aufgeführt. Sie wurde der Obersten Volksstaatsanwaltschaft, dem Ministerium für öffentliche Sicherheit, dem Justizministerium, der Staatsanwaltschaft der Stadt Huludao, der Staatsanwaltschaft der Stadt Shenyang, der Polizeibehörde der Stadt Huludao, der Polizeibehörde der Stadt Shenyang und der Polizeibehörde des Bezirks Longgang in Huludao vorgelegt. Shenyang ist die Hauptstadt der Provinz Liaoning.

Strafanzeige

Klägerin: Liu Wenzhi, weiblich, Han-Nationalität, Anschrift: Nr. 114, Gruppe 1, Dorf Niuyingzi, Beigang Straße, Bezirk Longgang, Stadt Huludao, Provinz Liaoning

Angeklagte: Su Jing, ehemalige Leiterin des zweiten Zwangsarbeitslagers für Frauen Masanjia

Beschwerde

Ich, eine Bäuerin, erlitt einen psychischen Zusammenbruch, nachdem ich im Zwangsarbeitslager Masanjia gefoltert worden war. Ich war nicht mehr in der Lage, selbständig zu gehen. Außerdem habe ich einen Buckel bekommen. Ich erstatte nun Strafanzeige gegen Su Jing, um sie zur Rechenschaft zu ziehen, weil sie mir vorsätzlich Verletzungen zugefügt, Gefangene misshandelt, ihre Macht missbraucht und mich meiner Glaubensfreiheit beraubt hat. Ich verlange, dass sie mich für meine finanziellen Verluste und mein seelisches Leid entschädigt.

Fakten und Gründe

Mein Name ist Liu Wenzhi. Ich bin dieses Jahr 76 Jahre alt. Ich wohne im Dorf Niuyingzi, Beigang-Straße, Bezirk Longgang, Stadt Huludao, Provinz Liaoning. Am 14. April 2002 brach Wang Ce, der Leiter der Polizeiwache Zhaolitouzishao, mit einigen Beamten in meine Wohnung ein und beschlagnahmte meine Falun-Dafa-Bücher und andere persönliche Gegenstände. Am nächsten Tag ging ich zur Polizeiwache, um die Rückgabe meiner Bücher zu verlangen. Anstatt mir meine Bücher zurückzugeben, verhaftete mich Wang und hielt mich 15 Tage lang in einer Zelle fest, bevor er mich in das Zwangsarbeitslager Masanjia überführte, wo ich drei Jahre lang inhaftiert war.

Das Zwangsarbeitslager Masanjia war wie die Hölle auf Erden. Weil ich mich weigerte, Falun Dafa abzuschwören, befahlen die Wärter den Insassen, mich auf folgende Weise zu foltern:

­– Sie schlugen und folterten mich in einer engen, dunklen Ecke.­– Mehrere Häftlinge schütteten gleichzeitig kaltes Wasser über mich.– Sie ließen mich 23 Tage lang nicht schlafen, beschimpften und demütigten mich abwechselnd.– Nach 23 Tagen fesselten sie mich mit Handschellen an einen Pfeiler und legten mir Fesseln an. Meine Hand- und Fußgelenke wurden aufgeschlitzt und bluteten.– Um mich zu zwingen, Falun Dafa abzuschwören, verschärften sie die Folter, indem sie mir den Zugang zur Toilette verwehrten und mich zwangen, mich in meiner Hose zu erleichtern. Da ihnen der Geruch nicht gefiel, wickelten sie mich in Plastikplanen ein und fesselten mich. Außerdem schlugen sie mir mit einem Holzstock auf den Kopf.– Eines Tages zogen sie mich nackt aus und drohten mir, mich für eine Fernsehsendung zu filmen. Ich wehrte mich mit aller Kraft und ließ nicht zu, dass sie mich auf Video aufnahmen.

Nach wochenlanger Tortur litt ich unter unerträglichen Schmerzen im Rücken und in den Beinen. Ich konnte weder meinen Rücken aufrichten noch gehen. Meine Gesundheit war völlig zerstört.

Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat ich in den Hungerstreik. Nach sieben Tagen begannen sie, mich mit Gewalt zu ernähren. Ich versuchte, mich zu wehren, verlor aber bald meine Kraft, als mehrere Personen mich festhielten und zwangsernährten. Danach verfiel ich in ein Delirium und war extrem schwach.

Da ein Wärter nicht wollte, dass ich im Arbeitslager sterbe, rief er die Polizeiwache in Zhaolitouzishao an und bat die Polizei, mich nach Hause zu bringen. Die Polizei kam nicht und informierte auch meine Familie nicht über meine Situation. Einige Tage später rief das Arbeitslager meine Familie an und wies sie an, mich sofort abzuholen. Meine Familie reiste über Nacht und kam im Arbeitslager an. Ich befand mich am Rande des Todes und erkannte sie nicht mehr. Vier Personen trugen mich in ein Auto und ich wurde nach Hause gebracht.

Bevor sie mich freiließen, erpressten die Wärter Wang und Dong 497 Yuan (etwa 70 Euro) von meiner Familie. Sie haben die Quittung handschriftlich ausgestellt: 3 Yuan für die Anmeldegebühr im Krankenhaus, 150 Yuan für Autokosten, 198 Yuan für die Prüfungsgebühr, 134 Yuan für Zwangsernährung und 12 Yuan für Brot, Reis und Brei.

Als ich nach Hause kam, verlor ich den Verstand und wurde wahnsinnig. Ich weigerte mich, Kleidung oder Schuhe zu tragen. Ohne mich vor anderen zu scheuen, erleichterte ich mich überall im Haus, auch auf meinem Bett, im Wohnzimmer oder im Garten. Ich aß meinen Stuhlgang und trank meinen Urin. Ich schlug jeden, der mich daran hindern wollte, und spuckte ihm den Kot ins Gesicht. Manchmal lief ich von zu Hause weg, sogar mitten in der Nacht. Meine Familie brachte mich zur Behandlung in ein Krankenhaus. Nach 17 Tagen wurde ich wieder entlassen. Doch nur wenige Tage später erlitt ich einen erneuten psychischen Zusammenbruch. Meine Familie brachte mich wieder ins Krankenhaus und ich blieb dort etwa zwei Monate. Die Gesamtkosten für die Behandlung beliefen sich auf etwa 20.000 Yuan (etwa 2.800 Euro).

Trotz meines Zustandes ging die Verfolgung weiter. Am 14. Oktober 2003 brachen mehr als zehn Beamte der Polizeiwache Zhaolitouzishao und vom Büro 610 der Gemeinde Beigang in meine Wohnung ein. Sie sagten, sie würden mich auf Anweisung höherer Stellen in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xingcheng bringen. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich mein Zustand schon etwas erholt. Ich weigerte mich, dorthin zu gehen und versuchte, mit ihnen zu reden. Als ich nervös und emotional wurde, flammte meine Geisteskrankheit wieder auf.

Meine Familie nahm meine Krankenakte heraus und sagte zu den Beamten: „Sie wurde durch die Verfolgung verrückt. Wir haben 20.000 Yuan für ihre Behandlung ausgegeben. Jetzt wollen Sie sie wieder verhaften. Sie könnte jetzt keinen Schmerz mehr ertragen. Wer wird für sie verantwortlich sein, wenn sie wieder eine schwere Krankheit hat?“

Ein Polizist antwortete: „Wenn sie wieder krank wird, ist es Ihre Sache, sie behandeln zu lassen. Wenn sie wieder gesund ist, werden wir sie trotzdem verhaften. Wir kümmern uns um nichts. Wir kümmern uns nur darum, wie wir Falun Gong verfolgen können.“

Meine Familie bestand darauf, dass die Polizei mich nicht verhaften durfte. Die Auseinandersetzung mit ihnen dauerte bis in den Abend hinein. Schließlich murmelte ein Beamter zu seinen Kollegen: „Hat das Arbeitslager nicht gesagt, dass sie nie Leute schlagen? Es ist offensichtlich, dass sie durch die Folter so geworden ist. Sie ist schon so, also ist es keine gute Idee, sie wegzubringen, denn das könnte negative Auswirkungen haben.“ Dann gingen sie davon.

Eine gewöhnliche Bäuerin wie ich wurde nur deshalb so brutal gefoltert, weil ich an die Grundsätze von [Falun Dafa] Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht glaube. Gibt es irgendeine Gerechtigkeit? Obwohl sich mein geistiger Zustand verbessert hat, kann ich meinen Rücken immer noch nicht aufrichten und bin auf eine Gehhilfe angewiesen, um mich fortzubewegen.

Meine Geschichte stellt nur einen der vielen Folterfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden im Zwangsarbeitslager Masanjia dar. Ich habe gehört, dass Su Jing, die Leiterin des zweiten Frauen-Zwangsarbeitslagers Masanjia, eine Belohnung von 50.000 Yuan (etwa 7.100 Euro) für ihren Beitrag zur „Umerziehung“ von Falun-Dafa-Praktizierenden erhalten hat. Ihre Hände sind mit dem Blut von Falun-Dafa-Praktizierenden besudelt.

Da ich mich noch nicht vollständig erholt habe, kann ich mich nur an einen Teil meiner Verfolgungserfahrung erinnern und auch mitteilen, was mir meine Familie erzählt hat.

Frühere Berichte:

Provinz Liaoning: Nach 23 Tagen Folter im Masanjia Arbeitslager erleidet eine Bäuerin einen Nervenzusammenbruch

Über das aufgelöste Masanjia-Zwangsarbeitslager: So wurden Falun-Dafa-Praktizierende dort gefoltert

Liste mit Verfolgern von Falun-Dafa-Praktizierenden bei den Regierungen der USA, Kanadas, Großbritanniens und Australiens eingereicht