Todesmeldung: 69-Jährige stirbt einige Wochen nach Entlassung aus Gefängnis

(Minghui.org) Einer Einwohnerin der Stadt Baiyin in der Provinz Gansu, die wegen ihres Glaubens an Falun Dafa eine Haftstrafe verbüßte, wurde trotz ihres metastasierenden Brustkrebses wiederholt die Entlassung aus medizinischen Gründen verweigert. Als sie schließlich im Dezember 2023 entlassen wurde, kam jede Behandlung zu spät. Sie starb ein paar Wochen später am 10. Januar 2024 im Alter von 69 Jahren.

Li Fenglan war bereits an Krebs erkrankt, als sie am 27. Februar 2023 in das Frauengefängnis der Provinz Gansu (in der Hauptstadt Lanzhou) aufgenommen wurde, um eine Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten zu verbüßen. Die Gefängniswärter brachten sie zur Chemotherapie in ein Krankenhaus, aber ihr Krebs metastasierte weiter.

Sowohl ihr Mann als auch das Gefängnis beantragten, sie aus medizinischen Gründen auf Bewährung freizulassen, aber die für ihren Fall zuständige Polizei lehnte dies mit der Begründung ab, dass sie bereits 2019 auf Bewährung entlassen worden sei. Sie werde daher nicht mehr auf Bewährung freigelassen.

Im Dezember 2023, zehn Monate nach Lis Einweisung ins Gefängnis, beauftragte ihre Familie einen Anwalt, um gegen die Verweigerung der Bewährung vorzugehen. Dem Anwalt gelang es, den Ortsverband des Komitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes dazu zu bringen, die Polizei so unter Druck zu setzen, dass sie den Antrag auf Bewährung genehmigte. Der Vertreter dieser Behörde holte Li aus dem Gefängnis ab, musste sie aber sofort in ein Krankenhaus bringen, da sie dem Tode nahe war und weder essen noch trinken konnte. Die Ärzte im Krankenhaus sagten, es sei zu spät für eine Behandlung, man könne ihr nur noch Infusionen geben, um sie am Leben zu erhalten. Ihr Mann beschloss daraufhin, sie mit nach Hause zu nehmen. Sie starb kurz darauf am Morgen des 10. Januar 2024.

Zusammenfassung von Lis jüngstem Leidensweg

Lis Verurteilung beruhte auf einer früheren Verhaftung am 7. August 2016 (dazu später in diesem Bericht mehr). Am nächsten Tag wurde sie gegen Kaution freigelassen, weil die Haftanstalt sie wegen ihres hohen Blutdrucks nicht aufnahm. In den folgenden Jahren unternahmen die örtliche Polizei und das Gericht zahlreiche Versuche, sie festzunehmen, – erfolglos, da ihr Blutdruck hoch blieb. Im April 2018 stand sie vor Gericht, aber es gab keinen Bericht über die Haftstrafe, zu der sie verurteilt wurde. Nach der Gerichtsverhandlung war sie wieder gegen Kaution freigelassen worden, wurde aber am 19. Februar 2019 wieder in Gewahrsam genommen, nachdem jemand sie getäuscht und dazu gebracht hatte, zum Amtsgericht zu gehen. Dann brachten Beamte sie am 15. April 2019 in das Frauengefängnis Jiuzhou.

Im Gefängnis erkrankte Li an Brustkrebs und wurde aus medizinischen Gründen auf Bewährung entlassen. Am 14. März 2022 nahm die Polizei sie erneut fest und ließ sie bald darauf aufgrund ihres Gesundheitszustandes gegen Kaution wieder frei. Am 6. September 2022 nahmen sie sie wieder in Gewahrsam, nachdem sie sie getäuscht hatten, vor Gericht zu erscheinen. Am 17. Februar 2023 brachten die Beamten sie dann in das Frauengefängnis der Provinz Gansu, wo sie eine Strafe von einem Jahr und acht Monaten verbüßte.

Es gibt keinen [konkreten] Bericht über eine Gerichtsverhandlung oder eine Gefängnisstrafe nach Lis Verhaftung im Jahr 2022. Aufgrund der Informationszensur des kommunistischen Regimes standen die Minghui-Korrespondenten vor enormen Herausforderungen, zeitnah genaue Informationen zu bekommen. Basierend auf den bisher verfügbaren Informationen war das wahrscheinlichste Szenario, dass Li nur einmal, nämlich im Jahr 2019, verurteilt wurde und dass sie den Rest ihrer Haftstrafe – insgesamt ein Jahr und acht Monate – 2022 verbüßen musste.

Es folgt die Beschreibung von Lis früherer Verfolgung und ihre Tortur nach 2016.

Frühere Verfolgung

Li arbeitete früher für das örtliche Finanzbüro. Als sie 1997 begann, Falun Dafa zu praktizieren, erholte sie sich bald von ihren Krankheiten wie Cholezystitis, schwerer Sinusitis, Pharyngitis, Kopfschmerzen und rheumatoider Arthritis. Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 gab sie die Kultivierung wegen der Schikanen der Behörden auf. Ihre Krankheiten kamen wieder und die medizinischen Behandlungen blieben wirkungslos. Im September 2003 nahm sie das Praktizieren von Falun Dafa wieder auf und wurde erneut von den Behörden unter Druck gesetzt, ihrem Glauben abzuschwören. Diesmal blieb sie jedoch standhaft.

Im September 2008 holten Vertreter des örtlichen Straßenkomitees Li zu Hause ab und brachten sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Baiyin, wo sie zehn Tage lang eingesperrt wurde.

Derselbe Vorfall ereignete sich im September 2009 erneut, als sie für eine unbekannte Zeit in einer anderen Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten wurde.

Als Li am 5. Februar 2015 im nahegelegenen Bezirk Jingyuan Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, nahmen Beamte der Polizeiwache Dongwan sie fest und brachten sie in das Gefängnis von Jingyuan, wo sie sie 15 Tage lang einsperrten.

Im August 2016 verhaftet und gegen eine einjährige Kaution freigelassen

Li wurde am 7. August 2016 erneut verhaftet, als sie Aufkleber mit Informationen über Falun Dafa anbrachte. Die beteiligten Beamten der Polizeistation Dashuitou sowie Yu Ming, Wang Chaobiao und Li Jinfu von der Polizeibehörde Changzheng durchsuchten auch ihre Wohnung.

Als Li die Polizisten warnte, dass sie mit Konsequenzen rechnen müssen, wenn sie gesetzestreue Bürger wie sie verhaften, spottete Yu: „Ich habe keine Angst vor Konsequenzen. Ich bin der Richter in der Hölle!“

Dann brachte Yu die Praktizierende in die Haftanstalt der Stadt Baiyin, die sie jedoch nicht aufnahm, weil bei der erforderlichen körperlichen Untersuchung bei Li Bluthochdruck festgestellt wurde.

Li wurde am nächsten Tag gegen eine Kaution von 5.000 Yuan (etwa 650 Euro) freigelassen. Die Polizisten erklärten Li, die Kaution gelte für ein Jahr und sie müsse polizeiliche Erlaubnis einholen, wenn sie die Stadt verlassen wolle. Sie drohten ihr auch, ihren Fall am Ende ihrer Kautionsfrist der Staatsanwaltschaft von Pingchuan vorzulegen.

Im März 2017 untergetaucht, um einem Prozess zu entgehen

Ein Mitarbeiter der Bezirksstaatsanwaltschaft Pingchuan rief Li im November 2016 an, als sie gerade ihre Tochter in Lanzhou besuchte. Er forderte sie auf, sich am nächsten Tag um 10 Uhr bei der Staatsanwaltschaft zu melden.

Li gehorchte. Bei der Staatsanwaltschaft sollte sie ein von der Polizei vorbereitetes Dokument unterschreiben, um ihren Fall abzuschließen. Nachdem sie unterschrieben hatte, sollte sie Falun Dafa im Fernsehen diffamieren und Informationen über andere Praktizierende liefern, damit ihr Fall abgeschlossen werden könne. Li weigerte sich und wurde erneut gegen Kaution freigelassen, nachdem ihre Familie gezwungen worden war, 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) zu zahlen.

Das Bezirksgericht Pingchuan forderte Li am 23. Februar 2017 telefonisch auf, die Benachrichtigung über ihre Gerichtsverhandlung abzuholen, die in zehn Tagen stattfinden sollte. Im März 2017 verließ sie ihr Zuhause, um dem Prozess zu entgehen.

Gerichtsverhandlung im März 2018

Die Polizei spürte Li auf, verhaftete sie am 30. März 2018 in der Wohnung ihrer Tochter und brachte sie zurück nach Baiyin. Kurz darauf meldete Minghui.org ihre Festnahme.

Wang Chaobiao, einer der obengenannten Beamten, die Li 2016 verhaftet hatten, verhörte sie in der Polizeidienststelle Changzheng. Er fragte sie, wer seine Kontaktdaten an Minghui weitergegeben habe. Nachdem Li sich geweigert hatte zu antworten, brachte er sie in ein Krankenhaus von Baiyin zu einer körperlichen Untersuchung. Dort wurde ein ungewöhnlich hoher Blutdruck gemessen. Wang brachte sie zunächst zurück zur Polizeiwache, bevor er sie später zu einer weiteren Untersuchung ins Krankenhaus fuhr. Ihr Blutdruck war jedoch immer noch hoch.

Wang versuchte es an diesem Tag noch zwei weitere Male, aber die zusätzlichen körperlichen Untersuchungen zeigten nach wie vor zu hohe Blutdruckwerte. Nichtsdestotrotz brachte er sie in die Haftanstalt der Stadt Baiyin.

Auch in der Haftanstalt blieb Lis Blutdruck weiter hoch, so dass man sich dort entschieden weigerte, sie aufzunehmen. Wang und sein Vorgesetzter hatten keine andere Wahl, als sie nach Hause gehen zu lassen. Doch vorher verlangten sie von Lis Mann die Zahlung von 2.000 Yuan (etwa 260 Euro).

Einige Tage später sollte Li vor Gericht erscheinen. Nur sie und ihr Mann durften den Gerichtssaal betreten. Der Bruder ihres Mannes versuchte, ebenfalls dem Prozess beizuwohnen, wurde aber von Richter Wan Ming bedroht.

Li verteidigte sich unter Berufung auf ihre Glaubensfreiheit. Der Richter kündigte am 24. April 2018 an, sie vor einer weiteren Strafverfolgung gegen Kaution für ein Jahr auf freien Fuß zu setzen.

Polizei versucht im Juli 2018 vergeblich, Li festzunehmen

Der Beamte Wang bestellte Li im Juli 2018 auf die Polizeiwache und nahm sie bei ihrer Ankunft fest. Dann brachte er sie direkt zur Haftanstalt der Stadt Baiyin. Da ihr Blutdruck immer noch sehr hoch war, musste Wang sie wieder nach Hause gehen lassen, erpresste aber vorher eine Geldstrafe von 2.000 Yuan von ihr. In den folgenden Tagen musste sie in verschiedene Krankenhäuser gehen und dort ihren Blutdruck messen lassen. Die Werte blieben hoch.

Der Beamte Wang und Richter Wan übten im September 2018 Druck auf ihren Arbeitgeber aus, ihre Rente auszusetzen. Am 30. November erhielt sie außerdem einen Bescheid des Gerichts, in dem es hieß, dass sie in zehn Tagen in Gewahrsam genommen werde. Ihre Familie engagierte einen Anwalt und ließ sie erneut untersuchen. Ihr Blutdruck war immer noch hoch. So scheiterte der Versuch der Polizei und des Richters, sie erneut festzunehmen ein weiteres Mal.

Im Februar 2019 wieder inhaftiert, nachdem das Gericht sie getäuscht hatte

Das Gericht forderte Li auf, am 19. Februar 2019 vorbeizukommen, um einige Dokumente zu unterzeichnen. Kurz nachdem sie und ihr Mann am 22. Februar vor Gericht erschienen waren, befahl Richter Wan den Gerichtsdienern, sie festzunehmen. Der Beamte Wang war sofort bereit, sie in die Haftanstalt in Baiyin zu bringen. Am 15. April 2019 wurde sie in das Frauengefängnis Jiuzhou verlegt.

Es ist nicht bekannt, welche Haftstrafe Li verbüßen musste.

Aus medizinischen Gründen auf Bewährung entlassen, nachdem sie im Gefängnis Brustkrebs entwickelt hat

Während Li die unbekannte Haftstrafe verbüßte, erkrankte sie an Brustkrebs. Sie wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt auf Bewährung entlassen.

Im März 2022 erneut verhaftet und Stunden später gegen Kaution freigelassen

Am 14. März 2022 wurde Li im Vorfeld der beiden jährlichen politischen Treffen der Kommunistischen Partei erneut verhaftet. Der oben erwähnte Beamte Wang Chaobiao und sein Kollege Wang Shizhen von der Polizeibehörde Changzheng durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten zwei E-Reader, zwei Mobiltelefone, einen Computer, einen Musikplayer, drei Speicherkarten, mehr als ein Dutzend Falun-Dafa-Bücher und mehrere Falun-Dafa-Flyer.

Die beiden Beamten brachten Li danach zur Polizeiwache, um sie dort zu verhören. Sie weigerte sich jedoch, die Fragen der Polizisten zu beantworten oder sich fotografieren zu lassen und Fingerabdrücke nehmen zu lassen. Dann setzten die Polizisten sie zweimal auf die sogenannte Tigerbank. Sie verurteilte sie dafür, dass sie sie unter Folter verhört hatten.

Gegen 20:30 Uhr ließen die Polizisten sie gegen Kaution frei. Später reichte Li Beschwerde gegen die beiden Beamten ein, die beide mit Nachnamen Wang hießen.

Im September 2022 wieder in Gewahrsam genommen und Monate später ins Gefängnis überstellt

Wang Chaobiao und Wang Shizhen brachten Li am 5. September 2022 zu einem COVID-19-Test. Danach fuhren sie sie wieder nach Hause. Am nächsten Tag forderten sie Li auf, sich beim Gericht in Baiyin zu melden. Bei ihrer Ankunft wurde sie dort von den beiden Beamten ergriffen und in die Untersuchungshaftanstalt in Baiyin gebracht. Am nächsten Tag übergaben sie ihrem Mann den Haftbefehl. Ihr Mann vermutete, dass sie ins Visier genommen wurde, weil sie Anzeige gegen die beiden Beamten erstattet hatte.

Li wurde am 17. Februar 2023 in das Frauengefängnis der Provinz Gansu verlegt, wo sie ein Jahr und acht Monate verbüßte, was wahrscheinlich der Rest der Haftstrafe war, die sie 2019 erhalten hatte.

Frühere Berichte:

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